Krankheitslehre

(Achtung: Sehr ausführlich ;) )

Überblick

  1. Notfall
  2. Alles zu Vorsorgen, Impfung und Entwicklung
  3. Informationen zu Infekten und Fieber
  4. Für Säuglinge
  5. Lunge
  6. Herz
  7. Hals Nasen Ohren
  8. Allergie
  9. Magen-Darm und Lebererkrankungen
  10. Bewegung und Adipositas
  11. Medien-Konsum
  12. Nervensystem und bewegungsapparat
  13. Krankheiten von Niere und Blase
  14. Pubertät und andere Hormone
  15. Dermatologie

Die Pusteblume

Löwenzahn wirkt positiv auf die
Gesundheit und schmeckt besonders
im Frühling ausgezeichnet.

Kinder lieben den Löwenzahn, denn schließlich verwandelt er sich nach der Blüte in eine magische Pusteblume, die man als Orakel nutzen kann: Nach alter Überlieferung darf man sich dabei etwas wünschen und wenn es gelingt, alle an kleine
Fallschirme erinnernden Samen auf einmal wegzupusten, soll dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Ein anderer Brauch beschreibt den Löwenzahn als Heiratsorakel: So viele der kleinen Fallschirmchen am Blütenboden hängen bleiben, so viele Jahre dauert es noch bis zur Hochzeit.

Naturschauspiel
Der Löwenzahn ist eine äußerst robuste Pflanze, die auch inkargen Mauerspalten gedeiht. Eine einzelne Pflanze kann, wenn sie mehrfach zur Blüte kommt, über 5.000 Samen im Jahr produzieren. Die Blütenköpfe öffnen sich bei Sonnenscheinvollständig und schließen sich wieder, wenn der Himmel sich bewölkt – auch wenn nur ein paar Wolken über die Wiese zie-hen. Wenn die Blüten dicht an dicht stehen, scheinen sie mit ihrer Schließbewegung dem Schatten über der Wiese zu folgen. Neben seiner lateinischen Bezeichnung Taraxacum officinale trägt der Löwenzahn im Volksmund unzählige andere Namen: Kuhblume heißt er, weil ihn das Weidevieh dem banalen Gras vorzieht.
Maiblume, weil die Samen in diesem Monat durch die Luft fliegen. Und Pissblume oder Pissnelke wegen seiner harntreibenden Wirkung.

Heilpflanze
Der Löwenzahn ist eine traditionelle Heilpflanze, deren Wirkungen auch die moderne Medizin anerkannt hat. Bitterstoffe ver-leihen ihm seinen typischen Geschmack und wirken verdauungsfördernd, appetitanregend und harntreibend. Für Letzteresist zusätzlich auch der relativ hohe Kaliumgehalt verantwortlich. Deshalb wird die Pflanze zur Förderung der Harnbildung beieiner Durchspültherapie und bei verschiedenen Verdauungsstörungen eingesetzt. Zudem regt sie die Funktionen von Leberund Gallenblase an. Löwenzahn gilt als Mittel zur Entgiftung und Blutreinigung in der Frühjahrskur. Er soll den Allgemeinzu-stand bei Leberleiden und Leberfunktionsstörungen bessern, die Gallensteinbildung vermindern und die Bauchspeicheldrü-se entlasten. Außerdem wird Löwenzahn bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, bei Prostataerkrankungen und Harn-wegsinfektionen empfohlen. Zur Anwendung kommt das Heilkraut meist in Form eines Löwenzahntees: Für 250 Milliliter Teee in bis zwei gehäufte Teelöffel getrockneten Löwenzahnkrauts mit Wurzel mit kochend heißem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Abseihen und in kleineren Schlucken trinken, pro Tag nicht mehr als drei Tassen und insgesamt nicht länger als vier Wochen.

Kraftvolle Küchenzutat
In der Küche wird der Löwenzahn immer beliebter. Löwenzahnblätter übertreffen etwa den Eisengehalt von Spinat um einVielfaches. Außerdem sind sie reich an Provitamin A und schneiden dabei besser ab als die Karotte. Der zarte junge Löwenzahn im Frühling eignet sich solo oder zusammen mit anderem Blattgemüse perfekt für einen knackigen Salat. Man kann dieBlätter in feine Streifen schneiden und in Kräutertopfen oder Kräuterbutter mischen. Manch einer mag ihn auch einfach aufdem Butterbrot oder streut ihn über Gemüsegerichte. Größere Löwenzahnblätter kann man wie Spinat zubereiten oder inGemüsesuppen und Eintöpfen mitgaren. Und wer die Deko liebt, fügt frühlingshaften oder sommerlichen Salaten und ande-ren Gerichten die gelben Blüten bei. Essbar ist die gesamte Pflanze. Die Pusteblume ist also weit mehr als nur ein hübschesSpielzeug der Natur.
Gabriele Vasak
Quelle: https://www.gesundundleben.at/de/N7rRFavt/magische-pusteblume/





Notfall

Erste Hilfe

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Die meisten Kinderunfälle ereignen sich zu Hause und in der Freizeit. Mehr als 42% der Kinder verunglücken hier, mehr als im Straßenverkehr. Bis ein Notarzt oder Krankenwagen am Unfallort eintrifft, vergehen durchschnittlich 10 bis 15 Minuten - eine viel zu lange Zeit, als dass man sie ungenutzt verstreichen lassen dürfte.

1. Anleitungen Erste Hilfe unterschiedliche Situationen:

Hier finden Sie hilfreiche Anleitungen zu Erste Hilfe Maßnahmen bei unterschiedlichen Vorfällen: 

  • https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/erste-hilfe.html

2. Was ist zu tun?

  • Bewahren Sie Ruhe.
  • Verschaffen Sie sich rasch einen Überblick über die Gefahrensituation. 
  • Retten Sie das Kind aus der akuten Gefahrensituation.
  • Sichern Sie die Gefahrenstelle ab, damit keine weiteren Unfälle geschehen - z.B. Herd abschalten oder Sicherungen ausstellen.
  • Beruhigen Sie das Kind durch ruhiges Sprechen oder Streicheln.
  • Sprechen Sie auch dann mit dem Kind, wenn Sie nicht sicher sind, ob es Sie hören kann. Untersuchen Sie das Kind zügig, aber ohne Hast auf Verletzungen.
  • Kontrollieren Sie die Atmung. (Hinweis: Am besten erkennen Sie am Bauch, ob ein Kind atmet - dazu legen Sie eine Hand unterhalb der Rippen auf den Bauch. Hebt sich die Bauchdecke, atmet das Kind).
  • Prüfen Sie, ob das Herz schlägt. (Hinweis: Herzschlag bzw. Puls prüfen Sie am besten in der Leiste). 
  • Bei Herz- und Atem-Stillstand immer sofort den Notarztunter unter der Telefonnummer 112 rufen.
  • Direkt mit Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage beginnen (immer zuerst mit Mund-zu-Nase-Beatmung beginnen, damit die Sauerstoffversorgung im Blut gesichert ist).


3. Wiederbelebung

Scheuen Sie im Notfall nicht davor zurück, Ihre Kenntnisse anzuwenden. Und sollte einmal - was zum Glück selten vorkommt - eine Atemspende oder eine Herzmassage notwendig sein:
Versuchen Sie es! Versäumen Sie nicht, bei nächster Gelegenheit einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen oder Ihr Wissen aufzufrischen. 
Ihre Hilfe kann Leben retten!

Falsche Hilfe oder gar vermeintlich erprobte Hausmittel können Verletzungen unter Umständen sogar verschlimmern. 

Da es gerade für Eltern, Lehrer und Erzieher besonders wichtig ist, die wirksamsten Sofortmaßnahmen bei Unfällen zu kennen, finden Sie auf dieser Seite  übersichtliche Broschüren zusammengestellt: 

Erste Hilfe - Unfälle mit Kindern (PDF)
https://www.kindersicherheit.de/fileadmin/user_upload/Sicherheitstipps/Erste_Hilfe/Broschuere_Erste_Hilfe.pdf

Legen Sie sich einen Merkzetlle für den Notfall an: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Unfallverhuetung/Notfall-Infos/Notfall-Merkzettel_BZgA_kindergesundheit-info_.pdf


Youtube Video Wiederbelebung Kinder:

Das Video (2013) der Universitäts-Kinderklinik Bonn zeigt Schritt für Schritt die wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen bei Babys und Kindern, bis der Notarzt eintrifft.
https://www.youtube.com/watch?v=GLUV1hv8B8k

Hausapotheke

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Kinder dürfen in der Regel nicht mit Medikamenten für Erwachsene behandelt werden. Dies gilt auch, wenn sie in einer niedrigeren Dosierung verabreicht werden. Es ist ratsam, für das Kind eine eigene kleine Hausapotheke anzulegen. Lediglich Verbandsmaterialien und Hilfsmittel stimmen mit der Ausstattung einer „Erwachsenen-Hausapotheke“ überein. Eine gut ausgestattete Kinder-Hausapotheke beinhaltet:

Verbandsmaterial und Hilfsmittel

  • Digitales Fieberthermometer (rektale Messung!) 
  • Hautdesinfektionsmittel (PVP-Lösung), sterile Lagen (ca. 5x5 cm); Pflaster; Elastomull; Brandwundauflage; Dreieckstuch; Verbandsschere; Pinzette - alles aus der Erwachsenenhausapotheke) 
  • Wärmflasche 
  • Taschenlampe (z.B. zur Pupillenkontrolle nach Kopfverletzungen) 

Medikamente

  • Wund- und Heilsalbe (z.B Weleda Calendula) für offene Wunden, Traumeelsalbe bei Prellungen
  • Zäpfchen bzw. Saft gegen Schmerzen und Fieber (Paracetamol oder Ibuprofen) 
  • Apis mellifica C 30, Arnica C 30, Belladonna C 30, Aconitum C 30, Chamomilla C 30, Euphrasia C 30, Ferrum phos C 30, Pulsatilla C 30, Okuobaka C 30, Sulfur C 30, Staphisagria C 30
  • Einfache Tees wie Schwarz-, Kamillen-, Thymian- und Salbeitee

Wichtig ist, dass die kleine Hausapotheke für Kinder unzugänglich ist. Am besten bringt man die Hausapotheke in einem abschließbaren Schrank unter, der sich außerhalb der Reichweite eines Kindes befindet.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/erste-hilfe/hausapotheke/


Vergiftung

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Maßnahmen bei Vergiftungsunfällen:

  • https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/alltagstipps/sicher-im-alltag/im-vergiftungsfall/
  • https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Unfallverhuetung/Notfall-Infos/Vergiftungen_Sofortmassnahmen_BZgA_kindergesundheit-info.pdf

Ruhe behalten und anrufen 

Wenn Ihr Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit giftigen Substanzen in Berührung gekommen ist oder diese verschluckt hat, ist das Wichtigste, Ruhe und Nerven zu bewahren. Bevor Sie möglicherweise etwas Falsches tun, sollten Sie erst anrufen:

  • Zeigt das Kind keine Veränderungen in seinem Verhalten und keine Störung der lebenswichtigen Funktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein), erkundigen Sie sich zunächst telefonisch bei der Giftnotrufzentrale, ob und welche weiteren Maßnahmen notwendig sind.
  • Bei Bewusstlosigkeit unverzüglich den Notruf 112 verständigen.

Stellen Sie nach Möglichkeit die Ursache der Vergiftung sicher, zum Beispiel Medikamente, Putzmittel, Pflanzenblatt usw., damit der Arzt oder die Ärztin Bescheid weiß und gezielte Maßnahmen empfehlen beziehungsweise einleiten kann. Darüber hinaus sollten Sie möglichst genau Auskunft geben können:

  • Wer ist betroffen?
  • Was wurde aufgenommen?
  • Wann geschah der Unfall?
  • Wie wurde die Substanz aufgenommen?
  • Wie viel wurde aufgenommen?

Erstmaßnahmen im Vergiftungsfall 

Erstmaßnahmen sollten immer nur nach Rücksprache mit der Giftnotrufzentrale durchgeführt werden. Je nach Art der Vergiftung werden Ihnen möglicherweise die nachfolgenden Erstmaßnahmen empfohlen:

Bei Aufnahme über den Mund 

  • Geben Sie dem wachen Kind zur Verdünnung des Giftes in kleinen Schlucken und Mengen Wasser, Tee oder Saft zu trinken, keine Milch, kein Getränk mit Kohlensäure.
  • Bei Vergiftungen durch Säuren oder Laugen sollte das wache Kind so schnell wie möglich zu trinken bekommen.

Bei Einatmung

  • Sorgen Sie für frische Luft. Öffnen Sie Fenster und Türen und bringen Sie Ihr Kind ins Freie.
  • Decken Sie Ihr Kind warm zu und beruhigen Sie es.
  • Achten Sie darauf, dass Sie das Gift nicht auch selbst einatmen und sich vergiften.

Bei Augenkontakt 

  • Spülen Sie die Augen sofort mindestens zehn Minuten unter fließendem Wasser, um noch vorhandene Reste so schnell wie möglich zu verdünnen und auszuspülen.
  • Halten Sie die Augenlider dabei gut offen und richten Sie den Wasserfluss direkt auf das Auge.
  • Anschließend sofort eine augenärztliche Praxis aufsuchen.

Bei Hautkontakt 

  • Entfernen Sie alle Kleidung.
  • Spülen Sie die betroffenen Hautstellen gründlich unter fließendem Wasser ab.
  • Denken Sie an den eigenen Schutz und tragen Sie nach Möglichkeit Handschuhe.

Bei Bewusstlosigkeit 

  • Verständigen Sie unverzüglich den Rettungsdienst (112).
  • Bringen Sie das bewusstlose Kind in die Seitenlage, das Gesicht schräg zum Boden gewendet.
  • Gegebenenfalls sind Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Atemspende oder Herz-Lungen-Wiederbelebung notwendig.

Was Sie keinesfalls tun sollten 

  • Handeln Sie nicht vorschnell.
  • Versuchen Sie auf keinen Fall, das Kind auf irgendeine Art zum Erbrechen zu bringen.
  • Geben Sie Ihrem Kind keine Milch zu trinken, da diese in vielen Fällen die Aufnahme des Giftes durch den Darm noch beschleunigt.
  • Versuchen Sie nicht, einem bewusstlosen Kind Flüssigkeit einzuflößen.

    Quelle:  https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/alltagstipps/sicher-im-alltag/im-vergiftungsfall/


Vergiftungen vorbeugen

Im zweiten Lebensjahr steigt mit der zunehmenden Beweglichkeit des Kindes das Risiko, dass es mit giftigen oder ätzenden Substanzen in Berührung kommt und sie schluckt. So betreffen 90 Prozent aller Vergiftungsunfälle Kleinkinder im Alter zwischen zehn Monaten und vier, fünf Jahren. Spätestens mit den ersten Bewegungsversuchen des Kindes heißt es deshalb: Alles, was gefährlich werden könnte, gehört kindersicher aufbewahrt und außer Reichweite des Kindes.

Giftige Alltagsbegleiter im Haushalt

Oft ist man sich kaum bewusst, dass viele Dinge, die zum Teil regelmäßig benutzt werden, giftig und bei unsachgemäßem Gebrauch äußerst gefährlich sein können. Das gilt für alltägliche Reinigungs- und Pflegemittel, aber auch für sogenannte Genussmittel und erst recht für Medikamente.

Schauen Sie sich einmal genau um, und bedenken Sie, dass gerade kleine Kinder alles mit dem Mund erkunden, ausprobieren und auch verschlucken – das kann die Zigarettenkippe, eine Knopfzelle (kleine Batterie), der Haushaltsreiniger oder das giftige Blatt einer Zimmerpflanze sein.

Tipp

Informieren Sie auch Verwandte und Bekannte, bei denen Sie mit Ihrem Kind zu Besuch sind über diese Gefahren in Wohnung und Garten. Das gilt natürlich auch für Personen (z. B. Großeltern), die bei Ihnen oder bei sich zu Hause Ihr Kind hin und wieder betreuen.

Nie unter der Spüle: Putzmittel & Co. 

Solange Ihr Kind klein ist, gehören alle Putz- und Reinigungsmittel und andere Haushaltschemikalien an einen sicheren, für Kinder unerreichbaren Ort. Auch ätherische Öle, Lampenöle oder Essigessenz, die oft zum Reinigen verwendet wird, sind äußerst gefährlich für Ihr Kind und gehören kindersicher verschlossen.

  • Bewahren Sie Putz-, Wasch-und Reinigungsmittel an einem möglichst hoch gelegenen Platz auf (Oberschränke).
  • Achten Sie vor allem bei aggressiven Reinigern wie WC-Reiniger und Entkalker auf kindersichere Verschlüsse.
  • Verstauen Sie ätherische Öle, Lampenöle und Duftlampen nach Gebrauch immer außer Reichweite des Kindes. Verzichten Sie, wenn möglich, gänzlich auf Lampenöle im Haushalt.
  • Heben Sie Farben, Lacke, Lösungsmittel und Ähnliches für Kinder unzugänglich auf.
  • Verbannen Sie gefährliche Chemikalien, Säuren und Laugen möglichst ganz aus Ihrem Haushalt.
  • Füllen Sie Reinigungs- und andere giftige oder ätzende Mittel niemals in Getränke- oder Essbehälter um. Verwechslungsgefahr!
  • Verzichten Sie auf flüssige Grillanzünder.


Vergiftung und Verärtzungen vermeiden: 

https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Unfallverhuetung/Sicherheitsregeln_Heim_Freizeit/Schutz-vor-Vergiftungen-Veraetzungen_BZgA_kindergesundheit-info.pdf


Halten Sie Medikamente immer unter Verschluss

Die Wirkstoffe in Tabletten und anderen Medikamenten für Erwachsene sind für diese dosiert und selbst kleine Medikamentendosen können für Kinder schlimme Folgen haben. Selbst wenn Sie Medikamente regelmäßig einnehmen müssen, sollten Sie diese nicht der Bequemlichkeit halber auf dem Tisch liegen lassen oder einfach in der Nachttischschublade verstauen.

  • Deponieren Sie Medikamente grundsätzlich in einem für Kinder unerreichbaren, verschließbaren Arzneischrank.
  • Halten Sie auch bei regelmäßiger Einnahme alle Arzneimittel und Medikamente immer unter Verschluss.
  • Um einem „Nachahmereffekt“ vorzubeugen, sollten Sie Tabletten und Tropfen möglichst immer außer Sichtweite Ihres Kindes einnehmen.

Zigaretten und Kippen sind giftig!

Herumliegende Zigaretten oder Zigarettenkippen sind ebenfalls sehr gefährlich: Schon der Verzehr einer einzigen Zigarette ist für ein Kleinkind lebensbedrohend. Und in Zigarettenkippen ist die Konzentration an Giften extrem hoch.

Dies gilt für Zigarren, Schnupf- und Kautabak natürlich gleichermaßen. Auch Nikotinkaugummis zur Entwöhnung vom Rauchen können bei kleinen Kindern Vergiftungen hervorrufen.

  • Für die Gesundheit Ihres Kindes wie auch für Ihre eigene ist es am besten, wenn gar nicht geraucht wird.
  • Sollte dennoch in der Wohnung geraucht werden, müssen Zigaretten immer außer Reichweite des Kindes und möglichst verschlossen aufbewahrt werden.
  • Keine gefüllten Aschenbecher herumstehen lassen.

Keine Pflanze in Reichweite des Kleinkindes

Obwohl Vergiftungen durch Pflanzen recht selten sind, sollten Sie Ihre Wohnung und, so vorhanden, den Garten auf giftige Pflanzen hin prüfen. Das Gift kann durch Kauen und Verschlucken, aber auch durch bloßes Berühren oder Reiben freigesetzt werden. Als besonders giftig gelten Dieffenbachia (auch Schweighorn, Giftaron), Eisenhut (Venuswagen, Wolfskraut) und Engelstrompete. In den Linktipps finden Sie vollständige Listen giftiger Pflanzen.

  • Kennzeichnen Sie am besten alle Pflanzen, um im Notfall den Pflanzennamen angeben zu können. 
  • Achten Sie besonders auf Beeren von (fremden) Pflanzen. Diese werden gern geschluckt.



BfR-App: Vergiftungsunfälle bei Kindern

Die App wurde als Informations- und Nachschlagewerk für Vergiftungsunfälle bei Kindern und für deren Vermeidung entwickelt. Im Notfall kann direkt aus der App ein für das jeweilige Bundesland zuständiges Giftinformationszentrum angerufen werden.
https://www.bfr.bund.de/de/apps_vergiftungsunfaelle.html

Aktion sicheres Haus mit Hinweisen zur Vermeidung von Vergiftungen und Vorgehen bei Vergiftungen:
https://das-sichere-haus.de/fileadmin/user_data/Broschueren/Kinder/aktion-dsh-broschuere-achtung-giftig-2017.pdf


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/sicherheit-im-alltag/achtung-giftig/

Brandverletzungen

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Sofortmaßnahmen bei Brandverletzungen

Bei Brandverletzungen ist schnelle Hilfe angesagt. Eine Kühlung mit lauwarmem Wasser wird allerdings nur für kleinere Brandwunden empfohlen. Eine Unterkühlung ist unbedingt zu vermeiden!

Bei allem, was notwendig ist: Versuchen Sie Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen.

  • Löschen Sie das Feuer beziehungsweise brennende Kleidung mit Wasser, einer Decke oder durch
  • Wälzen am Boden.
  • Bei Verbrühungen die durch heiße Flüssigkeiten durchtränkte Kleidung rasch aber vorsichtig ausziehen.
  • Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, mit handwarmem Wasser (mindestens
    15° Celsius warm) kühlen, aber nicht länger als zehn Minuten. Unterkühlung unbedingt vermeiden.
  • Großflächige Verbrennungen nicht kühlen, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führt. Decken Sie stattdessen die betroffenen Körperteile mit einem keimfreien Verbandtuch aus dem Verbandkasten locker und ohne Druck ab.
  • Verständigen Sie den Rettungsdienst: Notruf 112
  • Vergessen Sie nicht den Impfpass mitzunehmen (wegen des Tetanusschutzes).
  • Was Sie nicht tun sollten:
    • Keine sogenannten Hausmittel wie Mehl, Puder, Öl oder dergleichen auf die verletzten Stellen aufgetragen. Diese Mittel schaden nur.
    • Brandsalben oder Brandbinden verschlimmern die Verletzung, da sie keinen Sauerstoff an die geschädigte Haut lassen und die Hitze im Gewebe festhalten.
    • Kein Eis oder Eiswasser zur Kühlung verwenden. Beides schafft zwar zunächst Linderung, regt aber auch die Durchblutung an. Anschließend schmerzt es deshalb umso stärker. Außerdem besteht hierbei besonders die Gefahr der Unterkühlung.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Unfallverhuetung/Notfall-Infos/Sofortmassnahmen-bei-Brandverletzungen_BZgA_kindergesundheit-info.pdf

Produktsicherheit

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Schadstoffberatung
Die Verbraucherzentrale NRW präsentiert die Schadstoffberatung :

Sind Bienenwachstücher bedenklich? Sind Sitzsäcke mit Styroporkügelchen gesundheitsschädlich? Oder Kinderschminke: Sind die Inhaltsstoffe ungesund? Diese und viel weitere Fragen rund um Schadstoffe in Haushalt, Kleidung, Kinderprodukte und Spielzeug beantwortet die Verbraucherzentrale NRW mit Ihrem kostenlosen Beratungsangebot. Die Verbraucherzentrale NRW berät unabhängig von Anbieterinteressen, wissenschaftlich fundiert und praxisnah. Ihre Fragen werden individuell beantwortet. Stellen auch Sie den Expertinnen und Experten der Verbraucherzentrale NRW kostenlos Ihre Frage unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe


Quelle: https://www.kindersicherheit.de/produktsicherheit.html

Außerdem finden Sie dort weitere Informationen zu:
- Zeichen und Siegel
- Gesetze und Normen
- Suche in der Datenbank
- Sicherheitsartikel
- Produktrükrufe

Hier geht es weiter mit Prüfzeichen und Produktsicherheit
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/notfall-infos/pruefzeichen/

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/notfall-infos/produktsicherheit/

Bei codecheck werden zum Beispiel die Inhaltsstoffe aufgelistet:
https://www.codecheck.info

https://www.allum.de

 

Hirnhautentzündung und Nackensteife

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Mehr zur Hirnhautentzündung erfahren Sie im Punkt Fieber hier unten auf der Webseite:

Eine bakterielle Meningitis ( Hirnhautentzündung) stellt einen Notfall dar! Wenn es Ihrem Kind schlecht geht, wenn es hohes Fieber und Nackensteifigkeit hat, sollten Sie es so schnell wie möglich zu einem Kinder- Jugendarzt oder in ein Krankenhaus bringen oder einen Notarzt rufen. Um schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden, muss die Behandlung umgehend eingeleitet werden.

Krankheitszeichen:
Ein wichtiges Krankheitszeichen einer Meningitis ist neben dem Fieber die Nackensteifigkeit. Das Kind setzt der Bewegung seines Kopfes einen Widerstand entgegen, so dass es kaum oder gar nicht möglich ist, den Kopf zum angewinkelten Knie des Kindes zu bringen (Meningismus). Weitere typische Krankheitszeichen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erbrechen und Lichtscheu. Falls das Gehirn mit entzündet ist, kann es zu Benommenheit bis hin zum Koma kommen. Die Krankheitszeichen können sich binnen weniger Stunden entwickeln.

Bei Säuglingen treten meist andere, allgemeinere Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Nahrungsverweigerung oder auch Krampfanfälle auf. Die Fontanelle kann vorgewölbt sein. Vorsicht: Gerade bei Säuglingen besteht die Gefahr, dass eine Meningitis zunächst übersehen wird, da sie sich manchmal sehr uncharakteristisch nur in Trinkschwäche und Schlaffheit äußert.

Wenn Sie derartige Krankheitszeichen bei Ihrem Kind feststellen, sollten Sie sofort einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, damit gegebenenfalls umgehend eine Behandlung eingeleitet werden kann.


Was ist Nackensteife?
Kann das Kind seinen Bauchnabel anschauen? Können sie das Kinn Ihres Kindes in Richtung Brustbein drücken?
- Ja: Dann können Sie sich entspannen. Es darf Ihrem Kind etwas ungenehm sein und weh tun.
Wenn es eine "Richtige Nackensteife" oder Meningismus ist, dann geht es mechanisch nicht, dass Ihr Kind sein Kinn auf die Brust bringt.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/hirnhautentzuendung-meningitis/#c853

Unfälle vermeiden

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) ist das nationale Fachnetzwerk zur Verhütung von Kinderunfällen. Als gemeinnütziger Verein rücken wir das Thema Kinderunfälle ins öffentliche Bewusstsein und verfolgen das Ziel, die hohe Zahl von unfallbedingten Verletzungen in Deutschland zu reduzieren.
Sie stellt unter dieser Adresse Tipps zur Unfall Vermeidung zur Verfügung: 

https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/sicherheitstipps.html




Kinderunfälle vermeiden - Häufige Fragen:
https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/haeufige-fragen.html

https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/zuhause-und-unterwegs.html

Unter den oben genannten Links finden Sie die Informationen zu den folgenden Themen: 

Betreuung


Einkauf


Produkte


Hausumfeld


Putzen und Küche


Garten


Draußen


Freizeit


Verkehr


Tiere:

Welches Haustier ist für Kinder geeignet?

Hundebisse vermeiden
Verletzungen durch Tiere


Gehirnerschütterung

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Das wichtigste Krankheitszeichen ist der Erinnerungsverlust direkt vor (retrograde Amnesie)und manchmal nach dem Unfall. Zusätzlich kann es - muss aber nicht - bei einer Gehirnerschütterung zu einer Bewusstlosigkeit kommen, die wenige Sekunden bis zu maximal 15 Minuten dauern kann. Was erklärt, dass Unfallopfer den Unfallhergang normalerweise nicht nachvollziehen und erklären können. 

Als Begleiterscheinung sieht man vegetative Symptome, wie schläfriges Blinzeln, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus sind vereinzelt Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie ein veränderter Geruchs- bzw. Geschmackssinn aufgrund von Fehlfunktionen der Hirnleistung möglich. 

Bei Kleinkindern kommt es zu längeren Schreiattacken, ältere Kinder berichten gelegentlich über einen kurzzeitigen Verlust des Sehens ohne Veränderung der Pupillenreaktionen. 

Warnzeichen - Komplikationen

Grundsätzlich sollten Sie vorsichtshalber mit Ihrem Kind nach jeder Bewusstlosigkeit in Folge eines Unfalls einen Arzt aufsuchen. 

Die gefährlichste und häufigste Komplikation ist das Auftreten einer Blutung im Schädelinnenraum mit einer lebensbedrohlichen Drucksteigerung.

Insbesondere bei Kleinkindern treten die folgenden Warnhinweise erst später nach einem freien Intervall von bis zu 6 bis 12 Std. auf. Grundsätzlich sollte man alle Kinder in diesem Zeitraum intensiv beobachten und überwachen.

Bei folgenden Anzeichen ist ein notfallmäßiger Arztkontakt unerlässlich:

  • Bei mehr als 5 Minuten Bewusstlosigkeit muss man bereits von einer schweren Gehirnerschütterung ausgehen. 
  • Bestehen oder Auftreten von Lähmungen, vorher nicht bekanntes Schielen. 
  • Unkoordinierte Bewegungen, verwaschene oder lallende Sprache. 
  • Anhaltendes Weinen, Wimmern, Unruhe oder es wird zunehmend teilnahmslos, schläfrig, apathisch, „ist irgendwie anders“. 
  • Erneut auftretendes Erbrechen nach scheinbar anfänglicher Besserung. 
  • Austritt einer wässrigen Flüssigkeit oder Blut aus Nase oder Ohren. 
  • Frieren, Blässe, beschleunigte Atmung und Puls – Kreislaufversagen. 
  • Auftreten von Krämpfen generalisiert oder einzelner Gliedmaßen.

         Rufen Sie sofort einen Notarzt !

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/gehirnerschuetterung-commotio-cerebri-schaedel-hirn-trauma-sht/symptome-krankheitsbild/

Reisen

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Wir beraten Sie gerne persönlich zu ihrer individuell geplanten Reise!

Hier finden Sie einen Reisemedizinischen Infoservice: https://www.fit-for-travel.de
Checkliste Reiseapotheke, Reiseimpfungen, Material zu Krankheiten etc.

Weitere Links: https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/zuhause-und-unterwegs.html
Reisen mit Kindern
Auf in die Berge

Ferienzeit ist Reisezeit

Sicher in den Sommer



Tiere

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Hund & Katze stärken die Abwehrkräfte
In einer aktuellen Studie stellten britische Forscher der Universität Warwick fest, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen, seltener erkranken als Kinder ohne Haustiere. Zumal Hund und Katze nicht nur gut für die Abwehrkräfte sind, sondern auch für die Seele...

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/hund-katze-staerken-die-abwehrkraefte/

Unfälle mit Tieren

Welches Haustier ist für Kinder geeignet?

Hundebisse vermeiden
Verletzungen durch Tiere


Quelle: https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden.html

Rauchen

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Tabakqualm belastet Kinder ganz besonders 

Knapp sieben Prozent aller Kinder unter sechs Jahren sind schätzungsweise zu Hause Passivrauch ausgesetzt. Je nach Menge der gerauchten Zigaretten bestehen für sie hierdurch erhöhte gesundheitliche Belastungen und Risiken.

Kinder reagieren besonders empfindlich auf die Giftstoffe im Tabakrauch. Ihr Körper befindet sich noch in der Entwicklung, und ihre Organe, zum Beispiel die Lunge, können schnell schwer geschädigt werden. Kinder haben eine höhere Atemfrequenz, ihr Körpergewicht ist niedriger, und ihr Entgiftungssystem ist noch nicht ausgebildet. Infolgedessen sind sie deutlich gefährdeter als Erwachsene, wenn sie die Schadstoffe des Tabakqualms einatmen. So atmet ein Kind in einem verqualmten Raum pro Stunde so viele Schadstoffe ein, als würde es selber eine Zigarette rauchen. Würde es täglich mitrauchen, nähme sein Körper in kurzer Zeit das Gift von einigen hundert Zigaretten auf.

Da sich diese Schadstoffe in Tapeten, Teppichen, Vorhängen und Möbeln festsetzen, bleiben sie auch nach intensivem Lüften noch lange in der Luft und werden eingeatmet. Dies gilt umso mehr, wenn auf kleinem Raum, zum Beispiel im Auto, geraucht wird. Hier ist die Konzentration der Schadstoffe aus dem Tabakqualm besonders hoch. Im Blutplasma und Urin von mitfahrenden Nichtraucherinnen und Nichtrauchern in einem Auto, in dem geraucht wird, wurden erhöhte Werte von krebserzeugenden Substanzen gefunden.


Ein rauchfreies Zuhause ist der beste Schutz. Doch auch, wenn in der Familie noch geraucht wird, können Sie die Gefährdungen...Alltagstipp ansehen https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/alltagstipps/passivrauchen/passivrauchen-vermeiden/

Passivrauchen erhöht eine Reihe gesundheitlicher Risiken für Ihr Kind

In vielen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass nicht nur Rauchen während der Schwangerschaft bestimmte Risiken für das Kind erhöht, sondern auch das Passivrauchen nach der Geburt. Dabei gilt auch väterliches Rauchen als Risikofaktor.

So geht man davon aus, dass sich das Risiko für den plötzlichen Kindstodes (SIDS) durch elterliches Rauchen deutlich erhöht. Wie stark sich das Risiko erhöht, hängt unter anderem davon ab, wie viele Zigaretten geraucht werden und wie lange das Kind dem Passivrauchen ausgesetzt ist.

Passivrauchende Kinder sind häufiger krank

Passivrauchende Säuglinge und Kinder sind anfälliger gegenüber einer Reihe von Erkrankungen.

So leiden Kinder aus Raucherhaushalten unter anderem häufiger an

  • Mittelohrentzündung,
  • Husten und Auswurf, Kurzatmigkeit, pfeifenden Atemgeräuschen,
  • Lungenentzündung und Bronchitis und anderen Erkrankungen der unteren Atemwege,
  • Asthma (Zusammenhang sehr wahrscheinlich).

Auch das Risiko für einen plötzlichen Kindstod nimmt zu, wenn Kinder Passivrauch ausgesetzt sind.


Elterliches Rauchen erhöht das Krebsrisiko für Kinder

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg haben auf Basis des schwedischen Familien-Krebsregisters Krebserkrankungen innerhalb von Familien über mehrere Generationen hinweg untersucht. Dabei zeigte sich, dass Kinder, deren Eltern rauchen, ein erhöhtes Risiko haben, an Krebs zu erkranken.

In der Studie wurden Kinder, deren Eltern an Lungenkrebs erkrankt waren, bis ins hohe Alter untersucht und mit einer Kontrollgruppe von Nachkommen nichtrauchender Eltern verglichen.

So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass Kinder, die in Raucherhaushalten aufwachsen, ein dreifach höheres Risiko haben, an Nasenkrebs zu erkranken.

Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft und Stillzeit geraucht haben, sind stärker gefährdet, an Blasen- und Nierenkrebs zu erkranken.

Dabei bestehen die genannten Risiken unabhängig davon, ob die Kinder als Erwachsene selbst rauchen oder genetische Faktoren eine höhere Anfälligkeit für Krebserkrankungen verursachen.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/passivrauchen/risiko-passivrauchen/

Rauchen http://www.kinder-zigarettenrauch.de


Video Wiederbelebung

Das Video (2013) der Universitäts-Kinderklinik Bonn zeigt Schritt für Schritt die wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen bei Babys und Kindern, bis der Notarzt eintrifft.

Informationen zu Vorsorgen, Impfung und Entwicklung

Gesundheitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche

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Hier finden Sie auch weiteres Informationsmaterial zu den Vorsorgen: 
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/mediathek/material-zu-den-vorsorgen/

Die Gesundheitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche (aktuell U1 bis U9 sowie J1) können ein wichtiger Baustein zur gesunden kindlichen Entwicklung sein. Gerade in den ersten Lebensjahren machen Kinder gewaltige Entwicklungsschritte. Es ist wichtig, dass bei den "U"-Untersuchungen der allgemeine Gesundheitszustand und die altersgemäße Entwicklung eines Kindes regelmäßig ärztlich überprüft werden. So können mögliche Probleme oder Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Die Gesundheitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche sind als Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung in § 26 SGB V festgelegt. Die Inhalte, Zeitpunkte und Struktur des Untersuchungsprogramms legt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in der Richtlinie über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern (Kinder-Richtlinie) fest.

Die einzelnen U-Untersuchungen bestehen – neben speziellen Screening-Untersuchungen auf bestimmte Erkrankungen – aus körperlichen Untersuchungen des Kindes sowie einer Beratung der Eltern. Die körperliche Untersuchung des Kindes umfasst – abgestimmt auf das Kindesalter – eine Vielzahl an Parametern, wie zum Beispiel Gewicht, Körperlänge, altersgerechte Entwicklung, Untersuchung einzelner Organe, wie auch des Kopfes und des Bewegungsapparates. Bei der Entwicklungsbeurteilung untersucht der Arzt bzw. die Ärztin unter anderem die Grob- und Feinmotorik, die Perzeption und Kognition, die soziale und emotionale Kompetenz des Kindes und die Interaktion des Kindes mit den Eltern. Ergeben diese Untersuchungen das Vorliegen oder den Verdacht auf das Vorliegen einer Krankheit, so soll die Ärztin oder der Arzt dafür Sorge tragen, dass diese Fälle einer weitergehenden, gezielten Diagnostik und gegebenenfalls Therapie zugeführt werden. 

Neben der Krankheitsfrüherkennung prüft der Arzt oder die Ärztin, ob und gegebenenfalls welche individuellen Belastungen und gesundheitlichen Risiken beim Kind vorliegen und berät die Eltern darauf abgestimmt, wie sie diese verringern können. Bei Bedarf kann der Arzt oder die Ärztin eine Präventionsempfehlung ausstellen und auf regionale Eltern-Kind-Angebote hinweisen. Teil der Untersuchung ist auch die Überprüfung des Impfstatus und die Beratung zur Verbesserung des Impfschutzes des Kindes. Außerdem muss bei Erstaufnahme des Kindes in die Kitaeine ärztliche Impfberatung nachgewiesen werden.

Dokumentiert werden die U-Untersuchungen im gelben Kinderuntersuchungsheft. Es enthält eine herausnehmbare Teilnahmekarte, mit der die Eltern die regelmäßige Teilnahme des Kindes an den U-Untersuchungen gegenüber Dritten – wie zum Beispiel Kindergärten – nachweisen können, ohne dabei vertrauliche Informationen weiterzugeben.

Neben den gesetzlich festgelegten Untersuchungen des U-Untersuchungsprogramms bieten eine Reihe von Krankenkassen zusätzliche Untersuchungen, insbesondere für Kinder im Grundschulalter (U10 und U11) und für Jugendliche (J2) an. Deren Untersuchungsspektrum ist nicht durch den G-BA festgelegt. Die Kosten werden von einzelnen Krankenkassen als freiwillige Leistung übernommen.

Die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen kann durch Früherkennungsuntersuchungen und regelmäßige Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen verbessert werden. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt vielfältige Früherkennungs- und Vorsorgemaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen.

Wenn Sie ganz genau wissen wollen, was wann passiert, zum Beispiel vor den Vorsorgen, dann können Sie hier: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/untersuchungen-u1-bis-u9/  mehr lesen.


U1
Neugeborenen-Erstuntersuchung unmittelbar nach der Geburt | Erkennen von lebensbedrohlichen Komplikationen und sofort behandlungsbedürftigen Erkrankungen und Fehlbildungen, Schwangerschafts-, Geburts- und Familienanamnese, Kontrolle von Atmung, Herzschlag, Hautfarbe, Reifezeichen
Erweitertes Neugeborenen-Screening2. - 3. Lebenstag | Früherkennung von angeborenen Stoffwechseldefekten und endokrinen Störungen (zum Beispiel auch auf Mukoviszidose).
Neugeborenen-Hörscreening bis zum 3. Lebenstag | Hörscreening zur Erkennung beidseitiger Hörstörungen ab einem Hörverlust von 35 Dezibel.

U2
3. bis 10. Lebenstag | Erkennen von angeborenen Erkrankungen und wesentlichen Gesundheitsrisiken, Vermeidung von Komplikationen: Anamnese und eingehende Untersuchung von Organen, Sinnesorganen und Reflexen.

U3
4. bis 5. Lebenswoche | Prüfung der altersgemäßen Entwicklung der Reflexe, der Motorik, des Gewichts und der Reaktionen, Untersuchung der Organe, Abfrage des Trink-, Verdauungs- und Schlafverhaltens, Untersuchung der Hüftgelenke auf Hüftgelenksdysplasie und -luxation.

U4
3. bis 4. Lebensmonat | Untersuchung der altersgerechten Entwicklung und Beweglichkeit des Säuglings, der Organe, Sinnesorgane, Geschlechtsorgane und der Haut, Untersuchung von Wachstum, Motorik und Nervensystem.

U5
6. bis 7. Lebensmonat | Untersuchung der altersgerechten Entwicklung und Beweglichkeit, der Organe, Sinnesorgane, Geschlechtsorgane und der Haut, Untersuchung von Wachstum, Motorik und Nervensystem.

U6
10. bis 12. Lebensmonat  | Untersuchung der altersgemäßen Entwicklung, der Organe, Sinnesorgane (insbesondere der Augen), Kontrolle des Bewegungsapparates, der Motorik, der Sprache und der Interaktion.

U7
21.bis 24. Lebensmonat | Untersuchung der altersgemäßen Entwicklung, Erkennen von Sehstörungen, Test der sprachlichen Entwicklung, Feinmotorik und Körperbeherrschung.

U7a
34. bis 36. Lebensmonat | Schwerpunkt auf altersgerechter Sprachentwicklung, frühzeitige Erkennung von Sehstörungen.

U8
46. bis 48. Lebensmonat | Intensive Prüfung der Entwicklung von Sprache, Aussprache und Verhalten, Untersuchung von Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit, Reflexen, Muskelkraft und Zahnstatus.

U9
60. bis 64. Lebensmonat | Prüfung der Motorik, des Hör- und Sehvermögens und der Sprachentwicklung, um eventuelle Krankheiten und Fehlentwicklungen vor dem Schuleintritt zu erkennen und gegenzuwirken.

J1
13. bis 14. Lebensjahr  | Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Wachstumsentwicklung, der Organe und des Skelettsystems, Erhebung des Impfstatus, Untersuchung des Stands der Pubertätsentwicklung, der seelischen Entwicklung und des Auftretens von psychischen Auffälligkeiten, von Schulleistungsproblemen und gesundheitsgefährdendem Verhalten (Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum), Beratung auf Grundlage des individuellen Risikoprofils des Jugendlichen zu Möglichkeiten und Hilfen zur Vermeidung gesundheitsschädigender Verhaltensweisen und Tipps für eine gesunde Lebensführung.

Zähne
6. – 72. Lebensmonat 
Insgesamt sechsmalige zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten unter anderem mit eingehender Untersuchung und Inspektion der Mundhöhle, Einschätzung des Kariesrisikos, Beratung auch der Erziehungsberechtigten zu Mundhygiene und Ernährung, Motivation zur Prophylaxe und Empfehlung geeigneter Fluoridierungsmittel.

6. – 18. Lebensjahr  
Halbjährliche Untersuchungen mit individualprophylaktischen Leistungen unter anderem mit Erhebung des Mundhygienestatus, Aufklärung des Versicherten und ggf. dessen Erziehungsberechtigten über Krankheitsursachen sowie deren Vermeidung, Motivation und Remotivation, lokale Fluoridierung und Versiegelung kariesfreier Fissuren und Grübchen von Backenzähnen. 

Ab dem zwölften Lebensjahr 
werden die halbjährlichen Untersuchungen in ein Bonusheft eingetragen; diese Eintragungen sollen eine regelmäßige Zahnpflege nachweisen und erhöhen die Festzuschüsse, wenn später Zahnersatz erforderlich werden sollte.
Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/frueherkennungsuntersuchung-bei-kindern.html

Impfung

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Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet auf der Homepage umfangreiche Informationen zu allen Krankheiten, vor denen Sie durch Impfungen geschützt werden. Auch zur Corona Impfung. Außerdem werden in der Rubrik "Wissenswertes" Begriffe, die mit Impfungen zusammenhängen erklärt. Zum Beispiel "Herdenimmunität".
https://www.impfen-info.de

Bei weiteren Fragen sprechen Sie uns gerne an.

Andere Stellungnahmen finden Sie bei den Ärzten der Indivduellen Impfberatung: https://www.individuelle-impfentscheidung.de

Krankheitslexikon, auch zum Hören

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Hier finden Sie alle Informationen alphabetisch sortiert zu typischen Kinderkrankheiten, auch zum Hören.

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/mediathek/hoerlexikon/

Entwicklung

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Jedes Kind in seinem Tempo
Wann ein Kind zu laufen oder zu sprechen beginnt, ist von Kind zu Kind verschieden: Je nach seinen Anlagen und Stärken eignet sich ein Kind bestimmte Fähigkeiten leichter oder zeitiger an, während es sich mit anderen Entwicklungsschritten vielleicht etwas schwerer tut oder sich mehr Zeit damit lässt. Ist das Kind durch eine Behinderung oder chronische Erkrankung beeinträchtigt, braucht es in manchen Bereichen vielleicht besondere Anregungen und entwickelt seine ganz persönlichen Stärken und Schwächen.

Anlagen, Anregung und Erfahrung prägen das Kind

Ein Kind wächst und entwickelt sich mit seinen von den Eltern und den Vorfahren ererbten körperlichen, seelischen und geistigen Anlagen im Wechselspiel von

  • biologischer Reifung des Körpers und seiner Organe,
  • kindgerechten und altersgemäßen Anregungen und
  • seinen eigenen, selbst erlebten Erfahrungen.

Es entwickelt sich aus eigenem Antrieb

Wann ein Kind zu einem bestimmten Entwicklungsschritt bereit ist, hängt von seinem Entwicklungsalter und von seinen Erfahrungen ab, die es bereits mit dem Lernen neuer Fähigkeiten gemacht hat.

Wenn Ihr Kind beginnt, eine neue Fähigkeit zu entwickeln, wächst damit auch sein Bedürfnis, diese Fähigkeit auszuprobieren und zu verbessern, um sie optimal nutzen zu können:

  • Es sucht von sich aus und aus eigenem Antrieb die nötigen Erfahrungen, um sich sein Können, Wissen oder Verhalten anzueignen und es anzuwenden.
  • Wie aufgeweckt und bereitwillig Ihr Kind dies tut, hängt weitgehend davon ab, wie weit es seine angeborene Neugier einsetzen kann und darf.
  • Bei genügend altersgemäßen Anregungen wird es selbst auswählen und bestimmen, womit und wie lange es spielen und sich mit etwas beschäftigen möchte.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/entwicklungsgrundlagen/

10 Tipps, wie Sie Ihr Kind beim Großwerden unterstützen können

https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/TopThemen/entwicklung-foerdern-10-tipps.pdf


Den Entwicklungskalender finden Sie hier: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/mediathek/entwicklungskalender/

Seh Entwicklung

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Gutes Sehen ist für die gesamte körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Bedeutung: 

  • Wenn ein Kind zum Beispiel mit drei, vier Monaten bereits etwas weiter entfernte Dinge sehen kann, beginnt es danach zu greifen. 
  • Sobald es – ab etwa sieben Monaten – auch Gegenstände außerhalb seiner Reichweite erkennen kann, streckt es gezielt seine Hände danach aus. 
  • Schon wenig später wird es versuchen, auf irgendeine Art und Weise eigenständig zu einem interessanten Gegenstand zu gelangen. 

Auch in der Erkundung gewinnt das Sehen zunehmend an Bedeutung. Mit etwa sieben bis neun Monaten werden die Dinge, die das Kind zuvor vor allem mit Mund und Händen untersucht hat, immer ausgiebiger auch mit den Augen erforscht. Schließlich werden die Augen zum vorrangigen „Werkzeug“, wenn es Neues zu entdecken gilt – und dies über das Kindesalter hinaus: Rund 80 Prozent all unserer Informationen nehmen wir über die Augen auf.

In den ersten Lebensjahren reift die Sehfähigkeit entscheidend heran

Während das Neugeborene noch unscharf sieht und vor allem Hell-Dunkel-Kontraste unterscheiden kann, besitzt das einjährige Kind bereits 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen. 
Im Verlauf der Kindheit bildet sich die Sehfähigkeit weiter aus:

  • Vor allem im zweiten und dritten Lebensjahr nimmt die Sehschärfe noch erheblich zu, allerdings weitaus langsamer als im ersten Lebensjahr. 
  • Die Entwicklung des räumlichen Sehens setzt ebenfalls bereits im ersten Lebensjahr ein und festigt sich mit zunehmender Koordination der Augen im Verlauf der nächsten Jahre. 
  • Mit etwa neun Jahren entspricht die Fähigkeit zum räumlichen Sehen der eines Erwachsenen. Hierdurch ist das Kind nun beispielsweise in der Lage zu sehen, ob zwei verschieden große Autos gleich weit entfernt sind. 

Allerdings ist die Sehfähigkeit auch jetzt noch nicht vollends ausgereift. Das sogenannte Gesichtsfeld – der mit beiden Augen erfassbare Bereich – ist seitlich noch um etwa 30 Prozent eingeschränkt. Erst im Alter von zehn bis zwölf Jahren entspricht das Gesichtsfeld dem eines Erwachsenen.

Bei Anzeichen für Sehprobleme finden Sie hier Informationen über Auffälligkeiten bei Babys und Kleinkindern, Online-Sehtest und kostenlose Downloads. https://www.sehen.de/sehen/kind-und-sehen/anzeichen-fuer-sehprobleme/

Hör Entwicklung

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Das Gehör bildet sich bereits während der Schwangerschaft organisch ganz aus und ist bei einem gesunden Neugeborenen voll funktionsfähig. Allerdings unterscheidet sich das Hörvermögen zunächst noch sehr von dem der Erwachsenen.

Angeregt durch die „Hörreize“ aus der Umwelt bildet sich die Hörfähigkeit des Kindes vor allem in den ersten drei Lebensjahren entscheidend aus: In dieser sogenannten „sensiblen Phase“ lernt das Gehirn besonders intensiv, die Hörinformationen zu verfeinern, zu verschärfen und sinnvoll zu deuten.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung verfeinert sich die Hörfähigkeit weiter, wenn auch deutlich langsamer. Erst mit etwa fünf, sechs Jahren ist sie voll ausgebildet.

Aber auch dann hören Kinder noch „anders“ als zum Beispiel Jugendliche oder Erwachsene: 

  • Kinder haben vor allem Schwierigkeiten, Geräusche zu unterscheiden, und können oft nur schwer ausmachen, woher ein Geräusch kommt. 
  • Vor allem jüngere Kinder können Schallquellen nur ungenau lokalisieren, Schall von der Seite oder von hinten wird überhört oder falsch gedeutet. 
  • Erst im Alter von etwa sieben, acht Jahren ist ein Kind in der Lage, auch Höreindrücke zu nutzen, um zum Beispiel Gefahren zu erkennen.

Gutes Hören ist für die gesamte Entwicklung wichtig

Ein intaktes Gehör und gutes Hören ist für die gesamte kindliche Entwicklung von großer Bedeutung. Wird eine angeborene Schwerhörigkeit zum Beispiel nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann sich das Hörvermögen nicht weiter ausbilden, weil die dazu notwendigen Höreindrücke fehlen.

Vor allem die Sprachentwicklung hängt maßgeblich davon ab, wie gut ein Kind hört: Ein Kind, das nicht gut hört, kann auch nicht gut sprechen lernen. Doch auch in anderen Bereichen können sich schwerwiegende Probleme zeigen, wenn eine Schwerhörigkeit unerkannt und unbehandelt bleibt: Oft tun sich die Kinder schwer, Kontakt zu finden, oder sie werden in der Gruppe nicht anerkannt. Auch Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben hängen häufig mit unerkannten Hörstörungen zusammen.

Das Hören „im Auge behalten“

Neben angeborenen Hörstörungen können auch Krankheiten, insbesondere Mittelohrentzündungen, das Gehör vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigen. 

  • Bei Ohrenschmerzen sollten Sie mit Ihrem Kind immer den Arzt oder die Ärztin aufzusuchen. 
  • Vor allem im Säuglings- und frühen Kleinkindalter sollten Sie die Hörfähigkeit Ihres Kindes immer wieder einmal testen. 
  • Wenn das Kind schon älter ist, sollten Sie bei bestimmten Verhaltensweisen immer auch in Betracht ziehen, dass es vielleicht nicht gut hört. Neben Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung können beispielsweise auch aggressives Verhalten oder Kontaktschwierigkeiten mit anderen Kindern ihre Ursache in Hörproblemen haben.
  • Wann immer Sie Zweifel haben, ob Ihr Kind gut hört, sollten Sie dies kinderärztlich und gegebenenfalls fachärztlich abklären lassen.

ACHTUNG bei LAUTEM SPIELZEUG und FREIZEIT
Neben angeborenen oder krankheitsbedingten Hörstörungen können auch äußere Faktoren das Gehör nachhaltig beeinträchtigen. Spielzeugpistolen, Spielzeugtrompeten, Trillerpfeifen oder sogar Knackfrösche entwickeln zum Beispiel so extreme Lautstärken, dass das kindliche Gehör vorübergehend oder dauerhaft geschädigt werden kann. Fachleute fordern deshalb bereits seit Längerem, den Dauerschallpegel bei Lärm gebendem Spielzeug für Kinder unter 14 Jahren auf 80 Dezibel (dB) zu begrenzen. 

  • Versuchen Sie, nach Möglichkeit auf „lautes“ Spielzeug im Kinderzimmer zu verzichten. 
  • Wenn Ihr Kind schon älter ist, sollten Sie es auf die möglichen Gefahren beim Umgang mit solchem Spielzeug aufmerksam machen.

Mit zunehmendem Alter des Kindes gefährdet immer häufiger Freizeitlärm das Hören. So werden heute bei schätzungsweise 20 bis 25 Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereits Hörschädigungen festgestellt. 

  • Insbesondere tragbare Musikabspielgeräte (MP3-Player, CD-Player etc.) tragen zur Entstehung einer Schwerhörigkeit bei, wenn sie immer wieder mit ständig hoher Lautstärke abgespielt werden. 
  • Dasselbe gilt auch, wenn das Gehör durch zu laute Musik in Diskotheken oder auf Konzerten häufig überlastet wird.

Bei einer vorübergehenden Schädigung kann sich das Gehör durch entsprechende Ruhepausen meist zunächst wieder erholen. Doch bei fortgesetzter und häufiger Überlastung kann es zu chronischem Ohrenpfeifen oder sogar zu einer bleibenden Schwerhörigkeit kommen.

Einfache Tipps zur Hörüberprüfung https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/hoerueberpruefung/


Motorische Entwicklung

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Kinder entwickeln ihre Beweglichkeit in einer großen zeitlichen Spannbreite und auf sehr unterschiedliche Weise. Sie suchen sich aus eigenem Antrieb die Erfahrungen, die sie mit der Zeit immer sicherer und geschickter werden lassen. Bei manchen Kindern ist die motorische Entwicklung aufgrund einer Erkrankung oder einer Behinderung beeinträchtigt oder deutlich verlangsamt. Sie brauchen besondere Anregung und Aufmerksamkeit und meist auch fachliche Unterstützung in ihrer Bewegungsentwicklung. 

Jedes Kind entwickelt seine Beweglichkeit anders

Die meisten Kinder lernen das freie Gehen über Krabbeln, Robben, Kriechen, auf allen Vieren laufen. Andere lassen diese Zwischenstufen einfach aus, und einige Kinder entwickeln ihre ganz eigene Art der Fortbewegung: Sie schlängeln sich, rutschen oder rollen über den Boden, bevor sie gehen lernen. Auch was den Zeitpunkt betrifft, zeigen sich enorme Unterschiede: Manche Kinder beginnen schon zeitig mit dem freien Sitzen, andere tun dies erst sehr viel später. 

Viele Kinder rollen sich schon sehr früh auf die Seite und in eine andere Lage, andere tun dies erst gegen Ende des ersten Lebensjahres. Und nicht nur das: Viele Kinder durchlaufen innerhalb weniger Monate mehrere Entwicklungsschritte der Körpermotorik fast nebeneinander, andere tun dies wohlgeordnet Schritt für Schritt. 

Aber alle Kinder in unserem Kulturkreis, die sich normal entwickeln, können schließlich mit zehn Monaten frei sitzen.

INFOGRAFIKEtappen in der motorischen Entwicklung https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/infografik-bewegungsmotorik/

Freies Gehen

Manche Kinder beginnen schon mit neun Monaten frei zu gehen, andere erst mit 18 Monaten. Die zeitliche Spannbreite ist enorm groß. Doch im Alter von 20 Monaten können sich bei einer normal verlaufenden Entwicklung alle Kinder unseres Kulturkreises frei und sicher gehend bewegen:

  • Die meisten Kinder beginnen im Alter zwischen neun und 15 Monaten, sich an Stühlen, Tischbeinen und anderen Möbelstücken hochzuziehen und aufzustellen.
  • Sobald sich Ihr Kind dabei einigermaßen sicher fühlt, beginnt es, sich an den Möbeln entlangzuhangeln und schließlich frei zu gehen.

Nun wird Ihr Kind diese neu erworbene Fähigkeit auf vielfältigste Art ausprobieren wollen – hin- und herlaufen, um den Tisch herumlaufen, fühlen, wie es sich auf Teppich, auf der Wiese, im Sand läuft, eine Türschwelle bewältigen. Dabei geht es Ihrem Kind nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Gehen an sich macht Sinn, und schon bald wird Ihr Kind in der Lage sein, sein Tempo immer besser der Situation und den Gegebenheiten anzupassen.

Manche Kinder können beispielsweise so mit ihren „Gehübungen“ beschäftigt sein, dass sie in anderen Entwicklungsbereichen für eine gewisse Zeit nur wenige Fortschritte machen. Sie legen vielleicht beim Sprechen eine Pause ein, zeigen wenig Interesse an Bilderbüchern oder Spielsachen. Das sollte kein Grund zur Sorge sein: Wenn das Kind nach einigen Wochen und Monaten ziemlich sicher geht, wird es sich auch in den anderen Bereichen wieder weiterentwickeln und „Versäumtes“ schnell nachholen.

Gefahrenpunkte entschärfen

Mit der wachsenden Mobilität nehmen auch die Unfallgefährdungen zu. Beseitigen oder entschärfen Sie Gefahrenpunkte in der Wohnung und im Garten, damit sich Ihr Kind gefahrlos und möglichst ohne große Einschränkungen bewegen kann.

Wichtig: Von sogenannten Lauflernhilfen ist unbedingt abzuraten. Sie erleichtern das Gehenlernen nicht und bergen größte Unfallgefahren.

Wachsende Geschicklichkeit

Mit dem freien Gehen wird das „Draußen“ immer verlockender und wichtiger zum Austoben. Auf dem Spielplatz, auf der Wiese, auf Spaziergängen im Park, Wald oder Feld lernt Ihr Kind, immer sicherer und geschickter mit seinem Körper umzugehen und eignet sich weitere Bewegungsfertigkeiten an: 

  • Vorwärts und rückwärts laufen, 
  • sich im Kreis drehen, 
  • klettern und hüpfen, 
  • über Pfützen springen, 
  • Treppen steigen, 
  • balancieren, 
  • Dreirad, Laufrad, Roller fahren. 

Ihr Kind wendet seine neuen motorischen Fähigkeiten unter den verschiedensten Bedingungen an und verfeinert seine Koordination, Ausdauer und Muskelkraft. Für Sie als Eltern kann es dabei manchmal ganz schön anstrengend werden …

Bewegungserfahrungen geben Sicherheit

Als Eltern müssen und können Sie Ihrem Kind das Kriechen und Aufsitzen, das Gehen und Hüpfen, Springen und Klettern nicht beibringen. Doch Sie können es darin unterstützen, seine körperlichen Fähigkeiten in ihrer ganzen Bandbreite zu entfalten. Denn Kinder brauchen einen möglichst abwechslungsreichen Bewegungsraum mit vielfältigen Übungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechen. Nur so können sie lernen, ihren Körper zu beherrschen und immer sicherer und geschickter damit umzugehen. Sie finden hierbei ihre Möglichkeiten wie auch ihre Grenzen heraus, eignen sich nach und nach weitere Bewegungsfertigkeiten an und gewinnen Selbstvertrauen und Sicherheit.

  • Geben Sie Ihrem Kind jeden Tag Gelegenheit, sich ausgiebig zu bewegen – zu laufen, rennen, klettern und toben.
  • Besonders Kleinkinder brauchen jede Menge Erfahrungen im Klettern und Balancieren. Hierdurch werden sie immer geschickter und fallen viel seltener als allzu behütete Kinder.

Keine Angst vor Schrammen! Helfen Sie Ihrem Kind nicht zu viel bei seinen „Turnübungen“. Lassen Sie es möglichst viel ausprobieren und stehen Sie nur bereit für den Fall, dass es gefährlich werden könnte.
BEWEGUNGSFREUDE UNTERSTÜTZEN | ALLTAGSTIPPSo unterstützen Sie die Bewegungsfreude Ihres Kleinkindes https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/bewegungsfreude-unterstuetzen/

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/spielen/alltagstipps/1-3-jahre/spiel-und-bewegungsraeume/

Beeinträchtigung der Bewegungsentwicklung

Erkrankung oder Behinderung können die motorische Entwicklung des Kindes deutlich verzögern und beeinträchtigen. In manchen Fällen wird eine mögliche Behinderung auch erst aufgrund von Auffälligkeiten und Verzögerungen vor allem in der frühen Bewegungsentwicklung erkannt.

Wenn Sie unsicher sind und sich sorgen, Ihr Kind entwickle sich in seiner Beweglichkeit auffällig anders oder langsamer als gleichaltrige Kinder, sollten Sie sich spätestens bei der nächsten U-Untersuchung an Ihren Kinderarzt der Ihre Kinderärztin wenden. Frühförderung und geeignete therapeutische Maßnahmen können Ihrem Kind bestimmte Bewegungserfahrungen ermöglichen und es darin unterstützen, spezielle Bewegungsabläufe zu lernen. Mögliche Spätfolgen können hierdurch oftmals verhindert oder zumindest abgemildert und verzögert werden.

Neben der fachlichen Unterstützung sind es vor allem Ihre liebevolle Zuwendung, die Einbindung in das Familienleben und Gruppenaktivitäten mit anderen Kindern, welche die Bewegungsentwicklung wie auch die gesamte Entwicklung Ihres Kindes günstig beeinflussen.
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/

Sprach Entwicklung

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Das Sprechenlernen ist ein langer Prozess über viele Etappen, zu denen ein Kind jeweils herangereift und bereit sein muss. Wichtige Voraussetzungen hierfür bringt schon das Neugeborene mit: 

  • Die Sprachzentren im Gehirn sind bereits bei der Geburt vorhanden. Sie ermöglichen das Verarbeiten und Verstehen von Sprache sowie das Selbersprechen. 
  • Auch die für das Sprechen wichtigen Organe und Muskeln sind bei einem gesunden Neugeborenen bereits ausgebildet. Hierzu gehören zum Beispiel das Zwerchfell, Lippen, Zunge und das Gehör. 
  • Schon im Mutterleib hat das Kind zusammen mit den typischen Geräuschen, wie zum Beispiel den Herzschlag der Mutter, auch deren Stimme wahrgenommen und ist mit dem Klang und der Melodie der mütterlichen Stimme vertraut geworden. 
  • Bereits das Neugeborene vermag es, Sprachlaute aus einer Fülle an Geräuschen herauszufiltern und zeigt eine besondere Vorliebe hierfür.

Neben diesen biologischen Voraussetzungen bringt ein Kind die angeborene Bereitschaft mit auf die Welt, eine Beziehung mit den Menschen einzugehen, die sich ihm zuwenden und es umsorgen. Es möchte sich mit ihnen verständigen und Sprache erlernen. 

FILM Sprechen lernen: Mit allen Sinnen https://www.kindergesundheit-info.de/infomaterial-service/filme/sprechen-lernen/

Kinder lernen von sich aus zu sprechen

Kinder eignen sich ihre sprachlichen Fähigkeiten aus eigenem Antrieb an. Die einzelnen Phasen der Sprachentwicklung und ihre Abfolge sind dabei vermutlich bei allen Kindern gleich. 
In welchem Alter aber ein Kind zu sprechen beginnt, wie schnell es seinen Wortschatz erweitert und wann es wie gut Sätze bilden und Wörter richtig aussprechen kann, ist von Kind zu Kind ganz verschieden: 

  • Die Mehrheit der Kinder spricht zwischen ein- und anderthalb Jahren die ersten Wörter – meist „Mama“, „Papa“. 
  • Manche Kinder sprechen bereits mit neun oder zwölf Monaten ihr erstes Wort. Einige wenige lassen sich aber auch bis zum Alter von etwa zweieinhalb Jahren Zeit. Mädchen sind dabei häufig schneller und tun sich leichter als Jungen. 
  • Beim Wortschatz zeigen sich ebenfalls große Unterschiede: Der aktive Wortschatz, also das, was ein Kind bereits spricht, kann bei 20 Monate alten, sich normal entwickelnden Kindern in einer Spanne von fünfzig bis etwa 200 Wörtern liegen. 

ALLTAGSTIPP Die sprachliche Entwicklung unterstützen
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/sprachfoerderung/

Der kindliche Spracherwerb folgt „eigenen Regeln“

Kinder lernen Sprache und Sprechen nach eigenen Regeln und anders als Erwachsene. Sie eignen sich nach und nach die Sprache an, die sie in ihrer nächsten Umgebung hören, ihre Mutter- oder Erstsprache. Und sie tun dies aus ihren täglichen Erfahrungen heraus, aus dem, was sie hören, sehen, fühlen und tun.

Fachleute sprechen von „ungesteuertem Spracherwerb“, oder von „natürlichen Bedingungen“, wie sie vermutlich nur in den ersten Lebensjahren gegeben sind: 

  • In den ersten Lebensmonaten entwickeln Kinder ein immer besseres Ohr für die Sprach- und Satzmelodie, die Laute der Muttersprache und die Betonung von Wörtern. 
  • Gleichzeitig erproben sie auf spielerische Weise ihre eigene Stimme. Wenn sie die eher zufälligen Muskelbewegungen immer besser kontrollieren können, geben sie gezielt ihre ersten Laute von sich. 
  • Schließlich beginnen Kinder, das, was sie sehen, hören oder tun, zu benennen. Dabei meinen sie zunächst meist mehr, als es das bloße Wort besagt: So kann das Wort „Ball“ je nach Situation bedeuten, dass Ihr Kind den Ball haben oder mit ihm spielen möchte. Ebenso gut kann es aber auch heißen, dass der Ball weg ist.
  • Aus der gehörten Sprache ihrer Umgebung erschließen sich Kinder selbstständig die innere Logik und Struktur der Sprache: Nach und nach leiten sie die Regeln über den Gebrauch der Wörter und über den Satzbau ab und wenden sie zunächst konsequent an. Dabei erschaffen sie für uns Erwachsene oft ungewöhnliche Wörter und Satzkonstruktionen, wie zum Beispiel „Mama ist fortgegeht“. 

Über solche ganz normalen Phasen in der sprachlichen Entwicklung lernen Kinder selbstständig und auf ihre Weise allmählich die vielfältigen Regeln der Wortbildung und des Satzbaus samt deren Ausnahmen – und das, ohne sich die Regeln je bewusst gemacht zu haben!

Geistige Entwicklung

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Die geistige Entwicklung ist ein vielschichtiger Prozess. Er ist vor allem mit der Bewegungsentwicklung, der sinnlichen Wahrnehmung wie Hören, Sehen, Fühlen und dem Erlernen der Sprache verknüpft. Im Zusammenspiel von Anlagen, Reifung und Erfahrung lernt Ihr Kind allmählich, immer komplexer zu „denken“, wenn auch noch auf seine eigene kindliche Weise. Denn bis ein Kind „erwachsen“ denkt, ist es noch ein langer Weg.

TROTZVERHALTEN | ALLTAGSTIPP https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/trotzverhalten/

Von Anfang an: Neugier und Wunsch nach Teilhabe

Kinder sind von Geburt an neugierig. Sie wollen die Welt verstehen und daran teilhaben. Bereits das Baby setzt sich auf seine ganz eigene Weise mit seiner Umgebung auseinander. Es begreift und überprüft in seinen spielerischen Beschäftigungen Zusammenhänge, verarbeitet seine Eindrücke und macht im Verlauf des ersten Lebensjahres „spielend“ enorme „Denkschritte“.

Von Schachteln und Türmen

Mit Beginn des zweiten Lebensjahres beginnen Kinder, sich mit räumlichen Beziehungen auseinanderzusetzen und ihre räumliche Vorstellung zu entwickeln:

  • Im Spiel zeigt Ihr Kind jetzt vermutlich eine besondere Vorliebe für alle möglichen Behältnisse, die es unermüdlich ein- und wieder auszuräumen kann. Spielbecher mit Würfeln, Eimer und Förmchen im Sandkasten, Schachteln, Dosen, Schubladen – alles, in das etwas anderes hineinpasst, ist jetzt spannend. 
  • Neugierig wird Ihr Kind jetzt auch auf alles, was es stapeln kann. Mit hartnäckigem Eifer kann es sich schon bald damit beschäftigen, aus allem und jedem Türme zu bauen.

Ihr Kind kann nun seine Erfahrungen immer mehr aktiv einsetzen: Wenn der Turm aus Bauklötzen nach unzähligen vergeblichen Versuchen auf einmal stehen bleibt, weil zufällig ein großer Stein zuunterst liegt, wird Ihr Kind von sich aus bei seinen nächsten Turmbauten mit einem großen „Grundstein“ beginnen.

Etwa zur selben Zeit beginnt sich Ihr Kind vermutlich dafür zu interessieren, wie die Dinge funktionieren und wie es sie handhaben kann. Es möchte immer mehr selbst machen: sich mit der Bürste die Haare kämmen, allein mit dem Löffel essen, mit dem Telefonhörer am Ohr telefonieren. Dabei entwickelt es eine immer deutlichere Vorstellung von Handlungen.

Auf dem Weg zu einer stabilen inneren Vorstellung

Ab etwa anderthalb Jahren erkennen Kinder, dass Gegenstände gleich oder verschieden groß sein können. Sie beginnen, Dinge nach bestimmten Eigenschaften zu unterscheiden und zu sortieren und können einfache Formen wie Kreise oder Dreiecke schon bald sicher zuordnen: 

  • Mit Vorliebe sortiert Ihr Kind jetzt alle möglichen Dinge nach Form, Farbe, Material, Größe usw.: Löffel auf die eine Seite, Gabeln auf die andere, Holztiere hier, Autos dort. 
  • Es bereitet ihm Vergnügen, Formen in die richtige Öffnung eines Formenbretts zu stecken.

Gegen Ende des zweiten Lebensjahres besitzt Ihr Kind bereits eine stabile innere Vorstellung von Gegenständen und Handlungen, die es sich in seinem Spiel einprägt. Wenn etwas nicht vorhanden ist, kann es sich diesen Gegenstand denken oder ein anderer Gegenstand bekommt einfach dessen Bedeutung: 

  • Mit seinen Puppen und Stofftieren spielt Ihr Kind kleine Alltagsszenen nach – es gibt der Puppe zu „trinken“, der Teddybär wird „gefüttert“. 
  • Ein Stöckchen kann ein Löffel sein, ein Schuh wird zum Auto, ein Karton zum Schiff.

Nach und nach entwickelt Ihr Kind nun die Fähigkeit, sich das Ergebnis einer Handlung vorzustellen, ohne dass es dies praktisch ausprobieren müsste. Aber: Denken und Tun können noch verwechselt werden. Nach dem Motto „Gedacht, getan“ glaubt Ihr Kind dann, etwas schon getan zu haben, was es nur gedacht hat.

Ichbezogen und magisch

In ihrem dritten Lebensjahr kennen Kinder zwar schon Zusammenhänge von Ursache und Wirkung, können aber beides noch nicht wirklich voneinander unterscheiden: 

  • Ursache für das, was geschieht, sieht Ihr Kind in dem, was es selbst denkt und tut. 
  • Sein Denken ist sehr ichbezogen: Dass andere Menschen die Welt anders sehen, als es sie selbst sieht, kann Ihr Kind sich nicht vorstellen, und es kann sich noch nicht in andere hineinversetzen. 
  • Auch Zeitspannen, in denen etwas passiert, und räumliche Größenverhältnisse kann Ihr Kind noch nicht überblicken und „bedenken“. 

Je mehr sich Ihr Kind sprachlich ausdrücken kann, umso mehr ist es in der Lage, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, zu verallgemeinern und zu ordnen. Es bezieht zunehmend Maße, Symbole und Zeichen in sein Denken mit ein und entwickelt einen geradezu unstillbaren Wissensdurst: Von allem und jedem möchte es wissen: „Wie ist das und warum ist das so?“

Gleichzeitig wird das Denken nun zunehmend von der „magischen Phase“ bestimmt: In der Vorstellung eines Kindes ist während dieser Phase nahezu alles möglich. 


MAGISCHE PHASEDie magische Phase https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/geistige-entwicklung/magische-phase/

Gedächtnis „auf Hochtouren“

Ab etwa vier Jahren entwickeln Kinder ein enormes Gedächtnis und beginnen, einfache Mengen- und Zeitbegriffe zu verstehen: 

  • Puzzles, Memorys und Lottospiele stehen jetzt vermutlich hoch im Kurs bei Ihrem Kind. 
  • Es lernt mit großem Vergnügen und geradezu mühelos Lieder, Verse und Geschichten Wort für Wort auswendig, und vielleicht rattert es sogar schon Zahlen herunter. 

Die Vorstellungen der magischen Phase werden nun zunehmend von dem Kind selbst hinterfragt und weichen langsam aber stetig einem realistischen Denken.


Bereit für die Schule

Ab etwa fünf Jahren können Kinder die Lösung einer Aufgabe mehr und mehr durchdenken, ohne sie konkret ausprobieren zu müssen. Allerdings lernen sie auch jetzt immer noch am besten durch Erfahrung und eigenes Tun.

Ihr Kind entwickelt allmählich ein Zeitgefühl und hat das Bedürfnis, zu lernen und etwas zu leisten – es wird jetzt bereit für die Schule. Vielleicht versucht es auch schon, seinen Namen aus Buchstaben zusammenzusetzen oder übt sich im Zählen. 
Möglicherweise interessiert sich Ihr Kind aber auch noch gar nicht dafür, denn nicht für jedes Kind ist mit fünf Jahren die Welt der Zahlen und Buchstaben schon interessant. Jede Beschäftigung damit sollte deshalb immer freiwillig und spielerisch sein und vor allem Spaß machen.


Wieso, weshalb, warum?

Im vierten Lebensjahr geben sich Kinder nicht mehr zufrieden mit dem, was offensichtlich und sichtbar ist: Mit ihren unermüdlichen Fragen „Warum, wieso, wie, woher, wo, wann?“ fragen sie nun verstärkt nach den Hintergründen „ihrer Welt“. 

  • Ihr Kind vergrößert zusehends sein Allgemeinwissen und verbessert seine Fähigkeit zum logischen Denken. 
  • Es kann nun Grundfarben erkennen und benennen sowie Formen wie Kreis, Quadrat oder Dreieck sicher unterscheiden.
  • Bei Konstruktionsspielen oder beim Sortieren übt es sich im Größen- und Längenvergleich.

Gleichzeitig werden Denken, Fühlen und Handeln Ihres Kind immer noch maßgeblich durch die magische Phase beeinflusst.


Logik im Hier und Jetzt

Im Alter zwischen sechs und sieben Jahren wird das kindliche Denken zunehmend logisch, auch wenn es immer noch an das Hier und Jetzt gebunden ist.

Ab etwa zwölf Jahren unterscheidet sich die Fähigkeit zu denken schließlich kaum noch von der von Erwachsenen. 


Verzögerungen in der geistigen Entwicklung

Jedes Kind entwickelt seine geistigen Fähigkeiten auf seine Weise und in seinem eigenen Tempo. Es können sich jedoch auch deutliche Verzögerungen zeigen. Oft sind es Schwächen in anderen Entwicklungsbereichen, welche die Lernfähigkeit des Kindes beeinträchtigen. Bei manchen Kindern können auch genetische Ursachen oder eine organisch bedingte Schädigung des Gehirns in unterschiedlichem Maß die geistige Entwicklung beeinträchtigen.
Damit Ihr Kind, wenn nötig, so früh wie möglich angemessen unterstützt und gefördert werden kann, sollten Sie bei Fragen und Zweifeln rechtzeitig ärztlichen Rat einholen.

Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/geistige-entwicklung/geistige-entwicklung-beeintraechtigung/

Ich Entwicklung

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/geistige-entwicklung/ich-entwicklung/

Soziale Entwicklung

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Von Geburt an besitzt ein Kind bestimmte Eigenheiten und Fähigkeiten, um eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die es umsorgen:

  • Das Baby kann seine Umwelt bereits mit allen Sinnen wahrnehmen und darauf reagieren. 
  • Es zeigt eine besondere Vorliebe für menschliche Stimmen und das menschliche Gesicht.
  • Es kann durch Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Blickverhalten und schließlich auch durch Laute seine Bedürfnisse, seine Befindlichkeit, sein Interesse wie auch sein Desinteresse an etwas mitteilen. 

Das wachsende Selbstempfinden ab etwa zwei, drei Monaten wie auch die inzwischen herangereiften Fähigkeiten – beispielsweise zunehmende Kopfkontrolle, schärferes Sehen – wirken sich auch auf das Miteinander aus: 

  • Ihr Kind lädt Sie mit seinem ersten Lächeln dazu ein, sich mit ihm zu beschäftigen. 
  • Wahrscheinlich kann es inzwischen – je nach Ursache seines Unbehagens – ganz unterschiedlich schreien und damit deutlich mitteilen, ob es Hunger hat, müde ist oder Langeweile hat.
  • Mit Blicken, Mimik, Lauten und Gesten kann es sich immer deutlicher mitteilen und „unterhalten“. Wenn Sie ihm antworten, zeigt es sichtlich Freude. 
  • Es ist nicht mehr in dem Maße wie zuvor auf den engen körperlichen Kontakt angewiesen, um Nähe zu erfahren. Es interessiert sich zunehmend für seine Umgebung.

Mit etwa sechs Monaten beginnen Kinder in der Regel, auf den Gesichtsausdruck ihres Gegenübers zu achten und lächeln allmählich nur noch freundliche Gesichter an: In den nächsten Monaten fühlt sich Ihr Kind wahrscheinlich Fremden gegenüber in zunehmendem Maße unbehaglich. Bei den meisten Kindern setzt nun – wenn auch in ganz unterschiedlicher Stärke – das sogenannte Fremdeln ein.

Doch trotz des Fremdelns hat Ihr Kind zum Ende seines ersten Lebensjahres vermutlich gelernt, von sich aus Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen. Fremden Personen begegnet es dabei aber meist noch mit Zurückhaltung.


Vom Ich zum Wir

Im Verlauf des dritten Lebensjahres beginnen Kinder, sich immer mehr dafür zu interessieren, was Menschen zu einem bestimmten Verhalten und Handeln bewegt. Ihr Kind möchte jetzt wissen: „Warum weint das Kind?“

Es kann nun mehr und mehr auch zu Personen außerhalb der Familie Beziehungen aufnehmen, auch wenn es für die Kontaktaufnahme zunächst noch auf Unterstützung angewiesen sind. Mit etwa drei Jahren sind Kinder jedoch in der Regel in der Lage, selbstständig Kontakt zu anderen zu knüpfen. Ihr Kind kann nun bereits erste, wenn auch meist noch recht kurzlebige Freundschaften schließen.

Gegen Ende des vierten Lebensjahres kann sich Ihr Kind schließlich erstmals vorstellen, dass andere etwas anders als es selbst fühlen, denken und handeln. Hierdurch kann es sich nun immer besser in andere hineinversetzen. Die Ichbezogenheit der ersten Jahre wandelt sich allmählich in ein Interesse für andere, und die Freundschaften, die Ihr Kind jetzt schließt, können Monate oder gar Jahre überdauern.


Von besonderem Interesse: andere Kinder

Schon Babys sind fasziniert von anderen Kindern, und je älter ein Kind wird, umso wichtiger wird das Spielen mit Gleichaltrigen: Kinder können hierbei den Umgang miteinander lernen und die Regeln der „Großen“ ausprobieren.

Allerdings können ein- oder zweijährige Kinder noch nicht wirklich gemeinsam spielen. In diesem Alter spielen sie noch nebeneinanderher und jedes für sich, behalten sich dabei aber gegenseitig aufmerksam im Auge. Vor allem auf dem Spielplatz verfolgen Kinder die Aktivitäten anderer Kinder sehr genau und versuchen das, was ihnen besonders interessant erscheint, in ihrer Beschäftigung nachzuahmen.

Gegen Ende seines zweiten Lebensjahres macht Ihr Kind die überwältigende Entdeckung „Das bin ich!“, kann sich aber noch nicht in andere hineinversetzen: Es kennt zurzeit nur seine eigenen Wünsche und kann sich noch nicht vorstellen, dass beispielsweise sein kleiner Spielgefährte vom Spielplatz traurig ist, weil es ihm die Schaufel weggenommen hat. So manches Spiel mit Gleichaltrigen kann deshalb urplötzlich durch Schubsen und Schlagen unterbrochen werden. Dieses Verhalten ist für das jetzige Alter normal, und meist geht es nach kurzer Zeit schon wieder friedlich weiter.

FAIRNESS & RÜCKSICHT | ALLTAGSTIPP https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/fairness-ruecksicht/

Das Miteinander will geübt sein

Wenn Ihr Kind in die Kindertagesstätte geht, muss es eine ganze Weile ohne Sie auskommen und gleichzeitig seinen Platz in der Gruppe finden. Es muss lernen, mit anderen Kindern zurechtzukommen, zu teilen, seine Wünsche auch mal zurückzustellen und Regeln zu befolgen – auch im Streit. Denn Schlagen und Treten helfen nicht, wenn man eigentlich mit jemandem spielen möchte!

Beim gemeinsamen Spiel kann es sein, dass jedes Kind zunächst noch beharrlich an seinen eigenen Spielregeln festhält, auch wenn es vielleicht aufgefordert wird, diese zu ändern, damit zum Beispiel ein jüngeres Kind mitspielen kann. Erst mit zunehmendem Alter spielen Kinder immer mehr auch in größeren Gruppen miteinander.

Die Welt „mit anderen Augen“ sehen

Im Verlauf des fünften Lebensjahres werden Rollenspiele beliebt: Als Prinzessin, böse Hexe, gefährlicher Tiger oder Räuber übt sich Ihr Kind jetzt darin, andere Blickwinkel einzunehmen, die Welt „mit anderen Augen“ zu sehen. Als Polizistin, Feuerwehrmann, Postbote oder Busfahrerin ahmt es die Welt der Erwachsenen nach und festigt hierbei sein Verhalten, sein Können und seine Wertvorstellungen.

Emotionale Entwicklung

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Anders als zum Beispiel das Gehenlernen, das in einer bestimmten Altersspanne erfolgt, zieht sich die emotionale Entwicklung durch die gesamte Kindheit. Die wesentlichen emotionalen Grundfertigkeiten entwickeln und erweitern Kinder jedoch bereits bis zum Schulalter. Hierzu gehören die Fähigkeiten,

  • sich der eigenen Gefühle bewusst zu sein,
  • Gefühle durch Mimik und Sprache auszudrücken,
  • mit Gefühlen umgehen und sie eigenständig regulieren zu können,
  • Gefühlsausdrücke anderer zu erkennen und zu verstehen.

Das erste Lebensjahr

Schon im Verlauf der ersten Lebensmonate verfeinern sich sichtlich die Empfindungen Ihres Babys wie auch seine Fähigkeit, Gefühle – Freude, Ärger, Trauer bis hin zu den ersten Empfindungen von Furcht – auszudrücken. Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist Ihr Kind schließlich schon in der Lage zu erkennen, worauf jemand ärgerlich oder freudig reagiert. Und wenn es sich sicher und geborgen fühlt, weiß es sich in dem einen oder anderen unbehaglichen Moment vielleicht schon selbst zu „beruhigen“.

Tränen der Enttäuschung

Im zweiten Lebensjahr werden die Gefühle vielfältiger und differenzierter. Ihr Kind möchte nun immer mehr selbst machen und sammelt hierbei mit jedem Tag neue wichtige Erfahrungen – auch betrübliche, denn nicht immer klappt alles so, wie Ihr Kind dies möchte. So mancher lautstarke Protest und Tränen der Enttäuschung sind hier vorprogrammiert. Doch auch wenn es Ihnen schwerfällt, Ihr Kind so zu sehen: Mit Enttäuschungen umzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen, gehört zu den wichtigen Lernerfahrungen.

Eng verknüpft mit der geistigen und sozialen Entwicklung bilden sich ab dem Ende des zweiten Lebensjahres allmählich weitere Empfindungen aus: Stolz, Scham, Schuld, Neid, Verlegenheit, Mitleid.

Trotzphasen – im Wechselbad der Gefühle

Gegen Ende des zweiten Lebensjahres begreift Ihr Kind sich zunehmend als eigenständige Person.

  • Es ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Eigenständigkeit und einem nach wie vor großen Schutzbedürfnis.
  • Es möchte Vieles selbst tun, erlebt dabei aber immer wieder Grenzen – eigene und auch die von Ihnen gesetzten.
  • Gleichzeitig wird es sich immer mehr dessen bewusst, was es tut. Es kann sich zunehmend das Ergebnis und Ziel seines Handelns vorstellen und ist vielleicht umso mehr enttäuscht und verzweifelt, wenn es ihm misslingt oder verwehrt wird.

Vor allem im dritten Lebensjahr kann es in der Folge zu heftigen Gefühlsausbrüchen kommen, bei denen Ihr Kind seine Gefühle ungehemmt und mitunter vielleicht auch sehr temperamentvoll und lauthals zum Ausdruck bringt. Denn diesen manchmal extremen Gefühlsschwankungen zwischen Sicherheit und Unsicherheit, Unabhängigkeit und Abhängigkeit, Erfolg und Misserfolg ist Ihr Kleinkind zunächst noch weitgehend ausgeliefert.

Begegnen Sie diesen Trotzphasen und trotzigen Reaktionen möglichst entspannt, ruhig und konsequent, so schwer es auch oft fällt. Begeben Sie sich nicht in einen Streit oder Machtkampf mit Ihrem Kind, das steigert womöglich seinen Trotz und Ärger. Versuchen Sie, es zu beruhigen, vielleicht abzulenken und, wenn es dafür alt genug ist, zu überzeugen.

Den Umgang mit Gefühlen lernen

Wie Ihr Kind mit diesen oft heftigen und widerstreitenden Gefühlen umgehen kann, lernt es nur mit Unterstützung. Es braucht Orientierungshilfen. Hierzu gehört auch die Erfahrung, dass der Art und Weise, wie es seine Gefühle ausdrückt, Grenzen gesetzt sind. Die ist zum Beispiel dort der Fall, wo andere Menschen verletzt oder beleidigt und Gegenstände zerstört werden.

Für Sie als Eltern ist es nicht einfach, bei starken Gefühlsausbrüchen Ihres Kindes immer die notwendige Gelassenheit zu zeigen. Doch oft ist es das Einzige, was in der akuten Situation hilft.

Doch bei allen Fortschritten, die Ihr Kind macht – es wird immer wieder an seine Grenzen stoßen und Enttäuschungen erleben, die auch bei einem vierjährigen Kind noch einen wahren Sturm der Verzweiflung und Wut entfesseln können. Und selbst wenn Ihr Kind bereits in der Schule ist, sucht und braucht es Ihren Trost und Zuspruch, wenn seine Gefühle einmal aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Außerdem finden Sie hier einen Überblick zu besonderen emotionalen Bedürfnissen in Abhängigkeit vom Alter hier:
https://seelisch-gesund-aufwachsen.de/u1/

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/emotionale-entwicklung/

Urin und Stuhlkontrolle 

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Bis Blase und Stuhlgang kontrolliert werden können, ist von Kind zu Kind ganz verschieden und braucht auf jeden Fall seine Zeit. Denn dies ist in erster Linie das Ergebnis eines Reifungsvorgangs, der bei jedem Kind anders und unterschiedlich schnell vonstattengeht.

Manche Kinder sind schon mit drei Jahren tagsüber und auch nachts sauber und trocken, andere machen noch mit sechs und mehr Jahren nachts in das Bett. Meist ist das kein Problem, solange Ihr Kind nicht darunter leidet oder von anderen deswegen gehänselt wird und Sie als Eltern gelassen bleiben können.

TROCKENWERDEN | ALLTAGSTIPP
https://www.gesundheitsinformation.de/unterstuetzung-beim-trocken-und-sauberwerden.html

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/alltagstipps/entwicklungsschritte/trockenwerden/

Ihr Kind zeigt Ihnen, wann es so weit ist

Ein frühes Sauberkeitstraining – zum Beispiel das Kind ständig aufs Töpfchen zu setzen – beschleunigt das Trockenwerden Ihres Kindes nicht. Im Gegenteil – allzu leicht kann es passieren, dass Ihr Kind hierdurch in „Stress“ gerät und Angst vor dem Toilettengang entwickelt.

In der Regel kommt das Trocken- und Sauberwerden ganz von selbst, und Ihr Kind zeigt Ihnen, wann es so weit ist. Meist zeigen sich im Verlauf des zweiten und dritten Lebensjahres die ersten Hinweise, zum Beispiel:

  • Ihr Kind beginnt sich plötzlich verstärkt für die Toilette zu interessieren.
  • Es macht Sie mit Worten („Windel voll“, „Kacka machen“) oder Gesten (es zeigt auf seinen Po) auf eine volle Windel aufmerksam.

Das Kind auf dem Weg zum Sauberwerden unterstützen

  • Achten Sie auf die ersten Hinweise Ihres Kindes, dass es langsam bereit ist, sauber zu werden.
  • Üben Sie mit ihm spielerisch den Toilettengang ein, und zeigen Sie ihm Schritt für Schritt, was es tun muss, um erfolgreich auf die Toilette zu gehen: Wie man die Hose aufmacht und herunterzieht, sich richtig auf die Toilettenbrille setzt und dann erst Wasser lässt.
  • Loben Sie Ihr Kind für jeden Schritt auf dem Weg, trocken und sauber zu werden. 
  • Bleiben Sie möglichst gelassen und schimpfen Sie nicht, wenn einmal etwas schief geht. Das gehört dazu. 
  • Achten Sie darauf, dass der Toilettengang nicht zum „Stress“ wird, und üben Sie keinen Druck aus, indem Sie zum Beispiel ständig nachfragen.
  • Nutzen Sie Hilfen wie Toilettenaufsatz oder Töpfchen.

Ob Töpfchen oder Toilettenaufsatz sollten Sie den Vorlieben Ihres Kindes überlassen. Das Töpfchen sollte aber standsicher und angenehm zum Sitzen sein. Der Kindereinsatz für den Toilettensitz sollte bequem und kippsicher sein, sodass sich Ihr Kind wohl und sicher fühlt. Außerdem benötigen Sie einen Tritt oder Hocker, damit sich Ihr Kind selbstständig auf den Sitz setzen kann. Achten Sie auch auf Kleidung, die das Kind leicht selbst herunterziehen kann.

Der langsame Abschied von der Windel

Bis ein Kind zuverlässig zur Toilette geht, dauert es seine Zeit. Hier einige nützliche Hinweise: 

  • Meist geht das „große Geschäft“ schon etwas früher verlässlich ins Töpfchen; die Blasenkontrolle gelingt meist erst etwas später. 
  • Nachts dauert es in der Regel etwas länger als tagsüber, bis ganz auf die Windeln verzichtet werden kann.
  • Das nächtliche Einnässen hat nichts mit einem „Zuviel“ an Flüssigkeit zu tun – Ihrem Kind abends nichts mehr zu trinken zu geben, bringt also gar nichts. 
  • Auch das Kind nachts aufzuwecken und zur Toilette zu bringen, verhindert lediglich, dass das Bett nass wird. Es wird den Prozess des Trockenwerdens in der Nacht grundsätzlich nicht beschleunigen. 
  • Hilfreich kann es sein, zunächst ein Töpfchen neben das Bett zu stellen oder das Licht in der Toilette brennen zu lassen.

Auch wenn es im normalen Alltag meistens schon ganz gut klappt, kann es immer noch ab und zu vorkommen, dass die Hose nass wird – beispielsweise in fremder Umgebung, bei Müdigkeit oder mitten in einem aufregenden Spiel. 

  • Warten Sie mit dem Weglassen der Windel, bis Ihr Kind von sich aus keine Windel mehr möchte. 
  • In der Übergangszeit empfiehlt es sich in jedem Fall, immer Ersatzkleidung dabei zu haben. Für die Nacht können Sie sich mit einem Matratzenschutz behelfen, damit die Matratze nicht nass wird.

Wenn die Hose in einem ungünstigen Augenblick oder bereits wiederholt an einem Tag nass wird, fühlen Sie sich vielleicht genervt oder enttäuscht. Das ist verständlich und lässt sich vor dem Kind vielleicht auch nur schwer verbergen. Versuchen Sie dennoch, nicht zu schimpfen. Vielleicht können Sie Ihrem Kind vermitteln, dass sie zwar „genervt“ sind, aber so etwas einfach passieren kann und so schlimm nun auch nicht ist.

Nächtliches Einnässen

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/schlafprobleme/bettnaessen/

Probleme mit dem Trockenwerden

Ein Kind gilt als „trocken“, wenn es über einen Zeitraum von sechs Monaten nicht eingenässt hat. Von Störungen der Ausscheidungsfunktionen spricht man, wenn ein Kind in einem bestimmten Alter wiederholt tagsüber oder nachts einnässt oder einkotet, ohne dass eine organische Ursache hierfür vorliegt: 

  • Ein Einnässproblem (Enuresis) liegt frühestens dann vor, wenn das Kind mindestens fünf Jahre alt ist und regelmäßig tagsüber oder nachts einnässt. Aber auch in diesem Alter trifft das noch auf zehn Prozent der Kinder zu und bei den meisten von ihnen kommt auch dann noch das Trockenwerden ganz von allein. Mit zehn Jahren nässen immerhin noch fünf Prozent der Kinder ein.
  • Von einem Einkotproblem (Enkopresis) spricht man, wenn das Kind mindestens vier Jahre alt ist und über die Dauer eines halben Jahres mindestens einmal monatlich einkotet.

Das Kind nässt nach einer Trockenphase wieder regelmäßig ein 

Manche Kinder beginnen nach einer „Trockenphase“ erneut einzunässen, in selteneren Fällen einzukoten.
Ein solcher „Rückfall“ kann eine Folge von belastenden Situationen sein – zum Beispiel

  • bei Trennung der Eltern,
  • wenn ein Geschwisterchen geboren wurde,
  • bei Schulanfang oder
  • bei Misserfolgen in der Schule.

Häufig tritt dieses erneute Einnässen zusammen mit anderen Problemen auf, beispielsweise mit Alpträumen und Ängsten. (Lesen Sie hierzu auch „Bettnässen: keine Frage der Sauberkeitserziehung“.)
Organische Ursachen für ein krankhaftes Einnässen können zum Beispiel eine Harnwegsinfektion oder eine Fehlanlage der Harnwege sein. Einnässen und Einkoten kommen zudem häufig bei einer Neigung zu Verstopfungen vor, weil durch den Druck auf die Blase die Blasenkontrolle erschwert wird.

So können Sie Ihr Kind unterstützen

Wenn ein Kind Probleme mit dem Trockenwerden hat oder erneut wieder einnässt, würden Schimpfen und Vorwürfe die Situation nur verschlimmern. Hier einige Tipps und Hinweise, wie Sie Ihr Kind unterstützen können:

  • Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe wegen des Einnässens. Schimpfen Sie nicht mit ihm und ziehen Sie es deswegen nicht auf.
  • Prüfen Sie, ob sich Ihr Kind belastet fühlt (zum Beispiel durch Schulanfang, eine neues Geschwisterchen), und helfen Sie ihm, falls dies so ist, mit der Belastung umzugehen.
  • Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alles ab: Geben Sie ihm tagsüber kleine Aufgaben, die sein Selbstbewusstsein stärken.
  • Machen Sie das Einnässen nicht zum Dauerthema in der Familie.
  • Loben Sie jeden Schritt auf dem Weg zum Trockenwerden.
  • Gehen Sie immer respektvoll mit Ihrem Kind um! „Blamieren“ Sie es nicht, indem Sie in seiner Gegenwart, zum Beispiel mit anderen Müttern, über sein Einnässproblem oder das Einkoten reden.

Wann ärztlicher Rat gefragt ist

In folgenden Fällen sollten Sie sich an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wenden, auch um organische Ursachen (zum Beispiel eine Blasenentzündung) ausschließen zu können:

  • Wenn Ihr Kind immer noch in die Hose oder ins Bett macht, obwohl es gerne trocken beziehungsweise sauber sein möchte, und älter als fünf Jahre ist.
  • Wenn Ihr Kind unter dem Einnässen leidet und gehänselt wird.
  • Wenn Sie selbst darunter leiden, dass Ihr Kind noch nicht trocken / sauber ist.
  • Wenn Ihr Kind bereits trocken war und nun wieder über mehrere Wochen in die Hose oder ins Bett macht.


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/entwicklungsschritte/trocken-und-sauberwerden/trocken-sauberwerden-probleme/

Bei gestörter Entwicklung

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Hier finden Sie Inforamtionen zum Sozialpädiatrischen Zentrum, Frühförderung, Rehabilitation und vielem mehr:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/foerdern-unterstuetzen/

Hausmittel für Kinder

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Durch eine Reihe einfacher und bewährter Hausmittel können Sie die Selbstheilungskräfte Ihres Kindes stärken und die Genesung unterstützen. Doch nicht jedes Mittel ist für jedes Kind geeignet. Nicht nur bei noch sehr jungen Kindern ist es deshalb angeraten, sich erst einmal in der kinderärztlichen Praxis zu erkundigen: Durch welche Hausmittel lassen sich im akuten Krankheitsfall Beschwerden lindern? Welche Hausmittel können gegebenenfalls eine ärztliche Behandlung sinnvoll unterstützen?

Einfache Maßnahmen zur Linderung

Bei leichten Beschwerden und Unwohlsein bewirken oftmals bereits besondere Zuwendung und einfache Maßnahmen, dass sich Ihr Kind bald schon wieder besser fühlt. Hier einige Beispiele:

  • Bauchschmerzen, Blähungen | Bauchmassage im Uhrzeigersinn um den Nabel herum, Wärmflasche, Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee 
  • Fieber | lauwarme Wadenwickel
  • Halsschmerzen | Lutschbonbons mit Pfefferminz oder Salbei, mit lauwarmem Kamille- oder Salbeitee gurgeln, kalte oder warme Halswickel (je nachdem, was das Kind als angenehm empfindet)
  • Husten | Kräutertees aus Salbei oder Spitzwegerich 
  • Kopfschmerzen | Bewegung an der frischen Luft, Entspannungsübungen, ein kühles Tuch auf der Stirn 
  • Ohrenschmerzen | Wärmewickel (Zwiebelwickel) zur akuten Schmerzlinderung

Vorsicht mit ätherischen Ölen

Bei Erkältungskrankheiten finden häufig ätherische Öle wie Kampfer, Menthol oder Eukalyptus Verwendung. Als Bestandteil von Einreibepräparaten, Badezusätzen oder Inhalationsmitteln können sie vor allem bei Husten und Schnupfen Erleichterung verschaffen.

Aber Vorsicht: Viele dieser Öle – insbesondere Kampfer, Menthol und Eukalyptus – sind sehr giftig. In Reinform können sie zu schweren gesundheitlichen Schäden, beispielsweise der Atemwege oder des zentralen Nervensystems, führen. Aber auch verdünnt, beispielsweise in Erkältungsmitteln, sind sie insbesondere für Kinder gefährlich:

  • Je nach Konzentration kann ein Kontakt starke Hautreaktionen, Bauchschmerzen und Erbrechen auslösen. Gelangen Spritzer auf Haut oder Augen sollten sie sofort unter fließendem Wasser ausgespült werden.
  • Sollte Ihr Kind versehentlich ein Mittel verschluckt haben, das ätherische Öle enthält, sollten Sie ihm viel zu trinken geben (Leitungswasser oder Tee) und sofort bei einer Giftnotrufzentrale anrufen. 
  • Bei Säuglingen und Kindern unter drei Jahren sollten Mittel mit ätherischen Ölen gar nicht angewendet werden. Durch das Einatmen der Öldämpfe besteht vor allem bei Säuglingen die Gefahr eines sogenannten Stimmritzenkrampfs (Verkrampfung der Stimmritze des Kehlkopfs) mit akuter Atemnot, bei der das Kind blau anläuft. In einem solchen Fall sollte sofort der Notarzt verständigt werden.
  • Gehen Sie also mit ätherischen Ölen, ganz gleich in welcher Form und Konzentration, immer sehr sorgsam um. Das gilt für die Anwendung wie auch für die Aufbewahrung: Bewahren Sie ätherische Öle und Präparate mit solchen Wirkstoffen immer außer Reichweite von Kindern auf.
  • Manche Mittel, zum Beispiel zum Inhalieren, können in ihrer Verpackung (Fläschchen) sehr den Fläschchen von Nasen- oder Ohrentropfen ähneln. Um eine Verwechslung auszuschließen, sollten sie deshalb nicht in unmittelbarer Nähe ähnlich aussehender Medikamente abgestellt werden. (Stand: 28.02.2014)

Infekte und Fieber

Fieber allgemein

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Vorab ein wichtiger Hinweis:

Wir empfehlen die FeverApp

Eine Initiative des Berufsverbände für Kinder- und Jugendärzte möchte mit Hilfe der App Eltern über Fieber aufklären.
Dazu finden Sie hier informative Viedeos: https://www.feverapp.de/videos#c766

Grundlegendes:
Das Kind hat Fieber, wenn seine Temperatur über 38,4° Celsius steigt.
Ab 39° Celsius: hat es hohes Fieber. Babys, Kleinkinder und selbst schon größere Kinder bekommen viel häufiger Fieber als Erwachsene. Ein grippaler Infekt, Mittelohrentzündung oder Magen-Darm-Infekte sind nur einige der häufigen Ursachen für Fieber. Manchmal kann es auch vorkommen, dass ein Kind abends oder nachts ohne andere Krankheitszeichen fiebert und sich am nächsten Morgen bereits wieder völlig wohlfühlt.
Fieber selbst ist keine Krankheit. Es ist eine Reaktion des Körpers, um Infektionen bzw. die Erreger zu bekämpfen. Dementsprechend sollte es auch nicht unterdrückt werden.
Denn mit Fieber kann der Körper viel effektiver und schneller die Erreger loszuwerden.
Die Enzyme, die die Erreger kaputt machen wirken in höheren Temperaturen besser und das Blut fließt schneller. So können die Abwehrzellen schneller zu den Erregern kommen.

Erhöhte Temperatur oder Fieber? – Eine Übersicht

Die Körpertemperatur kann je nach Tageszeit schwanken. Sie ist beispielsweise abends meist etwas höher als morgens.

  • 36,5 bis 37,5° Celsius: normale Körpertemperatur eines gesunden Kindes.
  • 37,6 bis 38,4° Celsius: erhöhte Temperatur.
  • Ab 38,5° Celsius: Fieber (in den ersten Lebenswochen schon ab.38° C)
  • Ab 39° Celsius: hohes Fieber.

Bedenken Sie, dass hohes Fieber bei Kindern nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einer schweren Erkrankung ist. Vor allem bei Kleinkindern sind Temperaturen von 38 bis 39° Celsius keine Seltenheit.

Fieber bei Neugeborenen schon ab 38° Celsius

Wichtig für Eltern von Neugeborenen und sehr jungen Säuglingen ist es zu wissen, dass die Fähigkeit, mit Fieber zu reagieren, eventuell noch nicht voll ausgeprägt ist. Daher kann bei Messung „normaler“ oder nur „leicht erhöhter“ Temperaturen dennoch eine schwere Infektion vorliegen. Deshalb wird bei Säuglingen in den ersten Lebenswochen schon ab 38° Celsius von Fieber gesprochen. Wirkt das Kind ungewöhnlich schlapp oder teilnahmslos, mag nicht, nur kurz oder schwach trinken oder zeigt eine veränderte Hautfärbung (blass, bläulich, rot), suchen Sie bald eine ärztliche Praxis auf.

Wie kann man Fieber beim Kind erkennen?

Wenn Ihr Kind fiebert, können Sie dies meist schon an rein äußerlichen Merkmalen feststellen: Das Gesicht ist heiß und gerötet, die Haut ist kühl und blass, die Augen wirken müde. Manche Kinder sind auch quengelig, schläfrig oder verweigern die Nahrung.

Manchmal sind Kinder aber auch trotz des Fiebers „gut drauf“ und guter Laune. Ein solches Kind gibt sicher weniger Anlass zur Sorge, als wenn es insgesamt einen kranken Eindruck macht.

Fieber bei Kindern richtig messen

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind Fieber hat, sollten Sie sich sofort Gewissheit verschaffen und die Körpertemperatur messen.
Am besten hierfür geeignet sind digitale Fieberthermometer oder Infrarotthermometer, die innerhalb kurzer Zeit das Messergebnis anzeigen. Da die Hauttemperatur nicht gleich der Körperinnentemperatur ist, wird an bestimmten Stellen die Temperatur gemessen, die näher am Körperinneren sind: im Po, im Gehörgang oder im Mund bei älteren Kindern.

Für möglichst genaue Werte empfehlen Ärzteverbände , die Körpertemperatur bei Säuglingen und Kleinkindern im Po (rektal) zu messen. Dabei ist ein vorsichtiger Umgang mit dem Thermometer wichtig, damit es schmerzfrei ist.

  • Legen Sie das Kind in eine entspannte Lage auf den Rücken oder auf die Seite. 
  • Geben Sie ein wenig Creme auf die Spitze des Thermometers und führen es dann vorsichtig etwa ein- bis maximal zwei Zentimeter in den Po (After) ein. 
  • Nach etwa ein bis anderthalb Minuten, bzw. wenn das Signal ertönt, können Sie das Thermometer wieder langsam herausziehen und die Temperatur ablesen.

Manche Kinder empfinden dieses kurze Messen als unangenehm. Sprechen Sie beruhigend mit Ihrem Kind, und erklären Sie ihm, was Sie tun und weshalb Sie es tun. Versuchen Sie, es während des Messens mit einem Spielzeug oder einer Geschichte abzulenken.

Alternativ kann die Temperatur auch mit einem speziellen Ohrthermometer im Gehörgang (am Trommelfell) gemessen werden. Hier ist aber zu beachten, dass eine ganz genaue Handhabung und gewisse Übung erforderlich ist, um Fehlmessungen mit dem Infrarotstrahl des Gerätes zum Beispiel durch Ohrenschmalz oder Zugluft zu vermeiden. Die Geräteanweisung ist daher genau zu beachten. Bei Säuglingen wird das Messen durch den noch engen Gehörgang erschwert.

So helfen Sie Ihrem fiebernden Kind

In der Regel fühlen sich fiebernde Kinder schlapp und elend und sind am besten im Bett aufgehoben. Es versteht sich von selbst, dass Ihr Kind nun möglichst viel Zuwendung und Aufmerksamkeit braucht.  Worauf sollten Sie sonst noch achten:

  • Trinken: Kinder verlieren bei erhöhter Temperatur und Fieber viel Flüssigkeit. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Ihr Kind viel trinkt, damit der Körper nicht austrocknet. Bieten Sie ihm etwa alle halbe Stunden etwas zu trinken an, am besten Tee, Säfte oder Wasser.
    Denn auch Verdauung benötigt Energie, sodass weniger Energie für die Heilung zur Verfügung steht.
  • Essen: Oft haben Kinder keinen oder nur wenig Appetit, wenn sie fiebern. Bieten Sie Ihrem Kind leicht verdauliche Speisen, zum Beispiel Kompott an, aber zwingen Sie es nicht zum Essen! Verdauen kostet ebenfalls Energie. Ihr Kind "spart" Energie, wenn es nicht verdauen muss.
  • Bettruhe: Auch wenn Ihr Kind wenig beeinträchtigt scheint, sollten Sie auf seine Bettruhe achten.
  • Wäsche: Wechseln Sie Bettwäsche und Handtücher häufig.

Kontrollieren Sie die Temperatur regelmäßig, vor allem, wenn Ihr Kind noch klein ist und hohes Fieber hat. Nach Möglichkeit sollten Sie es aber nicht zu häufig durch Fiebermessen stören oder aufwecken. Am besten notieren Sie den Fieberverlauf, da einige Erkrankungen mit ganz typischen Fieberverläufen einhergehen. Falls ein Arztbesuch nötig sein wird, können Ihre Notizen dem Arzt oder der Ärztin wichtige Hinweise liefern. Sobald das Fieber wieder gesunken ist, möchten die meisten Kinder aufstehen und spielen, können hierbei ihre Kräfte aber oft noch nicht richtig einschätzen. Deshalb sollten Sie in den ersten Tagen darauf achten, dass Ihr Kind genügend Pausen einlegt und sich eher mit ruhigeren Spielen beschäftigt.

Wann bei Fieber ein Arztbesuch dringend ist

Nicht bei jeder erhöhten Temperatur ist es grundsätzlich notwendig, die kinderärztliche Praxis aufzusuchen. Dies hängt nicht zuletzt davon ab, welche Erfahrungen Sie im Umgang mit Fieber haben und wie sicher Sie sich fühlen. In folgenden Fällen sollten Sie jedoch nicht zögern und mit Ihrem fiebernden Kind Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin aufsuchen:

  • Wenn Ihr Kind noch ein sehr junges Baby (0–3 Monate) ist und die Temperatur 38° Celsius und mehr beträgt. Wirkt es insgesamt sehr schlapp, will nicht trinken oder treten Hautverfärbungen auf – auch schon bei einer Temperatur unter 38° Celsius. Nicht jeder junge Säugling entwickelt schon Fieber, wenn eine Infektion vorliegt.
  • Wenn Ihr Kind berührungsempfindlich ist, schrill schreit oder Ihnen insgesamt sehr verändert und schwer krank vorkommt.
  • Wenn das Fieber bei älteren Babys und Kleinkindern bis zum Alter von zwei Jahren länger als einen Tag, bei älteren Kindern länger als drei Tage anhält.
  • Wenn das Fieber trotz fiebersenkender Maßnahmen nicht zurückgeht.
  • Wenn weitere Krankheitszeichen auftauchen, zum Beispiel Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Hautausschläge, erschwertes Atmen oder „Nackensteife“.
  • Wenn Ihr Kind trotz fiebersenkender Maßnahmen und Rückgang der Temperatur teilnahmslos ist und nicht normal reagiert.
  • Wenn das Fieber zwar zurückgeht, Ihr Kind aber immer noch deutlich beeinträchtigt ist.
  • Wenn Ihr Kind bei Fieber überhaupt nicht trinken will.
  • Wenn Ihr Kind einen Fieberkrampf hatte.
  • Wann immer Sie beunruhigt sind und sich Sorgen machen.

Ihre Beobachtungen können dem Kinderarzt / der Kinderärztin hilfreiche Hinweise für die Diagnose geben: Wie lange hat Ihr Kind schon Fieber? Wie hoch ist / war das Fieber? Fühlt sich Ihr Kind durch das Fieber sehr beeinträchtigt? Welche sonstigen Krankheitszeichen zeigt Ihr Kind – zum Beispiel Husten und Schnupfen, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Hautausschlag?

Und wenn das Fieber da ist? Was können Eltern tun?

Entspannen Sie sich! Versuchen Sie, das Fieber positiv zu sehen, als einen Freund, der unserem Körper hilft, Infektionen zu bekämpfen. Wenn Sie ängstlich sind, ist auch Ihr Kind angespannt und kann schlechter mit dem Fieber umgehen. Schließen Sie aus, dass Ihr Kind Symptome hat, mit denen Sie zum Kinderarzt müssen (siehe Frage „Wann müssen Eltern mit ihrem Kind zum Arzt?“). Lassen Sie Ihr Kind nicht alleine. Kerzenlicht, leise Lieder, Geschichten können hilfreich sein – seien Sie einfach da!
Lassen Sie das Fieber seine Arbeit tun! Denken Sie immer daran: Die Temperatur selbst ist nicht die Gefahr, die potentielle Gefahr ist die zugrundeliegende Krankheit, auf die das Kind mit Fieber reagiert. Sobald Sie und/oder Ihr Arzt sichergestellt haben, dass das Kind nichts Gefährliches hat, können Sie sich darauf konzentrieren, das Kind in aller Ruhe zu begleiten.
Und bedenken Sie: Es gibt keine Höchsttemperatur, ab der bei ansonsten gesunden Kindern fiebersenkende Mittel (Antipyretika) gegeben werden müssen.

Die meisten Kinder können auch hohe Temperaturen gut wegstecken, wenn sie sich sicher aufgehoben fühlen. Es dauert in der Regel ein bis zwei Stunden, um die „Zieltemperatur“ des Fiebers zu erreichen. Diese Temperatur kann dann einige Stunden anhalten, bevor sie wieder abnimmt. Normalerweise erhöht sich das Fieber am Abend und ist am nächsten Morgen niedriger. Dieser Zyklus des abendlichen Fieberns kann sich mehrere Tage lang wiederholen.



Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/fieber/

Fieber anthroposophisch

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Der Wärmeorganismus

Wir bilden Körperwärme in den Organen und der Muskulatur. Sie durchdringt uns und wird wohldosiert über die Körperoberfläche an die Umwelt abgegeben. Ein Tier reguliert seine Wärmeverhältnisse umso selbstständiger, je höher entwickelt es ist. Der Mensch bildet kein Fell oder Federkleid mehr, sondern reguliert sein Wärmegleichgewicht aktiv: z.B. über Durchblutungsänderungen, Schweißbildung und über sein Verhalten (z.B. bei der Kleidungswahl). Aus diesem aktiv geregelten Wärmefließgleichgewicht resultiert eine »atmend« stabile Körpertemperatur: Schlafend »atmen« wir unsere Wärme etwas aus, Hände und Füße sind warm, die Körperkerntemperatur sinkt leicht. Sind wir wach und ganz bei uns, ist die Wärme eher zentriert, die Körpertemperatur steigt leicht. Wenn wir uns stark bewegen, bilden wir mehr Wärme, die Körpertemperatur steigt deutlich (bis über 39 °C beim Sport), unsere Peripherie wird warm und wir schwitzen dann, um die Wärme schneller wieder abzugeben.

Wärme spüren wir am bewusstesten an der Körperoberfläche: Wir »frieren«, wenn unser Körper mehr Wärme braucht (z.B. beim Fieberanstieg), und fühlen uns warm und schwitzen, wenn viel Wärme abgegeben werden muss. Das Wahrnehmungszentrum für Körperwärme im Gehirn regelt die Wärmebildung und ­abgabe nach den aktuellen Körperbedürfnissen. Es sorgt für warme (gut durchblutete) oder kalte (wenig durchblutete) Hände und Füße, Körperschweiß oder Schüttelfrost, um eine adäquate Körpertemperatur zu erzielen.

 

Fieber und Wärmepflege

Fieber ist eine gesunde Reaktion des Körpers auf eine – meist virale – Infektion. Es ermöglicht dem Organismus, sich effektiv gegen die Erkrankung zu wehren und die Genesung zu fördern. Es ist bekannt, dass Kinder, die fieberhafte Krankheiten ohne medikamentöse Fiebersenkung oder Antibiose durchmachen, auch im späteren Leben ein effektiveres Immunsystem haben und weniger chronische Krankheiten bekommen.

Fieber wird vom Körper aktiv gebildet: 
In der Phase des Fieberanstiegs friert das Kind, bis hin zum Schüttelfrost. Nur der Kopf fühlt sich warm an, die Hände und Füße sind kalt. Gleichzeitig fühlt das fiebernde Kind sich oft krank und geschwächt, manchmal hat es Schmerzen oder ist unruhig oder ängstlich.
Wenn die für die Krankheitssituation »richtige« Temperatur erreicht ist, werden Hände und Füße wieder warm, ein neues Wärmegleichgewicht auf höherem Niveau ist gefunden. 
Sobald das Fieber wieder sinkt, wird die Wärme wieder verteilt: Das Kind fängt am ganzen Körper an zu glühen und meistens auch zu schwitzen. In dieser Phase fühlt es sich entspannter und schläft dabei oft ein.

Begleiten Sie das Fieber so, wie Sie es instinktiv machen würden: Ein fieberndes Kind, das friert und kalte Hände und Füße hat, gehört in ein warmes Bett, ggf. mit einer Wärmflasche. (Achten Sie darauf, keine Verbrennungen zu verursachen!) Wenn Hände und Füße warm werden, ist das Fieber ungefähr auf dem Gipfel angekommen. Dann tut eventuell eine vorsichtige Kühlung gut (körperwarme Wadenwickel oder eine körperwarme Waschung unter Vermeidung einer Auskühlung). Dies sollte aber nicht zu nächtlichem Stress führen.

 

Worauf ist bei einem fiebernden Kind zu achten?

Bei Kindern ohne schwerwiegende Grunderkrankungen steigt Fieber nicht wesentlich höher als knapp über 41 °C und ist für das Kind normalerweise nicht gefährlich.

Gefährlich kann aber eventuell die verursachende Krankheit sein. Dies gilt es zu erkennen, und deshalb ist das Fieber als Symptom ernst zu nehmen. Es ist nicht so sehr die Fieberhöhe, die einen erkennen lässt, ob eine Erkrankung gefährlich ist, 
sondern es sind vor allem die begleitenden Symptome. (Dies gilt nicht für Säuglinge unter 3 Monaten, bei denen die Höhe des Fiebers mit der Gefährlichkeit korreliert. Diese Kinder sollten deshalb gleich am ersten Fiebertag zum Arzt.) 
Entscheidend ist, wie Sie die Situation Ihres Kindes beurteilen: Trinkt (und ggf. isst) es? Lässt es sich, wenn es schreit und weint, wie sonst auch beruhigen? Können Sie es wecken und reagiert es auf Sie?

Oder ist es Ihnen fremd, wirkt apathisch, unruhig oder gar schwer krank? In diesem Fall – oder wenn Sie sonst verunsichert sind –, insbesondere wenn es ein noch junger Säugling ist, stellen Sie Ihr Kind direkt einem Arzt vor. Grundsätzlich empfehlen wir einen Arztbesuch, wenn das Kind nach drei Tagen noch immer fiebert, auch wenn es ansonsten keinen so kranken Eindruck macht.

 

Was sind Fieberkrämpfe?

Drei bis vier Prozent der Kinder zwischen einem halben und dem fünften Lebensjahr bekommen Fieberkrämpfe: Das Kind wird plötzlich bewusstlos, atmet verändert, läuft evtl. leicht blau an und hat eine schlappe, verkrampfte oder zuckende Muskulatur. Die allermeisten Fieberkrämpfe sind innerhalb von ein bis fünf Minuten wieder vorbei, ohne schädliche Folgen.
Bei den Eltern hinterlassen sie jedoch einen furchtbaren Schreck und rufen manchmal sogar den Eindruck hervor, dass das Kind stirbt. Dies kann jedoch nicht passieren. Fieberkrämpfe sind ungefährlich. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren. Sollte Ihr Kind einen ersten Fieberkrampf bekommen, der nicht innerhalb der ersten Minuten wieder aufhört, rufen Sie den Notarzt (Rufnummer 112 in Deutschland). Falls der Fieberkrampf rasch von selbst aufhört, können Sie Ihren Kinderarzt telefonisch um Rat fragen, wo Sie Ihr Kind vorstellen sollen.
Fieberkrämpfe lassen sich mit fiebersenkenden Medikamenten (Paracetamol, Ibuprofen) nicht verhindern.

 

Was braucht Ihr fieberndes Kind?

Vor allem Nähe und Ruhe: Es sollte im Haus bleiben und ausreichend zu trinken bekommen. Elektronische Medien braucht es nicht.

Infektionskrankheiten verlaufen in der Regel nicht schneller, wenn das Fieber gesenkt wird (man merkt sie aber vorübergehend weniger).
Im Gegenteil: Zahlreiche wissenschaftliche Studien zu diesem Thema zeigen, dass die Infektabwehr bei 39 bis 41 °C effektiver verläuft als bei 37 °C.
Anthroposophische oder homöopathische Medikamente wie z.B. Belladonna, Aconitum oder Ferrum phosphoricum können dem Kind helfen, besser mit dem Fieber um­ zugehen (siehe Literaturempfehlungen). Sie wirken nicht primär fiebersenkend, sondern tragen dazu bei, das Allgemeinbefinden zu stabilisieren.

Ein ca. 35 bis 37 °C warmer Einlauf mit einer Elektrolytlösung, wie sie in Apotheken für Kinder mit Durchfall angeboten wird (z.B. Oralpädon ® 240 neutral; Säuglinge 50 – 100 ml, Kleinkinder bis 200 ml; ein entsprechendes Gummiklistier ist in der Apotheke erhältlich) stabilisiert vor allem bei kleinen und trinkschwachen Kindern den Kreislauf und lässt die Temperatur langsam und milde zurückgehen.

Konventionelle fiebersenkende Arzneimittel können (unabhängig von der Fieberhöhe) z.B. bei Schmerzen wirksam sein. Bei Kindern eignet sich dafür Ibuprofen. Nach Gabe eines fiebersenkenden Mittels schwitzt das Kind vorübergehend, die Körpertemperatur kühlt ab, das Kind fühlt sich weniger krank als es ist. Nach ca. sechs bis acht Stunden fiebert es mit erneutem Frieren und verschlechtertem Allgemeinbefinden wieder auf, sofern die Fieberursache weiter besteht. Wenn Sie ein fiebersenkendes Arzneimittel geben, rechnen Sie bitte mit diesem Verlauf und begleiten Sie Ihr Kind mit einer entsprechenden Wärmepflege (aufdecken, zudecken).

 

Zusammenfassung

Fieber erzeugt der Organismus Ihres Kindes selbst, um Erreger zu bekämpfen und Krankheiten zu kurieren. Dafür kann im Einzelfall ärztliche Unterstützung notwendig werden. Häufiges Fiebermessen ist weniger wichtig als eine sorgfältige Wahrnehmung, wie sich der Gesamtzustand des Kindes entwickelt. In jedem Fall ist Ihr fieberndes Kind eine Herausforderung und Chance für Sie, mit Vertrauen, Umsicht und Zuwendung für Ihr Kind da zu sein.

Quelle: http://www.gaed.de/merkblaetter/fieber.html


Fieber senken?!

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Es ist verständlich, dass Sie sich sorgen, wenn Ihr Baby oder Kind Fieber hat und dadurch beeinträchtigt wird. Weil es sich um eine gesunde Reaktion des Körpers handelt, sollten Eltern das Fieber nicht sofort senken.  Nur in Ausnahmefällen – wenn Ihr Kind zum Beispiel sehr unter dem Fieber leidet und zunehmend erschöpft wirkt – und möglichst erst ab einer Körpertemperatur von mehr als 39° Celsius (im Po gemessen) sollten Sie, falls unbedingt erforderlich mit fiebersenkenden Maßnahmen beginnen.
Für Kinder geeignete Mittel sind zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen, um das Fieber zu senken. Es gibt sie in Form von Zäpfchen, Säften, Tropfen oder Tabletten, die Sie jedoch nur gemäß ärztlicher Anweisung verabreichen sollten.
Das von Erwachsenen oft eingenommene Medikament Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) sollte bei fiebernden Kindern grundsätzlich nicht angewendet werden.
Für Kinder ist Ibuprofen die bessere Wahl, da es auch antientzündlich wirkt.

Tipp: Von außen kühlen

Wenn das Kind unter der Wärme sehr leidet, können Sie versuchen, zum Beispiel dünne Zitronenscheiben auf die Fußsohlen zu legen. Oder sie machen die klassischen Wadenwickel:
Aber Achtung! Viele Eltern verwenden kalte feuchte Tücher, was für das Kind sehr unangenehm ist. Nehmen Sie lieber feuchte warme Tücher, die durchs Verdampfen ebenfalls sehr schnell Wärme abgeben.

Wenn das Plateau des Fiebers erreicht ist, können Sie kleine Schlucke Flüssigkeit anbieten. Wenn das Kind schwitzt und sich am ganzen Körper, auch an den Füßen, warm anfühlt, können Sie es etwas dünner anziehen oder mit einer leichteren Decke zudecken. Sobald das Fieber etwas nachgelassen hat, wird das Kind mehr trinken wollen (z. B. warme Getränke wie milder Thymian-, Holunderblüten- oder Kamillentee) oder sogar leichte Lebensmittel wie eine dünne Suppe haben möchten.


Wichtig:
Durch die Fiebersenkung mit Medikamenten werden zwar die Beschwerden gelindert, nicht aber die eigentliche Ursache des Fiebers. Diese zugrunde liegende Erkrankung muss behandelt und kuriert werden.
Sie können zur Nacht auch ein fiebersenkendes Mittel geben, sofern Sie und Ihr Kind dann besser schlafen können.
Aber ACHTUNG!: Ihr Kind könnte auch nochmal richtig wach werden und nicht zur Ruhe kommen, weil es ihm besser geht und es den Tag viel geschlafen hat.
Geben Sie das Mittel über den Tag, wird Ihr Kind sich vermutlich weniger schonen und dadurch unter Umständen weniger Energie für die Heilung übrig.

BEACHTEN SIE
1. mehr Energie um Spielen = weniger Energie zur Heilung
2. die Fieberursache ist noch da, also steigt die Temperatur wieder an
3. Diese Auf und Ab ist anstrengend für den Kreislauf, denn die Gefäße müssen wieder weit gestellt werden und das Herz schneller schlagen, um wieder eine höhere Temperatur zu erzeugen.
4. der Erreger kann sich in der Zeit ohne Fieber wieder besser ausbreiten, weil der Körper ihn schlechter bekämpfen kann.


Temperaturanstieg gut begleiten
Sie können ihr Kind unterstützen, indem Sie es in der Phase des Temperaturanstiegs warm halten. Ihr Kind benötigt dann  weniger Energie, um das Fieber zu erzeugen und wird weniger Schüttelfrost oder andere Beschwerden haben. Manchmal kann man damit sogar Fieberkrämpfe verhindern. Legen Sie das Kind in ein warmes Bett, decken Sie es gut zu, geben ihm ein gewärmtes Kirschkernkissen und etwas Warmes zu trinken, bis die Hände und Füße warm sind und sich das Kind nicht mehr kalt fühlt. Einige Kinder fühlen sich beim Fieberanstieg sehr unwohl und brauchen viel Trost.

3 Tage Fieber

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Das Dreitagefieber ist eine typische Kinderkrankheit, die fast alle Kinder bis zum Ende ihres dritten Lebensjahres durchmachen. Es handelt sich um eine meist harmlos verlaufende Viruserkrankung, hervorgerufen durch ein menschliches Herpesvirus. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also zum Beispiel durch Husten und Niesen. Eine einmal durchgemachte Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität.
Die Erkrankung kündigt sich durch plötzliches sehr hohes Fieber an, das drei bis vier Tage anhält. Sobald das Fieber ebenso plötzlich wieder verschwunden ist, zeigt sich auf der Brust und auf dem Rücken ein Ausschlag mit kleinen blassroten Flecken, der sich auf den ganzen Körper ausbreiten kann, allerdings selten auf Gesicht und Kopfhaut.
Nach ungefähr zwei bis drei Tagen verschwindet der Ausschlag, und die Infektion ist überstanden. Manchmal tritt die Erkrankung auch in so abgeschwächter Form auf, dass sie gar nicht bemerkt wird.
Denn trotz des hohen Fiebers ist das Allgemeinbefinden meist kaum oder gar nicht beeinträchtigt.
Das Dreitagefieber kann nicht ursächlich behandelt werden, das heißt, es können nur die Symptome durch fiebersenkende Maßnahmen gelindert werden. Wichtig ist vor allem, dass Ihr Kind viel trinkt. Um andere, schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie sich in jedem Fall an Ihre kinderärztliche Praxis wenden.
 
Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/fieber/

Fieberkrampf

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Fieberkrämpfe sind eine besondere Reaktion des Nervensystems, die vor allem dann auftreten kann, wenn das Fieber schnell ansteigt oder fällt. Das Kind verdreht die Augen, die Gliedmaßen werden erst steif und beginnen dann möglicherweise zu zucken – ganz umgekehrt kann das Kind auch völlig erschlaffen –, der Bereich um die Lippen ist blau gefärbt, und das Kind verliert für kurze Zeit das Bewusstsein. Ein solcher Krampfanfall kann einige Minuten dauern. Danach schläft das Kind meist ein oder ist etwas "dämmrig", müde und kann sich an den Krampf nicht erinnern.
Solche Fieberkrämpfe bzw. Fieberanfälle betreffen etwa drei bis fünf Prozent der Kinder, meist im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. In den allermeisten Fällen geht ein Fieberanfall nach drei bis vier Minuten wieder von selbst vorüber. Fieberkrämpfe bleiben normalerweise ohne gesundheitliche Folgen für das Kind und sind aus medizinischer Sicht eher harmlos. Kinder mit Fieberkrämpfen sind in der Regel normal entwickelt und gesund und leiden auch nicht unter einer Erkrankung des Gehirns. In manchen Familien treten Fieberkrämpfe auch gehäuft auf.
Auf Eltern wirkt es verständlicherweise sehr schlimm und bedrohlich, wenn ihr Kind einen Fieberkrampf erleidet – vor allem, wenn sie ihr Kind erstmals so erleben. So ist es denn auch leichter gesagt als getan, als Eltern möglichst Ruhe zu bewahren. Dennoch sollten Sie genau dies im Falle eines Fieberkrampfes versuchen.

  • Bleiben Sie beim Kind und versuchen Sie es zu beruhigen.
  • Lagern Sie das Kind möglichst seitlich und stabil – so dass das Gesicht gut zu sehen ist und Mund und Nase frei sind. Lockern Sie eventuell seine Kleidung, damit es gut Luft bekommt.
  • Achten Sie darauf, dass sich das Kind während des Krampfes nicht verletzt – auch nicht durch zu starkes Festhalten –, und polstern Sie harte Gegenstände in der Nähe durch Decken oder Kissen ab.
  • Falls es erbricht, achten Sie darauf, dass das Erbrochene nicht in die Lunge gelangt.
  • Keinesfalls darf das Kind geschüttelt werden, da es sich hierbei gefährliche Verletzungen zuziehen könnte.
  • Geben Sie Ihrem Kind auf keinen Fall etwas zu trinken oder zu essen (Erstickungsgefahr).
  • Versuchen Sie zu kontrollieren, wie lange der Anfall dauert.
  • Gleichzeitig sollte möglichst rasch ein Arzt oder eine Ärztin über den Notruf verständigt werden.

Nach einem Fieberkrampf sollte die Körpertemperatur gemessen und je nach Befinden Ihres Kindes durch fiebersenkende Maßnahmen verringert werden.
Wenn Ihr Kind einen Fieberkrampf hatte, sollte es danach unverzüglich kinderärztlich untersucht werden, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.
Falls ein Fieberkrampf wiederholt auftritt und länger als einige Minuten anhält, werden Sie unter Umständen ein „Notfallmedikament“ verordnen und Ihnen seine Dosierung und Anwendung erläutern.
Im Zweifelsfall sollten Sie immer den Notarzt (Telefon 112) verständigen! 


ACHTUNG
Vermeiden kann man Fieberkrämpfe
nicht. Denn inzwischen haben verschiedene Studien gezeigt, dass Fieberkrämpfe auch mit fiebersenkenden Mitteln (zum Beispiel Paracetamol und Ibuprofen) nicht zu verhindern sind. Zum Glück sind einfache Fieberkrämpfe nicht gefährlich, auch wenn sie natürlich erst einmal sehr erschreckend sein können.
Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/fieber/

Grippe/Influenza

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Mit “grippalem Infekt” oder “Erkältung” werden im allgemeinen Sprachgebrauch Atemwegserkrankungen bezeichnet, die für die Betroffenen in der Regel unangenehm, aber harmlos verlaufen.

Die echte Grippe oder Influenza wird dagegen durch Influenza-Viren hervorgerufen. Grippe breitet sich insbesondere unter den Kindern aus: Etwa 20-30% der Kinder und 5-10% der Erwachsenen infizieren sich während einer Saison mit der Grippe. Kinder scheiden den Erreger zudem länger aus als Erwachsene.

Pro Jahr verursachen Grippeepidemien in Deutschland schätzungsweise eins bis fünf Millionen Arztbesuche, 5.000 bis 20.000 Klinikaufenthalte und einige Tausend Todesfälle (ca. 18.000 bis 22.000). Je nach Erreger kann die Zahl der Todesfälle in einer Saison stark schwanken. In der Regel sind von einer Epidemie insbesondere Kleinkinder unter 2 Jahren, Ältere und gesundheitlich Vorgeschädigte besonders betroffen. Diese Bevölkerungsgruppen haben auch ein erhöhtes Sterberisiko durch die Grippe. 

Da sich die Erreger ständig verändern, erwirbt man auch nach einer durchgestandenen Grippe keinen lebenslänglichen Immunschutz. 

Das Virus verändert sich jedes Jahr, sodass Patienten, die ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben, jedes Jahr geimpft werden.

Weiterlesen: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe-influenza/was-ist-eine-grippe-influenza/

Grippaler Infekt

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Kleinkinder sind im Durchschnitt sechs- bis zehnmal im Jahr erkältet, Erwachsene trifft es immerhin noch zwei- bis dreimal pro Jahr. Erkältungskrankheiten werden durch Viren hervorgerufen, die Krankheitszeichen an den Schleimhäuten der Nase, des Rachens und der Atemwege verursachen. Schnupfen, Husten, Hals- und Gliederschmerzen – Erkältungen oder grippale Infekte sind ziemlich unangenehm, doch meistens recht harmlos. Der grippale Infekt darf nicht mit der „echten“ Grippe/ Influenza verwechselt werden!

Ursachen

Erkältungskrankheiten treten vermehrt in der nasskalten Jahreszeit auf, im Frühjahr, Herbst oder Winter. Warum das so ist, ist noch nicht ganz geklärt, denn Frieren allein ist kein Grund für eine Erkältung. Allerdings sind in einem unterkühlten Körper die Schleimhäute weniger gut durchblutet und damit auch leichter angreifbar für Erreger - der „äußere Schutzwall” unseres Abwehrsystems ist dadurch leichter durchlässig. Erkältungen werden durch unvorbereitete Abkühlung und immunschwächende Stresssituationen begünstigt. Übermüdete und auch unglückliche Menschen – Kinder wie Erwachsene – sind infektionsanfälliger, da ihr Immunsystem geschwächt ist.

Dass Kinder so viel häufiger erkältet sind als Erwachsene liegt an den über 200 verschiedenen Viren die eine derartige Erkrankung verursachen können. Bei jedem Kontakt mit einem bislang unbekannten Virus, ist das Immunsystem zunächst wehrlos, und das Kind wird krank. Im Laufe der Erkrankung werden dann aber Abwehrstoffe gegen diesen Erreger gebildet, die den Körper für den Rest des Lebens schützen.

Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen, die in die Luft gehustet oder geniest werden oder über den direkten Kontakt, z.B. beim Händeschütteln oder Spielen. 


Symptome & Krankheitsbild

Erste Krankheitszeichen einer Erkältung sind häufig ein Jucken, Brennen oder Kribbeln in der Nase. Bald darauf setzt wässriger Schnupfen ein, verbunden mit verstärktem Niesreiz. Kratzen im Hals, leichte Schluckbeschwerden, Husten, eventuell Kopf-, unter Umständen auch Gliederschmerzen, Fieber sowie allgemeine Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Unwohlsein und Frösteln kommen dazu. Schnupfen tritt bei 80 % der Erkrankungen auf und ist damit das häufigste Krankheitszeichen eines grippalen Infekts. Schnupfenviren (Rhino-Viren) besiedeln die Nasenschleimhaut, die sich entzündet, anschwillt und vermehrt Sekret produziert, das zunächst wässrig ist. Später wird das Sekret zunehmend zäh und vermittelt das Gefühl der verstopften Nase. 

Die Erkältungsviren schädigen auch die Schleimhaut der Atemwege, die mit Flimmerhärchen besetzt ist. Diese Härchen transportieren den ständig gebildeten Schleim nach oben, wodurch die Schleimhaut sich stetig selbst reinigt. Bei einer Erkältung wird aber mehr Schleim gebildet, der zäher als üblich ist, und deshalb schlechter abtransportiert wird. Er reizt die freien Nervenenden in den Atemwegen, wodurch der Schutzreflex „Husten“ ausgelöst wird. Zu Beginn einer Erkältung ist er meist noch trocken, also unproduktiv. 

Zum Kinder- und Jugendarzt sollte man spätestens gehen, wenn das Kind länger als zwei Wochen hustet, wenn es heiser wird, wenn es Atembeschwerden hat oder über Schmerzen klagt. Ärztlichen Rat sollte man auf alle Fälle einholen, wenn sich der Schleim gelblich verfärbt oder durch Blutbeimengungen rötlich aussieht. 

Die „echte” Grippe/Influenza wird zwar auch durch Viren übertragen, zählt aber nicht zu den Erkältungskrankheiten. Sie beginnt plötzlich, mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl. Im Gegensatz zu den Erkältungsviren weiten sich Influenza-Viren sehr häufig auf Lunge, Gehirn oder Herz aus. 


Auswirkungen

Falls sich die Viren weiter ausbreiten oder Bakterien die vorgeschädigten Schleimhäute zusätzlich infizieren, können sich weitere Erkrankungen einstellen. Anzeichen dafür liegen vor, wenn eine Erkältung nach einer Woche noch nicht vorbei ist oder hohes Fieber (über 39° C) dazu kommt.

Viele Kleinkinder erkranken in Folge eines Schnupfens an Ohrenschmerzen bis hin zu einer Mittelohrentzündung, weil die Krankheitserreger aus der Nase über die  Ohrtrompeten (Tubae auditivae) in die Ohren wandern. Die Schleimhaut der Ohrtrompeten sowie das lymphatische Gewebe an den Eingängen der Ohrtrompeten im Nasenrachen schwellen durch die Infektion an, und die Belüftung des Mittelohres ist infolgedessen nur noch unzureichend oder gar nicht mehr gewährleistet. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Anfälligkeit meistens ab.

Die Nase ist auch direkt mit den Nasennebenhöhlen verbunden, so dass sich die Infektion auch dorthin ausbreiten und zu einer führen kann. Sie äußert sich durch ein schmerzhaftes Druckgefühl hinter den Wangenknochen oder Augen. Die Schmerzen werden schlimmer, wenn man sich bückt und sind besonders ausgeprägt morgens nach dem Aufstehen.

Wenn sich die Erkrankung auf die Schleimhäute der tieferen Atemwege, also der Bronchien ausbreitet, kann es hier zu einer Entzündung, einer Bronchitis, kommen. Starker, schmerzhafter Husten mit weißem bis gelblichem Auswurf, Atembeschwerden und oft auch Fieber sind die Anzeichen dafür. Das Kind fühlt sich dann sehr krank, ist wenig belastbar und hat ein großes Schlafbedürfnis.

Diese Folgeerkrankungen können unter Umständen durch verschiedene pflanzlichen Präparate, die den Schleim lösen und die Entzündung hemmen, behandelt werden. Hält die Entzündung jedoch länger als drei Tage an, kann die Einnahme von Antibiotika erforderlich sein. Sie sollten dann mit Ihrem Kind zu einem Kinder- und Jugendarzt gehen. 

Manche Säuglinge oder Kleinkinder neigen bei rasch ansteigendem Fieber zu Fieberkrämpfen. Das Kind zittert, verdreht eventuell die Augen und wird kurzfristig bewusstlos. 


Therapie

Da es kein Medikament gibt, das die eigentlichen Verursacher der Erkältung, die Viren, bekämpft, dauert die Erkrankung mit oder ohne Behandlung meist 7-10 Tage lang.

Bei Erkältungen und verschleimten Atemwegen gilt generell: viel Trinken. Das macht den Schleim flüssig und lässt ihn leichter abfließen. Feuchte Tücher über der Heizung sorgen für eine feuchte, reizarme Luft, die entzündete Schleimhäute schont. 

Ruhe und Schlaf führen bei Erkältungskrankheiten am schnellsten zur Erholung. Nicht alle Kinder wollen jedoch bei einer fiebrigen Erkältung im Bett liegen. Manchmal sind sie trotz Krankheit sehr munter. Eltern können darauf vertrauen, dass ein Kind, das sich krank fühlt, sich auch freiwillig hinlegt. Will das Kind spielen und herum laufen, bringt schon ein ruhiger Tagesablauf die erforderliche Erholung.

Allgemein ist es sinnvoller, das jeweilige Hauptsymptom einer Erkältungskrankheit mit einem spezifischen Medikament zu behandeln und auf Kombinationspräparate zu verzichten. In Apotheken und Drogerien ist eine Vielzahl von Mitteln rezeptfrei erhältlich.

Erleichterung bei Schnupfen schaffen Arzneimittel, deren Wirkstoffe die Nasenschleimhaut abschwellen lassen, indem sie dazu führen, dass sich die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengen (Spray, Tropfen, Gel).  Durch das Abschwellen der Nasenschleimhaut werden auch die Ausführungsgänge zu den Nebenhöhlen frei. Das in den Nebenhöhlen gebildete Sekret kann so leichter abfließen, die Gefahr einer Nasennebenhöhlenentzündung vermindert sich.

Je nach Alter gibt es für Kinder unterschiedlich stark dosierte Nasentropfen und –sprays. Die Altersvorgaben sollten unbedingt beachtet werden, denn bei Überdosierung kann der Wirkstoff der Nasentropfen in den Blutkreislauf gelangen und zu einer starken Beeinträchtigung der Atmung bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Diese Gefahr besteht nicht bei Anwendung altersgemäßer Verdünnungen.

Nasensprays und -tropfen sind jedoch nur für den kurzfristigen(!!!!) Einsatz gedacht – es sei denn der Arzt hat eine längere Anwendung verordnet, denn die Gefäße in der Nasenschleimhaut können ihre Weite selbständig regulieren; eine Fähigkeit, die sich bei dauerhafter Anwendung von abschwellenden Nasensprays verliert. Als Alternative zu Nasensprays können auch selbsthergestellte Kochsalz-Nasentropfen (1 g Speisesalz in 100 ml Wasser) eingesetzt werden.

Wohltuend für die Atemwege sind auch Kamille oder ätherische Öle wie z. B. Eukalyptus. Doch Vorsicht ist geboten, denn ätherische Öle können unter Umständen Allergien hervorrufen. Sie werden entweder direkt auf die Haut oder die Oberbekleidung aufgetragen oder in heißes Wasser gegeben und inhaliert. Auch das Inhalieren von heißem Dampf erleichtert das Atmen.

Gegen trockenen Husten helfen häufig alte Hausmittel wie Honig oder frei verkäufliche Hustensäfte. Auch Auszüge von Heilpflanzen, etwa aus Eibischwurzel oder Isländisch-Moos können bei Reizhusten lindernd wirken. 


Fieber ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers und sollte deswegen nur in Ausnahmefällen gesenkt werden. Sind die Beschwerden unerträglich, drücken kalte Wadenwickel die Temperatur nach unten. 

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/erkaeltung-grippaler-infekt/




Notfall Hirnhautentzündung

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Als Meningitis bezeichnet man eine Entzündung der Hirnhäute und der benachbarten Strukturen. Es handelt sich um eine ernste Erkrankung, die sich innerhalb von Stunden entwickeln und jeden – Kinder, aber auch Erwachsene – betreffen kann. Trotz medikamentöser Behandlung sind ein tödlicher Ausgang oder bleibende Folgeschäden nicht immer zu verhindern.

2019 verstarben dem Statistischen Bundesamt zufolge 124 Menschen an einer Meningitis, darunter 3 Kinder unter 15 Jahren.

Verschiedene Erreger wie Bakterien (z.B. Borrelien, Meningokokken), Viren (z.B. Herpes-, Windpocken-, Mumps- Masern-Virus), Protozoen (Einzeller) und Pilze können die Krankheit verursachen, aber auch Autoimmunprozesse, Malignome oder Gifte können Auslöser sein.

Ursachen

Eine Meningitis kann durch Viren oder Bakterien verursacht werden. Häufige Erreger der bakteriellen Meninigitis sind vor allem Haemophilus influenzae Typ b (Hib),Meningokokken und Pneumokokken.

Erreger können über die Schleimhäute der Atemwege, aber auch von einem angrenzenden Entzündungsherd (z.B. bei einer Mittelohrentzündung) oder einer Verletzungsstelle (z. B. offener Schädelbruch) aus einwandern. Im Frühjahr und Sommer besteht die Gefahr, dass durch einen Zeckenbiss die von Viren verursachte, so genannte Frühsommer-Meningo-Enzephalitis oder eine bakterielle Meningitis durch Borrelien übertragen werden. 

In verschiedenen Altersgruppen können bestimmte Erreger/Auslöser überwiegen. So sind im Neugeborenenalter Herpes-Viren häufige Auslöser einer viralen Meningitis, während im Kleinkindalter u.a. Masern-, Mumps- oder Echovirus oft die Ursache für eine Erkrankung sind. Eine bakterielle Meningitis beruht im Säuglingsalter meist auf einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe B, mit Escherichia coli oder mit Listerien. Im Säuglings- und Kleinkindalter werden Hämophilus, Meningokokken und Pneumokokken u.a. als die hauptsächlichen Verantwortlichen für eine Hirnhautentzündung genannt.


Symptome & Krankheitsbild

Ein wichtiges Krankheitszeichen einer Meningitis ist neben dem Fieber die Nackensteifigkeit. Das Kind setzt der Bewegung seines Kopfes einen Widerstand entgegen, so dass es kaum oder gar nicht möglich ist, den Kopf zum angewinkelten Knie des Kindes zu bringen (Meningismus). Weitere typische Krankheitszeichen sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Erbrechen und Lichtscheu. Falls das Gehirn mit entzündet ist, kann es zu Benommenheit bis hin zum Koma kommen. Die Krankheitszeichen können sich binnen weniger Stunden entwickeln.

Bei Säuglingen treten meist andere, allgemeinere Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Nahrungsverweigerung oder auch Krampfanfälle auf. Die Fontanelle kann vorgewölbt sein. Vorsicht: Gerade bei Säuglingen besteht die Gefahr, dass eine Meningitis zunächst übersehen wird, da sie sich manchmal sehr uncharakteristisch nur in Trinkschwäche und Schlaffheit äußert.

Wenn Sie derartige Krankheitszeichen bei Ihrem Kind feststellen, sollten Sie sofort einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, damit gegebenenfalls umgehend eine Behandlung eingeleitet werden kann.


Auswirkungen

Generell sind die von Viren ausgelösten Hirnhautentzündungen nicht so gefährlich wie die bakteriell bedingten, z. B. die Meningokokken- oder Pneumokokken-Meningitis. In schweren Fällen kann eine Meningitis bleibende Schäden, wie Bewegungsstörungen, Hörschäden bis hin zur Taubheit oder Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung, nach sich ziehen oder sogar zum Tode führen. Kinder in den ersten drei Lebensjahren haben ein besonders hohes Risiko, an einer bakteriellen Meningitis zu erkranken. 


Diagnose

Wenn der Verdacht besteht, wird der Arzt den Wirbelkanal punktieren (Lumbalpunktion) und daraus Nervenflüssigkeit (Liquor) entnehmen und sie untersuchen. Nur so kann er sicher feststellen, ob eine Meningitis vorliegt und ob es sich um eine Viren- oder Bakterieninfektion handelt.


Therapie

Meningitis erfordert häufig eine intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus. Wenn Bakterien die Verursacher sind, erhält das Kind Infusionen mit Antibiotika. Aber auch die Familienangehörigen des erkrankten Kindes müssen vorbeugend Antibiotika einnehmen, um sich selbst zu schützen.

Eine virale Meningitis kann nur symptomatisch behandelt werden, sie stellt jedoch im Allgemeinen keine so ernsthafte Erkrankung dar.


Impfschutz

Gegen einige Meningitis-Erreger kann vorbeugend geimpft werden:
So sind z.B. Impfungen gegen die Bakterien Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pneumokokken und Meningokokken beim Baby möglich. Nicht selten ist eine Meningitis auch die Folge einer Mumps-Infektion. Auch gegen diese Infektionskrankheit kann geimpft werden, ebenso wie gegen den Erreger der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME).

Pneumokokken-Impfung

Pneumokokken sind gefürchtet als Meningitiserreger. Jenseits der Neugeborenenperiode sind Meningitiden zu 20% durch Pneumokokken verursacht. 70% aller Todesfälle bei Meningitis sind durch Pneumokokken bedingt. Die Impfung gegen Pneumokokken wird von der STIKO empfohlen für Kinder ab dem vollendeten 2. Lebensmonat und Jugendliche mit Grunderkrankungen oder mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko. Unter die Grunderkrankungen fallen z.B. Zustand nach Milzentfernung oder Milzerkrankung, Diabetes mellitus, chronische Herz- und Lungenerkrankungen, Nierenschäden und Immunmangelkrankheiten. Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht für Frühgeborene (<38.Woche), Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g sowie für Säuglinge und Kinder mit Gedeihstörungen oder neurologischen Krankheiten.

Säuglinge können den Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff parallel zum 6-fach-Impfstoff (insgesamt dreimal – mit Ausnahme der Frühgeborenenen – bis zum Alter von 23 Monaten) erhalten: im Alter von 2, 4 und 11 Monaten (sogenanntes 2+1-Impfschema, zwei Grundimmunisierungen plus eine Auffrischung). Für Frühgeborene (Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) das 3+1-Schema. Sie sollen vier Impfstoffdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten erhalten. 

Meningokokken-Impfung

Bakterielle Hirnhautentzündungen werden neben Haemophilus influenzae Typ b und Pneumokokken auch durch Meningokokken ausgelöst. Heute sind Meningokokken-Infektionen bei uns die häufigste Ursache von bakterieller Meningitis, zumal Hirnhautentzündungen durch Haemophilus influenzae Typ b und Pneumokokken durch Impfungen mittlerweile zurückgegangen sind. 

Die überwiegende Mehrzahl der Meningokokken-Infektionen in Europa und Deutschland wird durch Meningokokken der Serogruppen B und C ausgelöst (insgesamt gibt es bei den Meningokokken 13 Untergruppen). An Meningokokken erkranken in Deutschland jährlich bis zu 350 Menschen. Meningokokken-C-Erkrankungen machen zwar nur etwa 20% davon aus, sind aber auf Grund ihrer schweren und komplikationsreichen Verläufe sehr gefürchtet. Besonders gefährlich ist eine sehr rasch verlaufende Sepsis (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom). 

Für alle Kinder empfiehlt die Ständige Impfkommission seit Juli 2006 eine Impfung gegen Meningokokken C im 2. Lebensjahr. Eine fehlende Impfung sollte bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. 

Gegen Meningokokken B ist seit Ende 2013 ein völlig neu entwickelter Impfstoff verfügbar. Die erste Impfung kann bereits Säuglingen ab zwei Monaten verabreicht werden und muss bei einer Immunisierung bis zum Alter von fünf Monaten im Abstand von vier Wochen zweimal wiederholt werden. Eine weitere Impfung im zweiten Lebensjahr (Alter 12 bis 15 Monate) komplettiert den Impfzyklus (insgesamt also vier Impfungen). Bei älteren Kindern sind zwei Impfdosen ausreichend. Diese Impfung schützt wahrscheinlich vor bis zu 80% der in Deutschland vorkommenden Meningokokken-B-Stämme. Die Dauer dieses Schutzes ist noch nicht sicher einzuschätzen. Die neue Meningokokken-B-Impfung wird bisher nur von einigen Krankenkassen als Satzungsleistung erstattet. 

Für bestimmte Risikokinder oder für Kinder, die längere Auslandsaufenthalte vor sich haben, empfiehlt die STIKO ab dem Alter von 1 Jahr eine Impfung mit A-C-W135-Y-Konjugat-Impfstoff. Seit März 2010 ist in der EU dieser Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken ACWY zugelassen, der gegen die vier Serogruppen zugleich (nämlich gegen A, C, W135 und Y) wirksam ist.

Seit August 2015 rät die STIKO bestimmten Risikokindern, wie z.B. Kindern ohne Milz oder nach Milzentfernung oder mit bestimmten Immundefekten, ebenso zu einer Impfung gegen Meningokokken B.

Antibiotika bei Fieber notwendig?

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Antibiotika sind sehr wichtige, oft lebensrettende Medikamente bei bestimmten durch Bakterien ausgelösten Infektionskrankheiten.
Die meisten Krankheiten mit Fieber werden aber durch VIRUS-Infekte verursacht.
Hier ist nur in der Regel eine antibiotische Behandlung kontraindiziert und kontraproduktiv
Der sorglose Einsatz von Antibiotika führt zunehmend zu großen Problemen in westlichen Industrieländern, weil die Zahl der resistenten Keime stetig zunimmt. Immer häufiger treten multiresistente Erreger auf, vor allem in Krankenhäusern. Die DAK Krankenkasse hatte schon 2014 in ihrem Antibiotika-Report festgestellt, dass entgegen der Behandlungsrichtlinien bei Erkrankungen der oberen Atemwege immer noch regelmäßig Antibiotika verschrieben werden. Diese neue Studie zeigt einmal mehr, dass das weder nötig noch vorteilhaft ist. 

Auch ZEIT Online hatte sich in einer 15-teiligen Serie des Themas "Antibiotika-Einsatz in Medizin und Landwirtschaft angenommen: „Tödliche Keime“.

Eine Studie über den Antibiotika-Einsatz bei Infektionen der Atemwege oder Mittelohrentzündung zeigt, dass die Behandlung durch anthroposophische Ärzte ohne Antibiotika eher noch bessere Ergebnisse erzielt als eine konventionelle Therapie mit Antibiotika. 

Die Studie verglich die Behandlung von 529 US-amerikanischen und europäischen Kinder mit akuten Atemwegs- oder Mittelohrentzündungen. Sie wurden entweder durch anthroposophische oder durch konventionelle Ärzte behandelt. Das Ergebnis: Während von den anthroposophisch behandelten Kindern nur jedes zwanzigste (= 5,5 Prozent) ein Antibiotikum erhielt, stellten konventionell orientierte Ärzten für jedes vierte Kind (= 25,6 Prozent) ein Rezept für ein Antibiotikum aus. Und: Die anthroposophisch behandelten Kinder benötigten seltener Schmerzmittel; auch waren die Eltern dieser Gruppe mit dem Behandlungsergebnis zufriedener.

Vom RKI gibt es ein Projekt zur Vermeidung von unnötigen Antibiotika Therapien https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/RKI-Aktivitaeten/SAMBA.html

Quellen:
https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-fieber/

https://www.gesundheit-aktiv.de/aktuelles/forschung#kinder-profitieren-von-anthroposophischer-behandlung


Mikrobiom

Dass Antibiotika die Bakterien des Darm-Mikrobioms durcheinanderwirbeln, leuchtet ein. Doch auch das Mykobiom, die Pilze unseres Mikrobioms, beeinflusst eine Antibiose: Aus friedlichem Miteinander entwickelt sich Konkurrenz. Außerdem scheint einer Studie des Leibniz-Instituts zufolge der störende Effekt einer Antibiose auf Pilze sogar langfristiger zu sein als auf Bakterien: Die Bakterienflora erholte sich innerhalb von 
30 Tagen, Pilzspezies zeigten selbst nach 90 Tagen noch Veränderungen. Zudem fanden die Wissenschaftler, dass bestimmte Stoffwechselprodukte der Bakterien, kurzkettige Fettsäuren wie Propionsäure, sich positiv auf krankmachende Eigenschaften von Hefepilzen auszuwirken scheinen.

 Bekannt ist, dass Antibiotika die Zusammensetzung der natürlichen bakteriellen Darmflora schädigen oder zumindest verändern, was sich akut als Durchfall äußern, doch auch so weit gehen kann, dass bestimmte Arzneimittel in der Tumortherapie (Checkpoint-Inhibitoren) nicht mehr optimal wirken – das Mikrobiom entscheidet mit, ob ein Tumorpatient auf eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren anspricht oder nicht.

Bakterien können eine übermäßige Besiedlung des Darms mit Pilzen verhindern. Eine antibiotische Therapie wäre somit im Umkehrschluss ein wichtiger Risikofaktor für Pilzinfektionen. Wie sich Antibiotika auf das Zusammenspiel von Bakterien und Pilzen im Mikrobiom auswirken und wie eine Antibiose auch die Zusammensetzung der einzelnen Pilzarten stört, war beim Menschen bis vor kurzem nicht untersucht. Diese Aufgabe stellten sich die Forscher um Bastian Seelbinder unter der Leitung von Professor Gianni Panagiotou der Abteilung Systembiologie und Bioinformatik vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut. Sie untersuchten dafür über drei Monate Stuhlproben von 14 gesunden Probanden, 12 von ihnen hatten zuvor eine sechstägige Antibiose erhalten. Die Teilnehmer hatten entweder Doxycyclin, Azithromycin, Amoxicillin plus Clavulansäure, Ciprofloxacin oder Cefuroxim bekommen.

Die Wissenschaftler fassten die Auswirkungen der Antibiose an drei Zeitpunkten zusammen: während, kurz nach und lang nach der Behandlung. Um eine Pilzart in ihrer Auswertung zu berücksichtigen, definierten die Forscher, dass diese in 15 Prozent der entnommenen Stuhlproben zu finden sein musste. Diesen „Prävalenzfilter“ passierten 14 Pilzarten vor und spät nach der Behandlung, jedoch bis zu 44 Pilzarten während und in der frühen Nachbehandlungszeit. „Das deutet darauf hin, dass Antibiotika vorübergehend eine Nische für weniger häufige Pilzarten schufen“, erklären die Wissenschaftler.


Propionsäure hemmt Hefelpilze

Bei der Verarbeitung der Daten fanden die Forschenden einen weiteren Hinweis, wie bedeutend das Wechselspiel zwischen Pilzen und Bakterien ist: So unterdrücken mehrere Stoffwechselprodukte der Bakterien (zum Beispiel die kurzkettigen Fettsäuren Propionsäure und Essigsäure) die krankmachenden Fähigkeiten von Pilzen, wie Candida albicans. In vitro fanden sie, dass unter anderen Propionsäure, Essigsäure und cis-5-Dodecensäure das Wachstum von Candida albicansvollständig hemmten. Zudem konnte die schädigende Wirkung von Candida albicansauf menschliche Zellen (Vaginalzelllinie) in Gegenwart der kurzkettigen Fettsäuren reduziert werden: Bei höheren Konzentrationen, wenn das In-vitro-Pilzwachstum vermindert war, nahm die Schädigung der menschlichen Zellen mit den kurzkettigen Fettsäuren Propionsäure und Essigsäure ab. Essig- oder cis-5-Docensäure beseitigte die Zellschädigung durch C. albicans fast vollständig.

Propionsäure bei multipler Sklerose

Propionsäure ist auch Teil der Forschung in anderen Bereichen – etwa bei multipler Sklerose. Erst im März dieses Jahres veröffentlichten Forscher um Professor Aiden Haghikia der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum ihre Arbeiten daran im Fachjournal „Cell“: „Propionic Acid Shapes the Multiple Sclerosis Disease Course by an Immunomodulatory Mechanism“. Sie fanden, dass Propionsäure zusätzlich zu MS-Arzneimitteln langfristig die Schubrate und das Risiko einer Behinderungszunahme bei multipler Sklerose verringern kann.

Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/11/13/antibiotika-stoeren-mikrobiom-nachhaltig/chapter:3

Wie lässt sich das Mikrobiom schützen?

Durch folgende Maßnahmen wird die Darmflora geschützt:

  • Strenge Indikationsstellung: Antibiotika zum Beispiel bei Atemwegsinfekten nur verordnen, wenn diese wirklich indiziert sind.
  • Das richtige Präparat wählen, hier gilt: So eng wie möglich, so breit wie nötig.
  • Die richtige Therapiedauer wählen: So kurz wie möglich, so lang wie nötig.
  • CAVE: Je breiter das Wirkspektrum und je länger die Therapiedauer, desto stärker ist die Mikrobiom-Schädigung.

Zudem können Probiotika eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö (AAD) vermeiden oder lindern. So hat ein Cochrane-Review ergeben: In der Gruppe von Kindern und Jugendlichen (2 Wochen bis 17 Jahre), die zusätzlich zum Antibiotikum ein Probiotikum erhalten hatten, lag die AAD-Rate bei 8% (163 von 1.992 Patienten). In der Placebo- oder unbehandelten Gruppe hatten 19% (364 von 1.906) eine AAD [7]. Auch das Risiko für Clostridien-assoziierten Durchfall lässt sich um 64 % reduzieren, wenn zur Antibiose ein Probiotikum gegeben wird [8].

Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s11298-018-6489-4

Erkältungen bei Kinder (anthroposophisch)

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Warum Kinder so oft erkältet sind

Mit dem Kindergarten beginnt eine Zeit, in der Ihr Kind immer wieder eine Erkältung, Husten, Schnupfen oder eine der typischen Kinderkrankheiten mit nach Hause bringt. Das ist ganz normal und sogar notwendig für seine gesunde Entwicklung. Infekte helfen dem Kind, seine Immun­abwehr zu stärken. Der Körper lernt in der Auseinandersetzung mit den Krankheitserregern, sich gegenüber der Außenwelt zu behaupten und abzugrenzen.

Erkältete Kinder brauchen Wärme

Eine geschwächte Abwehr kann jedoch dazu führen, dass Ihr Kind besonders häufig an einer Erkältung erkrankt und auch lange braucht, um nach einem Infekt wieder zu Kräften zu kommen. Deshalb ist Wärme ein entscheidender Faktor. Indem Sie den Wärmeorganismus Ihres Kindes unterstützen, unterstützen Sie auch seine Abwehrkräfte.

Mehr zum Wärmeorganismus und zu den typischen Erkältungsbeschwerden finden Sie in der Rubrik Erkältung. Viele der dort genannten Tipps können Sie auch zur Behandlung Ihres Kindes anwenden. Gleich hier haben wir Ihnen spezielle Ratschläge für Säuglinge und Kleinkinder zusammengestellt.

Was hilft den zarten Abwehrkräften?

Warme Füße. 
Ein ganzes Leben lang sind warme Füße eine gesunderhaltende Maßnahme. Für Wollsocken ist man nie zu jung und nie zu alt. Bei Säuglingen empfiehlt sich während des ersten Jahres zusätzlich ein Mützchen.

Arzneimittel, die helfen können.

Schon Säuglinge können an Rücken, Armen und Beinen mit Malvenöl eingerieben werden. Die Komposition mit Blütenauszügen aus Malve, Johanniskraut, Holunder, Linde und Schlehe durchwärmt und hilft bei Erschöpfung. Eisen in homöopathischer Form regulieren die Wärmeprozesse des Körpers und stärken den Gesamtorganismus während und nach einem grippalen Infekt. In ihnen finden sich drei mineralische Arzneisubstanzen zusammen: Meteoreisen, Phosphor und Bergkristall.

Was hilft kleinen Schnupfennasen während einer Erkältung?

Muttermilch und Kochsalzlösung.
Säuglinge werden durch eine verstopfte Nase beim Trinken behindert, weil ihnen das Atmen schwerfällt. Deshalb brauchen sie mehr Verschnauf­pausen und sanft wirkende „Nasentropfen“: Wenn Sie stillen, können Sie Ihrem Baby ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase geben. Alternativ träufeln Sie etwas Kochsalzlösung in seine Nase. Vorher sollten Sie die Nase vorsichtig mit der eingedrehten Ecke eines Taschentuches säubern.

Arzneimittel, die helfen können.

Nasenbalsam erleichtert das Durchatmen. Für verschnupfte Säuglinge und Kinder unter zwei Jahren steht mit dem Nasenbalsam für Kinder eine milde Variante des Klassikers ganz ohne ätherische Öle zur Verfügung. Tragen Sie die Salbe im Bereich des Naseneingangs auf. Die Komposition mit Sauerdorn und Schlehe befreit die Nase und pflegt die gereizte Nasenschleimhaut. Innerlich können Sie die Behandlung des Schnupfens durch Globuli unterstützen, die helfen, zähen, festsitzenden Schnupfen zu lösen und Entzündungen der oberen Atemwege zu lindern.

Kochsalzlösung herstellen

Eine Kochsalzlösung befeuchtet die Schleimhäute. Sie können sie in der Apotheke kaufen oder selbst herstellen: Mischen Sie einfach ½ Liter abgekochtes Wasser mit 1 Teelöffel Kochsalz und lassen Sie es abkühlen.

Den Kopf höher betten. 
Ein kleines Kissen unter dem Kopfteil der Matratze erhöht den Kopf des Kindes beim Schlaf und erleichtert ihm die Atmung. Legen Sie Ihr Kind dann aber bitte nicht auf den Bauch.

Naseputzen lernen. 
Schon mit Kindergartenkindern können Sie richtiges Naseputzen üben. Wichtig ist, dass Ihr Kind im Wechsel jeweils ein Nasenloch zuhält und aus dem anderen schnaubt, damit kein Schnupfensekret in die Nasennebenhöhlen gedrückt wird.
Vielleicht hilft Ihrem Kind folgendes Bild:
Trompete nicht wie ein wütender Elefant. Sondern blase die Luft lieber leise durch ein Nasenloch – so dass ein Schmetterling auf deiner Nase nicht davon flattern würde. 

Kratzen im Hals

Wenn es im Hals kratzt, kündigt sich meist eine Erkältung an. Denn es sind die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen, durch die Erkältungsviren in den Körper gelangen. Halsschmerzen sind also eines der ersten Anzeichen dafür, dass sich der Körper zur Wehr setzt, indem er mit einer Entzündung reagiert. In dieser Phase können Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes unterstützen und so den Verlauf seiner Erkältung positiv beeinflussen. Außerdem können Sie einiges gegen Schluckbeschwerden, Halskratzen oder Heiserkeit tun.


Was hilft, wenn kleine Hälse kratzen?Wärme

Nicht nur direkt am Hals, wo ein Wollschal gute Dienste leistet, sondern auch an den Füßen. Denn das Immunsystem Ihres Kindes kann nur reibungslos arbeiten, wenn ihm rundum warm ist.

Die Schleimhäute befeuchten

Damit sich die trockenen und gereizten Schleimhäute Ihres Kindes beruhigen und besser gegenüber Erkältungsviren abgrenzen können, sollte es jetzt viel trinken, am besten zimmerwarmes stilles Wasser oder Tee, zum Beispiel Salbeitee.

Die Stimme schonen

Wenn Ihr Kind heiser ist, sollte es so wenig wie möglich sprechen, damit die Entzündung im Bereich von Kehlkopf und Stimmbändern abheilen kann. Flüstern ist übrigens keine Alternative, weil es die Stimmbänder stärker beansprucht als normales Sprechen.

Zitronenhalswickel

Dieser Wickel ist einfach anzuwenden und verschafft Linderung bei Halsbeschwerden. Er eignet sich ab dem Schulkindalter.


Zitronenwickel bei Halsschmerzen

Dieser Wickel wird im Gegensatz zu vielen anderen Wickeln nicht warm angelegt, sondern nur lauwarm, d. h. etwa 2 °C unter Körpertemperatur, oder sogar kühl. Bitte beobachten oder fragen Sie Ihr Kind:

  • Hat es Schwierigkeiten beim Schlucken, bekommt es einen lauwarmen Wickel
  • Ist sein Hals geschwollen und gerötet, bekommt es einen kühlen Wickel
  • Das Substanztuch in eine kleine Schale mit lauwarmem bis kühlem Zitronenwasser geben (Saft einer halben Bio-Zitrone auf 500 ml Wasser)
  • Tuch auswringen und direkt von vorne um den Hals legen, dabei den Bereich der Halswirbel hinten aussparen
  • Den ganzen Hals mit einem Wollschal umhüllen
  • Den Wickel eine halbe Stunde wirken lassen, nur das feuchte Substanztuch entfernen und den Hals mit einem trockenen Schal weiter warm halten

Arzneimittel, die helfen können.

Belladonna Globuli lindern akute Halsschmerzen und sind schon für Säuglinge geeignet. 


Wann zum Arzt?

Gehen Sie bitte zum Kinderarzt, wenn Ihr Kind eine akute Mandelentzündung hat. Typische Merkmale sind:

  • Plötzlicher Krankheitsbeginn mit schmerzhaften Schluckbeschwerden
  • Meist hohes Fieber
  • Die Mandeln sind geschwollen, hochrot und haben Beläge, die oft mit unangenehmem Mundgeruch einhergehen

Was hilft Hustenkindern während einer Erkältung?

Viel trinken. 
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt, denn das unterstützt die Schleimlösung und das Abhusten.

Eine Brustauflage.
Bei Kindern ab 2 Jahren wirkt eine Auflage mit Plantago Bronchialbalsam wunderbar wärmend und entspannend.

Arzneimittel, die helfen können.

Weil sich Spitzwegerich (Plantago lanceolata) bei Husten bewährt, verarbeiten wir ihn gleich in drei Hustenpräparaten: Plantago Hustensaft (für Säuglinge geeignet) und Bronchi Plantago Globuli velati (für Säuglinge geeignet) zum Einnehmen sowie Plantago Bronchialbalsam zum Einreiben (für Kinder ab 2 Jahre). Spitzwegerich beruhigt die gereizten Schleimhäute, lindert den Hustenreiz und unterstützt das Abheilen der entzündeten Atemwege während einer Erkältung.

Einreibung mit Plantago Bronchialbalsam.

Der duftende Balsam ist eine Wohltat bei Husten und für Kinder ab 2 Jahren geeignet. Er wärmt, entspannt die Bronchien und löst festsitzenden Schleim. 
Außerdem tut die liebevolle Zuwendung beim Einreiben von Brust und Rücken besonders den kleinen Patienten gut.

Für eine Extraportion Wärme können Sie Plantago Bronchialbalsam auch für eine Brustauflage verwenden.

  • Bronchialbalsam messerrückendick auf ein Stofftaschentuch oder ein ähnlich großes Stück Stoff aus Baumwolle streichen.
  • Dieses so genannte Substanztuch in eine kleine Plastiktüte (lebensmittelecht) stecken und für ca. 2 Minuten zwischen einer zusammengeklappten Wärmflasche (oder zwei kleinen Wärmflaschen) vorwärmen.
  • Aus der Tüte nehmen und auf die Brust legen.
  • Mit etwas Heilwolle oder Watte (als so genanntes Seelchen) bedecken und mit einem Unterhemd fixieren.
  • Die Auflage kann beliebig lange, auch über Nacht, getragen werden.


Husten - wann zum Arzt?

Wenn Ihr Säugling hustet, sollten Sie spätestens nach zwei Tagen oder bei zusätzlichem Fieber zum Kinderarzt gehen. Denn das Immunsystem ist in den ersten Monaten noch so unausgereift, dass sich aus einem Husten vergleichsweise schnell eine Lungenentzündung entwickeln kann. Das Gleiche gilt bei unklaren Beschwerden.

Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/ratgeber-gesundheit/kindergesundheit/erkaeltung-bei-kindern.html

Weitere Krankheiten, die Fieber verursachen können

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Hier finden Sie verschiedene Fieberursachen:


Säuglinge

Regulationsschwierigkeiten: Frühe Hilfen

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Wenn Sie müde und überlastet sind, holen Sie sich bitte HILFE und sprechen Sie uns an!
Dafür sind wir da und beraten Sie gerne!

Erste hilfreiche Inforamtionen finden Sie bei den "Frühen Hilfen" . https://www.fruehehilfen.de/service/filme/
Es gibt zum Beispiel einen Film, in dem Sie erfahren, wie Sie Ihr Baby trösten und beruhigen können und warum Sie Ihr Kind NIEMALS schütteln dürfen.

Schreien

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Die meisten der betroffenen Eltern stehen diesem Phänomen, dass ihr Baby aus scheinbar unerklärlichen Gründen stundenlang schreit, zuerst ratlos gegenüber. Sie sollten jedoch nicht denken, dass es an ihnen liegt, wenn sich ihr Baby nicht beruhigen lässt. Das Schreien ist Ausdruck einer verzögerten Verhaltensregulation. Das Baby ist häufig auch schreckhafter, reizbarer und lässt sich im Vergleich zu seinen Altersgenossen weniger gut trösten. Eltern sollten sich auch immer wieder klar machen, dass Babys keine Maschinen sind, die an- und ausgeschaltet werden können. Deshalb wirken bestimmte Beruhigungsversuche manchmal ganz gut, aber zu anderen Zeiten wieder überhaupt nicht. Oberstes Prinzip heißt: Ruhe zu bewahren und nicht schnell von einer Beruhigungsmethode zur anderen wechsel, damit das Baby auch Zeit hat, auf etwas zu reagieren. „Regulation“ muss das Kind selbst lernen – Eltern können diesen Prozess nur wenig bis kaum erleichtern. 

Studien konnten zeigen, dass Kinder, die im ruhigen Zustand mehr von den Eltern herumgetragen wurden, auch weniger weinten. Das Herumtragen als Reaktion auf das Schreien war als Beruhigungsmethode weniger effektiv.

Beruhigungsmethoden:

  • Die Position des Babys wechseln 
  • Wiederholungen von Bewegungen, Geräuschen oder anderem. 
  • Etwas in einem bestimmten Rhythmus machen, wie z.B. ein Gutenachtlied singen. 
  • Gleichmäßiges Hintergrundgeräusch 
  • Körperkontakt 
  • Menschliche Geräusche, z.B. wenn das Baby durch einen Türspalt noch die Stimmen der Eltern hört. 
  • Eine Babymassage kann beruhigend wirken. 
  • Ein Bad kann entspannen.

Eine ruhige Umgebung und ein geregelter Tagesablauf unterstützen die Eltern in ihrem Beruhigungsversuchen. 

Eltern sollten sich Hilfe und Rat bei ihrem Kinder- und Jugendarzt suchen. Wenn ihre Kräfte ausgeschöpft sind, sollten sie sich entsprechende Institutionen wie „Schreiambulanzen“ von ihm empfehlen lassen. 

Aber auch wenn Schlafstörungen beim Baby hinzukommen, es sich schwer füttern lässt oder Schreien oder Erbrechen mit einem halben Jahr noch nicht besser geworden ist, sollte der Kinder- und Jugendarzt das Kind untersuchen. Schreit das Kind und zeigt noch andere Krankheitszeichen, wie Fieber, Durchfall, einen ständig harten Bauch, unregelmäßigen Stuhlgang oder reagiert kaum, dann muss dies in jedem Fall umgehend ärztlich abgeklärt werden. 

Therapeutische Ansätze

Es gibt verschiedene therapeutische Ansätze, um Eltern mit Schreibabys zu helfen. Ziel ist es, dass Eltern mehr Selbstvertrauen bekommen und ihr Kind dadurch auch besser „interpretieren“ lernen. In schwerwiegenden Fällen können im Rahmen einer Beziehungsanalyse mit Videofeedback (Interactional Guidance) oder mit Hilfe einer Eltern-Kind-Psychotherapie die Verhaltensweisen von Eltern und Kind analysiert werden, um auch verzerrte Rollenbilder und Erwartungen aufzudecken, mögliche Missverständnisse zwischen Eltern und Kind zu beheben und Eltern Tipps für den Umgang mit ihrem „schwierigem“ Baby zu geben. Studien zeigten, dass es Eltern nach diesen Therapien besser gelang, die Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und entsprechend zu reagieren. 

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/schreibaby-regulationsstoerung-veraltet-dreimonatskoliken/therapie/

Schlafen

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Warum ist mein Kind nachts ständig wach?

Prof. Remo Largo erklärt in seinem Buch „Babyjahre“ (Piper Taschenbuch, 12,99 €), dass jedes Kind einen individuellen Schlafbedarf hat. Ein Kind kann nur einschlafen, wenn es müde ist. Und es wird nur so lange schlafen, wie es seinem Schlafbedürfnis entspricht. Ein Kind, das tagsüber lange schläft, braucht nachts entsprechend weniger Schlaf.

Klarheit über den tatsächlichen Schlafbedarf deines Kindes bekommst du mit einem Schlafprotokoll.

Schlafprotokoll hier als Download:
https://www.kispi.uzh.ch/d3Dokumente/KD00000531.PDF

Wir werten es zusammen mit Ihnen aus.


Schon Babys brauchen unterschiedlich viel Schlaf

In den ersten drei Monaten schlafen Babys durchschnittlich 16 bis 18 von 24 Stunden, gleichmäßig auf etwa fünf Schlafphasen verteilt. Doch auch für das Schlafen gilt: Jedes Kind ist anders, und Abweichungen vom Durchschnitt sind völlig normal. Das gilt sowohl für den Schlafbedarf als auch die jeweilige Schlafdauer. Manche Kinder sind wahre „Murmeltiere“, andere sind nur mit großer Mühe zum Schlafen zu bringen. Einige schlafen schon früh durch, bei anderen dauert es etwas länger – und wieder andere schlafen für einige Zeit durch und dann plötzlich wieder nicht mehr.
Babys können sich nicht „entscheiden“, jetzt zu schlafen, sondern werden vom Schlaf übermannt. Sind sie allerdings nicht wirklich müde, wenn man sie zum Schlafen in ihr Bettchen legt, sollte man sich nicht wundern, wenn sie nicht zur Ruhe kommen. Achten Sie daher immer auch auf Zeichen von Müdigkeit bei Ihrem Baby.

Um gut zu schlafen, brauchen Babys Geborgenheit und Verlässlichkeit

In der ersten Lebenszeit, in denen sich ein Kind „in die Welt einfindet“, muss es seinen Rhythmus zwischen Hunger und Sattsein, Schlafen und Wachsein erst noch entwickeln. Vor allem in den ersten drei Monaten braucht Ihr Baby einen engen Körperkontakt, um Ihre Nähe zu spüren und sich sicher und geborgen zu fühlen. Es braucht die Erfahrung, dass seine Signale verstanden und seine Bedürfnisse nach Nahrung, nach Schlaf, aber auch nach Unterhaltung und Zuwendung verlässlich befriedigt werden.
Indem Sie Ihrem Baby so das Gefühl von Nähe und Verlässlichkeit vermitteln, machen Sie das Schlafengehen für sich und Ihr Kind zu einer schönen und intensiven Zeit. 

Wie das Baby seinen Schlafrhythmus entwickelt

Ein Säugling lernt erst mit der Zeit, sich auf den Tag-Nacht-Wechsel einzustellen und regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten zu entwickeln. Schon im Mutterleib, ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche, erlebt der Fötus unterschiedliche Phasen des Schlafens, Träumens und Wachens. Den Schlaf-Wach-Rhythmus, den das ungeborene Kind am Ende der Schwangerschaft hat, führt der Säugling nach der Geburt zunächst einmal fort. Dabei sind die Schlaf- und Wachphasen in den ersten Lebenswochen noch gleichmäßig über den Tag und die Nacht verteilt. Im Laufe des ersten Lebensjahres wird dann der Anteil des Wachseins und Erlebens immer größer, auch die Nachtschlafphase verlängert sich.

Mit etwa vier bis sechs Wochen wird das Schlafverhalten allmählich regelmäßiger und das Baby beginnt, sich langsam auf einen Tag-Nacht-Rhythmus einzustellen. Die meisten Kinder schlafen in diesem Alter abends ungefähr zur gleichen Zeit ein und wachen nachts und morgens etwa um die gleiche Zeit auf. Bis etwa zum 6. Lebensmonat bildet sich eine länger zusammenhängende Schlafdauer von 6 Stunden heraus. Nahezu 80 Prozent der Babys können bis zum Ende des ersten Lebensjahres 6 bis 8 Stunden am Stück schlafen. Der Tagesschlaf kann bis zum 3. oder 4. Lebensjahr andauern.

Ab wann können Babys durchschlafen?

Dass Kinder in den ersten Lebensmonaten mehrmals nachts wach werden, ist nicht nur normal, sondern auch wichtig für ihre Entwicklung. Sie schlafen in diesem Alter fast die ganze Nacht in einem leichten Schlaf (REM-Schlaf), der es ihnen ermöglicht, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und aufzuwachen, wenn sie z. B. Hunger haben, ihnen kalt ist oder die Windel voll ist.
Bis zum sechsten Lebensmonat ist ein mindestens einmaliges Aufwachen durchaus normal – Ihr Kind benötigt nachts eine oder mehrere Mahlzeiten. Nach dieser Zeit können Babys theoretisch die ganze Nacht ohne Stillen oder Fläschchen auskommen. Viele schlafen auch tatsächlich in diesem Alter bereits durch – und zwar etwa sechs bis acht Stunden lang. Für die Eltern heißt dies weiterhin, sich auf ein nächtliches Aufwachen ihres Kindes einzustellen.

Was dem Baby beim Schlafrhythmus hilft: ein regelmäßiger Tagesablauf 

Schon tagsüber kann das Baby mit einem mehr oder weniger festen Rhythmus der Zeiten fürs Essen, Spielen und Schlafen vertraut gemacht werden. Routinen und Strukturen bei der Pflege, beim Stillen oder Füttern wie auch beim Schlafenlegen helfen dem Baby, sich zu orientieren, seinen Rhythmus zu finden und unterstützen auch schon tagsüber ein selbstständiges Einschlafen. Auch wenn Ihr Baby zum Beispiel immer wieder erlebt, wie sich Anregung und Ruhepausen entsprechend seinen jeweiligen Bedürfnissen abwechseln, lernt es nach und nach, dass alles seine Zeit hat. Denn Kinder – so jung sie auch noch sein mögen – lernen durch die Strukturen, die Eltern ihnen anbieten. Manche Kinder entwickeln innerhalb weniger Wochen ganz von selbst einen festen Rhythmus, andere melden ihren Hunger oder ihr Schlafbedürfnis immer wieder zu anderen Tages- und Nachtzeiten an. Dann ist es besonders wichtig, dass Sie als Eltern Ihrem Kind Orientierung geben, indem Sie den Tagesablauf möglichst regelmäßig gestalten. Das klappt natürlich nicht auf Anhieb und auch nicht immer. Aber keine Angst – hier und da eine Ausnahme bringt nicht gleich alles „aus dem Rhythmus“.

Auf den Schlaf eingestimmt schläft es sich besser

In der letzten Stunde vor dem Schlafengehen sollte ein Kind langsam zur Ruhe kommen und sich auf den Nachtschlaf einstimmen können. Durch immer gleiche Abläufe und Rituale beim abendlichen Schlafengehen – auch was den Schlafplatz und die Schlafumgebung betrifft – entsteht bei Ihrem Kind das Gefühl von Regelmäßigkeit und Erwartbarkeit. Ihr Kind wird nicht plötzlich und überraschend in sein Bettchen gelegt, sondern diese stets gleich ablaufenden allabendlichen Aktivitäten führen es regelrecht zum Schlafen hin: Nach und nach lernt es schon als Baby, was es zu erwarten hat, wenn es müde ist, und kann sich immer besser darauf einstellen. Schon ganz kleine Babys verfügen über eine gewisse, wenn auch beschränkte Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und selbstständig einzuschlafen (zum Beispiel, indem sie an ihren Händchen saugen oder sich räkeln). Diese Fähigkeit entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten weiter.  
Wenn Ihr Baby ruhig, entspannt und noch wach ist, verabschieden Sie sich mit einem Gute-Nacht-Kuss von ihm und gehen aus dem Zimmer. Diese wiederkehrenden Abläufe geben ihm das Gefühl, dass alles seine Ordnung hat und es sich sicher und geborgen fühlen kann.


Vorsicht mit aufwändigen Einschlafhilfen

Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen sind oft ein Ergebnis von ungünstigen Einschlafhilfen, an die sich Kinder nur allzu schnell gewöhnen können. Natürlich ist hier nicht von dem allabendlichen Einschlafritual die Rede, auch nicht von der Spieluhr oder dem geliebten Kuscheltier (das allerdings nur so klein sein sollte, dass es nicht das Gesichtchen des Babys bedecken kann) – all dies ist sinnvoll und hilfreich. Wenn sich Ihr Kind aber zum Beispiel daran gewöhnt hat, herumgetragen oder im Kinderwagen herumgefahren zu werden, bis es eingeschlafen ist, oder es gewohnt ist, an der Brust einzuschlafen und regelmäßig schlafend in sein Bettchen gelegt zu werden, dann wird es diese Einschlafhilfen bald auch lauthals fordern. Vermeiden Sie deshalb Einschlafhilfen, die Sie auf Dauer nicht durchhalten wollen oder können. Eine spätere Umgewöhnung ist natürlich möglich, aber meist für Eltern und Kind anstrengend. Deshalb: Vorbeugen ist besser.

Bei Übermüdung oder Überreizung fällt das Einschlafen schwerer

Bei Ihrem Baby auf Zeichen von Müdigkeit zu achten, ist auch deshalb wichtig, um Übermüdung zu vermeiden. Denn wenn Kinder übermüdet und überreizt sind, fällt das Einschlafen sehr schwer.
Gerade bei Babys, die kaum zur Ruhe kommen und Schwierigkeiten haben, sich selbst zu beruhigen, kann es passieren, dass das „Tor zum Einschlafen“ verpasst wird. So wird der fürs Einschlafen günstigen Zeitpunkt genannt, zu dem Kinder von einer aktiveren in eine ruhigere Phase eintreten und besonders gut einschlafen. Lässt man diesen Zeitpunkt verstreichen, kann es unter Umständen längere Zeit dauern, bis sich ein neues „Einschlaftor“ auftut.

Häufiges Schreien ist oft ein Zeichen von Schlafmangel

Besonders bei Kindern, die häufig und lang anhaltend schreien (sogenannten „Schreibabys“), liegt meist Schlafmangel vor: Diese Kinder bekommen häufig tagsüber einfach zu wenig Schlaf, sind übermüdet und überreizt und kommen dadurch erst recht nicht mehr zur Ruhe – ein Teufelskreis. Hier ist es besonders wichtig, erste Anzeichen von Müdigkeit und Unlust zu erkennen. Wenn Ihr Baby sehr oft überreizt und übermüdet wirkt, sollten Sie versuchen, dass es mehr Schlaf bekommt.

Manchmal benötigen Eltern Hilfe

Viele Eltern erleben die erste Zeit mit ihrem Kind nicht nur als eine beglückende, sondern auch als eine extrem anstrengende Zeit. Wenn Kinder nachts sehr oft aufwachen, bekommen die Eltern nicht genügend Schlaf – manchmal über Wochen und Monate. Kein Wunder, dass man sich da müde, wie erschlagen und vielleicht auch deprimiert und mutlos fühlt.
Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin über diese belastende  Situation – Kinderärzte wissen sehr genau, welchen Schwierigkeiten Eltern in den ersten Lebenswochen ihres Kindes oft ausgesetzt sind und können mit Ihnen zusammen Lösungsmöglichkeiten suchen. Unterstützung finden Eltern unter anderem bei Hebammen, Eltern-Kind-Gruppen, Schreiambulanzen und den Frühen Hilfen. Und vergessen Sie nicht: Diese erste Zeit geht vorüber! (Stand: 22.7.2019)


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/babyschlaf/

Schlaftraining vs Schlafcoaching

Für die meisten Eltern hören sich diese beiden Begriffe ziemlich gleich an und kaum einer weiß, worin der eigentliche Unterschied besteht. Sowohl Schlaftraining als auch Schlafcoaching verbinden viele automatisch mit Schreien Lassen, also wird es höchste Zeit, etwas Licht in das Thema zu bringen.

SCHLAFTRAINING - WAS STECKT DAHINTER

Beim Schlaftraining geht es hauptsächlich darum, dass ein Kind lernen soll, wie es selbstständig (ohne Hilfe) einschläft und durchschläft. Man nehme also eine Schlaflernmethode XY und ziehe es konsequent bei einem Baby oder Kind durch und dann wird es schon das Schlafen lernen. Eltern glauben dabei oft, die Wahl nur zwischen den beiden klassischen Methoden zu haben:

"Schreien Lassen" oder "Cry-it-out" nach Dr. Weissbluth (wird von Kinderärzten offiziell als Standardverfahren zur Behandlung verhaltensbedingter kindlicher Schlafstörungen empfohlen) - dabei sollen Eltern nicht reagieren, wenn das Kind alleine weint, damit es das selbstständige Einschlafen lernen kann. Die Auswirkungen solcher Methoden auf die kindliche Psyche sind noch immer nicht ausreichend erforscht, jedoch lassen die Ergebnisse jüngster Forschungen darauf schließen, dass es zu emotionalen Schäden sowie Bindungsstörungen bei Kindern führen kann, die sich negativ bis ins Erwachsenenalter auswirken.

"Kontrolliertes Schreien" nach Dr. Ferber (die Schlaflernmethode aus dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen") - dabei soll das Kind ebenfalls alleine weinen gelassen werden, jedoch dürfen Eltern nach immer länger werdenden Zeitabständen wieder reingehen und ihre Präsenz signalisieren. Es wird angenommen, dass das Kind dadurch lernen würde, dass die Mama nicht ganz weg ist und deswegen einschlafen - auch wenn es als DIE ALTERNATIVE zum klassischen Schreien Lassen verkauft wird, sollte man sich nicht täuschen lassen, denn es läuft am Ende auf das Gleiche hinaus.

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SCHLAFCOACHING - EINE ECHTE ALTERNATIVE

Schlafcoaching ist dagegen viel mehr als das Aussuchen und striktes Befolgen einer bestimmten Schlaflernmethode. Es ist eher eine komplexe Veränderung der Denk- und Reaktionsweise, bei der Eltern z.B. lernen,  welche Beruhigungsmechanismen ein Baby hat und wie man diese liebevoll fördert; wie man den aktuellen Schlafbedarf genau bestimmt und diesem altersgerecht nachkommt, welche alternative Einschlafhilfsmittel es gibt es und wie integriert man diese so, dass das Kind sie schnell und gerne annimmt. Damit das Zubettgehen sich jedoch nicht zu einem traumatischen Erlebnis entwickelt, brauchen Kinder viel Vertrauen, sowohl in die Bezugsperson als auch in die Einschlafsituation an sich.

Sie als Eltern coachen Ihre Kids durch ihre ganze Kindheit durch. Denken Sie einfach darüber nach: Um zu lernen, wie man mit einem Löffel umgeht, müssen wir dem Kind erst ein Mal zeigen, wie es geht und uns dann geduldig zurückziehen, damit es eine Gelegenheit zum Üben bekommt. Und ja, es dauert am Anfang länger und klar würde es schneller gehen, wenn wir den Löffel selbst in die Hand nehmen, aber so nehmen wir unseren Kindern immer wieder die Möglichkeit, ein Stück Selbstständigkeit zu erlangen. Unsere Aufgabe ist es, sie anzuleiten, ihnen dabei zur Seite zu stehen und sie dazu zu ermutigen, weiterzumachen, auch wenn es nicht auf Anhieb klappt. Mit der Zeit klappt es aber schneller und immer besser, bis die Kinder es richtig beherrschen und dieses Prinzip gilt genauso für das selbstständige Schlafen.

Leider ist es je nach Situation nicht immer möglich, Tränen komplett zu umgehen - alleine schon, weil das Weinen der einzige Weg ist, wie Babys kommunizieren und ihre Bedürfnisse äußern können.  Aber es ist äußerst wichtig, dass Eltern ihr Baby nicht alleine mit dieser Situation lassen und somit ist das sogenannte "Begleitete Weinen" die einzige bekannte Methode, bei der man auf die Bedürfnisse eines Babys eingeht und diese somit nicht im Widerspruch zu den Grundsätzen der bildungsorientierten Erziehung steht (engl. attachment parenting).  Das oberste Ziel von der bedürfnisorientierter Erziehungsweise ist es tatsächlich nicht, das Weinen um jeden Preis zu verhindern, sondern Kinder in allen Lebenssituationen liebevoll zu begleiten, ihr Bedürfnis nach Nähe und Trost zu stillen und ihnen als liebende Bezugsperson zur Seite zu stehen.

"Auch wenn es manchmal nicht so wirkt: Zwischen begleitetem Weinen und Alleine-Weinen liegen für ein Baby Welten!"

Zitat von Nora Imlau (Quelle: https://www.nora-imlau.de/babys-bloss-nicht-schreien-lassen-was-heisst-das-eigentlich-genau/)

Wenn Sie gerne online Angebote wahrnehmen wollen, gibt es zum Beispiel die Babyschlafschule oder KingaBaby:

https://www.babyschlafschule.de
https://www.kingababy.de/blog/

Stillen

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Zunächst einmal möchten wir Sie auf unseren

Ernährungsplan 

aufmerksam machen. In diesem finden Sie  unter anderem die positiven Effekte des Stillens für Mutter und Kind oder auch für die Ernährung der Mutter in der Stillzeit.

Unter diesem Links https://www.stillen.de/fuer-eltern/, finden Sie darüber hinaus Unterstützung beim WIE des Stillens:
zum Beispiel Stillpositionen, die "Nachfrage regelt das Milchangebot", Reicht die Milch?, Milchstau und Brustentzündung, Entleeren der Brust von Hand und auch eine Telefonnummer, die SIe anrufen können.

Auch beim Berufsverband deutscher Laktationsberaterinnen finden Sie unter anderem Ihre Stillberaterin vor Ort und wissenschaftliche Studien zum Nutzen der Muttermilch: https://www.bdl-stillen.de

In der Schwangerschaft können Sie sich bereits vorbereiten, wenn Sie wissen, dass Sie stillen wollen.
Fragen Sie dazu Ihren Frauenarzt.

Online/Social Media zum Beispiel: 

https://mama-baby-vision.de/stillvorbereitungskurs/

Zu den Medikamenten beim Stillen

Nicht selten ist man erheblich verunsichert, wenn man als schwangere oder stillende Mutter medikamentös behandelt werden muss. Kurzgefasste Mitteilungen auf Beipackzetteln oder in der Roten Liste vermitteln häufig den Eindruck, dass die meisten Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden dürfen.

Medikamente dürfen in der Schwangerschaft nur unter bestimmten Voraussetzungen eingenommen werden. Nur wenn Mutter oder Kind gefährdet sind oder das Leiden der Mutter über ein erträgliches Maß hinausgeht, ist die Einnahme von Arzneimitteln sinnvoll. Bei einem zwingend benötigten Medikament in der Schwangerschaft ist eine lückenlose und verstärkte Kontrolle unumgänglich. 

Keine Studien an Schwangeren möglich

Zu vielen Medikamenten mangelt es noch an Erfahrungen, um differenziert das Risiko beurteilen zu können. Da an schwangeren Frauen und ungeborenen Kindern aus ethischen Gründen keine randomisierten Studien durchgeführt werden, beruht das Wissen auf klinischen Erfahrungen. 

Embryotox hilft

Das Webangebot Embryotox, das unter anderem durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird, des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin richtet sich an medizinische Fachkreise, die Informationen über Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit benötigen. Doch auch für interessierte Laien gibt es zahlreiche Informationen. 

Besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten grundsätzlich mit Ihrem (Frauen-)Arzt und nehmen Sie keine Medikamente in Eigenregie ein!

 

Weitere Informationen 

Web: http://www.embryotox.de/

APP für Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.embryotox

APP für IOS: https://itunes.apple.com/us/app/embryotox/id691944416?l=de&ls=1&mt=8

Säuglingsnahrung

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Wenn Sie nicht stillen können oder möchten, wird sich Ihr Kind selbstverständlich auch gut entwickeln können.
Die moderne industrielle Säuglingsnahrung ist heute streng kontrolliert, standardisiert, konserviert und wird ergänzt mit Mineralien, Vitaminen und Fettsäuren, um möglichst keinen Mangel auftreten zu lassen. 
Die Qualität und Zusammensetzung der Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere körperliche und psychische Gesundheit. Dies gilt für Säuglinge noch mehr als für Erwachsene. 
Daher empfehlen wir eine Nahrung zu wählen, die möglichst nah an die Muttermilch heran kommt.
Diese sollte: 

  • Pro und Präbiotika enthalten
  • LC-PUFA, ARA und DHA 
  • HMOs


ACHTUNG bitte achten Sie dabei, dass entgegen der EU Richtlinie, die den Zusatz von ARA nicht als notwendig erachtet, die dt. Gesellschaft für Kinder- und Jugendärzte sich weiterhin für den ARA Zusatz ausspricht.

Weitere Informationen in unserem 

Ernährungsplan.


Kuhmilchprotein Allergie und HA Nahrung

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Kuhmilchprotein-Allergie, allergische Reaktion auf verschiedene Eiweiße der Kuhmilch.
Das ist anders als bei einer Lactose Intoleranz. Das ist eine Unverträglichkeit vom Milchzucker.
Die Kuhmilchallergie ist die häufigste Allergie im Säuglingsalter. Grund ist u. a. die in den ersten Lebensmonaten größere Durchlässigkeit der Darmschleimhaut für Eiweiße. Bei Kleinkindern werden vielfältige Zeichen von Magen-Darmbeschwerden über Rhinitis, Asthma, atopisches Ekzem, Nesselsucht, oder Wachstumsstörungen.
Dann braucht Ihr Kind eine Nahrung, bei der die Eiweiße in die kleinsten Bauteile aufgespalten werden . Das heißt hydrolysiert.

Hier können Sie einen Fragebogen ausfüllen, wenn Sie den Verdacht haben und mit uns in der Praxis besprechen:
https://www.nestlehealthscience.de/sites/g/files/dnigna456/files/asset-library/documents/comiss-formular%20digital_stand%20122015.pdf

Interview mit Frau Lämmel (DAAB): Ernährung bei einer Kuhmilchallergie https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/allergien/lebensmittelallergien/kuhmilchallergie/



HA Nahrung

= hypoallergene Nahrungen, HA-Nahrungen, E partially hydrolyzed formula, phF, Säuglingsanfangsnahrungen zur Vorbeugung von Allergien oder Neurodermitis, wenn es in Ihrer Familie Allergien gibt.
Das Besondere der Nahrung ist, dass das Eiweiß klein "gehexelt" wurde, damit die Eiweiße nicht vom Immunsystem erkannt und eine keine Allergie ausgelöst wird. Die "Hexel-Stücke" in HA Nahrungen sind aber noch etwas gröber und größer als die in den Nahrungen bei Kuhmilcheiweißallergien.

Beide Nahrungen schmecken durch den Gehalt an Bitterpeptiden leicht bitter. Daher kann es sein, dass Ihr Kind nur eine bestimmt Nahrung mag.
KMP Nahrungen sind teils deutlich teurer und werden auf Rezept verordnet, wohingegen  HA Nahrungen nur wenig teurer als herkömmliche Säuglingsanfangsnahrungen sind.

Beikosteinführung

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In unserem umfangreichen 

Ernährungsplan inkl. Rezepten

 nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), finden Sie alle notwendigen Informationen. 


Wir unterstützen Sie auch gerne bei Wunsch für

vegetarischer und veganer Beikost. 

Diese wird von den Fachgesellschaften für Kinder wegen der erhöhten Gefahr von Nährstoffmängeln NICHT empfohlen. Wenn Sie ein paar Dinge beachten, ist eine solche Beikost auch bedenkenlos möglich.

Allgemeine Hilfen

Eine gute Kurzübersicht zur omivoren Beikost finden Sie hier https://mama-baby-vision.de/wp-content/uploads/2016/09/spickzettel-beikost-mbv.pdf

Außerdem gibt es eine hilfreiche App https://www.familie-gesund-ernaehrt.de

Und bei Problemen mit dem Essen?
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/alltagstipps/essprobleme/alltagsprobleme/

Richtiges Tragen

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Eine Infografik zum "Richtigen Tragen" https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/infografik-tragen-und-halten/

Vorteile vom Tragen

1. Hüftreifung: Einer der wichtigsten Punkte ist die Hüftentwicklung Ihres Babys, welche Sie positiv unterstützen, wenn Sie in einer richtigen Anhock-Spreiz-Haltung tragen.
Jedes Baby wird mit einer unreifen Hüfte geboren und erst mit 24 Jahren ist unsere Hüfte wirklich final ausgereift und verknöchert. Sie legen damit durch richtiges Tragen den Grundstein für die die optimale Ausreifung der Hüftgelenke.

2. Bindung: Herz an Herz verbunden zu sein, stärkt die Bindung zum Kind. Es weiss immer, Mama ( oder Papa oder alle weiteren Personen, die im Leben des Babys eine wichtige Rolle spielen) ist da und ich bin nicht allein. Der Säugling spürt die Wärme, erkennt den Duft der Bezugsperson und fühlt sich sicher und geborgen. Tragen ist bewegter Körperkontakt: „Die Wahrnehmung von Bewegung optimiert die Atmung, Herztätigkeit und den Muskeltonus des Säuglings. Der Herzschlag und die körperliche Wärme des Tragenden wirken sich zusätzlich beruhigend aus. Dies lässt sich damit erklären, dass das Kind Gleiches bereits intrauterin gespürt hat.“ (aus Körpernahes Tragen von Säuglingen – Gut für Mutter und Kind” von Alexandra Sinai)

3. Genetisches Veranlagung: Menschen gehören zu den aktiven Traglingen, wie auch Affen. Die Babys kommen, anders als die Nesthocker oder Nestflüchter, relativ hilflos, aber mit gut ausgebildeten Hand – und Fußgreifreflexen auf die Welt. Wir haben nur unsere ganzen Haare am Körper verloren, deshalb können sich unsere Babys nicht mehr ganz so gut festhalten wie damals.

4. Schulung des Gleichgewichts: Im Ohr befindet sich das Gleichgewichtsorgans Ihres Kindes. Beim Tragen ist das Kind aufrecht und somit ist auch das Gleichgewichtsorgan Ihres Kindes aufrecht ausgerichtet. Somit wird das Gleichgewichtsorgan bereits passiv bei jeder Ihrer Bewegungen "mit-geschult". Das erleichtert Ihrem Kind später das Laufenlernen.

5. Freie Hände: Sie haben frei Hände :).

6. Platzsparend: Wenn Sie unterwegs sind beispielsweise beim Einkaufen, müssen Sie nicht gleichzeitig Kinderwagen und Einkaufswagen "managen".

7. Körperworkout: Noch Fragen ? :)

Video --> Übungen Schiefes Baby

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Hier finden Sie ein paar Youtube Videos für einfache Übungen mit Ihrem Kind:

https://www.youtube.com/watch?v=ulMfVAJiLxw&list=WL&index=16


Windelfrei

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Lesen Sie hier, welche Gründe es gibt, auf Windeln zu verzichten (siehe hier Windeldermatitis) und wie "windelfrei" funktioniert:

Quelle: https://www.windeln.de/magazin/baby/pflege-gesundheit/windelfrei.html

Quelle: https://geborgen-wachsen.de/wachsen/uber-windelfrei-babys-ohne-windeln/

Fluorid, Vitamin D und Vitamin K

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Fluorid

Wir empfehlen Vitamin D als Öl und eine Zahnpflege mit Fluorid aus verschiedenen Gründen.
Eine ausführliche Erklärung finden Sie im Ernährungsplan.
Hier finden Sie weitere Gründe, warum die gemeinsame Verabreichung von Vitamin D mit Fluorid als Vigantoletten zum Beispiel weniger ratsam sind http://www.gaed.de/merkblaetter/flourid.html

Sonnenlicht und Vitamin D

In den Medien wird immer wieder auf die Risiken des Sonnenlichts für die Entwicklung von Hautkrebs hinge- wiesen. Insbesondere Kinder sollen nach Ansicht der Gesundheitsbehörden nicht ohne Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor oder ausreichend schützende Kleidung in die Sonne gehen.
Andererseits wird vor den Gefahren von Vitamin-D-Mangel gewarnt, der wiederum durch Mangel an Sonnenlicht entstehen kann. Vitamin-D-Mangel erhöht nachweislich das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen und führt zu Knochenwachstumsstörungen im Kleinkindalter. Bekannt ist auch, dass Ungeborene, deren Mütter an Vitamin-D-Mangel leiden, als Kinder häufiger bestimmte Autoimmunkrankheiten, wie die Zuckerkrankheit, entwickeln können.

Welchen Empfehlungen soll man nun folgen? Und wie kann ein gesunder Umgang mit Sonnenlicht und Vitamin D aussehen? – Dieses Merkblatt gibt Ihnen Anhaltspunkte zur Orientierung, vorab oder als Ergänzung zu einer ärztlichen Beratung.
Quelle: http://www.gaed.de/merkblaetter/vitamin-d.html

Vitamin K

Es wird zunehmen die Möglichkeit diskutiert, statt der üblichen Empfehlung, die tägliche Gabe von 25 μg Vitamin-K-Lösung über 12 Wochen ohne hohe Anfangsdosis einzuführen.
Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin  (DGKJ) erstellte ausgehend von Beobachtungen einer stärkeren Verbreitung von niedrigdosierten Empfehlungen zur Vitamin-K-Prophylaxe, die von den deutschen Empfehlungen abwichen, ein Konsensuspapier, in dem die beiden niedrigdosierten Vorgehensweisen abgelehnt werden. In Holland wurde die Prophylaxe zum Beispiel von 1990-2008 mit einer einmaligen Dosis von 1 mg Vitamin K nach der Geburt, gefolgt von täglich 25 μg über zwölf Wochen oral durchgeführt. Die Reevaluation der DGKJ 2005, dass mit dieser Prophylaxe gesunde Säuglinge.

Hier können Sie mehr lesen: http://www.gaed.de/merkblaetter/vitamin-k.html

Hüftgelenksdysplasie

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Die Hüftgelenksdysplasie gehört zu den häufigsten angeborenen Skelettfehlbildungen. Dabei handelt es sich um eine Fehlstellung des Hüftkopfes in der Hüftgelenkspfanne. Die Hüftgelenkspfanne ist zu flach ausgebildet, so dass der Oberschenkelknochen keinen stabilen Halt in der Gelenkpfanne findet. Ist der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens bereits aus der Gelenkpfanne herausgerutscht, handelt es sich um eine sogenannte Hüftgelenksluxation.


Hüftgelenk

Von 100 Neugeborenen sind etwa 2 bis 3 Kinder von einer Hüftgelenksdysplasie betroffen. Eine Hüftluxation tritt mit 0,2 % deutlich seltener auf, bei Mädchen allerdings rund 5- bis 6-mal häufiger als bei Jungen. Hüftgelenksdysplasie und Hüftgelenksluxation können sowohl einseitig als auch beidseitig ausgebildet sein. Bei etwa 40% der betroffenen Kinder sind die Fehlbildungen an beiden Seiten ausgeprägt. Handelt es sich um eine einseitige Fehlbildung, ist das linke Hüftgelenk deutlich häufiger betroffen als das rechte.

Daher machen wir den Hüftultraschall bei Ihrem Kind.
Eine ärztliche Untersuchung des Hüftgelenks gehört mittlerweile zur Routineuntersuchung bei Neugeborenen und Säuglingen. Sie findet deshalb bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U2 (zwischen dem 3. und 10. Lebenstag) sowie der U3 (zwischen der 4. und 6. Lebenswoche) statt.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/hueftgelenksdysplasie-und-hueftgelenksluxation/diagnose/

Plötzlicher Kindstod

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Ursachen & Risikofaktoren


Bei den Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod unterscheidet man Faktoren wie die genetische Veranlagung, die die Eltern nicht beeinflussen können, von solchen, die vermeidbar sind: 

  • Schlafen in Bauch- oder Seitenlage
  • Schlafen im Familienbett oder außerhalb des elterlichen Schlafzimmers
  • Überwärmung des Säuglings
  • Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft
  • Rauchen eines Elternteils in der Umgebung des Säuglings 


Schlafen in Bauchlage erhöht das Risiko für plötzlichen Kindstod.

Darüber hinaus können akute Infektionen der Atemwege und andere körperliche Erkrankungen, aber auch Entwicklungsverzögerungen oder Frühgeburt das Risiko für das plötzliche Versterben eines Säuglings erhöhen.

Ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod besteht 

  • in den ersten beiden Lebenstagen,
  • während des 2. bis 4. Lebensmonats.

In der Regel müssen mindestens drei Faktoren zusammentreffen, damit das Risiko für den plötzlichen Kindstod zunimmt. Eine solche Kombination von Umständen können beispielweise äußere Einflüsse wie Bauchlage, schlafen im Familienbett oder Rauchen in der Umgebung in einer kritischen Lebensphase sein, wenn gleichzeitig eine erhöhte Anfälligkeit des Kindes vorliegt, weil die Mutter beispielsweise in der Schwangerschaft geraucht hatte oder weil das Kind eine Erkrankung hat, die das Risiko erhöht. 


Anscheinend lebensbedrohliches Ereignis (ALE)

Das anscheinend lebensbedrohliche Ereignis (ALE) wird unter anderem mit Erkrankungen der Atemwege, des Herzens oder der Blutgefäße, mit Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und neurologischen Erkrankungen, aber auch mit Entwicklungsverzögerungen sowie Frühgeburt oder Misshandlungen in Verbindung gebracht. Ob diese tatsächlich die Ursache für das Ereignis waren oder nicht, ist Stunden oder Tage später meist nicht eindeutig zu klären. 

Ärzte unterscheiden Hochrisikoereignisse von solchen mit niedrigem Risiko. Für ein Hochrisikoereignis sprechen wiederholte Ereignisse, die zudem länger als 1 Minute andauern und eine Wiederbelebung durch medizinisches Personal erforderten sowie: 

  • Säuglingsalter bis zu 60 Tage
  • Frühgeburt
    - vor der 33. Schwangerschaftswoche
    - Reifegrad unter 45 Wochen
  • Auffälligkeiten in der Krankengeschichte des Säuglings

Was Sie tun können

90% der Todesfälle können verhindert werden, wenn die folgenden Empfehlungen befolgt werden:

  • Stillen schützt 

Idealerweise sollten Mütter ihr Baby in den ersten sechs Monaten voll stillen. Stillkinder haben einen leichteren Schlaf und wachen nachts häufiger auf. Damit sinkt das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Kind braucht, aber auch wertvolle Abwehrstoffe. Darüber hinaus profitiert das Kind von der Nähe zur Mutter. Wird das Kind gerade nicht gestillt, kann es am Schnuller nuckeln. 

  • Sicher im Schlaf

Meist sterben Kinder im Schlaf am plötzlichen Kindstod, daher können die richtige Schlafposition, die richtige Auswahl von Matratze und Zudecke sowie das eigene Bett im Zimmer der Eltern das Risiko senken. 

  • Rückenlage
    Im ersten Lebensjahr sollten Säuglinge immer in Rückenlage schlafen. So wird verhindert, dass das Kind auf Nase und Mund zu liegen kommt und auf diese Weise erstickt. Eltern müssen deshalb nicht befürchten, dass die Kleinen in Rückenlage beispielsweise an Erbrochenem ersticken könnten. Studien haben gezeigt, dass das Risiko hierfür in Bauchlage größer ist.
  • Matratze
    Die Schlafunterlage sollte fest und luftdurchlässig sein. Ein Kopfkissen, ein Polster (Nest) oder ein Fell brauchen die Kinder nicht. Diese erhöhen vielmehr das Risiko fürs Ersticken. Auch auf Kuscheltiere sollte im Bett idealerweise verzichtet werden.
  • Schlafsack
    Überhitzen Säuglinge im Bett, erhöht dies das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Fachleute bevorzugen für Säuglinge daher Schlafsäcke. In der Regel wärmt ein Schlafsack das Baby im Schlaf ausreichend. Auf eine zusätzliche Decke oder Mütze sollte verzichtet werden, damit das Kind überschüssige Wärme an die Umgebung abgeben kann. Einzig auf die Größe des Schlafsacks kommt es an:
    - Der Halsumfang des Schlafsacks sollte nicht größer sein als der Kopf. So rutscht das Kind nicht in den Schlafsack hinein.
    - Der Schlafsack sollte etwa 15 cm länger als Oberkörper und Beine zusammen sein und so breit, dass das Kind Platz zum Strampeln hat, ohne dass es sich darin verfangen kann. Mit zunehmendem Alter des Säuglings kann das Pucken das Risiko für einen plötzlichen Kindstod erhöhen – insbesondere ab einem Alter von 6 Monaten.
    - Unter dem Schlafsack braucht das Kind nicht mehr als eine Windel und den Schlafanzug.
  • Bett im Elternschlafzimmer
    Es muss unbedingt versucht werden, das Bett des Säuglings im Elternschlafzimmer unterzubringen. So kann auch die schlafende Mutter evtl. Unregelmäßigkeiten bei der Atmung des Säuglings registrieren und eventuell einen Atemstillstand verhindern.    
  • Raumtemperatur
    Die optimale Raumtemperatur liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius. 
  • Schutz durch eine rauchfreie Umgebung

Der Nachwuchs von Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben, hat ebenso wie Säuglinge mit mindestens einem in der Wohnung rauchenden Elternteil, ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. Deshalb sollten Eltern im ersten Lebensjahr des Kindes in seiner Umgebung auf das Rauchen verzichten. Das Rauchen sollte besser in der Umgebung von Kindern generell unterlassen werden.

Das Kind beobachten

Beobachten Sie Ihr Kind sorgfältig 

  • Ist es manchmal blass oder schlaff? 
  • Macht das Kind im Schlaf Atempausen? 
  • Lässt es sich schwer aufwecken? 
  • Hat es manchmal blaue Lippen? 
  • Schwitzt es im Schlaf? 
  • Verschluckt es sich oft oder erbricht es immer wieder? 
  • Schreit das Kind manchmal schrill? 
  • Beobachten Sie nach dem Füttern ein blasses Munddreieck? 
  • Ist das Kind im Wachstum zurückgeblieben? 

Wenn Ihnen etwas Derartiges auffällt, sollten Sie sich umgehend an Ihren Kinder- und Jugendarzt wenden. Er wird, falls erforderlich, das Kind für weitergehende Untersuchungen in eine spezielle Kinder- und Jugendklinik mit einem Schlaflabor überweisen. Dort kann das Kind im Schlaf genauer überwacht und untersucht werden, um abzuklären, wie hoch das Risiko ist. Falls Ihr Kind zu der Risikogruppe gehört, wird der Arzt eventuell eine medikamentöse Einstellung vornehmen oder/und ein Gerät (Monitor) verschreiben, mit dem das Kind beim Schlafen überwacht werden kann. Allerdings bieten auch Monitore keine absolute Sicherheit. Sie sollten sich daher unbedingt über Notfallmaßnahmen informieren oder besser an entsprechenden Schulungen teilnehmen, die von den Kinderkliniken bzw. niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten durchgeführt werden. 

Auch wenn Ihr Säugling länger als drei Tage an Schnupfen und Fieber oder Fieber ohne weitere Symptome leidet, sollten Sie vorsichtshalber einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Im Falle einer Erkältung ist es wichtig, die Atemwege frei zu halten.

Überwachung durch Monitore

Bei Risikokindern mit Fehlbildungen der Atemwege, Atemregulationsstörungen oder einer anderweitig bedingten Anfälligkeit für anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse kann in dieser risikoreichen Phase eine Überwachung durch einen Monitor erfolgen, der idealerweise die Sauerstoffsättigung im Blut (Pulsoxymetrie), die Herztätigkeit und die Atmung aufzeichnet. Tritt dann ein weiteres Ereignis ein, kann mit Hilfe der gespeicherten Daten geklärt werden, ob ein Zusammenhang mit anderen Befunden besteht oder nicht. Unter Umständen können die Ergebnisse des Monitorings auch dazu beitragen, dass die Eltern sich weniger Sorgen machen, wenn sich etwa herausstellt, dass das Ereignis gar nicht so bedrohlich war, wie es den Anschein hatte. Vier bis sechs Wochen nach dem letzten, zurückliegenden Ereignis sollte die Überwachung jedoch beendet werden.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/ploetzlicher-kindstod-anscheinend-lebensbedrohliches-ereignis/vorsorge/

Windelsoor und Wunder Po

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Was hilft bei einem wunden Po?

Luft.
Wechseln Sie die Windel Ihres Babys häufig und lassen Sie es so oft wie möglich ohne Windel strampeln, damit Luft an die Haut kommt. Wenn Sie es einrichten können, verwenden Sie in den ersten Lebenswochen Stoffwindeln statt Einmalwindeln. Windel-Einlagen aus Seide oder etwas Heilwolle verbessern die Hautatmung zusätzlich.

Schonende Reinigung.
Meist genügt klares warmes Wasser, um den Po Ihres Babys zu reinigen. Sanft abtrocknen, fertig. Feuchttücher können Inhaltsstoffe enthalten, die die bereits gereizte Haut noch mehr reizen. Am besten nur für unterwegs und nur bei intakter Haut benutzen.

Natürliche Hautberuhigung.
Um den wunden Po Ihres Babys zu behandeln, können Sie etwas Muttermilch auf die gereizten Stellen tupfen. Auch Sitzbäder mit beruhigenden Zusätzen wie Kamille, Schwarztee oder einer Essenz aus Eichenrinde können Linderung verschaffen.

Ernährung anpassen.
Vielleicht ist der wunde Po Ihres Babys eine Reaktion auf Nahrungsmittel, die Sie während der Stillzeit essen oder die Sie Ihrem Baby nach einigen Monaten anbieten. Als Mutter sollten Sie saure Früchte wie Orangen, Mandarinen, Zitronen, aber auch Erdbeeren, Ananas und Kiwis meiden. Tomaten und Paprika in größeren Mengen sowie scharfe oder stark gewürzte Speisen können ebenfalls kritisch sein. Fruchtsäfte bitte –für Mutter und Kind – verdünnen. 
Ideale Zutaten für eine verträgliche Babymahlzeit sind Pastinaken, Birne und Banane.

Wunder Po - wann zum Arzt?

  • Wenn sich die Beschwerden in 3 bis 4 Tagen nicht bessern
  • Wenn flächige Rötungen auf einen Pilzbefall deuten
  • Wenn einzelne Pusteln von einem roten Hof umgeben sind und sich öffnen
  • Wenn Eiter auftritt


Zahnen

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Die ersten Zähne

Die ersten Milchzähne zeigen sich meist im Alter von sechs bis acht Monaten. Den Anfang machen in der Regel die beiden unteren Schneidezähne. Mit etwa zweieinhalb Jahren ist das Milchzahngebiss mit insgesamt 20 Zähnen vollständig.

Während der Zeit des Zahnens kann das Zahnfleisch etwas gerötet sein. Einige Babys sind auch besonders unruhig oder haben leicht erhöhte Temperatur. 

Zähnchen zu bekommen ist aber keine Krankheit.
Oft bekommen Kinder beim Zahnen Fieber
Eine bewiesene Ursache gibt es bisher nicht.

Unsere Überlegungen dazu:

Das liegt aber weniger am Zahnen an sich, als an einer vermutlich geschwächten Abwehr.
Denn wenn man sich überlegt, dass Zahnen Energie benötigt, kann man sich vorstellen, dass diese Energie dann bei der Infektabwehr fehlt.
Außerdem "lüllen" Kinder beim Zahnen viel. Oft ist dann die Brust nass, was zu leichtem Auskühlen führt.


Was hilft dem Baby beim „Zahnen“?

  • Gekühlte Beißringe können die Beschwerden lindern.
  • UNSER TIPP: Als natürliche Alternative zu Beißringen aus Kunststoff, die Weichmacher enthalten können, empfiehlt sich ein Stück Veilchenwurzel (in der Apotheke erhältlich), deren ätherisches Öl schmerzlindernd wirkt.
  • Ebenfalls hilfreich ist ein nasser Waschlappen zum Kauen.
  • Für viele Babys ist in dieser Zeit eine sanfte Massage der Zahnleiste angenehm.
  • Außerdem können Zahngels mit Kamille beruhigend wirken, indem sie den Juckreiz senken und eine kurzfristige Linderung erzielen können.
  • Es ist wichtig, dass das Baby viel trinkt.



Alles was das Herz begehrt

Herzanatomie

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Das Herz liegt im Brustkorb unten im Raum zwischen den beiden Lungenflügeln. Es liegt nicht genau in der Mitte des Brustkorbs, sondern meist etwas links von der Mitte. Außerdem liegt es etwas schräg im Brustkorb.

 

Das Herz ist ein Muskel, der Blut durch den Körper pumpt. Es ist innen hohl. Man unterscheidet im Herzen vier verschiedene Höhlen, nämlich zwei Herzvorhöfe und zwei Herzkammern. Es liegen je ein Herzvorhof und eine Herzkammer rechts im Herzen und ein Herzvorhof und eine Herzkammer links im Herzen. Manchmal wird daher auch von der “rechten und linken Herzhälfte” gesprochen. Die vier Herzhöhlen werden durch Scheidewände voneinander getrennt.

 

Zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern befinden sich Klappen aus Bindegewebe. Diese Klappen werden Herzklappen genannt. Das Blut gelangt normalerweise immer vom Herzvorhof in die Herzkammer. Die Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut nicht von der Herzkammer zurück in den Herzvorhof fließen kann.

 

Von den Herzkammern aus wird das Blut in große Blutgefäße gepumpt. Zwischen den Herzkammern und diesen Blutgefäßen befinden sich ebenfalls Herzklappen, die einen Rückfluss von Blut verhindern sollen.

 

Das Blut aus dem Körper wird zum rechten Herzen in den Vorhof befördert. Dort gelangt es nach dem rechten Vorhof und in die rechte Kammer. Die rechte Kammer pumpt das Blut in die Lunge. In der Lunge wird dem Blut Sauerstoff hinzugefügt. Nun gelangt das Blut in den linken Vorhof und die linke Kammer. Die linke Kammer pumpt das Blut dann wieder in den Körper.

 

Jeder Herzschlag besteht aus 2 Phasen: der Füllungsphase und der Pumpphase. In der Füllungsphase füllen sich die Herzkammern mit Blut. In der Pumpphase wird das Blut aus den Herzkammern in die Lunge und in den Körper gepumpt.

 

Durch die Pumpfunktion des Herzens kann sich das Blut über die Blutgefäße im Körper verteilen. Dadurch können der Sauerstoff und die Nährstoffe im Blut in die Organe und Gewebe gelangen.

Damit das sauer- und nährstoffreiche Blut überall hingelangen kann, muss in den Arterien ein gewisser Druck herrschen. Wie hoch dieser Druck ist, gibt der Blutdruckwert an. Ist der Druck zu niedrig, sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer Hypotonie (niedriger Blutdruck). Das Herz muss schneller schlagen (mehr pumpen), um zu gewährleisten, dass alle lebenswichtigen Organe mit Blut versorgt werden. Gelingt das nicht ausreichend, bekommt das Gehirn zu wenig Sauerstoff – Kreislaufprobleme können die Folge sein.

Andersherum hat man Bluthochdruck (Hypertonie), wenn zu viel Druck in den Gefäßen ist. Stellen Sie sich vor Sie versuchen mit Ihrem Hochdruckreiniger Ihr Geschirr zu waschen.
Zu hoher Druck ist also weder für Ihr Geschirr noch für Ihre Gefäße gut.
Außerdem wird Ihr Herz sehr belastet so hohen Druck aufzubauen.


Herzgeräusche

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Manchmal hört Ihr Arzt nicht nur Ihre zwei Herztöne, sondern auch ein Herzgeräusch.
Je nachdem ob es zwischen dem 1. und 2. Herzton heißt, wird es Systolikum genannt. Die Systole ist die „Pumpphase“ (s.oben) im Herz.
Wenn es zwischen dem 2. Und 1. Herzton zu hören ist, dann heißt es Diastolikum. Die Diastole ist nämlich die Füllungsphase im Herzen.

Das Geräusch kann durch ganz verschiedene Sachen verursacht werden.
Organische Herzgeräusche sind durch Blutverwirbelungen an verengten oder funktionseingeschränkten Herzklappen, an Herz- oder Gefäßmissbildungen entstehende Geräusche.

Funktionelle Herzgeräusche entstehen durch ein vergrößertes Herzschlagvolumen mit erhöhter Flussgeschwindigkeit durch eine relative enge Öffnung zum Beispiel, wenn das Herz bei Fieber schneller schlägt.

Akzidentelle Herzgeräusche sind nicht durch einen bestimmten Entstehungsmechanismus und Entstehungsort charakterisiert und in der Regel nicht schlimm.

Wenn Kinder am Herzen eine Krankheit haben, ist es in der Regel ein kleines Löchlein entweder zwischen den beiden Kammern (Das heißt Ventrikelseptumdefekt) oder ein kleines Löchlein zwischen den Vorhöfen, das in der Schwangerschaft benötigt wird und sich normalerweise rasch verschließt. Bei manchen Kindern dauert es etwas länger.
Das heißt in der Medizin persistierendes Foramen ovale.

Ventrikelseptumdefekt und Herzfehler

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Ventrikelseptumdefekt

Mit einem Anteil von 20 bis 25% ist der Ventrikelseptumdefekt der häufigste angeborene Herzfehler.

Symptome & Krankheitsbild

Ein kleiner Ventrikelseptumdefekt verursacht meist keine Probleme. Bei einem größeren Loch kann sich jedoch eine Herzschwäche mit Kurzatmigkeit, Atemnot, Trinkschwäche, Gedeihstörungen und einer Anfälligkeit für Infekte der unteren Atemwege bemerkbar machen. 

Auswirkungen

Ein kleiner Ventrikelseptumdefekt bleibt oft unbemerkt und kann sich im Laufe der ersten Lebensjahre von selbst verschließen. Bei einem größeren Loch erhöht sich jedoch die Pumpleistung des rechten Herzens, das in Folge der Mehrarbeit größer wird. Unter Umständen steigt dadurch auch der Druck in den Lungengefäßen, die sich daraufhin irreversibel verändern können. Es kann der gefürchtete pulmonale Hochdruck entstehen. Kommt es aufgrund dessen schließlich zu einer Umkehr der Fließrichtung ( Rechts-Links-Shunt ) gelangt sauerstoffarmes Blut in den Körperkreislauf. Unbehandelt kann ein Ventrikelseptumdefekt dazu führen, dass die Betroffenen bereits in einem jungen Erwachsenenalter versterben.

Diagnose

Der Kinder- und Jugendarzt vermutet einen Ventrikelseptumdefekt, wenn er beim Abhören des Herzens typische Herzgeräusche wahrnimmt. Durch ein EKG, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) und ggf. eine Röntgen-Untersuchung werden je nach Einzelfall weitere Befunde erhoben, die für die Entwicklung einer Behandlungsstrategie hilfreich sind.

Therapie

Schließt sich ein Ventrikelseptumdefekt nicht spontan oder ist er zu groß, muss er entweder im Rahmen einer Operation oder einer Herzkatheteruntersuchung geschlossen werden. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt unter anderem von der Größe des Lochs, seiner Form und seiner Lage ab.

Bei einer Operation wird das Loch u. a. mit Hilfe von Gewebe, das dem Herzbeutel entnommen wird, verschlossen. Im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung kann in bestimmten Fällen die Öffnung dagegen mit einem Schirmchen abgedichtet werden.

Prognose

Nach erfolgreichem Verschluss gut bis sehr gut.


Informationen zu weiteren Herzfehlern:

 https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/herzfehler-angeborene/

Die Luft zum Atmen


Lungenanatomie

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Die Lunge ist für die Atmung zuständig. Sie liegt geschützt durch die Rippen in der Brusthöhle. In der Lunge wird Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft in das Blut aufgenommen. Kohlenstoffdioxid aus dem Blut wird hingegen an die eingeatmete Luft abgegeben und ausgeatmet.

Die Lunge besteht aus einem rechten und einem linken Lungenflügel. Manchmal spricht man auch nur kurz von den “beiden Lungen". Der linke Lungenflügel liegt links in der Brusthöhle und der rechte Lungenflügel liegt rechts in der Brusthöhle. Zwischen den beiden Lungenflügeln liegen einige wichtige Organe, wie zum Beispiel das Herz, die Luftröhre und die Speiseröhre.

Die beiden Lungenflügel kann man weiter unterteilen in sogenannte Lungenlappen. Das sind unterschiedliche große Teile der Lunge. Die Lappen sind durch Furchen voneinander abgegrenzt, sodass man sie von außen erkennen kann. Der rechte Lungenflügel hat drei Lungenlappen. Der linke Lungenflügel hat nur zwei Lungenlappen.

Die Lungenlappen kann man wiederum in noch kleinere Abschnitte unterteilen. Diese Abschnitte werden Lungensegmente genannt. Im rechten Lungenflügel gibt es zehn Segmente, im linken Lungenflügel hingegen nur neun Segmente. Im Unterschied zu den Lungenlappen, kann man die Lungensegmente von außen nicht voneinander abgrenzen.

Außen wird die Lunge von einer dünnen Haut umgeben. Diese Haut wird auch Brustfell genannt.

Husten-Reflex

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Gesunder Reflex und lästiger Begleiter

Husten erfüllt eine wichtige Funktion: Durch einen explosionsartigen Luftstoß in Orkanstärke befreit er die Atemwege von Fremdkörpern und Schleim. Eigentlich eine Sache von Sekunden. Als Symptom eines grippalen Infekts begleitet Sie Ihr Husten aber über einen längeren Zeitraum, wobei er mehrere Phasen durchläuft. Unser Ratgeber gibt Ihnen Tipps, wie Sie sich Linderung verschaffen können, ohne das so wichtige Abhusten zu unterdrücken.

Vom Sinn des Hustens

Wenn Sie sich vor Augen führen, dass Husten an sich keine Krankheit, sondern eine natürliche Schutzreaktion des Körpers ist, können Sie sich besser mit ihm anfreunden – selbst wenn er sich über viele Tage hinzieht. Ein ausgeprägter Erkältungshusten signalisiert Ihnen, dass sich Ihr Körper gerade aktiv gegen Krankheitserreger zur Wehr setzt und dabei ein wenig Unterstützung braucht. Wärme ist jetzt ein wichtiges Thema. Wenn Sie sich Ihrem Husten zuwenden, statt ihn zu unterdrücken, können Sie viel zur Linderung beitragen.

Medizinisch korrekt bezeichnet „Husten“ das Symptom, während das Krankheitsbild „Bronchitis“ genannt wird.


Die drei Hustenphasen

Ein typischer Erkältungshusten durchläuft in der Regel folgende Phasen:

1. In den ersten zwei bis drei Tagen tritt er als trockener Reizhusten auf. Der Körper reinigt so die entzündete Rachenschleimhaut mechanisch von Fremdstoffen und regt die Schleimproduktion sowie das Immunsystem an. Ein solcher Reizhusten ist mitunter quälend, weil er sich zu Anfällen steigern und Ihnen die Luft und den Schlaf rauben kann.

2. Im weiteren Verlauf bilden Ihre Bronchien vermehrt Schleim, um die Erreger einzuschließen und aus dem Körper zu transportieren. Das Abhusten kostet Kraft, ist aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Ihrer Genesung. Deshalb sollten Sie es nicht unterdrücken, sondern den Prozess unterstützen und lediglich die Beschwerden lindern.

3. In der Abheilungsphase kann erneut ein trockener Husten auftreten, denn Ihre Schleimhäute sind noch immer gereizt und reagieren überempfindlich. Die Bronchien müssen sich nun regenerieren und wieder in ihr Wärme- und Feuchtigkeitsgleichgewicht zurückfinden.

Husten Tipps

So husten Sie richtig…

… bei Reizhusten(Trockener Husten ohne Auswurf)Um die entzündete Rachenschleimhaut nicht weiter zu schädigen, sollten Sie möglichst wenig husten.So unterdrücken Sie den meist quälenden Hustenreiz:
einige Male schlucken oder etwas Warmes in kleinen Schlucken trinkenoberflächlich atmen oder die Luft kurz anhalten |
… bei produktivem Husten(Husten mit Auswurf von Schleim)Das Abhusten des Schleims ist wichtig, um die eingedrungenen Krankheitserreger aus dem Körper zu transportieren.So unterstützen Sie das Abhusten:
erst husten, wenn Sie den Schleim im Hals spüreneinatmen und dann 2- bis 3-mal in ein Taschentuch husten

Generell sollten Sie so sanft wie möglich – und aus Rücksicht auf Ihre Mitmenschen in ein Taschentuch oder Ihre Armbeuge – husten.

Was hilft gegen Husten?

  • Eine schützende Wärmehülle. Wenn Sie unter Husten leiden, sollten Sie nicht nur Brustkorb und Schultern warm halten, sondern auch Ihre Füße. Wollsocken und wärmende Fußbäder leisten gute Dienste und durchwärmen den ganzen Körper.
  • Inhalieren. Bereiten Sie eine Schüssel mit etwa einem halben Liter heißem Wasser und 5 bis 10 Tropfen eines ätherischen Öls (z.B. Eukalyptus oder Thymian) vor. Legen Sie ein Handtuch über Kopf und Schüssel und atmen Sie den Dampf möglichst durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. So lösen Sie den Schleim und befeuchten und beruhigen Ihre Atemwege.
  • Ausreichend Flüssigkeit. Trinken Sie pro Tag mindestens zwei Liter stilles Wasser oder warmen (Kräuter-)Tee. So helfen Sie Ihrem Körper, Sekret zu verflüssigen und abzuhusten.
  • Ein gutes Raumklima. Feuchte Raumluft hilft den Atemwegen. Sie können einfach eine Schale Wasser auf die Heizung oder einen Wäscheständer in Ihr Schlafzimmer stellen. Außerdem bitte regelmäßig lüften.


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/ratgeber-gesundheit/kindergesundheit/erkaeltung-bei-kindern.html

Luftnot

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„Ich kriege keine Luft mehr.“

Die Lungen gehören im Sinne der anthroposophisch erweiterten Menschenkunde zum so genannten Rhythmischen System. Sie haben somit eine vermittelnde Funktion zwischen dem Nerven-Sinnes-System und dem Stoffwechsel-GliedmaßennSystem, aber auch zwischen der Innenund der Außenwelt. Die über die Luft aufgenommene Außenwelt wird angewärmt und gereinigt ins Innerste, die Bronchien, geschleust. Bei jedem Atemzug entfalten sich die Lungenflügel und frischer Sauerstoff strömt ins Blut. Beim Ausatmen wird Verbrauchtes (Kohlenstoffdioxid) wieder nach außen abgegeben, die Lungenflügel verringern ihre Ausdehnung und ein Loslassen findet statt.

Wenn dieser Prozess nicht reibungslos möglich ist, zum Beispiel während einer Bronchitis, wenn das Gewebe der Bronchien aufgequollen und verschleimt ist, empfindet es der Mensch als eine ernsthafte Bedrohung: Die Luft zum Atmen geht einem aus, man fühlt sich bedrängt. (An dieser Stelle wird nachvollziehbar, welch verheerenden Einfluss das Rauchen auf diese Vorgänge ausübt!) Sowohl bei einer Nasennebenhöhlenentzündung als auch bei Bronchitis sind Inhalationen über einer Schüssel mit heißem Wasser und Bronchialbalsam sehr hilfreich. Die Kombination aus feuchter Wärme und ätherischen Ölen erleichtert den Abtransport des Schleimes, das Abhusten – vorausgesetzt natürlich, dass der Patient genügend trinkt! Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung sollte immer Bestandteil der Therapie sein. Wichtig ist übrigens auch, Zucker und Milch zu meiden, da beide die Sekrete zäher machen.

Der Erfolg einer Therapie bei Erkältungen hängt in hohem Maße von der Möglichkeit ab, den Infekt in Ruhe auskurieren zu können. Die Annahme, dass ein Antibiotikum diesen Prozess zu verkürzen vermag, ist ein Trugschluss. Bei viralen Infekten wirken Antibiotika nämlich nicht. Sie zerstören dann lediglich die guten Bakterien im Darm, was meist nur zu einer behandlungsbedürftigen Fehlbesiedelung führt. Ein langfristiger Behandlungserfolg fußt immer auf einer angemessenen Therapie des Wärmeorganismus, ergänzt durch eine Stärkung des Immunsystems unter Einnahme der für das jeweilige Stadium der Erkältung passenden Medikamente.


  • Spitzwegerich


Der interdisziplinäre Studienkreis für „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen“ am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg ernannte den Spitzwegerich (Plantago lanceolata) 2014 zur Arzneipflanze des Jahres. Er ist in der Lage, festsitzenden Schleim zu lösen, schmerzhaften Hustenreiz zu lindern und besitzt außerdem eine entzündungshemmende Wirkung. In Arzneimitteln kommt er in verschiedenen Präparaten bei Husten und katarrhalisch-entzündlichen Erkrankungen der Luftwege zum Einsatz – zum Beispiel im Plantago Bronchialbalsam.

Zum Weiterlesen

  • Annegret Sonn, Ute Baumgärtner, Brigitte Merk. Wickel und Auflagen. Stuttgart: Thieme 2010.
  • Wolfgang Göbel, Michaela Glöckler. Kindersprechstunde. Stuttgart: Urachhaus 2013.
  • Jan Vagedes, Georg Soldner. Das Kinder-Gesundheitsbuch. München: Gräfe und Unzer 2013.


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/magazin/fuer-triefnasen-und-rauhaelse.html

Asthma

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Asthma ist eine Erkrankung der Luftwege in der Lunge. Typisch für die Erkrankung ist, dass sich die Luftwege durch bestimmte Auslöser entzünden und verengen. Solche Auslöser können zum Beispiel Pollen und Tierhaare sein. Aber auch durch bestimmte Medikamente, körperliche Betätigung oder Krankheits-Erreger können sich die Luftwege entzünden und verengen.

Durch die Entzündung und Verengung der Luftwege bekommt der Patient plötzlich Luftnot. Diese Luftnot bildet sich normalerweise wieder zurück. Bei Asthma können auch noch andere Beschwerden auftreten.

Ob ein Kind mit einer solchen genetischen Veranlagung erkrankt, hängt unter anderem von Umweltbedingungen ab. So hat man beispielsweise festgestellt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener an Asthma erkranken als andere Kinder. Es wird vermutet, dass die Kinder auf dem Bauernhof mit mehr Mikroorganismen in Kontakt kommen. Kinder, die als Kleinkind unter Neurodermitis leiden, haben ein erhöhtes Risiko, später an Asthma zu erkranken. Fachleute sprechen von einem "Etagenwechsel"

Unklar ist, ob bestimmte Infektionen das Risiko, an Asthma zu erkranken, erhöhen. So kann etwa eine spastische Bronchitis oder eine Entzündung der kleinen Bronchialäste (Bronchiolitis) im Kleinkindalter das Risiko, an Asthma zu erkranken, erhöhen. Stillen scheint das Asthmarisiko dagegen zu senken.
Rauchen wiederum steigert aktiv wie passiv das Erkrankungsrisiko – bereits in der Schwangerschaft. Das Auftreten von allergischem Asthma ist eng mit der Reaktion des Immunsystems verbunden. Ausführlich ist diese auf der Internetseite des Lungeninformationsdienstes beschrieben: www.lungeninformationsdienst.de

Es gibt zwei verschiedene Formen von Asthma: das allergische und das nichtallergische Asthma bronchiale. Die Einteilung erfolgt aufgrund der zu Grunde liegenden Ursache. Während beim allergischen Asthma (15%) Allergene als Auslöser identifiziert werden können, kann bei der nichtallergischen Form (5%) ein unspezifischer Auslöser einen Asthmaanfall auslösen. 80% der Asthma-Erkrankungen sind Mischformen. 

Mögliche Allergene des allergischen Asthmas sind: 

  • Kot der Hausstaubmilben
  • Blütenpollen von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern
  • Tierhaare
  • Schimmelpilze
  • bestimmte Stoffe am Arbeitsplatz wie Mehl, Holzstaub etc.

Mögliche unspezifische Auslöser sind:

  • körperliche Belastung (Anstrengungsasthma)
  • psychische und emotionale Ursachen
  • kalte und verschmutzte Luft (z.B. Rauch, Chemikalien)
  • Medikamente, v.a. Beta-Rezeptorenblocker (Medikament gegen Bluthochdruck) und Acetylsalicylsäure (Medikament gegen Schmerzen)

Virale Infekte: Erkältungen werden meist durch Viren verursacht. Sie führen zu einer zusätzlichen vorübergehenden Schädigung der bronchialen Schleimhaut und sind eine häufige Ursache für eine Verschlechterung des Asthmas.
Die Unterscheidung der verschiedenen Asthmaformen ist für die Behandlung von Bedeutung.

Therapie
Das Behandlungsziel beim Asthma richtet sich auf die Vermeidung von Anfällen und Spätschäden.

Bei einem ausschließlich allergischen Asthma ist die Vermeidung des Auslösers Hauptanliegen. Da das nicht immer möglich ist, kann sich der Patient zu einer Hyposensibilisierungsbehandlung entschließen. Sie ist bei einer Pollenallergie sehr erfolgsversprechend. 

Bei der nichtallergischen Form macht es für jeden Betroffenen Sinn, sich gut vor entzündlichen Erkrankungen der Atemwege wie Infekten durch vorbeugende Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems zu schützen. 

Die Therapie muss sich auf drei Dinge konzentrieren: die Entkrampfung der Muskulatur, die Entzündung der Bronchial-Schleimhaut, Verbesserung der Überempfindlichkeit der Bronchien und die vermehrte Bildung des zähen Schleims.

Dabei kommen u.a. folgende Medikamentengruppen zum Einsatz: 

  • sogenannte Bronchodilatatoren wie Terbutalin, Salbutamol, Theophyllin und Ipratropiumbromid entkrampfen die Muskulatur
  • Glukokortikoide beeinflussen die chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut
  • Schleimlöser sorgen für die Verflüssigung des zähen Schleims und Erleichtern somit das Abhusten wie Bromhexin, Ambroxol oder Acetylcystein 

Die Behandlung richtet sich immer nach dem Schweregrad der Erkrankung. Dementsprechend wurde ein Stufenschema entwickelt. In der Regel werden die Medikamente kombiniert. 

Informationen zur richtigen Anwendung der verschiedenen Inhaliersprays erhalten Sie auf der Internetseite der Atemwegsliga.

Als wichtigstes Instrument zur Selbstkontrolle steht das Peak-Flow-Meter zur Verfügung. Bei der Untersuchung werden während der Atemtätigkeit des Patienten verschiedene Werte gemessen. Anhand des gemessenen Kurvenverlaufs lässt sich die Medikation individuell anpassen und eventuell sogar ein Notfall vermeiden. Allerdings sind die Messwerte in hohem Maße von der Mitarbeit des Patienten abhängig. 

In einer Asthmaschulung können alle Fragen rund um das Asthma gestellt werden. Die Kinder lernen zum Manager ihrer Erkrankung zu werden. Sie und ihr Kind bekommen Informationen zum Krankheitsgeschehen. So wird ein tiefes Verständnis für die Erkrankung vermittelt. Das baut Ängste vor dem Notfall ab und zeigt auf, dass ein gut eingestellter Asthmatiker nur wenige Einschränkungen im alltäglichen Leben ertragen muss.

Die richtige und sichere Anwendung der Medikamente insbesondere der Dosieraerosole wird ebenso immer wieder trainiert wie notwendige Maßnahmen bei einem sich anbahnenden Notfall, welche Vorboten gibt es, welche atemerleichternden Körperstellungen kann ich unterstützend nutzen und wann kommt die Lippenbremse zum Einsatz.

Der Kontakt und Austausch mit anderen Betroffenen erleichtert für viele Patienten den Umgang mit der Erkrankung. Speziell ausgebildete Kinder- und Jugendärzte sogenannte Asthmatrainer bieten mit einem Team gemeinsam betroffenen Kindern und ihren Eltern altersentsprechende Schulungen an.

Als ergänzende therapeutische Mittel sind Entspannungsverfahren wie Atemtherapie, autogenes Training und eine unterstützende Psychotherapie zu nennen. Gerade die Kombination von Allgemeinmaßnahmen, medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung wird von den Patienten als sinnvolle Ergänzung zunehmend in Anspruch genommen.

Ausdauersport, besonders Schwimmen, ist für Kinder mit Asthma bronchiale besonders geeignet. Weniger geeignet ist dagegen Skilanglauf, da bei dieser Sportart über einen längeren Zeitraum kalte Luft eingeatmet wird, welche die Bronchialschleimhaut reizt und einen Asthmaanfällen auslösen kann.
Das gemeinsame Behandlungsziel von Ärzten und Therapeuten ist es, Beschwerden im Alltag zu vermeiden und die ungestörte Teilnahme am Schulunterricht, Sport und Spiel zu ermöglichen.

Asthma Schulungen
Auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft (AG) Asthmaschulung können Eltern mithilfe eine Suchmaske bundesweit nach geeigneten Schulungseinrichtungen suchen. Die Suche ist nach Bundesland und/oder nach Stichwort (z.B. Team-Name, Postleitzahl, Ort, Leiter...) möglich: https://www.asthmaschulung.de/patientenschulungen


Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/asthmaschulungen/

Hier finden Sie weitere Beiträge, die mit Erkranken der Lunge zu tun haben.

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Schmecken, Riechen und Hören oder Hals-Nasen Ohrenkunde (HNO)

Nasennebenhöhlen Anatomie

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Die Nasennebenhöhlen sind lufthaltige Hohlräume in den Knochen des Schädels, die an die Nase angrenzen. Man unterscheidet zwischen der Stirnhöhle, den Kieferhöhlen, der Keilbeinhöhle und den Siebbeinzellen. Die Nasennebenhöhlen sind wie die Nasengänge mit Schleimhaut ausgekleidet und stehen über kleine Öffnungen mit den Nasengängen in Verbindung. In den Höhlen wird die eingeatmete Luft aufgewärmt und angefeuchtet. 

Die einzelnen Nasennebenhöhlen sind bei der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet. Sie entwickeln sich mit dem Wachstum des Kindes. Im Säuglingsalter sind nur Kieferhöhlen und Siebbeinzellen soweit vorhanden, dass hier eine Nasennebenhöhlenentzündung entstehen könnte. Allerdings findet man diese Erkrankung meist erst bei Kleinkindern. Entzündungen der Keilbeinhöhle und der Stirnhöhle treten häufig erst im Schulkindalter auf.

Mittelohr Anatomie

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Das Mittelohr besteht aus einer Höhle, die sich an den beiden Seiten des Schädels befindet. Diese Paukenhöhle ist mit Luftgefüllt und mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Über die Eustachi-Röhre („Ohrtrompete“) ist das Mittelohr mit dem Rachenraum verbunden. Über sie findet ein Druckausgleich gegenüber der Außenwelt statt. Im Mittelohr befinden sich die winzigen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die das Außenohr mit dem Innenohr verbinden. Mit dem Trommelfell ist der Griff des Hammers verwachsen. Der Hammer ist gelenkig mit dem Amboss verbunden, der wiederum mit dem Steigbügel in Kontakt steht. Der Steigbügel ist mit seiner Fußplatte beweglich in das  Innenohrs eingepasst.


Anthroposophischer Wärmeorganismus 

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Wärmeorganismus
Gegenspieler der Wärme ist die Kälte. Zu viel davon kann – bei gleichzeitig geschwächtem Immunsystem – leicht zu einer Erkältung führen. Das Immunsystem wird durch Stress, der mit erhöhten Cortisolspiegelneinhergeht unterdrückt.


Der Wärmeorganismus hat sein Zentrum in der Leber und spricht daher sehr gut auf Leberwickel an, zum Beispiel mit der Heilpflanze Schafgarbe. Seine Aufgabe ist es, den Körper vom Hals abwärts bis in die Füße und Hände durchgängig warm zu halten. Diese durchgängige Wärme ist auch ein Gradmesser für die Einsatzbereitschaft unseres Immunsystems. Ein kalter Zug kann einem gesunden Menschen nicht viel anhaben. Der Wärmeorganismus sorgt dafür, dass die Kälte ausgeglichen wird. Trifft dieser Zug jedoch auf einen gesundheitlich angeschlagenen Menschen, der sich in einem Raum voller niesender und hustender Individuen befindet, kann diese Schwächung dazu führen, dass sich der Betreffende ansteckt. Oft kündigen kalte Füße oder Frösteln die nahende Erkrankung an.

  • Sonnenhut

In der kalten Jahreszeit spielt der blass purpur- bis rosafarbene Sonnenhut (Echinacea pallida) bei der Prophylaxe und Behandlung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten eine wichtige Rolle. Durch eine unspezifische Stimulation des Immunsystems unterstützt er die Abwehrkräfte des Körpers. Zum Beispiel gibt es ein Echinacea Mund- und Rachenspray.


Erkältungen bei Kinder (anthroposophisch)

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Warum Kinder so oft erkältet sind

Mit dem Kindergarten beginnt eine Zeit, in der Ihr Kind immer wieder eine Erkältung, Husten, Schnupfen oder eine der typischen Kinderkrankheiten mit nach Hause bringt. Das ist ganz normal und sogar notwendig für seine gesunde Entwicklung. Infekte helfen dem Kind, seine Immun­abwehr zu stärken. Der Körper lernt in der Auseinandersetzung mit den Krankheitserregern, sich gegenüber der Außenwelt zu behaupten und abzugrenzen.

Erkältete Kinder brauchen Wärme

Eine geschwächte Abwehr kann jedoch dazu führen, dass Ihr Kind besonders häufig an einer Erkältung erkrankt und auch lange braucht, um nach einem Infekt wieder zu Kräften zu kommen. Deshalb ist Wärme ein entscheidender Faktor. Indem Sie den Wärmeorganismus Ihres Kindes unterstützen, unterstützen Sie auch seine Abwehrkräfte.

Mehr zum Wärmeorganismus und zu den typischen Erkältungsbeschwerden finden Sie in der Rubrik Erkältung. Viele der dort genannten Tipps können Sie auch zur Behandlung Ihres Kindes anwenden. Gleich hier haben wir Ihnen spezielle Ratschläge für Säuglinge und Kleinkinder zusammengestellt.

Was hilft den zarten Abwehrkräften?

Warme Füße. 
Ein ganzes Leben lang sind warme Füße eine gesunderhaltende Maßnahme. Für Wollsocken ist man nie zu jung und nie zu alt. Bei Säuglingen empfiehlt sich während des ersten Jahres zusätzlich ein Mützchen.

Arzneimittel, die helfen können.

Schon Säuglinge können an Rücken, Armen und Beinen mit Malvenöl eingerieben werden. Die Komposition mit Blütenauszügen aus Malve, Johanniskraut, Holunder, Linde und Schlehe durchwärmt und hilft bei Erschöpfung. Eisen in homöopathischer Form regulieren die Wärmeprozesse des Körpers und stärken den Gesamtorganismus während und nach einem grippalen Infekt. In ihnen finden sich drei mineralische Arzneisubstanzen zusammen: Meteoreisen, Phosphor und Bergkristall.

Was hilft kleinen Schnupfennasen während einer Erkältung?

Muttermilch und Kochsalzlösung.
Säuglinge werden durch eine verstopfte Nase beim Trinken behindert, weil ihnen das Atmen schwerfällt. Deshalb brauchen sie mehr Verschnauf­pausen und sanft wirkende „Nasentropfen“: Wenn Sie stillen, können Sie Ihrem Baby ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase geben. Alternativ träufeln Sie etwas Kochsalzlösung in seine Nase. Vorher sollten Sie die Nase vorsichtig mit der eingedrehten Ecke eines Taschentuches säubern.

Arzneimittel, die helfen können.

Nasenbalsam erleichtert das Durchatmen. Für verschnupfte Säuglinge und Kinder unter zwei Jahren steht mit dem Nasenbalsam für Kinder eine milde Variante des Klassikers ganz ohne ätherische Öle zur Verfügung. Tragen Sie die Salbe im Bereich des Naseneingangs auf. Die Komposition mit Sauerdorn und Schlehe befreit die Nase und pflegt die gereizte Nasenschleimhaut. Innerlich können Sie die Behandlung des Schnupfens durch Globuli unterstützen, die helfen, zähen, festsitzenden Schnupfen zu lösen und Entzündungen der oberen Atemwege zu lindern.

Kochsalzlösung herstellen

Eine Kochsalzlösung befeuchtet die Schleimhäute. Sie können sie in der Apotheke kaufen oder selbst herstellen: Mischen Sie einfach ½ Liter abgekochtes Wasser mit 1 Teelöffel Kochsalz und lassen Sie es abkühlen.

Den Kopf höher betten. 
Ein kleines Kissen unter dem Kopfteil der Matratze erhöht den Kopf des Kindes beim Schlaf und erleichtert ihm die Atmung. Legen Sie Ihr Kind dann aber bitte nicht auf den Bauch.

Naseputzen lernen. 
Schon mit Kindergartenkindern können Sie richtiges Naseputzen üben. Wichtig ist, dass Ihr Kind im Wechsel jeweils ein Nasenloch zuhält und aus dem anderen schnaubt, damit kein Schnupfensekret in die Nasennebenhöhlen gedrückt wird.
Vielleicht hilft Ihrem Kind folgendes Bild:
Trompete nicht wie ein wütender Elefant. Sondern blase die Luft lieber leise durch ein Nasenloch – so dass ein Schmetterling auf deiner Nase nicht davon flattern würde. 

Kratzen im Hals

Wenn es im Hals kratzt, kündigt sich meist eine Erkältung an. Denn es sind die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen, durch die Erkältungsviren in den Körper gelangen. Halsschmerzen sind also eines der ersten Anzeichen dafür, dass sich der Körper zur Wehr setzt, indem er mit einer Entzündung reagiert. In dieser Phase können Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes unterstützen und so den Verlauf seiner Erkältung positiv beeinflussen. Außerdem können Sie einiges gegen Schluckbeschwerden, Halskratzen oder Heiserkeit tun.


Was hilft, wenn kleine Hälse kratzen?Wärme

Nicht nur direkt am Hals, wo ein Wollschal gute Dienste leistet, sondern auch an den Füßen. Denn das Immunsystem Ihres Kindes kann nur reibungslos arbeiten, wenn ihm rundum warm ist.

Die Schleimhäute befeuchten

Damit sich die trockenen und gereizten Schleimhäute Ihres Kindes beruhigen und besser gegenüber Erkältungsviren abgrenzen können, sollte es jetzt viel trinken, am besten zimmerwarmes stilles Wasser oder Tee, zum Beispiel Salbeitee.

Die Stimme schonen

Wenn Ihr Kind heiser ist, sollte es so wenig wie möglich sprechen, damit die Entzündung im Bereich von Kehlkopf und Stimmbändern abheilen kann. Flüstern ist übrigens keine Alternative, weil es die Stimmbänder stärker beansprucht als normales Sprechen.

Zitronenhalswickel

Dieser Wickel ist einfach anzuwenden und verschafft Linderung bei Halsbeschwerden. Er eignet sich ab dem Schulkindalter.


Zitronenwickel bei Halsschmerzen

Dieser Wickel wird im Gegensatz zu vielen anderen Wickeln nicht warm angelegt, sondern nur lauwarm, d. h. etwa 2 °C unter Körpertemperatur, oder sogar kühl. Bitte beobachten oder fragen Sie Ihr Kind:

  • Hat es Schwierigkeiten beim Schlucken, bekommt es einen lauwarmen Wickel
  • Ist sein Hals geschwollen und gerötet, bekommt es einen kühlen Wickel
  • Das Substanztuch in eine kleine Schale mit lauwarmem bis kühlem Zitronenwasser geben (Saft einer halben Bio-Zitrone auf 500 ml Wasser)
  • Tuch auswringen und direkt von vorne um den Hals legen, dabei den Bereich der Halswirbel hinten aussparen
  • Den ganzen Hals mit einem Wollschal umhüllen
  • Den Wickel eine halbe Stunde wirken lassen, nur das feuchte Substanztuch entfernen und den Hals mit einem trockenen Schal weiter warm halten

Arzneimittel, die helfen können.

Belladonna Globuli lindern akute Halsschmerzen und sind schon für Säuglinge geeignet. 


Wann zum Arzt?

Gehen Sie bitte zum Kinderarzt, wenn Ihr Kind eine akute Mandelentzündung hat. Typische Merkmale sind:

  • Plötzlicher Krankheitsbeginn mit schmerzhaften Schluckbeschwerden
  • Meist hohes Fieber
  • Die Mandeln sind geschwollen, hochrot und haben Beläge, die oft mit unangenehmem Mundgeruch einhergehen

Was hilft Hustenkindern während einer Erkältung?

Viel trinken. 
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel trinkt, denn das unterstützt die Schleimlösung und das Abhusten.

Eine Brustauflage.
Bei Kindern ab 2 Jahren wirkt eine Auflage mit Plantago Bronchialbalsam wunderbar wärmend und entspannend.

Arzneimittel, die helfen können.

Weil sich Spitzwegerich (Plantago lanceolata) bei Husten bewährt, verarbeiten wir ihn gleich in drei Hustenpräparaten: Plantago Hustensaft (für Säuglinge geeignet) und Bronchi Plantago Globuli velati (für Säuglinge geeignet) zum Einnehmen sowie Plantago Bronchialbalsam zum Einreiben (für Kinder ab 2 Jahre). Spitzwegerich beruhigt die gereizten Schleimhäute, lindert den Hustenreiz und unterstützt das Abheilen der entzündeten Atemwege während einer Erkältung.

Einreibung mit Plantago Bronchialbalsam.

Der duftende Balsam ist eine Wohltat bei Husten und für Kinder ab 2 Jahren geeignet. Er wärmt, entspannt die Bronchien und löst festsitzenden Schleim. 
Außerdem tut die liebevolle Zuwendung beim Einreiben von Brust und Rücken besonders den kleinen Patienten gut.

Für eine Extraportion Wärme können Sie Plantago Bronchialbalsam auch für eine Brustauflage verwenden.

  • Bronchialbalsam messerrückendick auf ein Stofftaschentuch oder ein ähnlich großes Stück Stoff aus Baumwolle streichen.
  • Dieses so genannte Substanztuch in eine kleine Plastiktüte (lebensmittelecht) stecken und für ca. 2 Minuten zwischen einer zusammengeklappten Wärmflasche (oder zwei kleinen Wärmflaschen) vorwärmen.
  • Aus der Tüte nehmen und auf die Brust legen.
  • Mit etwas Heilwolle oder Watte (als so genanntes Seelchen) bedecken und mit einem Unterhemd fixieren.
  • Die Auflage kann beliebig lange, auch über Nacht, getragen werden.


Husten - wann zum Arzt?

Wenn Ihr Säugling hustet, sollten Sie spätestens nach zwei Tagen oder bei zusätzlichem Fieber zum Kinderarzt gehen. Denn das Immunsystem ist in den ersten Monaten noch so unausgereift, dass sich aus einem Husten vergleichsweise schnell eine Lungenentzündung entwickeln kann. Das Gleiche gilt bei unklaren Beschwerden.

Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/ratgeber-gesundheit/kindergesundheit/erkaeltung-bei-kindern.html


Mandel-, Halsentzündung

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In den vielen Fällen liegt eine Erkältung, ein „banaler" grippalen Infekt vor, bei dem sich die oberen Luftwege entzündet haben. Auslöser sind meist relativ harmlose Rhino-Viren. Die Schleimhäute im Hals- und Rachenraum sind gerötet und angeschwollen. Je nachdem, welche Stelle hauptsächlich betroffen ist, unterscheidet man zwischen einer Rachenentzündung (Pharyngitis), einer Mandelentzündung (Tonsillitis) oder einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis). 


Schluckprobleme

Schon bei Kindern taucht heutzutage die Frage auf, wie viel sie von dem, was man ihnen zumutet, im Stande sind zu „schlucken“ und zu verarbeiten.
 Der Leistungsdruck, soziale Zwänge, aber auch die vielfältigen Eindrücke aus der technisch orientierten und auf optische Reize ausgerichteten Umgebung überfordern sie. Was zu viel ist, wird häufig in einer Art Notwehr über einen Infekt abgearbeitet, zum Beispiel in Form einer Mandelentzündung.
Das Immunsystem des betroffenen Kindes tut sein Bestes: Die Schleimhäute schwellen an, sondern Flüssigkeit ab und entzünden sich in der Auseinandersetzung mit den viralen und bakteriellen Eindringlingen. Auch die Lymphknoten schwellen an. Oft kann man Eiterstippchen auf den Mandeln erkennen. Die Infektion erzeugt meist ein intensives Krankheitsgefühl mit starker Abgeschlagenheit und mit Halsschmerzen. Salbei wirkt dabei lokal desinfizierend, ein Zitronenhalswickel lindernd.

Wenn der Wärmeorganismus versucht, der Keime durch thermische Zerstörung Herr zu werden, entwickelt er Fieber. Durch die Abwehrvorgänge in den Schleimhäuten schwellen zudem alle Gewebe an, weshalb es für den Hals schnell „zu eng“ werden kann. Alles, auch die Hitze, staut sich in den Kopf zurück: Es entstehen Kopfschmerzen, manchmal sogar Unruhe bis hin zu Verwirrtheitszuständen. Spezialistin für diese Fälle ist die Tollkirsche. Homöopathisch potenziert wirkt sie entstauend und bringt die Dinge wieder in Fluss. Mit ihrer Hilfe wird der Patient durch das Fieber nicht mehr so bedrängt und es kann seine zugedachte „Arbeit“ tun: dem Körper helfen, die Krankheit zu überwinden.

  • Tollkirsche

Die Tollkirsche (Atropa belladonna) ist in allen Teilen hochgiftig, auch und gerade in ihren glänzend schwarzen Früchten. Sie darf deshalb in konzentrierten Zubereitungen niemals ohne ärztlichen Rat angewendet werden. Homöopathisch potenziert verwandelt sie sich jedoch in ein hilfreiches Heilmittel, zum Beispiel bei Entzündungen des Rachenraumes.


Zum Weiterlesen

  • Annegret Sonn, Ute Baumgärtner, Brigitte Merk. Wickel und Auflagen. Stuttgart: Thieme 2010.
  • Wolfgang Göbel, Michaela Glöckler. Kindersprechstunde. Stuttgart: Urachhaus 2013.
  • Jan Vagedes, Georg Soldner. Das Kinder-Gesundheitsbuch. München: Gräfe und Unzer 2013.


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/magazin/fuer-triefnasen-und-rauhaelse.html


Halsschmerzen 5 Hausmitteltipps

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Viel trinken

Viel Trinken ist wichtig bei Halsschmerzen – es befeuchtet die trockenen und gereizten Schleimhäute. Am besten ist zimmerwarmes, stilles Wasser.

Salbeitee
Mit einem Esslöffel Zitronensaft und etwas Honig versehen schmeckt er richtig gut.


Zitronenhalswickel gegen Halsschmerzen

Wenn der Hals geschwollen und gerötet ist, wird der Wickel kühl angelegt, ansonsten lauwarm. Bei Youtube gibt es Filme zum Zitronenhalswickel

Arzneimittel
Zum Beispiel sind typische homöopathische Erkältungsmittel Aconitum (Sturmhut), Ferrum phosphoricum oder Belladonna.

 Salbei-Bonbons

  • 100 g Birkenzucker (Xylit)
  • 2 Esslöffel frischen Salbei oder 1 Esslöffel getrockneten Salbei oder 50ml Salbeitee
  • 1 Esslöffel Zitronensaft und etwas Zitronenabrieb von Bio-Zitronen
  • 1 Teelöffel Honig

Der Birkenzucker wird in einem Topf erwärmt bis er flüssig ist. Dann gebt ihr den Salbei hinzu. Getrockneten Salbei gebe ich vorher in den Mörser, zerreibe ihn sehr fein und entferne die holzigen Teile. Frischen Salbei schneide ich einfach ganz fein. Ich mag es, wenn die Kräuter im Bonbon zu sehen sind. Wenn eure Kinder aber bereits bei der Erwähnung von Kräutern davonlaufen, könnt ihr auch einen Salbeitee kochen. Dazu übergießt ihr 1 Teelöffel getrockneten Salbei mit 200 ml kochendem Wasser und lasst den Tee etwa 10 Minuten ziehen. Dann siebst ihr den Salbei ab und gebt 50 ml der Flüssigkeit zum geschmolzenen Zucker.   

Am Schluss rührt ihr noch den Honig und Zitronensaft ein und lasst das Ganze etwas köcheln bis es eine leicht goldene Farbe erhält. Dann nehmt ihr den Topf vom Herd gebt den Zitronenabrieb hinzu und ein paar Minuten bis die Masse etwas abgekühlt ist. Jetzt könnt ihr mit einem Löffel kleine Kleckse auf ein Backpapier geben. Nach ca. 1-2 Stunden sind die Bonbons fest und können in einem luftdichten Gefäß aufbewahrt werden.

Noch mehr wirksame Heilpflanzen finden sich in diesem Kräutertee gegen Halsschmerzen. Statt des Salbeitees könnt ihr euch also auch diesen Tee in der Apotheke anmischen lassen und für die Bonbons verwenden. 


Hier nochmal meine 5 Top-Tipps gegen Halsschmerzen und Entzündungen im Mund-und Rachenbereich im Überblick:

  1. Salbeitee
  2. Viel Trinken
  3. Zitronenhalswickel
  4. Arzneimittel: Apis Belladonna Globuli velati und Echinacea Mund- und Rachenspray bei Kindern ab 4 Jahren
  5. Selbstgemachte Salbei-Bonbons


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/naturwichte/halsschmerzen-meine-5-wirksamsten-tipps.html


Schnupfen (Rhinitis-anthroposophisch)

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Mehr als eine verstopfte Nase

Schnupfen - medizinisch Rhinitis - gilt als Inbegriff einer Erkältung. Dabei ist Schnupfen – wie auch Husten – genau genommen nur ein Symptom und beschreibt eine laufende oder verstopfte Nase. So unangenehm ein Schnupfen auch sein kann: In der Regel ist er harmlos. Ignorieren Sie ihn dennoch nicht, denn zum einen können Erkältungsviren weiter wandern und eine Nasennebenhöhlenentzündung auslösen. Zum anderen will Ihnen jeder Schnupfen etwas sagen: dass Sie sich ein wenig mehr um sich selbst kümmern sollten, weil Ihr Körper gerade mit seiner Abgrenzung nach außen kämpft. Unterstützen Sie also Ihren Körper während eines Schnupfens. Sie erreichen viel, wenn Sie jetzt etwas für Ihren Wärmeorganismus tun. Siehe oben.

Wozu ist Schnupfen (Rhinitis) gut?

Die Nasenschleimhaut filtert nicht nur Atemluft, sie arbeitet auch wie ein Türsteher Ihres Körpers. Für ihren täglichen, wehrhaften Kontakt mit der Außenwelt hat die Natur sie gut ausgerüstet: Sie ist feucht, gut durchblutet und mit einer starken Immunabwehr ausgestattet. 
Aber wenn der Körper in seiner Abwehr überfordert wird, können Krankheitserreger, z.B. Erkältungsviren, eindringen. Dann reagiert Ihre Nase „verschnupft“. Sie wehrt sich durch Niesattacken, durch eine Steigerung der Durchblutung, die Sie als Anschwellen der Schleimhäute wahrnehmen, und durch die Bildung von Nasensekret, um die Erkältungsviren wieder loszuwerden. Ein Schnupfen ist also ein natürlicher und sinnvoller Prozess, den Sie zwar lindern, aber nicht unterbinden sollten. Abschwellende Nasensprays zum Beispiel verzögern die natürliche Abwehr. Bei längerer Anwendung provozieren sie sogar das Anschwellen der Nasenschleimhaut, obwohl der Schnupfen längst abgeklungen ist. Deshalb ist es ratsam, sie nur kurzfristig, evtl. zum Einschlafen, zu verwenden und ansonsten einen Schnupfen mit natürlichen Arzneimitteln und bewährten Hausmitteln zu begleiten.

Warum gerade ich, warum gerade jetzt?

Sie stecken sich längst nicht mit jedem Erkältungsvirus an, dem Sie begegnen. Nur wenn Ihre Abwehrkräfte geschwächt sind, weil Sie etwas zu stark belastet, Sie sich überanstrengt oder verkühlt haben, kann ein grippaler Infekt Einzug halten. Gerade die Nasenschleimhäute reagieren empfindlich auf trockene Heizungsluft und werden bei Wind und Kälte nicht so gut durchblutet. Denn wenn Sie frieren, kann Ihr Organismus nicht mehr überall Wohlfühltemperaturen gewährleisten und macht bei den Händen, Füßen, an Rücken und Nase Abstriche. Sich warm zu halten – und im seelischen Gleichgewicht zu leben – ist deshalb die beste Schnupfen-Vorsorge. Sollten Sie bereits niesen, empfehlen sich Wärme und Ruhe erst recht.

Es gibt sie: eine direkte Verbindung zwischen kalten Füßen und der Durchblutung der Nasenschleimhaut. Deshalb können Sie mit warmen Socken oder einem wärmenden Fußbad einen Schnupfen (Rhinitis) im besten Fall verhindern – oder behandeln.

Schnupfen ernst nehmen

Die Nase ist nicht nur mit dem Rachen, sondern auch mit verschiedenen luftgefüllten Hohlräumen im Schädel verbunden: mit den Nasennebenhöhlen und der Paukenhöhle im Mittelohr. Deshalb können Erkältungsviren von der Nase aus aufsteigen und zu einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder Mittelohrentzündung (Otitis media) führen. Sie sollten Ihren Schnupfen also ernst nehmen und behandeln. Wenn das Sekret gut abfließen kann, verringert sich auch die Gefahr einer Folgeentzündung. Richtiges Naseputzen gehört dazu.

Schnellkurs Naseputzen:

Richtiges Naseputzen erfolgt sanft und einseitig. Halten Sie erst ein Nasenloch zu und schnauben Sie das Sekret vorsichtig durch das andere aus. Dann wechseln Sie die Seite. Wenn Sie zu viel Kraft einsetzen, besteht die Gefahr, dass Sie Schnupfensekret in die Nasennebenhöhlen drücken und dort evtl. eine weitere Entzündung auslösen.


Was hilft gegen Schnupfen (Rhinitis)?

  • Inhalieren. Bereiten Sie eine Schüssel mit etwa einem halben Liter heißem Wasser und 5 bis 10 Tropfen eines ätherischen Öls (z.B. Fichtennadelöl) vor. Legen Sie ein Handtuch über Kopf und Schüssel und atmen Sie den Dampf möglichst durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. So befeuchten Sie die Schleimhäute, verflüssigen das Sekret und befreien Ihre Atemwege.
  • Ausreichend Flüssigkeit. Trinken Sie pro Tag mindestens zwei Liter stilles Wasser oder (Kräuter-)Tee. Denn ein gut mit Flüssigkeit versorgter Körper kann Schnupfenviren besser abwehren. Gleichzeitig wird so auch das Sekret verflüssigt.
  • Ein gutes Raumklima. Feuchte Raumluft hilft den Atemwegen. Wer keinen Luftbefeuchter hat, stellt einfach eine Schale Wasser auf die Heizung oder einen Wäscheständer ins Schlafzimmer. Außerdem bitte regelmäßig lüften.
  • Warme Füße. Außer mit Wollsocken können Sie Ihre Füße auch mit einem Fußbad warm halten und so Ihren gesamten Körper durchwärmen. Als Zusatz eignet sich ein 10%iges Eukalyptusöl, z.B. Eucalyptus, Oleum aethereum 10 %.

Schnupfen (Rhinitis) - wann zum Arzt?

  • Bei starken, unklaren oder anhaltenden Beschwerden
  • Wenn Fieber über 39 °C steigt oder länger als drei Tage anhält
  • Bei drückenden Kopf- und Gesichtsschmerzen, besonders beim Bücken
  • Wenn das Nasensekret eitrig-blutig ist
  • Wenn sich der Schnupfen nach einer Woche noch nicht gebessert hat

Die Atemwege von Säuglingen und Kleinkindern sollten noch nicht mit ätherischen Ölen behandelt werden. Deshalb gibt es den Nasenbalsam für Kinder ganz ohne ätherische Öle.


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/ratgeber-gesundheit/erkaeltung/schnupfen-rhinitis.html

Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis-anthroposophisch)

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„Ich hab die Nase voll.“

Die oberen Luftwege dienen zur Erwärmung und Reinigung der Atemluft. Die gesunde Funktion der Nebenhöhlen ist abhängig von ihrer Belüftung, die wiederum im Stehen und beim Gehen viel besser ist als im Sitzen. In einer Gesellschaft, die so viel sitzt wie die unsere, entsteht an dieser Stelle ein richtiggehender „Belüftungsmangel“, der anfällig für Erkrankungen machen kann. Bei stressgeplagten Menschen, die im wahrsten Sinn des Wortes die Nase von ihrer Lebenssituation „voll“ haben, stocken oftmals die Lebensprozesse in den Nebenhöhlen. Ihre Atmung ist erheblich behindert, vor allem nachts im Liegen. Nasenspülungen mit Salz können dann hilfreich sein, aber auch Ruhe, Wärme und Stressabbau wirken sich positiv aus. Eine hartnäckige Nasennebenhöhlenentzündung ist häufig auf eine Fehlbesiedelung des Darms zurückzuführen. Häufig sind Patienten nach Antibiotikatherapien betroffen. Der Aufbau einer funktionell gesunden Darmflora kann die Ausheilung der Erkältungssymptome daher wesentlich fördern.

  • Quecke

Der arzneilich verwendete Teil der Quecke (Agropyron repens L.) ist ihr Wurzelstock, der im zeitigen Frühjahr vorm Austreiben der Blätter ausgegraben wird. Schon in der Antike wurde sie als Heilpflanze verwendet. Sie besitzt reinigende und ausleitende Eigenschaften und wird deshalb bei Katarrhen der oberen Luftwege eingesetzt. 


Zum Weiterlesen

  • Annegret Sonn, Ute Baumgärtner, Brigitte Merk. Wickel und Auflagen. Stuttgart: Thieme 2010.
  • Wolfgang Göbel, Michaela Glöckler. Kindersprechstunde. Stuttgart: Urachhaus 2013.
  • Jan Vagedes, Georg Soldner. Das Kinder-Gesundheitsbuch. München: Gräfe und Unzer 2013.


Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/magazin/fuer-triefnasen-und-rauhaelse.html


Mittelohrentzündung

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Was hilft, wenn kleine Ohren schmerzen?

Kinder bekommen viel häufiger eine Mittelohrentzündung als Erwachsene, weil ihre Ohrtrompete – die Verbindung zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr – noch vergleichsweise kurz ist. So können Erkältungsviren leicht vom Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr aufsteigen und dort eine Entzündung hervorrufen. Wenn dann die Ohrtrompete immer stärker anschwillt und schließlich das Mittelohr verschließt, kommt es zu einem Sekretstau und starken Druckschmerzen. Kleinere Kinder geben Hinweise auf Ohrenschmerzen, indem sie unruhig sind, schreien und den Kopf drehen. Größere Kinder fassen sich zusätzlich an die Ohren. Sie können helfen, indem Sie das verschlossene Mittelohr wieder belüften und die Schmerzen lindern.


Das Ohr belüften.
Alle Schnupfentipps helfen auch dem Ohr, weil die Nase direkt mit dem Mittelohr verbunden ist. Eine freie Nasenatmung ist somit die Voraussetzung für eine Belüftung des Mittelohrs. Träufeln Sie Ihrem Kind etwas Kochsalzlösung in die Nasenlöcher.
Bei der Mittelohrentzündung sammelt sich häufig Flüssigkeit hinter dem Trommelfell an. Wegen der Verbindung zwischen Nase und Rachen hilft Ihnen daher ein Nasenballon, der diese Verbindung weitet. So kann die Flüssigkeit besser abließen.

Vom richtigen Umgang mit Ohrentropfen
Sobald Ohrentropfen die Schmerzen verschlimmern, ist Vorsicht geboten. Die Ursache kann ein gerissenes (perforiertes) Trommelfell sein und sollte von einem Arzt behandelt werden.

So können Sie mit Kindern im Schulalter testen, ob das Trommelfell intakt ist:
Halten Sie Ihrem Kind die Nase zu und bitten Sie es, kräftig hineinzublasen – so als ob es schnäuzen müsste. Wenn Ihr Kind ein Pfeifen oder Zischen wahrnimmt und eventuell Sekret aus dem Ohr fließt, deutet das auf ein gerissenes Trommelfell hin.

Arzneimittel, die helfen können.

Im Bereich des Naseneingangs können Sie Nasenbalsam für Kinder auftragen, um die Nase frei zu bekommen.
Wenn das Trommelfell intakt ist, können Sie Ihrem Kind Aconit Ohrentropfen geben. Die ölige Rezeptur mit potenziertem Blauem Eisenhut (Aconitum napellus), Kampfer, Lavendel und Bergkristall reguliert die Entzündung der Schleimhaut und lindert die Schmerzen. Träufeln Sie das körperwarme Öl direkt in das entzündete Ohr oder auf einen kleinen Wattebausch, mit dem Sie den Gehörgang dann locker verschließen.


Tipps für die Zwiebelauflage

  • Das vorbereitete Zwiebelpäckchen bitte erwärmen. Das geht ganz einfach zwischen einer zusammengeklappten Wärmflasche - 3 Minuten reichen schon.
  • Die Wirkung der Auflage verstärkt sich, wenn Sie das vorgewärmte Zwiebelpäckchen mit einem sogenannten Seelchen bedecken. Schöner Nebeneffekt: mehr Wärme am Ohr und weniger Zwiebelgeruch.
  • Als Seelchen eignet sich am besten unbehandelte Schurwolle, die Sie in der Apotheke erhalten.


Ohrenschmerzen - wann zum Arzt?

Nehmen im Verlauf einer Ohrentzündung die Schmerzen weiter zu oder schreit das Kind unter Schmerzen, ist das Allgemeinbefinden stärker gestört bzw. steigt das Fieber höher als 39 °C, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen, um eine Mittelohrentzündung auszuschließen. Das Gleiche gilt bei unklaren Beschwerden.

Quelle: https://www.walaarzneimittel.de/de/ratgeber-gesundheit/erkaeltung/ohrenschmerzen.html


Pfeiffersches Drüsenfieber

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Pfeiffersches Drüsenfieber wird auch EBV (Ebstein Barr Virus) genannt, da das Krankheitsbild durch diesen Virus verursacht wird.
Im Englischen heißt es "Kissing disease", weil die Erkrankung oft bei Jugendlichen auftritt.... ;) https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/pfeiffersches-druesenfieber/

Naturheilkundliche Therapie
Die alternative Therapie des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist eigentlich nicht "alternativ" für mich, sondern die Therapiemethode der Wahl.

Das Problem ist nicht das EBV Virus, sondern das "Milieu" und das geschwächte Immunsystem des Patienten.

Ziel ist also eine Immunstärkung des Patienten. Dazu dient der pflanzliche Immunmodulator Echinacin (Echinacea, Sonnenhut), der das Immunsystem zur Produktion reaktiver Leukozyten anregt. Grüner Tee unterstützt die Behandlung durch seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften.

Die sekundären Pflanzenstoffe aus dem Tragant (Astragalus) hemmen die Vervielfältigung einiger Viren, möglicherweise auch die des EBV. Auf jeden Fall stärken Tragant-Präparate auch das Immunsystem. Auch die Zitronenmelisse unterstützt die Abwehrkräfte und lindert Halsschmerzen. Das Gurgeln mit Salzwasser hat einen zusätzlichen, desinfizierenden Effekt.

Die naturheilkundliche Therapie stützt sich zudem auf die Sanum-Therapie, Ernährungsrichtlinien, OrthomolekulareMedizin, sowie evtl. auch eine Eigenbluttherapie.

Zähne

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Milchzähne verdienen die gleiche Beachtung wie die bleibenden Zähne. Sie haben eine wichtige Funktion und sind auch für die nachfolgenden Zähne von großer Bedeutung.

Hier: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/zahngesundheit/
 finden Sie Informationen zu:

  • Der Entwicklung der Zähne Auch wenn man sie noch nicht sieht: Bei der Geburt sind die Schneidezähne desMilchzahngebisses schon fast fertig ausgebildet. 
  • Gesunde Zähne von Anfang an Karies muss nicht sein! Eltern können viel dafür tun, ihrem Kind diese oftschmerzhafte Erfahrung zu ersparen.
  • Wie Zahnkaries entsteht Kinder haben heute deutlich gesündere Zähne. Doch immer noch erkranken viele Kinder an einer oft schmerzhaften und zerstörerischen Karies der...
  • Zahngesunde Ernährung Reichlich Kalzium, gründliches Kauen und wenig Süßes sowie die richtigen Getränke und Trinkgefäße sind in Sachen Ernährung gut für die...
  • Zahnmedizinische Vorsorge und Früherkennung Immer mehr Kinder haben heute ein gesundes Gebiss. Einen wichtigen Beitrag hierzu leisten die regelmäßigen ärztlichen und zahnärztlichen Untersuchungen.


Ganzheitliche Zahnheilklunde

Hier finden Sie Informationen zu einer ganzheitlichen Zahnheilkunde: 


Kieferorthopädie-worauf achten?

Besonders bei Kindern ist bei kieferorthopädischen Behandlungen einiges zu beachten: Sprechen Sie uns gerne an: 

  • https://www.integrative-zahnheilkunde.de/ganzheitlichekieferorthpdie.html 

Allergien

Was ist eine Allergie

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Allergien haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Jeder dritte Mensch in Deutschland reagiert mittlerweile gegen irgendeine Substanz allergisch. Die Tendenz ist steigend. Das gilt für die Großen wie für die Kleinen. Bei Kindern und Jugendlichen gehören Allergien zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Fast jedes achte Kind ist betroffen und fast jedes fünfte Kind ist allergiegefährdet, d.h., es besitzt Antikörper gegen Allergene(KIGGS-Studie). Inzwischen sind etwa 20.000 verschiedene allergieauslösende Stoffe bekannt. 

Bei Allergikern reagiert das körpereigene Immunsystem überschießend gegen von außen eindringende, an sich harmlose Stoffe (Allergene). Die häufigsten Allergene sind Eiweiße aus dem Pflanzen- und Tierreich wie Blütenpollen, Hausstaubmilben  und Tierhaare. 10-30% aller Kinder in Mitteleuropa entwickeln bis zur Einschulung einen Heuschnupfen ein Asthma bronchiale und/oder eine Neurodermitis. Weiterhin spielen besonders im frühen Kindesalter ernährungsbedingte Allergien (z.B. gegenüber Kuhmilchproteinen) mit Blähungen, Durchfall und Hautausschlägen eine Rolle. 

Aufgrund der verschiedenen Substanzen, die Allergien auf unterschiedlichen Wegen auslösen können, grenzt man Inhalations-Allergene (wie Pollen), Nahrungsmittel-Allergene (wie Kuhmilch oder Nüsse), Kontakt-Allergene (wie Nickel), Arzneimittel-Allergene und Insektengift-Allergene voneinander ab.

Unterschied Allergie zur Unverträglichkeit

  • Eine Nahrungsmittel-Allergie ist eine Fehlschaltung im Immunsystem. Der Körper wehrt schnell und heftig Bestandteile eines Lebensmittels ab, die eigentlich harmlos sind. Kleinste Mengen des Lebensmittels können ausreichen, um allergische Reaktionen hervorzurufen. Im Einzelfall können sie lebensbedrohlich sein. Deshalb auslösende Lebensmittel strikt meiden!
  • Eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit ist eine Störung im Stoffwechsel. Meist wird Nahrung im Magen-Darm-Bereich nicht richtig verarbeitet. Die Symptome sind unangenehm, aber im Vergleich zur Allergie harmlos. Die vertragene Menge ist individuell unterschiedlich. Kleine Mengen sind in der Regel unproblematisch.


Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/allergien/was-sind-allergien/

Hyposensibilierung

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In der Behandlung von Allergien erziehlt man oftmals gute und langanhaltende Erfolge durch eine sogenannte Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT), Desensibilisierung oder Allergieimpfung genannt. 


Ein Wespenstich kann für Insektengiftallergiker lebensgefährlich sein - eine Hyposensibilisierung ist für Betroffene ganz wichtig.

Es werden über einen längeren Zeitraum winzige, ganz langsam steigende Mengen der allergisch wirkenden Substanz gespritzt (unter die Haut: subkutan), als Tablette eingenommen oder eine Lösung wird in den Mund genommen, dort kurz behalten und geschluckt oder wieder ausgespuckt (unter der Zunge/ im Mund: sublingual/oral). 

Dadurch nimmt die Überempfindlichkeit des Immunsystems ab oder verschwindet sogar ganz. Dies ist eine Methode, bei der die IgE-Antikörper in normale IgG-Abwehrkörper sozusagen umgewandelt werden sollen. An den genauen Mechanismen wird noch geforscht.
Die Allergie-Behandlung sollte laut Leitlinien mindestens drei Jahre andauern und wird bevorzugt bei schweren Formen des Heuschnupfens, der Hausstaubmilben-Allergie und der Insektenstich-Allergie eingesetzt. Eine Hyposensibilisierung wirkt am besten, wenn die Allergie erst vor Kurzem aufgetreten ist und nur wenige Allergien zu behandeln sind. Sie ist deshalb für Kinder und Jugendliche gut geeignet. Bei konsequentem Durchführen sind die Aussichten mit mehr als 80% auf Erfolg sehr gut. Man kann sagen, dass es die einzige Möglichkeit ist, eine Allergie an der Wurzel zu packen, also ursächlich zu behandeln.

Formen

  • Unter die Zunge = SLIT

Man unterscheidet verschiedene Arten der Hyposensibilisierung – je nach dem wie, die Allergen-Dosen verabreicht werden.

Eine moderne Methode ist die Hyposensibilisierung mit schnell löslichen Tabletten oder Tropfen. Diese Behandlung wird auch als sublinguale Immuntherapie (SLIT) bezeichnet, da die Einnahme „unter der Zunge“ erfolgt. Die Patienten nehmen hierbei die Allergene über die Mundschleimhaut auf. Gerade für Kinder ist das die weit angenehmere Behandlung als die 

  • Mit Spritzen = SCIT

Hyposensibilisierung mit Spritzen: Bei der subkutanen Immuntherapie (SCIT) werden die Allergene subkutan verabreicht, also unter die Haut. Allergie-Patienten erhalten hierbei in regelmäßigen Abständen eine Spritze von ihrem Facharzt.

Möglich bei Erkrankungen:

Leiden Sie unter 

  • Heuschnupfen, 
  • einer Hausstaubmilbenallergie
  • an einer Insektengiftallergie
  • leichtes bis mittelschweres allergisches Asthma

 In diesen Fällen kommt die Hyposensibilisierung für Sie in Frage. Insbesondere bei Allergien gegen Bienen- oder Wespengift kann eine Hyposensibilisierung lebensrettend sein, da eine allergische Reaktion leicht zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen kann.


Kosten:
Pauschal kann man die Kosten einer Hyposensibilisierung nicht beziffern. Dafür gibt es einfach zu viele verschiedene Faktoren: etwa verwendete Präparate, die Wahl der Methode und die Dauer der Therapie. In der Regel übernehmen die Krankenkassen alle anfallenden Kosten.

Vor- und Nachteile der Verfahren

https://allergiecheck.de/optionen-hyposensibilisierung

Insektengiftallergie

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Krankheitszeichen
Nach einem Wespen- oder Bienenstich rötet sich die Haut um die Einstichstelle meist stark, schwillt an, wird heiß und eine große Quaddel entsteht. Kommt es darüber hinaus zu weiteren Reaktionen, heißt es aufpassen. Je nach Schwere der anaphylaktischen Reaktion treten verschiedene Symptome auf. Man unterscheidet vier Schweregrade:

Grad I: Reaktion der Haut: Jucken, anfallsweise Hautrötung mit Hitzegefühl, Quaddeln, plötzlich auftretende schmerzhafte Schwellungen.

Grad II: Hautreaktion wie bei Grad I, zusätzlich Übelkeit, Erbrechen, Nasenbluten, Heiserkeit, Atemnot, schnelles Herzklopfen.

Grad III: Hautreaktionen wie bei Grad I, außerdem können Übelkeit, Erbrechen, unwillkürliche Stuhlentleerung, Kehlkopfschwellung, ein Bronchospasmus (Krampf der Bronchialmuskeln ähnlich wie bei einem Asthmaanfall), Schock sowie blaurote Färbung von Haut und Schleimhäuten auftreten.

Grad IV: Atemstillstand, Kreislaufstillstand. Eine sofortige Wiederbelebung ist erforderlich.

Wichtiger Hinweis
Wenn Ihr Kind mit einer anaphylaktischen Reaktion auf einen  Insektenstich reagiert hat, muss damit gerechnet werden, dass der Betroffene beim nächsten Stich wieder in ähnlicher Weise oder sogar noch heftiger reagiert. Sie sollten für diesen Fall immer mit einem Notfallset gewappnet sein. Das Notfallset enthält ein ein sowie zur Selbstinjektion (Fast-Jet) oder als Spray.

Therapie

Die Behandlung setzt sich zusammen aus:

Akuttherapie: 

Welche Medikamente der Arzt einsetzt, richtet sich nach dem Schweregrad (Grad I bis IV) der Reaktion (siehe Krankheitsbild). Die aufgeführten Therapieempfehlungen stammen vom Ärzteverband Deutscher Allergologen.

Grad I: Gabe von Antihistaminika über die Vene
Grad II: Cortison, evtl. i.v.Infusion mit Elektrolytlösung, um Blutdruckabfall vorzubeugen.
Grad III: Cortison, evtl. Adrenalin als i.v.Infusion – Patienten hinlegen, Beine leicht hochlagern.
Grad IV: Kommt glücklicherweise selten vor. Es besteht Atemstillstand und Kreislaufversagen – der Betroffene muss künstlich beatmet werden und eine fachmännische Herzdruckmassage erhalten.

Nachsorge: 

Etwa jeder fünfte Patient, der eine anaphylaktische Reaktion hatte, bekommt einige Stunden später eine so genannte Spätreaktion. Deshalb sollte der Patient z. B. bei Grad II nach acht Stunden noch einmal Cortison erhalten, um die späte Reaktion aufzufangen. Zur Nachsorge gehört auch die Ausstattung des Patienten mit einem Notfallset. Das Notfallset enthält ein Corticosteroid, ein Antihistaminikum sowie Adrenalin zur Selbstinjektion (Fast-Jet) oder als Spray.

Hyposensibilisierung: 

Das allergieauslösende Insektengift wird zuerst in einer unterschwelligen Konzentration, die so niedrig sein soll, dass keine allergische Reaktion ausgelöst wird, unter die Haut gespritzt. Dann werden die Konzentrationen schrittweise erhöht. Dabei kommt es unter anderem zur Bildung so genannter “blockierender Antikörper” aus der Immunglobulin G-Klasse. Die Bildung von Immunglobulin E-Antikörpern wird vermindert, ebenso die Bereitschaft von den Abwehrzellen (Mastzellen und Granulozyten), allergieauslösende Botenstoffe wie Histamin freizusetzen.

Wie erfolgreich eine Hyposensibilisierung verlaufen ist, wird nach Abschluss der Behandlung mit einem Hauttest (Pricktest oder Intrakutantest) festgestellt. Dazu müssen die Patienten oder die Eltern ihre Einwilligung geben. Denn war die Hyposensibilisierung nicht erfolgreich, kann es dabei wieder zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen. Bei der überwiegenden Mehrzahl schlägt eine Hyposensibilisierung aber sehr gut an. Die Erfolge sind sogar beachtlich. Fast alle Patienten mit Insektengiftallergie entwickelten nach einer Hyposensibilisierung keine anaphylaktischen Reaktionen mehr auf das injizierte Insektengift.

Bei kleineren Kindern ist man mit einer Hyposensibilisierung sehr zurückhaltend – häufig verschwindet bei ihnen eine Insektengiftallergie von allein. Fragen Sie daher Ihren Kinder- und Jugendarzt, ob eine Hyposensibilisierung für Ihr Kind in Frage käme. Wenn dies der Fall sein sollte, seien Sie sich darüber im Klaren, dass sich eine solche Behandlung über etwa 3 bis 5 Jahre hinziehen kann.


 https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/insektengiftallergie/was-ist-eine-insektengiftallergie/

Nahrungsmittelallergien

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Sie finden viele Informationen zu sämtlichen Nahrungsmittelallergien im Abschnitt Magen-Darm hier auf der Webseite (siehe unten).

  • Allgemeines
  • Milchzucker (Lactose)
  • Fruchtzucker (Fructose)
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
  • Kuhmilcheiweiß Allergie (im Abschnitt Säuglinge, siehe oben)
  • Histamin Intoleranz
  • FOMAPS
  • Nicht Glutensensitive Enteropathie

Hausstaubmilben

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Hausstaubmilben, die Verursacher der häufigsten Allergie in Deutschland. Etwa ein Viertel aller allergischer Reaktionen haben Milben zur Ursache.
Genauer betrachtet ist es aber der Kot der Hausstaubmilbe, der die Hausstaubmilbenallergie provoziert: Der Hausstaub ist ein Konglomerat verschiedenartiger Allergene wie Pollen, Pilzsporen, Tierhautstückchen, Textilfasern, Nahrungsmittelreste, Holzpartikel und Milbenkot.
Die allergieauslösenden Stoffe des Hausstaubs sind zu 95% in den Kotballen der Hausstaubmilben enthalten.

Mit dem bloßen Auge sind diese kleinen Spinnentierchen nicht zu erkennen. Besonders wohl fühlen sie sich bei 25 bis 30 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit von 65-80 %. Diese Bedingungen finden sie vor allem in Matratzen, aber auch in Polstermöbeln, Vorhängen, Teppichböden und in der Kleidung.

Nach Angaben des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) reagieren 10 bis 15% der Deutschen allergisch auf Hausstaubmilben.
Die Folge sind nächtliche Hustenanfälle und Atemnot sowie eine verstopfte Nase nach dem Aufwachen. Mit Beginn der Heizperiode treten diese Beschwerden verstärkt auf. Die Hausstauballergie muss nicht als gegeben hingenommen werden – Vorbeugung, Früherkennung der Symptome und rechtzeitige Verhaltensänderung können das Leben eines allergiekranken Kindes – und das seiner Eltern – erheblich erleichtern.

Quelle: 

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/hausstaubmilbenallergie/was-ist-eine-hausstaubmilbenallergie/

Pollen

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Der Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankung, die durch kleinste Mengen bestimmter Pflanzenpollen (Inhalationsallergene) ausgelöst wird. Er tritt daher meist saisonabhängig auf, d.h. in der Blütezeit dieser Pflanzen. Darüber hinaus können Symptome wie beim Heuschnupfen allergische unerwünschte Folgen bei der Einnahme bestimmter Arzneistoffe sein.
Betroffene leiden unter Niesen, Schnupfen und behinderter Nasenatmung sowie roten und juckenden Augen. Etwa 16% der Deutschen, etwa jedes 11. Kind in Deutschland (8,9%) sind betroffen – mit steigender Tendenz.
Häufig haben Kinder, die unter einer allergischen Erkrankung leiden, mindestens ein Elternteil, das ebenfalls von einer Allergie betroffen ist. Dagegen haben Kinder mit älteren Geschwistern seltener Heuschnupfen. Auch das Aufwachsen auf einem Bauernhof oder auch der frühe Besuch einer Kindertagesstätte senken das Allergierisiko– was vermutlich auf einen verstärkten Kontakt mit bestimmten oft harmlosen Mikroorganismen beruht.
Jungen sind öfter allergisch als Mädchen. Das Erkrankungsrisiko steigt zudem mit zunehmendem Alter. Unter den 3- bis 6-Jährigen sind nur knapp 5% der Kinder betroffen, unter den 7- bis 10-Jährigen bereits 10,5% und unter den 14- bis 17-Jährigen 18,4%.

Ursachen
Pflanzenpollen wirken als Inhalationsallergene. 
Beim Heuschnupfen löst das über empfindliche Immunsystem der Betroffenen eine Entzündung der Nasenschleimhaut aus, wenn es mit bestimmten Blüten-, Baum- und Gräserpollen in Kontakt kommt. Diese Stoffe (Allergene) werden vom Körper fälschlicherweise als „Feinde" erkannt. Die Immunabwehr toleriert diese Allergene nicht wie einen harmlosen Eindringling, sondern bekämpft sie.
Kommt ein Allergie-Risikopatient erstmals mit dem Allergen in Kontakt, so beginnen Abwehrzellen (Lymphozyten) mit der Produktion einer bestimmten Art von Abwehrstoffen (Antikörper), und zwar spezieller IgE-Antikörper, die wie ein Schlüssel zum Schloss zu der Struktur des Allergens passen. Bei einem erneuten Kontakt mit dem gleichen Allergen setzen die Antikörper daraufhin große Mengen an Entzündungsstoffen frei, vor allem Histamin. Daraufhin schwillt die Nasenschleimhaut an und bildet vermehrt Flüssigkeit. Außerdem kommt es zu häufigem Niesen. Bei den meisten Patienten reagiert auch die Bindehaut der Augen mit. Die Augen werden rot, sie jucken und tränen.

Symptome & Krankheitsbild
Bei jedem Kontakt mit den Pollen müssen die Betroffenen häufig Niesen. Da die Nasenschleimhaut anschwillt, ist die Atmung durch die Nase behindert. Entweder tritt aus der Nase ein dünnflüssiges Sekret (Fließschnupfen) aus, oder sie ist verstopft (Stockschnupfen). Die Betroffenen atmen daher vielfach durch den Mund und schnarchen häufig. Das Nasensekret kann zu einem Ekzem der Haut rund um den Naseneingang führen. Dieses Ekzem kann aber auch als Folge der allergischen Reaktion auftreten.
Bei den meisten Patienten sind gleichzeitig die Augen gerötet, tränen und jucken. Unter Umständen schwellen auch die Augenlider an. Die Betroffenen fühlen sich müde und abgeschlagen, häufig leiden sie auch unter Kopfschmerzen. Möglicherweise leiden die Betroffenen auch unter körperlicher Unruhe oder Schlafstörungen. In einigen Fällen ist die Körpertemperatur leicht erhöht.
Heuschnupfengeplagte leiden zudem oftmals auch unter Asthma (32% der betroffenen Kinder), Neurodermitis oder einer Nahrungsmittelallergie. Bei jedem 4. Betroffenen entzünden sich die Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Auch eine Entzündung des Mittelohrs (Otitis media) kann mit dem Heuschnupfen einhergehen.
Die Beschwerden treten in der Regel zu Beginn des Jahres oder im Frühjahr auf. Sie fangen normalerweise an, wenn die Allergie auslösende Pflanze zu blühen beginnt, und enden, sobald diese nicht mehr blüht. Der Erkrankungsgipfel mit den meisten Betroffenen wird im Mai und Juni erreicht.

Auswirkungen
Das schlechte Allgemeinbefinden kann die Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit mindern. Bei Kindern ist die schulische Leistungsfähigkeit eingeschränkt.  Die Basiserhebung zu allergischen Erkrankungen im Rahmen der KIGGS-Studie ergab, dass betroffene Kinder und Jugendliche wegen ihrem Heuschnupfen bis zu 4 Tage im Jahr nicht am Schulunterricht teilnehmen konnten.
Vielfach leiden Pollenallergiker auch unter sogenannten Kreuzallergien. Aufgrund einer Ähnlichkeit der Merkmale, an denen das Immunsystem das Allergen als Eindringling erkennt, bekämpft es auch bestimmte Nahrungsmittel. So reagieren etwa Personen, die allergisch auf die Blütenpollen von Erle, Hasel oder Birke reagieren, auch auf den Verzehr bestimmter Obstsorten oder Nüsse. Ob eine Kreuzallergie auftritt und gegen welche Lebensmittel sie sich richtet, ist individuell sehr verschieden. Eine generelle prophylaktische Einschränkung des Speiseplans ist daher nicht notwendig. Der behandelnde Kinder- und Jugendarzt berät die Betroffenen deshalb individuell.
Bei etwa einem Fünftel aller Patienten entwickelt sich im weiteren Verlauf ein allergisches Asthma bronchiale.

Diagnose
Die Diagnose kann schon anhand des typischen Beschwerdebildes gestellt werden. Blutuntersuchungen können den Verdacht auf eine allergische Reaktion bestätigen.
Zur genauen Abklärung, welche Pollen-Art den Heuschnupfen auslöst, ist ein Hauttest erforderlich, der sogenannte Pricktest. Bei diesem Test werden verschiedene in Wasser gelöste Pollen-Arten durch einen kleinen Kratzer in die Haut an der Innenseite des Unterarmes gebracht. Ausdruck einer sensiblen Reaktion ist eine Schwellung, Rötung und ein Juckreiz an dieser Stelle, die der Kinder- & Jugendarzt spätestens nach 15 bis 20 Minuten feststellen kann.

Therapie
Die Beschwerden lassen sich vielfach durch Medikamente lindern. Antiallergische wirksame Arzneistoffe (sog. Antihistaminika) hemmen die allergische Reaktion meist rasch und zuverlässig. Bei leichten Beschwerden reicht eine örtliche Anwendung mithilfe eines Nasensprays oder von Augentropfen.
Dagegen stehen für ausgeprägte Beschwerden Tropfen, Säfte und Tabletten zur Verfügung. Ihre Anwendung kann allerdings Müdigkeit verursachen, die die Leistungsfähigkeit mindern kann. Deshalb wird insbesondere bei Kindern zu einer Einnahme am Abend geraten wird, wenn ihr Einsatz notwendig ist. Allerdings bestehen zwischen den verschiedenen Wirkstoffen erhebliche Unterschiede. Während Nasensprays und Augentropfen auch nur bei Bedarf angewendet werden können, sollten Tropfen, Säfte oder Tabletten kontinuierlich nach Anweisung des Arztes eingenommen werden.
In schweren Fällen können Glucocorticoide die Beschwerden von Kindern effektiv lindern, wenn sie lokal z.B. als Nasenspray eingesetzt werden. Für Kinder stehen spezielle Wirkstoffe und Zubereitungen zur Verfügung, die gewährleisten, dass die Wirkstoffe nicht oder nur in geringem Umfang in den Körperkreislauf gelangen.
Bei stark behinderter Nasenatmung kann die kurzfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays eine Erleichterung bringen. Von einer längeren Anwendung als 1 Woche ist allerdings dringend abzuraten, da sich nach dem Absetzen automatisch erneut eine Schwellung der Nasenschleimhaut entwickeln kann, die das Weglassen des Sprays erschwert.
In einigen Fällen, insbesondere wenn der Betroffene nur auf wenige Pollen-Arten allergisch reagiert, kann eine so genannte Hyposensibilisierung in Betracht gezogen werden. Dabei wird das hochverdünnte Allergen in steigender Dosierung über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel, dass der Körper eine gewisse Toleranz gegen das Allergen entwickelt, gespritzt.
Ihr Kinder- und Jugendarzt informiert Sie gerne ausführlich über die verschiedenen Behandlungsalternativen.

Vorsorge

Wenn man bereits eine Allergie entwickelt hat, ist die wichtigste dem Heuschnupfen vorbeugende Maßnahme das Meiden der Pollen. In welchen Monaten die betreffenden Pflanzen blühen, kann man in Pollenflugkalendern nachlesen. Von Bedeutung sind auch die Witterungsverhältnisse. Generell gilt, dass die Pollen bei trockenem, warmem Wetter mit Wind am besten fliegen. Viele Betroffene leiden aber auch bei Regen unter Beschwerden, weil der Regen sie überall herunter wäscht.
Auf dem Land ist die Pollenkonzentration am Morgen am höchsten, in der Stadt am Abend. In dieser Zeit sollten daher Türen und Fenster geschlossen bleiben. Räume und Möbel sollten täglich feucht abgewischt werden. Tagsüber getragene Kleidung sollten Kinder und Jugendliche nicht im Kinderschlafzimmer wechseln oder hinlegen. Es empfiehlt sich auch, vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen. Ganz dem Pollen entgehen kann man, wenn man in dieser Zeit Urlaub in einer pollenarmen Region macht, z. B. am Meer oder im Hochgebirge.
Wichtiger Hinweis
Pollenallergiker reagieren häufig auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Aus diesem Grund sollten die betroffenen Lebensmittel gemieden werden:
Baumpollen-Allergiker
Obst: Äpfel, Aprikosen, Birnen, Kirschen, Kiwi, Maracuja, Pfirsiche, Pflaumen
Gemüse: Sellerie und Möhren roh
Nüsse: vor allem Haselnüsse und Mandeln, aber auch Erdnüsse, Paranüsse und Walnüsse
Gewürze: Anis, Curry, Knoblauch, Paprika
Gräser- und Getreidepollen-Allergiker
Obst: selten Honigmelone, Kiwi und Wassermelone
Gemüse: Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja, Tomaten sowie selten Mangold, Spinat und Kartoffeln
Nüsse: Erdnüsse
Getreide: Getreidekörner und -mehle
Gewürze: Curry
Kräuterpollen-Allergiker
Obst: Die betroffenen Obstsorten sollten 3 Minuten abgekocht werden, dann werden sie normalerweise vertragen (z. B. Äpfel, Aprikosen, Birnen und Pfirsiche). Bei Äpfeln treten Kreuzallergien oftmals nur bei bestimmten Sorten auf. Sie hängen zudem vom Reifegrad der Äpfel ab.
Gemüse: Soja roh und gekocht; Sellerie - einschließlich Staudensellerie gekocht und / oder roh, Möhren nur roh
Nüsse: insbesondere Erd- und Haselnüsse, aber auch andere Nüsse
Gewürze: Curry, Kümmel, Anis, Petersilie, Dill, Fenchel, Kamille
Ein Notfallset gehört in die ständige Ausrüstung eines jeden Allergikers. Das Notfallset enthält ein Glucocorticoid, ein Antihistaminikum und Adrenalin zur Selbstinjektion. Sprechen Sie hierüber mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt.

Adressen & Links
Allergie- und umweltkrankes Kind e.V.
Adenauerallee 30
45894 Gelsenkirchen
Tel.: 0209/ 380 90 36
Fax: 0209/ 380 90 37
E-Mail: [email protected]
Internet: http://bundesverband-allergie.de
Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind e.V.
Augustastraße 20
35745 Herborn
Tel.: 0 27 72 / 92 87 0 
Fax: 0 27 72 / 92 87 9
E-Mail: [email protected]
Internet: http://aak.de
Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)
An der Eickesmühle 15-19
41238 Mönchengladbach
Tel.: 0 21 66 / 64 78 820
Fax: 0 21 66 / 64 78 880
E-Mail: [email protected]
Internet: www.daab.de
Deutsche Atemwegsliga e.V.
Raiffeisenstraße 38
33175 Bad Lippspringe
Tel.: 0 52 52 – 9 33 615
Fax: 0 52 52 – 9 33 616
E-Mail: [email protected]
Internet: www.atemwegsliga.de
Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: +49 30 - 450 518006
Telefax: +49 - 30 450 518988
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.pollenstiftung.de
pina - Präventions- und Informationsnetzwerk Allergie/Asthma e.V.
Geschäftsstelle des pina e.V.
Katja Berg
Sekretariat
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Campus Zentrum Lübeck
Ratzeburger Allee 160 (Haus 40)
23538 Lübeck
Tel: 0451 - 500 – 42991
Fax: 0451 - 500 – 2590
E-Mail: [email protected]
Internet: www.paedia.uni-luebeck.de/pina
Kinderumwelt gemeinnützige GmbH
Westerbreite 7
49 084 Osnabrück
Tel:  +49-541-9778900
Fax: +49-541-9778905
E-Mail: [email protected]
Internet: www.allum.de
Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
Adnet-Str. 14
55276 Oppenheim
Tel.: 06133 / 3543
Fax: 06133 / 573 83 27
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.pat-liga.de
Allergieinformationsdienst
Der Allergieinformationsdienst bietet  auf seiner Webseite unabhängige und qualitätsgeprüfte Informationen aus Forschung und Medizin rund um das Thema Allergie für Betroffene und Interessierte an, sowie Allergietagebücher und Faktenpapiere als Download, eine Plattform mit klinischen Studien, monatlich Aktuelles als Newsletter und wichtige Adressen. 

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/heuschnupfen-pollenallergie/

Allergien vorbeugen

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Stillen

Für Babys ist es das Beste, in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt zu werden. Dies gilt für Säuglinge mit und ohne familiärem Allergierisiko gleichermaßen. 

Während der Stillzeit sollten Sie sich selbst ausgewogen und nährstoffdeckend ernähren. Auch, wenn Ihr Kind ein erhöhtes Allergierisiko hat, brauchen Sie nicht auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Für eine Empfehlung, mögliche Lebensmittelallergene während der Stillzeit zu meiden, gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg. Allerdings gibt es Hinweise, dass Fisch in der mütterlichen Ernährung eine schützende Wirkung auf die Entwicklung von allergischen Erkrankungen des Kindes hat.

Wenn Sie bei einem familiären Allergierisiko Ihr Kind nicht oder nicht ausschließlich stillen können oder möchten, sollten Sie ihm bis zum vollendeten vierten Lebensmonat partiell oder extensiv hydrolysierte Säuglingsnahrung geben (sogenannte HA-Nahrung). 

Beikost, wie Saft, Brei und Gemüse, sollte frühestens ab dem vollendeten vierten Lebensmonat hinzukommen. Hierbei sollten möglichst nicht zu viele neue Lebensmittel auf einmal eingeführt werden, damit sich der Körper darauf einstellen kann. Auch können eventuelle Unverträglichkeiten auf diese Weise besser beobachtet werden.

Studienhinweise deuten darauf hin, dass Fischkonsum im ersten Lebensjahr einen schützenden Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat. Mit der Beikost sollte deshalb auch Fisch eingeführt werden.

Bei Haustieren auf Katzen verzichten

Bei familiärem Allergierisiko wird von der Katzenhaltung abgeraten. Mit Hunden ist dagegen kein erhöhtes Allergierisiko verbunden.

Die Anschaffung von Felltieren als Vorbeugungsmaßnahme bei familiärem Allergierisiko wird nicht empfohlen.

Lassen Sie sich bei familiärem Allergierisiko am besten ärztlich beraten, wenn Sie erwägen, ein Haustier anzuschaffen. Wenn kein erhöhtes Allergierisiko in der Familie vorliegt, gibt es keine Einschränkungen für die Haustierhaltung.

Schimmelpilze vermeiden

Schimmelpilze erhöhen das Allergierisiko. Ihr Wachstum wird durch hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnden Luftaustausch begünstigt. Beides sollte deshalb vermieden werden: Sorgen Sie für ein kühles, trockenes Raumklima und lüften Sie regelmäßig und mehrmals täglich die Wohn- und Schlafräume kräftig durch.

Auch an Lebensmitteln sind Schimmelpilze strikt zu meiden. Lagern Sie Obst und Gemüse zum Beispiel im Gemüsefach des Kühlschranks und lassen Sie Küchenabfälle nicht offen liegen. Auch nur wenig verschimmelte Lebensmittel sollten sofort weggeworfen werden.

Auf eine rauchfreie Umgebung achten 

Rauchen während der Schwangerschaft wie auch das spätere Passivrauchen des Kindes erhöhen das Allergierisiko, insbesondere das Asthmarisiko. Vermeiden Sie es deshalb, Ihr Kind Tabakrauch auszusetzen, und achten Sie darauf, dass die Räume, in denen es sich aufhält, grundsätzlich rauchfrei gehalten werden.

Luftschadstoffe in Innenräumen gering halten

Es gibt Hinweise, dass Innenraumluftschadstoffe das Allergierisiko, insbesondere für Asthma, erhöhen können. Hierbei handelt es sich um flüchtige organische Verbindungen, wie zum Beispiel Formaldehyd, die unter anderem durch neue Möbel oder aus Farben, Klebstoffen, Reinigungsmitteln und Ähnlichem freigesetzt werden können. 

Versuchen Sie, die Belastung durch Innenraumluftschadstoffe möglichst gering zu halten, indem Sie beispielsweise bereits bei der Auswahl von Materialien und Produkten auf deren Umweltverträglichkeit achten und schadstoffträchtige Arbeiten nur dann ausführen, wenn der Raum gerade ohnehin wenig genutzt wird und anschließend erst gründlich gelüftet werden kann.

Das Kind entsprechend den Impfempfehlungen impfen lassen

Es gibt Hinweise in Studien, dass Impfungen das Allergierisiko senken können. Alle Kinder, auch solche mit einem erhöhten Allergierisiko, sollten deshalb entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden.

Übergewicht vermeiden

Vorliegenden Erkenntnissen zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen einem erhöhtem Body-Mass-Index und der Entwicklung insbesondere von Asthma.

Bei Kindern sollte deshalb auch als Maßnahme zur Vorbeugung von Asthma Übergewicht und Fettleibigkeit vermieden werden.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/allergievorbeugung/


Magen, Darm und Leber

Magen-, Darm-, und Leberanatomie

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Der Magen ist ein wichtiges Organ bei der Verdauung. Er liegt links oben im Bauch. 
Unser Verdauungssystem ist vom Mund über den Magen bis zum Enddarm ein durchgängiges, nach außen offenes System, eine nach innen gestülpte Außenwelt.

Mit 8 m Länge und einer Gesamtoberfläche von mehr als 200 m2 bildet es eine imposante Grenze zum Inneren des Menschen, ist Wächter über die Aufnahme neuer Substanzen und bewältigt die wichtige Aufgabe, von außen aufgenommene Nahrung, also eigentlich körperfremde Stoffe so zu verarbeiten, dass der Körper sie akzeptiert und aufnehmen kann.

Nachdem der Magen mithilfe der Magensäure die Nahrung zerkleinert und Bakterien abgetötet hat, zerlegen die Verdauungssäfte des Dünndarms den Nahrungsbrei in seine Einzelbausteine. Ihm helfen dabei Sekrete der Galle und der Bauchspeicheldrüse. Im sich anschließenden unteren Dünndarm und im Dickdarm wer- den dem Nahrungsbrei Flüssigkeit und für den Körper wichtige Stoffe wie Salze entzogen: Der Darminhalt wird dadurch einge- dickt. Im Dickdarm helfen dabei an die 400 verschiedene Bakterienarten mit, die teilweise sogar lebensnotwendige Stoffe produzieren, z. B. Vitamin K. Am Ende des Dickdarms wird der nicht verwertbare Rest der Nahrung ausgeschieden.



Die Leber befindet sich hauptsächlich oben im Bauch. Sie liegt rechts und reicht bis ungefähr zur Mitte.
Die Leber hat beispielsweise Aufgaben bei der Aufnahme, der Verarbeitung, dem Umbau und der Speicherung von Bestandteilen der Nahrung. Sie ist wichtig für die Blutgerinnung. Außerdem bildet die Leber die Gallenflüssigkeit, die bei der Verdauung und Ausscheidung hilft.

Mikrobiom

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Hier können Sie sich anschauen, warum das Mikrobiom für Ihre Gesundheit so wichtig ist: https://www.youtube.com/watch?v=Gb7yiH5yN3s

Antibiotika:
https://link.springer.com/article/10.1007/s11298-018-6489-4
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Sie nach Gabe eine Antibiotikas Ihre Darmflora wieder aufbauen sollten.
Auch hier auf dieser Webseite oben bei Fieber finden Sie Informationen zu Antibiotika.
Sprechen Sie uns dazu an!

Lesetipp: Zum Thema Mikrobiom gibt es ein Spektrum kompakt. Auf über 50 Seiten geht es etwa um die Darm-Hirn-Achse, dass Mikroorganismen wie ein einzigartiger Fingerabdruck sind oder die Ehrenrettung des Kusses.

Zucker?!

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Hier finden Sie die viel besprochene Dokumentation bei Arte, warum Sie möglichst wenig Zucker (Kristall) einsetzen sollten:

https://www.youtube.com/watch?v=b-ysu4VQQ4Y&list=WL&index=122

Ein paar "Spoiler":
- Zucker bewirkt eine Insulin Ausschüttung
- Insulin dockt an Prostaglandin Rezeptoren
- Prostaglandin unterstützt eine Entzündung im Körper
- Zucker bewirkt eine größere Steigerung der schlechten Blutfette als "gute Fette" wie Omega 3 z.B.
- es kommt zu einer Leberverfettung

Laut WHO sollten nicht mehr als 25 Gramm Zucker / am Tag = 8 Würfel zu sich genommen werden.
"Versteckter" Zucker in Fertig-Lebensmitteln:
https://utopia.de/galerien/zucker-in-lebensmitteln/
https://utopia.de/ratgeber/versteckter-zucker-in-lebensmitteln-zuckerfallen/


Vier Beispiele aus dem aktuellen Test von ÖKO-TEST

  • Kölln Müsli Knusper Joghurt Himbeer „30 % weniger Fett (35 Stück Würfelzucker in 500 Gramm)
  • Gut & Günstig Apfel-Rotkohl tafelfertig (15 Stück Würfelzucker in 400 Gramm):
  • Ferrero Joghurt-Schnitte Heidelbeere & Cranberry (15 Stück Würfelzucker in 140 Gramm)
  • Gepa Mangos, getrocknet (22 Stück Würfelzucker in 100 Gramm)

Bauchschmerzen

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Kinder leiden häufig unter Bauchschmerzen. Probleme mit der Verdauung, ein Darminfekt oder fehlender Stuhlgang über mehrere Tage können die Ursache sein. Zu fettes, süßes oder auch zu üppiges Essen und verdorbene Lebensmittel sind im Kleinkindalter ebenfalls oft Auslöser für Bauchschmerzen. Gerade bei älteren Kindern können sich auch seelische Probleme, Ängste und Stress in Bauchschmerzen äußern.

In der Regel sind solche Bauchschmerzen eher harmlos und verschwinden wieder, wenn die Ursache behoben ist.

Manchmal können Bauchschmerzen aber auch Alarmsignal einer ernsthaften Erkrankung sein, zum Beispiel einer Blinddarmentzündung, einer Infektion der Harnwege oder einer Nierenbeckenentzündung. Sie können sogar auf eine beginnende Lungenentzündung hinweisen. Auch bei Fieber und bei grippalen Infekten zwickt es oft im Bauch. Seltenere Ursachen sind Vergiftungen, Wurmerkrankungen und Koliken sowie eine Fülle ganz seltener Krankheiten.

Bei Bauchweh braucht Ihr Kind Sie ganz besonders

Schmusen, Geschichten vorgelesen bekommen, Lieblingsmusik hören - all dies tut Ihrem Kind auch bei Problemen mit dem Bauch gut.

Gegen manches Bauchweh gibt es auch bewährte und wirkungsvolle Hausmittel. So helfen bei einem verdorbenen Magen oder einem leichten Magen-Darm-Infekt oft schon eine Wärmflasche, eine kleine Bauchmassage und ein Fencheltee. Auch bei Problemen mit der Verdauung lassen sich die Beschwerden meist durch bewährte Hausmittel, wie zum Beispiel Anis- und Kümmeltee, lindern.

Allerdings ist nicht immer und nicht für jedes Kind jedes Mittel gleichermaßen geeignet. Vor allem, wenn Ihr Kind noch ein Baby ist, sollten Sie deshalb am besten vorher mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin besprechen, welche Hausmittel Sie bedenkenlos anwenden können.

Vorbeugung und Linderung von Blähungen 

Blähungen entstehen durch Gasbildungen im Magen-Darm-Trakt und sind in der Regel harmlos. Bei Babys können Blähungen auch dadurch entstehen, dass sie beim Saugen und Trinken viel Luft schlucken. Kleinkinder, die sich ballaststoffreich ernähren, also viel Vollkornprodukte, Gemüse und Obst essen, haben dadurch eher Blähungen als andere Kinder.

Wenn Ihr Kind zu Blähungen neigt, können Sie einiges zur Vorbeugung und Linderung tun:

  • Säuglingen hilft es, wenn sie beim Stillen öfter ein Bäuerchen machen können. So gelangt weniger Luft in den Bauch.
  • Oft hilft es, den Bauch um den Nabel herum im Uhrzeigersinn zu massieren oder ihn leicht - zum Beispiel mit Kümmelöl - einzureiben, um die Beschwerden des Säuglings zu verringern.
  • Kinder, die selbständig essen, sollten möglichst mit ausreichend Zeit und in Ruhe essen können und die Speisen gut durchkauen.
  • Die Getränke sollten möglichst wenig Kohlensäure enthalten.
  • Üppige Mahlzeiten sollten lieber in kleinere Portionen aufgeteilt werden.
  • Lindernd sind Fenchel-, Anis- und Kümmeltee.
  • Stark blähende Lebensmittel wie Kohl oder Hülsenfrüchte sollten die Kinder nur in kleineren Mengen essen.
  • Kleine Gymnastikübungen - zum Beispiel auf dem Rücken liegend mit den Beinen in der Luft "Rad fahren" oder eine "Kerze" machen - können ebenso wie ein kleiner Spaziergang so manches Lüftchen lösen.

Verstopfung (Siehe unten)

Wie oft Kinder Stuhlgang haben, ist sehr unterschiedlich. Manche Kinder haben mehrmals am Tag, andere nur alle paar Tage Stuhlgang. Wenn Ihr Kind nur einmal die Woche zur Toilette muss und der Stuhl sehr fest ist, liegt eine Verstopfung vor.

Kinder mit Verstopfung gehen oft sehr ungern auf die Toilette, klagen über Bauchweh und haben Schmerzen beim Stuhlgang. Die Situation kann sich leicht hochschaukeln und zu einem echten Problem werden.

Allerdings können Sie und Ihr Kind vorbeugend und lindernd einiges tun:

  • Ihr Kind sollte sich viel bewegen und viel trinken. 
  • Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten beugt einer Verstopfung vor. 
  • Gut bewährt haben sich als Hausmittel eingeweichtes Trockenobst, Leinsamen, Weizenkleie und der regelmäßige Verzehr von Naturjoghurt. 
  • Entspannende Bäder und Bauchmassagen helfen ebenfalls.

Wann bei Bauchschmerzen ein Arztbesuch dringend ist

Blasses Aussehen, anhaltendes Schreien oder Weinen, ein stark gewölbter oder eingezogener Bauch signalisieren meist starke Bauchschmerzen. Das Kind bewegt sich kaum und zieht die Beine an den Körper. Kontrollieren Sie, ob Ihr Kind Fieber hat. Versuchen Sie, es zu beruhigen und ihm etwas Tee zu geben. Wenn sich die Bauchschmerzen nach etwa einer Stunde nicht bessern oder sich der Schmerzanfall wiederholt, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin aufnehmen.

Auch in folgenden Fallen sollten Sie mit Ihrem Kind dringend die kinderärztliche Praxis aufsuchen:

  • Wenn Ihr Kind akut schwere Bauchschmerzen hat (Blässe, anhaltendes Schreien oder Weinen, ein stark gewölbter oder eingezogener Bauch signalisieren meist starke Bauchschmerzen. Das Kind bewegt sich kaum und zieht die Beine an den Körper).
  • Wenn sich die Bauchschmerzen nach etwa einer Stunde nicht bessern oder sich der Schmerzanfall wiederholt.
  • Wenn gleichzeitig noch andere Symptome wie Durchfall, blutiger Stuhl, Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost auftreten.
  • Wenn die Bauchdecke sehr angespannt ist.
  • Wenn sich Ihr Kind nicht beruhigen lässt und generell sehr schlapp wirkt.
  • Wenn die Bauchschmerzen auch nachts auftreten. Wenn Ihr Kind an Gewicht verloren hat.

Wenn die Bauchschmerzen schon länger und ohne erkennbaren Grund bestehen, sollten Sie ebenfalls Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin darüber berichten.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/suchergebnisse/?L=0&id=10066&q=verstopfung und 
https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-bauchschmerzen/

Nahrungsmittelallergien

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Nicht jede Unverträglichkeit von Lebensmitteln ist eine Allergie

Auf bestimmte Nahrungsmittel kann der Körper – aus unterschiedlichen Gründen – Reaktionen einer Unverträglichkeit zeigen. So können zum Beispiel Störungen des Stoffwechsels, Giftstoffe oder eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel Reaktionen wie Übelkeit, Durchfall, Erbrechen oder auch Hautveränderungen hervorrufen. Von einer Lebensmittelallergie ist erst dann die Rede, wenn diese Reaktionen durch das körpereigene Abwehrsystem ausgelöst werden.

Die Lebensmittelallergie ist durch Bluttest, Hauttests und spezielle Diäten, bei denen bestimmte Lebensmittel ausgeschlossen werden, nachweisbar. Schon kleinste Mengen eines Lebensmittels können Reaktionen auslösen. Dabei reagieren Allergiker immer auf das in den Lebensmitteln enthaltene Eiweiß, eine Allergie auf Fette und Kohlenhydrate ist nicht nachgewiesen.

Die allergischen Reaktionen erfolgen nicht beim ersten, sondern erst nach wiederholtem Kontakt mit dem Lebensmittel. Manchmal können sie auch erst Jahre später plötzlich auftreten. Ebenso gut können die Allergien aber auch wieder verschwinden.

Anders ist es bei sonstigen Unverträglichkeiten, zum Beispiel bei einer so genannten Pseudoallergie. Hierbei reagiert der Körper mit meist gleichen Symptomen wie bei einer Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel oder darin enthaltene Zusatzstoffe, ohne dass jedoch das Immunsystem beteiligt ist. In diesen Fällen können bereits beim Erstkontakt Reaktionen auftreten.

Babys und Kleinkindern haben eine Lebensmittelallergie meist auf Grundlebensmittel

In bis zu 90 Prozent der Fälle sind Grundlebensmittel die Auslöser für allergische Reaktionen im Säuglings- und Kleinkindalter. Die Kinder reagieren dabei meist nur auf ein bis zwei unterschiedliche Lebensmittel, Reaktionen auf viele verschiedene Lebensmittel sind sehr selten.

Die wichtigsten Auslöser einer Lebensmittelallergie sind Kuhmilch, Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen oder Nüsse – das heißt auch: alle Produkte, in denen diese Stoffe vorkommen. Manche Lebensmittelallergien verschwinden, andere bleiben ein Leben lang bestehen. Vorbeugend empfiehlt es sich, Säuglinge vier Monate ausschließlich zu stillen und nicht vor Vollendung des vierten Lebensmonats mit der Einführung von Beikost zu beginnen.

Immer öfter hört man, dass ein Kind allergisch auf Kuhmilcheiweiß reagiert. Doch ist das tatsächlich so?

Pseudoallergische Reaktionen auf die in Lebensmitteln verwendeten Zusatzstoffe oder auch auf natürlich vorkommende Inhaltstoffe treten im Säuglings- und Kleinkindalter sehr selten auf. Wegen der zahlreich benötigten Untersuchungen und Suchdiäten sind sie in diesem Alter auch nur schwer feststellbar. 

Ältere Kinder und Erwachsene haben eine Lebensmittelallergie häufig infolge einer Pollenallergie

Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen steht meist eine Pollenallergie im Vordergrund. Durch immunologische Kreuzreaktionen reagiert der Körper hierbei auch auf bestimmte Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse oder Nüsse, die in ihren Einweißstrukturen den Pollen ähnlich sind. 

Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten auch häufiger Pseudoallergien auf, bei denen sich – im Unterschied zu einer Allergie im engeren Sinne – keine allergieauslösenden Antikörper im Organismus nachweisen lassen.

Auch wenn bestimmte – allergene – Lebensmittel zu meiden sind, lässt sich für die gesamte Familie ein abwechslungsreicher und gesunder...Alltagstipp ansehen: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/alltagstipps/allergien/essen-bei-lebensmittelallergie/

Eine Lebensmittelallergie kann sich vielfältig zeigen

Lebensmittelallergien können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Bei Kindern können an den verschiedenen Körperorganen folgende Symptome auftreten:

  • Haut: Juckreiz, Ekzem (Neurodermitis), Nesselsucht, Rötungen;
  • Mund: Schwellungen und Brennen an Lippen, Zunge und Hals; 
  • Nase: Schwellungen, Niesen, Schnupfen;
  • Atemwege: Husten, Asthma;
  • Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Bauchschmerzen, Koliken, Durchfall, Verstopfung, blutige Stühle. 

Bei Säuglingen können auch Verzögerungen des Wachstums, frühzeitige Sättigung, häufiges Wegdrehen des Kopfes und ausgeprägtes Schreien beim Füttern sowie die generelle Verweigerung der Flasche Hinweise für eine Lebensmittelallergie sein. 

Die Symptome der Lebensmittelallergie können ganz unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie reichen von harmlosem Halskratzen bis zu schweren Durchfallattacken.

Die schwerste – aber sehr seltene – allergische Reaktion ist der so genannte anaphylaktische Schock, bei dem es zu einem Kreislaufzusammenbruch kommt.

Eltern und Kinder können bei der Suche nach Auslösern der Lebensmittelallergie helfen

Oft werden die Lebensmittelallergien bei Kindern erst spät erkannt. Die Suche nach den Ursachen erfordert dabei von allen Beteiligten viel Geduld und Zeit. Sie und Ihr Kind können dabei helfen.

  • Beobachten Sie Ihr Kind genau und fragen Sie es – wenn es sein Alter schon zulässt – möglichst nach seinen Beschwerden. Treten die Symptome einer Lebensmittelallergie immer direkt oder wenige Stunden nach dem Essen bestimmter Lebensmittel auf, sollten Sie den Verdacht auf eine Allergie unbedingt gegenüber dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin äußern. Es können aber auch 24 bis 48 Stunden nach dem Genuss eines Lebensmittels Reaktionen erfolgen.
  • Schreiben Sie in Form eines Lebensmittel-Symptom-Tagesbuchs zwei bis vier Wochen lang möglichst genau auf, was das Kind isst und trinkt und welche Beschwerden es hat.
  • In einem ausführlichen Eingangsgespräch sollten Sie dem zuständigen Allergologen angeben, welche Allergien in der Familie vorliegen und welche Symptome Ihr Kind im Einzelnen zeigt.
  • Der Arzt sollte dann die empfohlenen Haut- und Bluttests bei Ihrem Kind durchführen.
  • Stellen sich bei den Tests ein oder mehrere Lebensmittel als Allergieauslöser heraus, sollten diese für die Dauer von sieben bis 14 Tagen gänzlich aus dem Speiseplan gestrichen werden. Dies ist nicht immer ganz einfach. Deshalb sollten Sie sich von einer darauf spezialisierten Ernährungsfachkraft beraten lassen, wie Sie dies am besten umsetzen können.
  • Das Kind wird nach dieser kurzen Diät unter ärztlicher Aufsicht wieder mit dem verdächtigten Lebensmittel in Kontakt gebracht, das heißt man gibt es ihm noch einmal zu essen oder zu trinken. Erst auf diese Weise lässt sich die Vermutung aufgrund der Blut- oder Hauttests absichern.
  • Wenn nach der erneuten Gabe des Lebensmittels wieder Symptome bei dem Kind auftreten, sollte dieses erst einmal für ein bis zwei Jahr konsequent aus dem Speiseplan gestrichen werden. Danach sollte eine erneute Testung durch den Arzt erfolgen. Zeigen sich nach dem Verzehr des Lebensmittels dann keine Symptome mehr, muss die spezielle Diät auch nicht mehr fortgeführt werden.

Weitere Möglichkeiten, durch spezielle Diäten Auslöser einer Lebensmittelallergie zu finden, erfahren Sie bei einer Ernährungsberatung oder in einer allergologischen Praxis.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/allergien/lebensmittelallergien/

Alleleland: Kindgerechte Informationen u. a. zu Lebensmittelallergien (z. B. Ei, Milch); mit Allergielexikon, Quiz und Tipps. https://www.alleleland.de


Hat mein Kind eine Zuckerunverträglichkeit?

Manche Kinder, besonders Kleinkinder, reagieren auf Fruchtzucker (Fruktose in Obst und Säften, besonders Apfel- und Birnensaft, aber auch in Süßigkeiten und Softdrinks) oder auf Sorbit mit Bauchschmerzen und Blähungen. Ab dem Schulalter muss zudem bei jedem 5. Kind mit einer Empfindlichkeit für Milchzucker (Laktose) gerechnet werden, vor allem bei Familien aus Asien und Südeuropa. Einen Zusammenhang zwischen einer möglichen Unverträglichkeit und den Beschwerden können Sie ermitteln, indem Sie den betreffenden Zucker (evtl. auch beide) für 1 – 2 Wochen aus dem Speiseplan Ihres Kindes streichen und die Veränderung beobachten.

Längere Diäten ohne gesicherte Diagnose sollten vermieden werden, weil so die Lebensqualität eingeschränkt wird und auch das Risiko einer Mangelernährung besteht.
Wenden Sie sich an Ihre Kinderärzte, wenn Sie eine Nahrungsunverträglichkeit vermuten, damit eine gezielte Diagnostik veranlasst werden kann.

Nahrungsmittelunverträglichkeit (Zöliakie, Frc, Lac)

 https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/lebensmittelallergie-nahrungsmittelallergie/was-ist-eine-lebensmittelallergie-nahrungsmittelallergie/


Glutenunverträglichkeit: Zöliakie 

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/zoeliakie/

Reizdarm und FODMAPS

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Reizdarm: 

Woher er kommt und welche Ernährung hilft

Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen können Anzeichen für das Reizdarmsyndrom sein. Doch was tun gegen Reizdarm?
Beim Reizdarm reichen die Symptome von Verstopfung und Durchfall über Blähungen und Völlegefühl bis hin zu Unverträglichkeiten von bestimmten Lebensmitteln. Sogar krampfartige Schmerzen im Bereich des Dickdarms nach dem Essen oder bei Stress sowie Schleimabgang beim Absetzen des Stuhls können Symptome des Reizdarms sein.

Teilweise klagen Betroffene auch über Symptome wie Sodbrennen, über ein frühzeitiges Sättigungsgefühl, Übelkeit oder Erbrechen. Außerdem leiden 30 bis 70 Prozent der Patient:innen an Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Schlafstörungen. Oft gehen mit dem Reizdarm auch Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen oder sogar Depressionen einher.

Die Diagnose ist aufgrund der unterschiedlichen und wechselhaften Symptome sowie der Ähnlichkeit mit anderen Darmerkrankungen schwierig. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hatte in einer Leitlinie ursprünglich drei Kriterien zur Diagnose des Reizdarms festgelegt:

  1. Die Beschwerden halten länger als 3 Monate an.
  2. Die Lebensqualität des Betroffenen wird beeinträchtigt.
  3. Es ist ausgeschlossen, dass die Symptome von einer anderen Erkrankung hervorgerufen werden.

Zurzeit (Stand: Ende 2020) wird die Leitlinie aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse überarbeitet. In der aktualisierten Version werden Aspekte wie die Ernährung oder die Psyche bei der Diagnose stärker berücksichtigt. Zudem wird der Fokus auf sogenannte Differenzialdiagnosen gesetzt: Das bedeutet, dass andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zunächst ausgeschlossen werden müssen, bevor ein Reizdarm diagnostiziert werden kann.


https://utopia.de/ratgeber/reizdarm-symptome-reizdarmsyndrom-ernaehrung/


FODMAPs sind vergärbare Mehrfachzucker

FODMAPs sind Nahrungsbestandteile, die natürlich in Lebensmitteln vorkommen oder durch die Lebensmittelproduktion zugesetzt werden. Der Begriff steht heute für vergärbare Mehrfachzucker, Doppelzucker (wie Laktose), Einfachzucker (wie Fruktose) und Zuckeralkohole (Süßstoffe).

Vergärbar bedeutet, dass die Zuckerarten von Darmbakterien fermentiert werden können: Das kann zu Blähungen und Flatulenzen führen. Wichtig: Fodmaps sind weder giftig noch gefährlich, sie können aber an Verdauungsbeschwerden wie etwa dem Reizdarm beteiligt sein.

Was machen Fodmaps?

Sie haben drei Gemeinsamkeiten:

  1. Die Aufnahme der Fodmaps im Dünndarm ist erschwert oder sogar unmöglich. Mögliche Gründe dafür sind: 
    • Die Moleküle sind zu groß und passen nicht durch die Darmwand.
    • Die Transportsysteme der Darmwand sind nicht ausreichend. Das trifft zum Beispiel bei Fruktose zu.
    • Die notwendigen Verdauungsenzyme sind nicht – beziehungsweise nicht in ausreichender Menge – vorhanden. 
  2. Fodmaps binden Wasser: Dadurch sammelt sich viel Flüssigkeit im Darm und der Stuhl wird weicher oder es kommt zu Durchfall.
  3. Wenn Fodmaps in den Dickdarm gelangen, werden sie von den Dickdarmbakterien fermentiert. Weil sie kurzkettig sind, benötigt dieser Vorgang nicht viel Zeit und nach kurzer Zeit entstehen Gase und Blähungen.

Diese drei Eigenschaften führen dazu, dass Fodmaps bei einigen Menschen die Symptome eines Reizdarm-Syndroms hervorrufen: Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Wer an Reizdarm erkrankt ist, leidet chronisch unter diesen Symptomen.

Low-Fodmap-Diät: Wie sie genau funktioniert

Die (Low-)Fodmap-Diät ist ein ursprünglich von australischen Wissenschaftler:innen entwickeltes Konzept zur Therapie des Reizdarmsyndroms, das du hier nachlesen kannst. Der Verzicht auf diese Stofe verbessert dabei die Symptome des Reizdarms.

Bei dieser Diät werden hauptsächlich Lebensmittel gegessen, die wenig davon enthalten. Fodmaps-reiche Lebensmittel werden hingegen gemieden. In einer Studie zeigte sich, dass die Diät Blähungen, Flatulenz, Stuhlkonsistenz und Bauchschmerzen bei den an der Studie beteiligten Reizdarm-Betroffenen deutlich besserte.

In der ersten Phase der (Low-)Fodmap-Diät werden für sechs bis acht Wochen Fodmap-reiche Lebensmittel komplett gemieden. Wenn sich in dieser Zeit zeigt, dass die Beschwerden sich deutlich verbessern oder normalisieren, kann eine langfristige Ernährung ohne diese Stoffe sinnvoll sein.

In der zweiten Phase der Diät werden verschiedene Fodmap-reiche Lebensmittel auf ihre individuelle Verträglichkeit getestet: Drei bis vier Tage lang wird ein daran reiches Lebensmittel in zunehmender Menge gegessen, um herauszufinden, welche Menge vertragen wird. Eine Woche später wird das nächste Lebensmittel getestet. Durch dieses systematische Austesten lässt sich herausfinden, welche Fodmap-haltigen Lebensmittel Beschwerden auslösen. Diese Lebensmittel sollten in Zukunft gemieden werden.

Das Ziel der Diät ist, eine Ernährung zu finden, die die Beschwerden reduziert und die Lebensqualität verbessert – ohne großartige Ernährungseinschränkungen.

Für wen eignet sich die (Low-)Fodmap-Diät?

Diese Diät eignet sich besonders für Menschen, die an Blähungen, breiigem Stuhl oder Durchfall in Kombination mit Bauchschmerzen oder -krämpfen leiden. Meist betrifft dies Patient:innen mit dem Reizdarmsyndrom. Wichtig: Die (Low-)Fodmap-Diät heilt den Reizdarm nicht – sie hilft jedoch Lebensmittel zu vermeiden, die Bauchbeschwerden auslösen.

Für Menschen mit einer Fruktose-, Laktose- oder Sorbit-Intoleranz kann die (Low-)Fodmap-Diät ebenfalls hilfreich sein. Auch bei Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie kann die Fodmap-arme Ernährung Bauchschmerzen lindern und die Konsistenz des Stuhls verbessern.

Quelle: https://utopia.de/ratgeber/fodmap-diaet-fodmaps-liste/


Fodmap-Liste: In welchen Lebensmitteln stecken Fodmaps?

Bei der (Low-)Fodmap-Diät geht es nicht darum, sich ganz ohne zu ernähren: Aber die Ernährung sollte arm an diesen Stoffen sein. Leider kann man sie weder schmecken noch sehen. Man kann Lebensmittel jedoch nach der enthaltenen Menge einteilen.

Die Angaben dienen allerdings eher zur groben Orientierung: Wer sich Fodmap-arm ernährt, sollte die individuell verträglichen Mengen an entsprechenden Lebensmitteln (siehe die folgenden Listen) austesten.

Für konkrete Rezepte lies auch den Beitrag Fodmap-Rezepte & Reizdarm-Rezepte: Ernährung gegen Reizdarm.


Fodmap-Rezepte: Ernährungs-Ideen gegen Reizdarm

Wer unter Reizdarm leidet, weiß: Die falsche Ernährung kann zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen.

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Fodmap-Liste Gemüse

Diese Gemüse enthalten viel davon:

  • Artischocke
  • Blumenkohl
  • Bohnen
  • Chicorée
  • Erbsen
  • Frühlingszwiebeln (weißer Teil)
  • Knoblauch
  • Lauch (weißer Teil)
  • Linsen
  • Pilze
  • Rote Bete
  • Sellerie
  • Soja
  • Spargel
  • Wirsing
  • Zwiebeln


Fodmap-Liste Früchte

Diese Früchte enthalten viel davon:

  • Apfel
  • Aprikose
  • Birne
  • Brombeere
  • Dattel
  • Johannisbeeren
  • Kirschen
  • Mango
  • Nektarine
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Wassermelone
  • Zwetschgen
  • Obstkonserven
  • Fruchtsäfte

Fodmap-Liste Getreideprodukte

Diese Getreideprodukte enthalten viel davon:

  • Gerste
  • Roggen
  • Weizen
  • Brot
  • Cerealien
  • Couscous
  • Gebäck
  • Gries
  • Nudeln


Fodmap-Liste Milchprodukte

Diese Milchprodukte enthalten viel davon:

  • Buttermilch
  • Frischkäse
  • Hüttenkäse
  • Joghurt
  • Kondensmilch
  • Margarine
  • Mascarpone
  • Milch
  • Milcheis
  • Sahne 
  • Sauerrahm

Andere Fodmap-reiche Nahrungsmittel

Diese Nahrungsmittel enthalten viel davon:

  • Agavensirup
  • Cashewkerne
  • Fruktosesirup
  • Honig
  • Ketchup
  • Pistazien
  • Vollmilchschokolade
  • Wein & Schaumwein (halbtrocken, süß)
  • Zuckeraustauschstoffe


Deshalb vertragen viele Menschen kein Brot mehr

Brot-Unverträglichkeit muss nicht immer etwas mit Gluten oder Weizen zu tun haben. Einer Studie zufolge hat die Ruhezeit des Brotteigs…

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Low-Fodmap-Gemüse

  • Aubergine
  • Brokkoli
  • Chinakohl
  • Fenchel
  • Frühlingszwiebel (grüner Teil)
  • grüne Stangenbohnen
  • Gurke
  • Ingwer
  • Karotte
  • Kartoffel
  • Kohlrabi
  • Kichererbsen
  • Kürbis
  • Lauch (grüner Teil)
  • Mangold
  • Oliven
  • Paprika
  • Pastinake
  • Petersilie
  • Rettich
  • Rosenkohl
  • Rüben
  • Salat
  • Schnittlauch
  • Sojasprossen
  • Spinat
  • Tomate
  • Zucchini

Low-Fodmap-Früchte

  • Ananas
  • Banane
  • Blaubeere
  • Clementine
  • Erdbeere
  • Grapefruit
  • Himbeeren
  • Honigmelone
  • Kiwi
  • Limette
  • Mandarine
  • Orange
  • Rhabarber
  • Weintraube
  • Zitrone


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Low-Fodmap-Getreideprodukte

  • Buchweizen
  • Dinkel
  • Hafer
  • Hirse
  • Mais
  • Polenta
  • Quinoa
  • Reis
  • Popcorn
  • glutenfreie Produkte
  • Reisnudeln

Low-Fodmap-Milchprodukte

  • laktosefreie Milch
  • laktosefreie Milchprodukte
  • Brie
  • Butter
  • Camembert
  • Cheddar
  • Feta
  • Hartkäse
  • Kokosmilch
  • Mozzarella
  • Parmesan
  • Sojamilch

Andere Low-Fodmap-Nahrungsmittel

  • Ahornsirup
  • dunkle Schokolade
  • Eier
  • Essig
  • Fisch
  • Fischsauce
  • Hühnerfleisch
  • Kokosnuss
  • Lammfleisch
  • Marmelade
  • Meeresfrüchte
  • Olivenöl
  • Pflanzenöl
  • Rapsöl
  • Rindfleisch
  • Schweinefleisch
  • Senf
  • Sojasauce
  • Sorbet
  • Tofu
  • Truthahn
  • Wein (trocken)
  • Zucker
  • Zuckersirup

Beide Übersichten stammen aus dem von der deutschen Reizdarmhilfe e.V. empfohlenen „Ernährungsratgeber zur FODMAP-Diät“ (zu bestellen* u.a. bei Buch7, bücher.de oder Thalia). Wenn du auf der Suche nach mehr Informationen und Tipps bist, lohnt sich der Blick ins Buch.

Generell sind bei Reizdarm die Abklärung der Symptome mit einem Arzt sowie die Absprache der Ernährungsumstellung mit einer Ernährungsberatung sinnvoll.


Zöliakie und Nicht glutensensitive Enteropathie

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Bei der Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) handelt es sich um eine immunologisch vermittelte Systemerkrankung, die bei genetisch prädisponiertenPersonen durch glutenhaltige Nahrungsmittel zu histologischen Veränderungenam Dünndarm und zur Malabsorption und weiteren Symptomen auch an anderen Organen außerhalb des Darms führt. Sie besteht lebenslang und kann vom Kleinkind bis zum Erwachsenen im höheren Lebensalter auftreten. Neuere Untersuchungenkonnten zeigen, dass die Prävalenz der Zöliakie mit 1:100 deutlich höher liegt als bislang angenommen. Nur ein kleiner Teil (ca. 10 %) der Betroffenen weist typische Symptome auf, bei den meisten liegen nur wenige oder untypische Beschwerden vor. Eine Vielzahl ist auch völlig beschwerdefrei.

Abgrenzung der Zöliakie zum Krankheitsbild der „Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivtät“

Man unterscheidet heutzutage zwischen drei Gruppen an Erkrankungen, die durch Gluten bzw. glutenhaltige Getreide ausgelöst werden:
1. die Autoimmunerkrankung Zöliakie
2. die Weizenallergie
3. die Gluten- oder Weizensensitivität
Das Krankheitsbild der Weizensensitivität wurde bereits in den achtziger Jahren das erste Mal beschrieben, findet aber erst in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit und Bedeutung.
Die Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität ist eine Intoleranz gegenüber Weizenbestandteilen. Ursache ist wahrscheinlich nicht das im Weizen enthaltene Gluten, sondern die mit glutenhaltigen Produkten assoziierten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs), die zu einer Aktivierung des angeborenen Immunsystems über Toll-like-4-Rezeptoren führen. Das adaptive Immunsystem, das hauptsächlich bei Zöliakie aktiviert wird, spielt dagegen keine pathogenetische Rolle. Möglicherweise besitzen aber auch sogenannte FODMAPs eine gewisse Bedeutung. Hier handelt es sich um nicht resorbierbare „Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und (and) Polyole“, die in glutenhaltigen Getreiden, aber auch in Gemüse, Obst, Süßstoffen und Milchprodukten enthalten sind.. Bei einer Reihe von Patienten mit Reizdarmsyndrom kann man die Beschwerden durch eine FODMAP-arme Diät lindern. Bei einigen scheint aber auch nur die reine glutenfreie Ernährung eine Besserung zu bringen, obwohl andere FODMAP-haltige Lebensmittel weiter verzehrt werden (1). Sicher ist, dass es sich bei diesem unscharf definierten Krankheitsbild um eine nicht allergische oder autoimmun bedingte Erkrankung handelt, bei der der Konsum von weizenhaltigen Produkten Symptome verursacht, die jenen der Zöliakie ähnlich sind.
Dabei beginnen die Beschwerden meist relativ rasch nach der Aufnahme von glutenhaltigem Getreide und verschwinden ebenso rasch innerhalb von Tagen unter glutenfreier Ernährung. Die Betroffenen berichten über Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Kopfschmerzen, Benommenheit, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautveränderungen, depressive Stimmung und Anämie. Bei Kindern scheinen eher die gastrointestinalen Beschwerden und die Müdigkeit vorzuliegen. Komplikationen wie bei Zöliakie wie z.B. Assoziation mit weiteren Autoimmunerkrankungen werden bei unbehandelter Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität nicht beschrieben.
Auch zur Häufigkeit ist bislang wenig bekannt. Es handelt sich häufig um eine Selbstdiagnose, bei der verschiedene Diäten und Auslassversuche gemacht werden. In den bislang vorliegenden Arbeiten kann eine Prävalenz zwischen 0,5 und 6% vermutet werden. Unter Reizdarmpatienten könnten bis zu 30% von der Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität betroffen sein. Frauen in jüngerem und Mittleren Alter scheinen eher betroffen zu sein.
Feststellen lässt sie sich bislang nur durch eine Ausschlussdiagnostik. Nach Ausschluss einer Zöliakie und einer Weizenallergie sollte eine Elimination und Provokation mit Weizen durchgeführt werden. Wenn sich die Symptome unter weizenfreier Ernährung bessern und bei erneuter Belastung wieder auftreten, ist eine Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität wahrscheinlich. Die Diagnose sollte nach ca. 3-wöchiger Glutenkarenz durch eine doppelblinde orale Weizenprovokation bestätigt werden.
Spezifische Biomarker sind bislang nicht bekannt. Viele der Betroffenen (56%) weisen IgG-Antikörper gegen natives Gliadin (nicht deamidierte Gliadinpeptid-Antikörper!) auf. Diese sind deutlich seltener bei anderen Erkrankungen zu finden, nur bei Zöliakie in bis zu 81% der Fälle. Gliadin-IgA findet man dagegen bei nur knapp 8% der Betroffenen. Andere Zöliakie-typische-Antikörper wie Transglutaminase-, Endomysium- oder deamidierte Gliadinpeptid-Antikörper sind nicht nachzuweisen. HLA-DQ2 und -DQ8 findet sich nur in ca. 50% der Patienten (Zöliakie ca. 98%, Gesamtbevölkerung ca. 30%). Schleimhautveränderungen sind ebenfalls unüblich, nach der Einteilung nach Marsh findet sich nur ein Stadium 0 oder 1 mit einer mäßigen Erhöhung der intraepithelialen Lymphozyten.
In der Arbeit von Sapone et al. (3) finden sich Diagnosealgorithmen, die die Feststellung einer Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität erleichtern.
Weizensensitive Personen ohne Allergie oder Zöliakie sollten ähnlich wie Zöliakie-Betroffene eine glutenfreie Diät einhalten. Da die angeborene Immunität gegen ATIs wahrscheinlich eine zentrale Rolle spielt, ist es jedoch plausibel, dass die glutenfreie Diät weniger strikt eingehalten werden muss. Studien hierzu gibt es jedoch noch nicht.(4)
Literatur: 
(1) Biesiekirski JR et al, Gluten causes gastroinestinal symptoms in subjects without celiac disease. AM J Gastroenterol 2011, 106: 508-514
(2) Catassi C et al., Non-Celiac Gluten Sensitivity: The New Frontier of Gluten related disorders. Nutrients 2013: 5: 3839-3853
(3) Sapone A et al., Spectrum of gluten-related disorders: Consensus on new nomenclature and classification. BMC Med 2012, 10:13
(4) S2k-Leitlinie Zöliakie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) und der Deutscen Zöliakie-Gesellschaft (DZG)

Quelle: https://www.dzg-online.de/krankheitsbild.312.0.html


Was ist Gluten eigentlich?

Da ich weder eine Lebensmittelintoleranz habe, noch selber gerne Brot backe, habe ich tatsächlich keine Ahnung, was Gluten eigentlich ist. Nach einer kurzen Recherche weiß ich: Gluten ist ein Bestandteil vieler Getreide – eine Art Kleber – und sorgt dafür, dass Brot, Kuchen & Co. aufgehen und ihre Form behalten. Es setzt sich aus verschiedenen Eiweißen zusammen – diese sind eben in jenen verdächtigen Getreidesorten drin. Das Gluten entsteht allerdings erst, wenn diese Eiweiße nass werden und sich verbinden.


Einen hohen Glutengehalt haben zum Beispiel Weizen, Emmer und Einkorn – mich überrascht der hochgelobte Dinkel in der Liste. Weniger Gluten enthalten dagegen Roggen, Hafer und Gerste. Neben Brot, Nudeln, Kuchen oder Pizza versteckt sich der Kleber allerdings auch in weniger offensichtlichen Produkten wie Fruchtjoghurt, Schokolade und Bier. Vor allem in stark verarbeiteten Fertigprodukten, denn jenen wird er bei der Herstellung in Form von Aromen und Stabilisatoren beigemischt. Fun Fact: Seitan besteht eigentlich nur aus Gluten – und trotzdem liegt der Fleischersatz total im Trend. Weiß etwa niemand davon? Oder unterscheidet man schon in gutes und schlechtes Gluten?


 Seitan besteht eigentlich nur aus Gluten – und trotzdem liegt der Fleischersatz total im Trend. 


Was macht Gluten im Körper?

Bei gesunden Menschen wird Gluten ganz einfach verdaut, bei Zöliakie-Patienten, also den Menschen, die eine echte Glutenunverträglichkeit haben, kommt es dagegen zu einer Autoimmunreaktion: Die Dünndarmschleimhaut wird angegriffen, flacht langsam ab und löst sich auf. Wie lange das dauert, hängt ganz davon ab, wie viel Gluten der Patient zu sich nimmt und wie viel Zeit vergeht, bis die Krankheit erkannt wird. Dem Darm eines Zöliakie-Patienten kann schon ein Achtel Gramm Weizenmehl schaden, er muss sich also auf jeden Fall komplett glutenfrei ernähren. Gleichzeitig kann es aber auch 20 Jahre dauern, bis die Diagnose steht.

Zöliakie: echte Glutenunverträglichkeit

Das liegt vor allem daran, dass es kein einheitliches Krankheitsbild gibt. Denn: „Die typischen Magen-Darm-Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Übelkeit treten nur bei etwa zehn Prozent der Patienten auf“, erklärt mir Bianca Maurer, Pressesprecherin der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG). Bei allen anderen Patienten könnten die Symptome nicht verschiedener sein – von Schlaflosigkeit und Müdigkeit über Unfruchtbarkeit bis hin zur Depression. Die Mehrzahl der Symptome entstehen aufgrund von Mangelerscheinungen. Die haben viele Zöliakie-Patienten, da infolge der geschädigten Dünndarmschleimhaut viele Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen werden können.


Glutenunverträglichkeit hat kein einheitliches Krankheitsbild – die Symptome könnten verschiedener nicht sein.


Daher ist die Zöliakie eine ernstzunehmende Erkrankung, die laut Schätzungen allerdings nur ein Prozent der Bevölkerung betrifft – das sind etwa 800.000 Personen in Deutschland. Die Dunkelziffer ist bereits mit einberechnet, eine richtige Diagnose haben etwa die Hälfte davon. Aber wie kommt es dann, dass Europas größter Hersteller glutenfreier Lebensmittel über 300 Produkte im Sortiment hat und einen weltweiten Jahresumsatz von 320 Millionen Euro? Ein bisschen viel für eine kleine Randgruppe der Gesellschaft, oder? Und warum hat man eigentlich das Gefühl, dass mittlerweile jeder Zweite über Bauchschmerzen nach den Nudeln klagt?


Gesunden Menschen rät die Expertin der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft unbedingt von einer glutenfreien Ernährung ab.


Gluten-Empfindlichkeit und Trend-Empfindlichkeit

Zöliakie ist das eine – eine andere Sache ist die sogenannte Gluten-Empfindlichkeit oder auch Weizensensitivität. Die Symptome können denen einer Glutenunverträglichkeit ähnlich sein: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Kopfschmerzen, Benommenheit und Müdigkeit. Bei einer Weizensensitivität bleibt die Dünndarmschleimhaut allerdings verschont und es entstehen – anders als bei der Zöliakie – auch sonst keine gesundheitlichen Folgen oder Komplikationen, bestätigt mir Bianca Maurer von der DZG.

Wahrscheinlich reicht in diesem Fall eine glutenreduzierte Ernährung aus. Bis das Krankheitsbild abschließend geklärt ist, empfiehlt die DZG aber auch für Personen mit Weizensensitivität – d.h. Personen, bei denen eine Zöliakie bereits diagnostisch ausgeschlossen wurde – eine glutenfreie Ernährung.

Dann gibt es noch eine ganz andere Gruppe von Gluten-Vermeidern: Sie verzichten ganz ohne medizinische Begründung auf die Eiweißkleber – weil sich glutenfrei eben gut anhört, so wie frei von Zusatzstoffen oder Konservierungsstoffen. Sie glauben, dass ohne Gluten gleich gesund bedeutet. Dass glutenfrei beim Abnehmen hilft. Dabei ist vor allem bei glutenfreien Fertigprodukten genau das Gegenteil der Fall: Um das fehlende Gluten auszugleichen enthalten sie häufig mehr Fett und Zucker und sind damit kalorienhaltiger. „Für gesunde Menschen, bei denen keine medizinische Notwendigkeit wie Zöliakie oder Weizensensitivität besteht, bringt die glutenfreie Ernährung keine Vorteile“, stellt die Expertin von der DZG klar. Es sei zwar nicht schädlich, aber würde auch nichts besser machen – weder gesundheitlich, noch beim Abnehmen.


Glutenfreie Fertigprodukte sind nicht gesünder – ganz im Gegenteil: sie sind oft fett-, zucker- und kalorienhaltiger.


Eine andere Theorie: Die Fodmaps sind Schuld!

Menschen, die nach Brot, Croissant & Co. ein Unwohlsein fühlen, müssen aber nicht unbedingt auf den Weizen reagieren. Eine neue Studie der australischen Wissenschaftlerin Jessica Biesiekierski kam zu dem Ergebnis: Es könnte auch an den sogenannten Fodmaps liegen. Das sind vergärbare Zuckeralkohole, spezielle Kohlenhydrate. Normalerweise werden sie in Teigwaren durch eine lange Ruhezeit abgebaut, aber vor allem industriell hergestellte Teige haben heute oft keine Zeit mehr zum Gären. So erklären sich die Forscher, dass immer mehr Menschen darauf zu reagieren scheinen.


Ich ahne es schon: Fodmaps sind das Gluten 2017.

Wer eine Glutenunverträglichkeit vermutet, sollte am besten also erst einmal auf fertige Backwaren verzichten und auf selbstgebackenes Brot setzen. Wenn die Beschwerden dann verschwinden, lag es tatsächlich „nur“ an den Fodmaps, wenn nicht, dann sollte man zum Arzt. Gesunden Menschen rät die DZG-Expertin auch hier, nicht einfach so auf Lebensmittel zu verzichten: „Wer Fodmap-reiche Lebensmittel aus seinem Speiseplan streicht, verzichtet damit auch auf viele Gemüse- und Obstsorten und damit auf viel Gesundes“. Ich ahne schon: Fodmaps sind das Gluten 2017.

Trend glutenfrei: Vor- und Nachteile

Bianca Maurer sieht bei dem Glutenfrei-Trend vor allem ein großes Problem für Zöliakie-Patienten: „Es kann leicht passieren, dass diese nicht mehr ernst genommen werden und weniger Unterstützung in der Bevölkerung erfahren. Beim Essen außer Haus, zum Beispiel im Restaurant, kann der Trend dazu führen, dass bei der Zubereitung der glutenfreien Gerichte nicht streng genug auf Glutenfreiheit geachtet wird. Jemand der sich rein aus Trend glutenfrei ernährt, muss nicht auf Kontaminationen achten – für Zöliakiebetroffene dagegen birgt schon eine kleine Menge Weizenmehl Gefahren.“


Natürlich hat der Trend aber auch etwas Gutes: Glutenunverträglichkeit bekommt einen stärkeren öffentlichen Fokus, mehr Personen wissen über die Krankheit Bescheid, sind dementsprechend auch aufmerksamer bei sich selbst. Zudem wächst die Palette an glutenfreien Produkten ständig – und das freut natürlich die Patienten, die sich bisher vor allem mit trockenem Brot und einer kleinen Auswahl Ersatzprodukte begnügen mussten.

Glutenfreie Lebensmittel sind ein Verkaufsschlager

Apropos Produkte: Ich wundere mich nicht wirklich darüber, als ich in der ARD-Doku „Vegan, zuckerfrei, glutenfrei: Glaubensfrage Ernährung“ erfahre, dass Supermarkt-Kunden bereit sind, ein bis zwei Euro mehr für ein Produkt auszugeben, wenn „glutenfrei“ draufsteht. Der Experte im Video erklärt sich das so: „Der Kunde verbindet eine Höherwertigkeit mit dem Produkt“.


Supermarkt-Kunden sind bereit, ein bis zwei Euro mehr für ein Produkt zu zahlen, wenn „glutenfrei“ draufsteht.

Jaqueline Pante, Manager Nutrition Service & Corporate Communication bei Dr. Schär, dem Marktführer glutenfreier Produkte, erklärt mir, warum glutenfreie Produkte teurer sind: Das liegt zuerst einmal an den Rohstoffen, denn die Hersteller benötigen viele unterschiedliche Rohstoffe in gleichbleibender Qualität. Dafür sind langjährige und zuverlässige Partnerschaften mit Zulieferern nötig, denn in schlechten Erntejahren können die Hersteller nicht einfach auf alternative Rohstoff umsteigen können – sie müssen jederzeit 100 Prozent glutenfreie Rohstoffe bekommen. Und auch bei der Verarbeitung ist höchste Sorgfalt gefragt, damit das Produkt nicht „verunreinigt“.

Das Unternehmen gibt es bereits seit 1981. Damals glich Dr. Schär noch einer größeren Bäckerei, heute verkauft das Unternehmen auf der ganzen Welt glutenfreie Produkte wie Brot, Pasta, Gebäck und Tiefkühlprodukte. Dass die Zahlen so gestiegen sind, erklärt sich Pante mit dem zunehmenden Bewusstsein für die Krankheit und den darauf folgenden Mehr-Diagnosen. „Der Trend Glutenfrei ist überall präsent, Schär konzentriert sich seit jeher in seinem Tun und Handeln auf die Zöliakie Betroffenen“, sagt sie. „Unser Anspruch ist es, dazu beitragen, dass Zöliakie-Betroffene eine große Auswahl an Produkten und Serviceleistungen haben.“ Und trotzdem profitiert die Firma wie keine andere davon: zwischen 2002 und 2013 hat sich der Jahresumsatz weltweit mehr als verzehnfacht – auf 230 Millionen Euro. 2015, nur zwei Jahre später, lag er schon bei 320 Millionen weltweit. Das liegt an der Zunahme der Zöliakie-Diagnosen, aber sicherlich auch am Trend.


Bücher wie „Die Weizenwampe“ und „Dumm wie Brot“ hat die Expertin gelesen und hält gar nichts von ihnen.

Auch Jacqueline Pante erklärt mir, dass Menschen, für die eine glutenfreie Ernährung nicht medizinisch notwendig ist, keine gesundheitlichen Vorteile davon haben. Bücher wie „Dumm wie Brot“ und „Weizenwampe“  hat sie gelesen und hält gar nichts von ihnen: „Diese Bücher fundieren nicht auf Studien, welche die dargestellten Theorien unterstreichen können. Sie sind nur erfolgreich, weil sie scheinbar einfache Lösungen bieten“



Was ist drin in glutenfreien Produkten?

Jacqueline Pante erklärt mir außerdem, was überhaupt in glutenfreiem Brot drin steckt: Vor allem Reis- und Maismehl, Buchweizen, Quinoa, Kastanienmehl, Kartoffelstärke und einige weitere Zutaten. Für einige Brote wird zum Beispiel Sauerteig verwendet, der das Brot bekömmlich macht und dafür sorgt, dass es fast so schmeckt wie die glutenhaltige Variante. Was natürlich sofort auffällt: Für einfaches Weizenbrot braucht es gerade einmal eine Handvoll Zutaten, von denen alle aus Deutschland kommen können.

Quinoa stammt dagegen immer aus Südamerika, Hirse oft aus China. Und Deutschland ist nun auch nicht gerade für seinen Reisanbau bekannt. Bei Schär wird zwar darauf geachtet, dass die Rohstoffe – so weit wie eben möglich – aus Europa, im besten Fall aus Italien kommen, günstigere Hersteller werden darauf allerdings weniger Wert legen. Fest steht in jedem Fall: Glutenfreies kann nicht so regional sein wie glutenhaltiges Brot – und ist damit auch nicht unbedingt gut fürs Klima.

Wo kommt unser Getreide eigentlich her?

Deutschland steht mit über 47 Millionen Tonnen im Jahr (Stand 2013) auf Platz 13 der weltweit größten Getreideproduzenten. Auf 60 Prozent des deutschen Ackerlandes wird Getreide angebaut. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hatten wir 2014/2015 bei Weizen einen Selbstversorgungsgrad von 150 Prozent – zum Vergleich: bei Gemüse und Obst liegt er nur bei 38 Prozent. Man kann also davon ausgehen: Getreidesorten, die hier wachsen, essen wir hier auch.


Wer also auf glutenfreie Produkte verzichtet, wenn er sie nicht braucht, tut auch der Umwelt etwas Gutes.

Gluten: Fazit

Nach dieser umfangreichen Recherche bin ich nun um Einiges schlauer – vor allem weiß ich jetzt: Die Gluten-Angstmacherei ist Unsinn! Die Bauchschmerzen meiner Freunde sind wahrscheinlich keine Glutenunverträglichkeit, vielleicht eine Weizensensitivität, eher noch ein Placebo-Effekt – das bestätigen mir auch die Experten, was mich leicht überrascht.


Die Gluten-Angstmacherei ist Unsinn!

Fest steht außerdem: Heute definiert man sich immer mehr über das, was man isst – oder eben nicht isst. Und wer es sich leisten kann, nimmt sich dann den Luxus heraus, auf ein Grundnahrungsmittel zu verzichten, obwohl er es eigentlich verträgt. Brot und Nudeln haben ein verdammt schlechtes Image im Moment und das wird leider auch erst einmal so bleiben – schade, weil es eigentlich vollkommen unberechtigt ist. Getreide ist und bleibt gesund und ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Quelle: https://utopia.de/ratgeber/gluten/


Verstopfung

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Als Verstopfung bezeichnet man eine zu seltene Stuhlentleerung. Was „zu selten“ ist, hängt vom Alter und den Ernährungsgewohnheiten ab.
Kinder und Erwachsene haben im Schnitt 1 bis 3-mal am Tag Stuhlgang, aber auch 1 Stuhlentleerung alle zwei Tage ist noch normal. Dagegen entleeren gestillte Säuglinge oft 4 bis 5-mal am Tag den Darm (oder auch nur einmal pro Woche), ohne dass das krankhaft ist und sie Zeichen von Unwohlsein zeigen.
Neben dem „zu selten“ gibt es noch andere Zeichen einer Verstopfung: Wenn der Stuhl zu hart ist, nur unter Schmerzen oder mit starker Anstrengung abgesetzt werden kann, oder der Stuhl unvollständig entleert wird ­­­und sich größere Stuhlmassen im Enddarm ansammeln.

Dauert die Verstopfung länger als 2 Monate an, spricht man von „chronisch“ (in der medizinischen Fachsprache: „chronische Verstopfung” oder „chronische Obstipation“).


Was passiert bei normalem Stuhlgang?

Mehrmals am Tag schiebt der Darm eine Stuhlportion in den Enddarm, meistens nach den Mahlzeiten. Das löst dann ein Druckgefühl aus, das nach dem Ausscheiden des Stuhls aufhört. Es lässt sich durch Anspannen des Schließmuskels und der Muskeln des Beckenbodens aber auch „verkneifen“.
Dann verschwindet der Stuhldrang nach wenigen Minuten wieder, weil der Darm seinen Inhalt wieder ein Stück zurücktransportiert hat.#

Wie kommt es zur Verstopfung?

Oft sind es Änderungen im normalen Tagesablauf, die eine Verstopfung auslösen: eine lange Reise, ungewohntes Essen, eine Krankheit, die einen ein paar Tage ans Bett fesselt. Auch psychische Belastungssituationen können sich auf die Darmfunktion auswirken: ein Umzug, Geburt eines Geschwisters oder Konflikte in der Familie. Bei Säuglingen kann
die Umstellung von Brust- auf Flaschenmilch oder der Beginn der Breifütterung der Auslöser sein. Viele Kleinkinder entwickeln zum Zeitpunkt des Sauberwerdens oder nach einer Durchfallerkrankung eine Verstopfung.

Am Anfang einer chronischen Verstopfung steht oft eine Irritation der Kinder im Rahmen der Stuhlentleerung.
Dafür kann ein wunder Po oder kleine Einrisse der Haut am Darmausgang verantwortlich sein. Dadurch tut die Darmentleerung weh und das Kind versucht, durch „Verkneifen“ des Stuhls diese Schmerzen zu vermeiden. Bleibt der Stuhl dann länger im Darm, härtet er ein und es entstehen große Ballen, die wieder schmerzhafte Einrisse im After mit Blutauflagerungen des Stuhls beim Toilettengang verursachen können. Jetzt versucht das Kind, die Stuhlentleerung zu verhindern, was seltsam aussehen kann: Manche Kinder überkreuzen im Sitzen oder Stehen die Beine, hocken auf dereigenen Faust, rutschen auf Stuhllehnen herum oder verkriechen sich unter dem Tisch. Vor Anstrengung bei diesen Rückhaltemanövern bekommen sie oft einen roten Kopf.

Ist Verstopfung gefährlich?

Nein, eine Verstopfung ist nicht gefährlich.
Es kommt dadurch nicht zu einer „inneren Vergiftung“. Die durch die Einrisse bedingten Blutauflagerungen des Stuhls haben nichts mit einer Krebserkrankung zu tun. Dennoch sollte eine Verstopfung möglichst früh erkannt und behandelt werden, denn sonst kann sich dieses Problem verselbstständigen und zum Dauerzustand werden!

Für das betroffene Kind sind die Schmerzen und auch die damit verbundenen Verhaltensprobleme sehr unangenehm. Für manche Eltern sind diese Verhaltensweisen schwer verständlich; sie versuchen, Druck auszuüben. Über die Angst vor der Entleerung des Darms oder Angst vor der Toilette können die Kinder aber schwer hinwegkommen. 

Eine weitere sehr unangenehme Folge kann die Ausweitung des Darmes sein, wodurch das Kind nach einer Zeit das Gefühl für Stuhldrang verliert. Manchmal werden dann ganz unbemerkt kleine Stuhlmengen in die Unterwäsche abgesetzt und das Kind leidet meist sehr unter dieser „Unsauberkeit“. Dieses „Stuhlschmieren“ darf nicht als Durchfall fehl gedeutet werden, sondern ist Folge einer chronischen Verstopfung. Schimpfen und Bestrafen nützen in dieser Situation überhaupt nichts. Das Kind braucht vielmehr Hilfe, um die Kontrolle über seine Darmfunktion zurückzubekommen.

Was ist zu tun?

Zunächst sollte das Kind einer/m Kinder- und Jugendärztin/-arzt vorgestellt werden, wo das Ausmaß der Verstopfung festgestellt und seltene Organerkrankungen ausgeschlossen werden. Dafür ist in der Regel eine gute körperliche Untersuchung ausreichend, möglichst auch mit Ultraschall des Bauches. Ist Ihr Kind schon verständig, wird auch die Darmfunktion erklärt.
Die Behandlung der Verstopfung soll Ihrem Kind zunächst die Angst vor einem schmerzhaften Stuhlgang nehmen. Wenn sich große Stuhlmengen angesammelt haben, muss man diese zunächst herausbekommen, bevor die Routinebehandlung der Verstopfung funktionieren kann.

Je nach Alter des Kindes und Dauer des Problems wird die Verstopfung mit unterschiedlichen Mitteln behandelt:

Säuglinge und junge Kleinkinder

  • Pflege des Pos und Afters, um Entzündungen zu beseitigen.
  • Meist sind auch Medikamente zum Weichhalten des Stuhls sinnvoll, damit das Kind wieder die Erfahrung einer schmerzfreien Stuhlentleerung macht (nach Verordnung durch die/den Kinder- und Jugendärztin/-arzt).
  • Ernährungsumstellung, um den Stuhl weich zu halten (z. B. mit Obst, verdünnten Säften, Vollkornprodukten).
  • Bei Säuglingen kann eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit die Verstopfung verursachen; dann ist ein entsprechender Diätversuch sinnvoll, da Allergietests unzuverlässig sind.
  • Glycerinzäpfchen oder Mini-Klistier zur Auslösung des Stuhlgangs (aber nicht bei entzündetem Po und nie gegen den Widerstand der Kinder, weil dies die Angst nur verstärkt).
  • Toilettensitzungen je nach Entwicklungsstand und Bereitschaft des Kindes, nie mit Zwang!

Kindergarten- und Schulkinder

  • Erklären der Darmfunktion mit einfachen Worten.
  • Weichhalten des Stuhls mit Medikamenten (keine Abführmittel, sondern Stoffe, die Wasser im Darm binden und auch in der Dauertherapie harmlos sind) nach Verordnung durch die/den Kinder- und Jugendärztin/-arzt.
  • „Toilettentraining“: Nach der Hauptmahlzeit oder bei Anzeichen für Stuhldrang sollte das Kind an den Toilettengang erinnert werden. 
  • Wenn das Kind versucht zu „verkneifen“, sollte es davon abgelenkt werden. Die Sitzungen sollten nicht mehr als 5 – 10 Minuten dauern.
  • Hilfreich ist bequemes Sitzen auf der Toilette (z. B. mit Schemel oder Kindersitz) und ein Lob für jedes Absetzen von Stuhl.
  • Einläufe und Klistiere sollten möglichst vermeiden werden, weil die meisten Kinder diese als äußerst unangenehm empfinden und dies die Angst vor der Stuhlentleerung nur verschlimmert.

Tipps und Tricks beim Essen und Trinken

- altersentsprechende Mischkost mit viel Obst, Rohkost, möglichst ohne absolute Verbote für z. B. Banane oder Schokolade
- bei großen Milchmengen (viele Kalorien, keine Ballaststoffe) Beschränkung auf ein Glas/Tag
- morgens vor dem Frühstück ein Glas Orangen- oder Birnensaft, im Tagesverlauf verdünnte Säfte

Wenn die Verstopfung bereits kurz nach der Geburt begonnen hat oder wenn der Bauch oft sehr dick ist und das Kind nicht gut an Gewicht zunimmt, sollte Hilfe bei den Kinderärzten gesucht werden. Auch eine lang andauernde Verstopfung, die nicht auf die Behandlung anspricht, sollte Grund für eine weitergehende Untersuchung sein (z. B. Ausschluss einer Zöliakie).

Ein Wort zum Schluss: Haben Sie Geduld und machen Sie ihrem Kind bei Rückschlägen Mut: Es kann viele Monate
dauern, bis sich das Stuhlverhalten nach einer Verstopfung normalisiert.

Quelle: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-verstopfung

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/verstopfung/therapie/

Würmer

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Wie bekommt man Würmer?

  • Indem man Nahrungsmittel, Gegenstände, Sand oder Erde in den Mund nimmt, die mit Spuren von Kot wurminfizierter Tiere oder Menschen verschmutzt sind;
  • indem man Staub, der mit winzig kleinen Wurmeiern verschmutzt ist, einatmet;
  • indem man sich selbst neu ansteckt (vor allem mit Madenwürmern), wenn durch das Kratzen am Po Wurmeier über die Finger in den Mund geraten; auf diesem Weg können Wurmeier auch über alle möglichen Gegenstände auf andere übertragen werden;
  • indem man rohes oder halb gares, mit Wurmlarven infiziertes Fleisch verzehrt (Bandwürmer).

Woran erkennt man, dass man Würmer hat?

  • Wurmerkrankungen ziehen oft überhaupt keine Beschwerden nach sich und bleiben deshalb sehr oft unbemerkt.
  • Wenn doch Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, seltener Durchfall, geben diese meist keinen klaren Hinweis auf eine Wurmerkrankung, weil sie vielerlei Ursachen haben können.
  • Typisch für die Infektion mit Madenwürmern (die in Deutschland häufigste Wurmerkrankung) ist das nächtliche Jucken oder seltener auch Schmerzen am Darmausgang.
  • Manchmal lässt sich eine Wurmerkrankung daran erkennen, dass Würmer im Stuhl sichtbar sind.

Was tun gegen Würmer?

  • Sich von Kinder- und Jugendarzt oder -ärztin ein für das Kind geeignetes Wurmmittel verschreiben lassen und nach Vorschrift verabreichen.
  • Auf strenge Hygiene achten: häufiges Händewaschen (einschließlich Fingernägel, insbesondere nach jedem Toilettengang und vor dem Essen), Unterwäsche und Bettwäsche täglich wechseln und bei mindestens 60° Grad Celsius waschen.
  • Mit dem Arzt oder der Ärztin abklären, ob die übrigen Familienmitglieder gleich mitbehandelt werden sollen.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin?

  • Wenn Kinder über nächtlichen Juckreiz am Darmausgang klagen, schlecht schlafen, Gewicht verlieren, Augenränder haben oder in einem schlechten Allgemeinzustand sind.
  •  Wenn sich im Stuhl Würmer oder wurmähnliche Gebilde finden.
  •  Wenn Blutungen aus dem Darm oder beim Husten oder blutiges Erbrechen auftreten. 
  • Bei Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit oder übermäßigen Hungerattacken sowie Bauchschmerzen mit unklarer Ursache sowie Gelbfärbung der Haut oder der Augen.

Wie lassen sich Wurmerkrankungen vermeiden?

  • Nach jedem Toilettengang, vor jedem Essen und nach dem Spielen im Freien die Hände gründlich mit Seife waschen.
  • Fingernägel kurz halten.
  • Kinder daran hindern, Sand oder Erde in den Mund zu nehmen.
  • Gemüse, Salat und Obst, das roh verspeist werden soll, gründlich reinigen oder das Gemüse und Obst für 30 Sekunden in kochendes Wasser halten.
  • Selbst gesammelte Waldfrüchte, Pilze und Ähnliches möglichst nicht ungekocht, auf keinen Fall ungewaschen verzehren oder nur in getrocknetem Zustand essen; in Gegenden, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, Waldbeeren und Pilze überhaupt nicht verzehren.
  • Fleisch und Fisch möglichst nicht roh oder halbgar verzehren. 
  • Spielsachen, die auch außerhalb der Wohnung benutzt werden, regelmäßig gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen. Haustiere regelmäßig entwurmen. 
  • Vorsicht bei Reisen in tropische und subtropische Gebiete.
  • Keinen menschlichen Stuhl als Düngezusatz verwenden.


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/alltagstipps/wuermer/vorbeugen-behandeln/

Durchfall

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Was sind die Ursachen?

Plötzlich auftretender weicher bis wässriger Stuhl bei einem bisher gesunden Kind ist meistens Folge einer infektiösen Magen-Darmerkrankung. Häufig treten vor oder mit dem Durchfall auch noch Erbrechen und Fieber auf. Auslöser der Infektion sind sehr häufig Rota- und Noroviren oder durch Bakterien verunreinigte Lebensmittel. Diese Erreger greifen die Darmschleimhaut direkt an oder schädigen sie durch ihre Gifte (Toxine). Der Darm kann Wasser und verschiedene Salze (Elektrolyte) nicht mehr ausreichend aus dem Speisebrei in das Blut (und damit in den Körper) zurückholen. Mit dem wässrigen Stuhl gehen so in kurzer Zeit große Mengen an Flüssigkeit und Blutsalzen verloren, der Körper trocknet aus.


Wie gefährlich ist eine Durchfallerkrankung?

Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre sind am stärksten gefährdet. Bei kleinen Kindern kann heftiger Durchfall, besonders wenn zusätzlich Erbrechen auftritt, schon innerhalb weniger Stunden zu einer starken Austrocknung führen: Dies kann ernste Konsequenzen für die Gesundheit Ihres Kindes haben.

Was können Eltern tun?

Am wichtigsten ist es, die durch Durchfall und Erbrechen verlorene Menge an Flüssigkeit und Blutsalzen (Elektrolyte) mit einer speziellen Trinklösung aus Salz (Natrium) und Traubenzucker (Glukose) sehr rasch zu ersetzen. Nur mit Hilfe der richtigen Elektrolyt-Glukose-Mischung kann das für den Körper so wichtige Wasser optimal vom Darm aufgenommen werden. Fertige, in Pulverform erhältliche „Elektrolyt-Glukose-Trinklösungen“ im richtigen Mischungsverhältnis gibt es in jeder Apotheke zu kaufen.

Bitte beachten Sie immer genau die Gebrauchsanleitung dieser Trinklösungen, denn ein zu geringer oder zu hoher Verdünnungsgrad kann gefährliche Folgen haben!

Wie viel Trinklösung braucht mein Kind?

Die Menge hängt sowohl vom Alter und dem Gewicht Ihres Kindes als auch von der Flüssigkeitsmenge ab, die durch Durchfall und Erbrechen verloren gegangen ist.
Zeigt Ihr Kind schon Zeichen der Austrocknung, z. B. eine trockene Zunge, eingesunkene Augen und ist unruhig oder sehr durstig, benötigt es in den ersten 3–4 Stunden 40–50 ml Elektrolyt-Glukose-Mischung pro Kilogramm Körpergewicht.
Zeigt Ihr Kind noch keine Zeichen der Austrocknung, ersetzen Sie Ihrem Kind die abgeschätzte verlorene Flüssigkeit durch die Trinklösung.
Bei Säuglingen sind das 50–100 ml, bei Kleinkindern 100–150 ml nach jedem flüssigen Stuhl oder Erbrechen.

Wie nimmt mein Kind die Trinklösung am besten an?

Die Trinklösung kann gekühlt oder bei Zimmertemperatur gegeben werden.

Wenn Ihr Kind erbricht, geben Sie zu Beginn alle 2 Minuten kleine Mengen mit einem Teelöffel. Sollte Ihr Kind den Löffel ablehnen, können Sie die Trinklösung auch mit Hilfe einer Spritze in den Mund verabreichen. Erst wenn auf diese Weise 100–200 ml eingenommen wurden, können Sie dem Kind größere Mengen auf einmal aus dem Becher oder der Flasche anbieten (z. B. 30–50 ml alle 15 Minuten).

Wenn Ihr Kind nicht erbricht, können Sie gleich mit den größeren Mengen beginnen.

Wann und was darf ich meinem Kind wieder zu essen geben?

Der Darm braucht für den Heilungsprozess Energie. Wenn Sie Ihr Kind stillen, können Sie es zwischen dem Füttern der Trinklösung an die Brust legen. Sobald der Körper Ihres Kindes wieder gut mit Flüssigkeit versorgt ist (was nach 3–4 Stunden der Fall sein sollte), geben Sie ihm auch wieder die gewohnte Nahrung. Säuglinge erhalten Muttermilch oder ihre übliche Flaschennahrung in normaler Konzentration (nicht verdünnt), Kleinkinder erhalten ihre gewohnte Kost. Günstig sind stärkehaltige Produkte wie Nudeln, Breie, Kartoffeln, Brot oder Zwieback. Auch Fett ist erlaubt.
Schränken Sie in den ersten Tagen stark zuckerhaltige Speisen und Getränke, besonders Säfte und Softdrinks, ein.

Auch bei richtiger Behandlung dauert der Durchfall meist 2 oder 3 Tage an. In dieser Zeit sollten Sie Ihrem Kind reichlich Flüssigkeit anbieten! Bei wässrigem Durchfall geben Sie auch weiterhin die Trinklösung.

Medikamente und Hausmittel

Die Gabe zahlreicher Medikamente ist bei Brechdurchfall im Säuglings- und Kleinkindalter nicht nur sinnlos, sondern gefährlich. Einige wenige Medikamente können allerdings bei frühem Einsatz die Durchfalldauer verkürzen und können eine Ergänzung, keinesfalls aber ein Ersatz für die Trinklösung sein. Die Entscheidung über den Einsatz von Medikamenten sollten Sie in jedem Fall gemeinsam mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt treffen.

Cola-Getränke, Salzstangen, lange „Teepausen“ und eine tagelange „Durchfalldiät“ mit fettarmen Speisen sind zur Behandlung ungeeignet.

In folgenden Situationen sollten Sie umgehend die kinder- und jugendärztliche Praxis oder auch die Notfallambulanz einer Kinderklinik aufsuchen:

  • Ihr Kind ist jünger als 7 Monate oder wiegt weniger als 8 kg (besonders Frühgeborene).
  • Ihr Kind hat eine andere bekannte Grundkrankheit, besonders am Darm, der Niere oder eine Stoffwechselerkrankung.
  • Ihr Kind hat hohes Fieber (> 39,5 °C).
  • Ihr Kind zeigt auffälliges Verhalten wie Hinfälligkeit, Gereiztheit, schrilles Schreien, Trinkschwäche.
  • Ihr Kind hat sehr zahlreiche und große Mengen wässrigen Stuhls z. B. > 8 – 10 Stühle pro Tag.
  • Ihr Kind leidet an unstillbarem Erbrechen.
  • Ihr Kind verweigert trotz Zeichen der Austrocknung die Trinklösung.
  • Der Zustand Ihres Kindes verschlechtert sich trotz Gabe der Trinklösung.
  • Ihr Kind leidet an blutigen Durchfällen (mehr als einzelne Blutfäden).
  • Wenn Sie sich überfordert fühlen oder unsicher sind.
     

Wie kann ich Durchfallerkrankungen vorbeugen?

In den ersten Lebensmonaten schützt Stillen, auch teilweises Stillen, Ihr Kind vor Infektionen, einschließlich Durchfall.

Vermeiden Sie Infektionen durch Lebensmittel: Bereiten Sie Flaschenmilch stets frisch zu und kochen oder braten Sie Fleisch und Eier gut durch.


Quelle: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-durchfall

Bewegung und Adpositas

Ernährung

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Hier finden Sie von den Kinderärzten im Netz allgemeine Hinweise zur gesunden Ernährung:


Für Fortgeschrittene und Eltern, die nachhaltig etwas verändern wollen, können wir diese Homepage empfehlen:


Lernen, wie man sich gesund und gut ernährt, ist für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich nicht nur wesentlich auf Wachstum, Entwicklung und Leistungsfähigkeit aus, sondern beeinflusst auch die spätere Gesundheit im Erwachsenenalter. 


Die "Ernährungs-Pyramide"

Wir empfehlen die Ernährungspyramide der Schweiz.
Herausgeber sind die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV.

1. UNGESÜSSTE (!) Getränke:
Die Basis der Pyramide bilden ungesüsste Getränke (z. B. Wasser, Tee).
2. Gemüse und Früchte
Auf der zweiten Stufe stehen Gemüse und Früchte. Gemüse sollte dabei den größten Teil der verzehrten Nahrungsmittel ausmachen. Leicht gedünstet ist es leichter verdaulich. Obst enthält von Natur aus viel Zucker und sollte daher in geringeren Mengen als Gemüse, aber deutlich mehr als andere Kohlenhydrate und Proteine gegessen werden.
3. Stärkereich und Kohlehydrate
Auf der dritten Stufe folgen stärkereiche Lebensmittel wie z. B. (Vollkorn-)Brot, Kartoffeln, Hülsenfrüchte u. a..
Nudeln und Reis am besten ebenfalls in Vollkorn.
4. Proteinreiche Lebensmittel
In der vierten Stufe sind proteinreiche Lebensmittel zusammengefasst wie z. B. Milch, Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch sowie pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Trockensoja, Seitan etc.
5. Fette, Öle, Nüsse
Dabei sollte gute Oliven- oder Leinöl verwendet werden und Öle bzw. Fette mit einem hohen Anteil an Omega 3. Auch die geklärte ayurvedische Butter, das so genannte Ghee ist zu empfehlen.
6. Möglichst zu vermeiden
Den kleinsten Teil (oberste Spitze) der Psyramide machen Lebensmittel aus, die mit Maß zu geniessen sind, wie Süssigkeiten, Süssgetränke, salzige Knabbereien und alkoholische Getränke.

Detaillierte Empfehlungen sind auf der Internetseite der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE zu finden.


Tiefkühlware ist eine Alternative zu frischen Produkten.
Jedoch sollten Sie KEINE Fertiggerichte verwenden.
Das gilt genau so für Dosen oder Feritggerichten aus dem Glas.

Wir empfehlen eine überwiegend pflanzenbasierte und vegetarische Ernährung mit 1 pro Woche einem Fischgericht.
Nicht nur für die eigene Gesundheit Ihres Kindes und der gesamten Familie, sondern auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit.
Warum finden, Sie im nächsten Punkt.

Weitere Tipps:

  • Essen außer Haus https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/essen-ausser-haus/
  • Förderung gesundes Essen: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/gesundes-ernaehrungsverhalten/
  • https://www.in-form.de/fileadmin/Dokumente/Materialien/Macht_Dampf_Broschuere_281_29.pdf
  • https://www.gluecksknirpse.de/onlinekurse/gehirnfood-immunfood-gesunde-suessigkeiten-snacks/

Vegetarische und Vegane Ernährung

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Vegane Ernährung reduziert Insulin Resistenz:

Lesen Sie hier mehr: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89235/Vegane-Diaet-bessert-Insulinresistenz-bei-Adipositas



Stiftung Kindergesunddheit empfiehlt fleischlose Kost für Kinder:

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/119155/Stiftung-Kindergesundheit-empfiehlt-fleischlose-Kost-fuer-Kinder?fbclid=IwAR07BRIqn38WHNDDdT9wJNiKMzbJLcD5w2KJEcNIiPfQdi7V9Uo7FTZJT3Y

München – Eine fleischlose Kost ist bei einer ausgewogenen Ernährung auch für Kinder gesund. Darauf weist die Stiftung Kindergesundheit hin. Sie bezieht sich dabei auf die lakto-ovo-vegetarische Kost, in der auf Fleisch und Fisch verzichtet wird, die aber Milch und Eier als wichtige Nährstofflieferanten ent­hält.

Vegetarier profitieren laut der Stiftung meist von ihrer Ernährungsentscheidung. Die vegetarische Ernäh­rung entspreche vielen Empfehlungen der modernen Ernährungswissenschaft: Sie sei in aller Regel we­ni­ger energiereich, enthalte eine geringere Menge an gesättigten Fettsäuren, an Cholesterin und tieri­schem Eiweiß, dafür mehr an Ballaststoffen und den gesundheitlich vorteilhaften Anti­oxidantien.

Bei Kindern sollten Eltern aber zwei wichtige Prinzipien für alle Ernährungsformen beachten, betont Ber­thold Koletzko, Stoffwechselspezialist der Ludwigs-Maximilians-Universität München und Vorsitzen­der der Stiftung Kindergesundheit.

Erstens: Je mehr Lebensmittelgruppen aus der Ernährung ausgeschlossen würden, desto größer sei die Gefahr, dass die gewählte Kostform zu einer Fehlernährung und dadurch zu Mangelerscheinungen beim Kind führe.

Zweitens: Je jünger ein Kind bei der Einführung einer einschränkenden Ernährungsweise sei, desto wahr­scheinlicher sei das Auftreten einer Mangelerscheinung, die dem sich noch entwickelnden Organismus des Kindes Schaden zufüge.

ABER! Bei vegetarischen Familien, die ihre pflanzliche Kost mit Milch, Milchprodukten und Eiern ergänz­ten („Lakto-ovo-vegetarier“) bestehe keine Gefahr eines Mangels, wenn die Kost insgesamt ausgewogen zusammengesetzt sei. Auch die lakto-vegetarische Ernährung, bei der zusätzlich auf den Genuss von Eiern verzichtet wird, könne eine vollwertige Kost sein.

„Kinder, die nach diesen Prinzipien ernährt werden, haben hinsichtlich ihres Wachstums und ihrer Ent­wicklung keine Beeinträchtigungen zu befürchten“, so Koletzko. Eine derartige Ernährung im Kindesalter sei nicht nur möglich, sondern besitze sogar schützende Effekte vor der späteren Entwicklung von Fett­sucht, Herzinfarkt und Diabetes, hieß es aus der Stiftung Kindergesundheit.

Familien, die sich vegan ernährten, sollten sich aber intensiv diätetisch und medizinisch beraten lassen, um Gefahren für ihr Kind vorzubeugen und eine ungestörte Entwicklung zu ermöglichen, so der Stoff­wechselexperte. © hil/aerzteblatt.de

Ernährungsbericht: Keine Nachteile für vegan und vegetarisch lebende Kinder

Berlin – Auch bei Kindern, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, ist die Versorgung mit Hauptnährstoffen sowie den meisten Vitaminen und Nährstoffen ausreichend. Das ist eines der Ergebnisse der VeChi-Youth-Studie, die gestern im Rahmen des 14. Ernährungsberichts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlicht wurde.

Der Bericht wird alle vier Jahre mit finanzieller Unterstützung des Bundesernährungs­ministeriums (BMEL) erstellt und soll ein aktuelles Bild der Ernährungssituation der Deutschen vermitteln. Für Felder, die bislang wenig untersucht sind, werden jeweils eigene Studien durchgeführt.
...
Auch mit dem viel diskutierten Vitamin B12 seien alle drei Gruppen ausreichend versorgt gewesen, so Keller. Offenbar werde auf eine ausreichende Supplementierung bei der veganen und vegetarischen Ernährung geachtet. Zudem verzehrten Kinder mit diesen beiden Ernährungsweisen den Angaben zufolge mehr Gemüse, Obst , Hülsenfrüchte und Nüsse. Die Veganer naschten zudem am wenigsten und griffen seltener zu Fertignahrungsmitteln.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118679/Ernaehrungsbericht-Keine-Nachteile-fuer-vegan-und-vegetarisch-lebende-Kinder

Probleme mit dem Essen

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Manche Kinder sind über lange Zeit, manchmal über Jahre hinweg, sehr „eigen“ in ihrem Essverhalten. Sie essen zum Beispiel über lange Zeit nur wenige verschiedene Lebensmittel oder auffällig wenig. Dies muss kein Anlass zur Sorge sein, solange sich Ihr Kind gesund entwickelt und aktiv ist. 

Wenn Ihr Kind jedoch oft antriebslos und krank ist, sollten Sie etwas unternehmen und sich an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wenden. Auch wenn Sie sich grundsätzlich Sorgen über das Essverhalten Ihres Kindes machen und das Gefühl haben, mit schwierigen Esssituationen allein nicht fertig zu werden, sollten Sie Unterstützung von außen holen.


Oft sind es schon die kleineren Probleme rund ums Essen, die den Familienalltag zuweilen belasten können. Hier einige hilfreiche Tipps.
Alltagstipp ansehen https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/alltagstipps/essprobleme/alltagsprobleme/

Sehr eingeschränkte Auswahl an Lebensmitteln

Manche Kinder essen über Jahre hinweg nur sehr wenige verschiedene Lebensmittel. Meist lassen sich diese an einer oder zwei Händen abzählen. Diese Kinder wollen ungern neue Lebensmittel ausprobieren, haben oftmals Probleme beim Schlucken von ungewohnten Speisen und zeigen dies vereinzelt auch durch Würgen oder Erbrechen. 

Für Sie als Eltern kann die Situation sehr belastend sein, und es ist verständlich, wenn Sie sich sorgen. Doch in der Regel entwickeln sich diese Kinder normal und sind gesund. Auch medizinisch gesehen weisen sie häufig keine Nährstoffmängel auf. Im Kleinkindalter geht dieses auffällige Essverhalten meist von selbst vorüber. Wenn ein Kind zuvor bereits vielseitiger gegessen hat, findet es in den meisten Fällen ebenfalls wieder von allein zu diesem vorherigen Essverhalten zurück – auch wenn dies manchmal etwas dauern kann. Es gibt aber auch immer wieder Kinder, die noch nie eine große Auswahl an Lebensmitteln wollten und dies auch für eine lange Zeit beibehalten werden. Spätestens als Jugendliche erweitern sie meist von selbst ihre Auswahl an Speisen, und als Erwachsene essen sie dann meist ganz normal. 

  • Besprechen Sie das Problem mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, um organische Ursachen ausschließen zu können und sicherzugehen, dass sich Ihr Kind altersgerecht entwickelt und keine Nährstoffmängel aufweist. 
  • Auch wenn Sie selbst den Eindruck haben, dass sich Ihr Kind nicht altersgerecht entwickelt oder sich aufgrund seines Essverhalten innerhalb der Familie oder im Freundeskreis stark isoliert, sollten Sie dies in der kinderärztlichen Praxis ansprechen.
  • Versuchen Sie, so wenig wie möglich einzugreifen und der Situation nicht zu viel Bedeutung beizumessen.

Gegebenenfalls kann auch die Unterstützung durch eine Ernährungsberatung hilfreich und nützlich sein.

Extrem wenig essen

Manche Kinder nehmen über längere Zeit nur sehr kleine Essensmengen zu sich und zeigen wenig Appetit. Dabei können sie durchaus ausgewogen essen, nur die Menge ist auffällig gering. 

Bei Kindern im Vorschulalter kommt dieses Essverhalten häufig vor und ist in der Regel unproblematisch. Sie sind medizinisch gesehen gesund, entwickeln sich normal und werden ihr ganzes Leben lang vermutlich eher schlank bleiben. Meist findet sich in der Familie mindestens noch ein anderes Familienmitglied, das ebenfalls wenig isst. 
Was Eltern tun können:

  • Drängen Sie Ihr Kind nicht zum Essen, auch wenn Ihnen die gegessene Menge gering vorkommt. 
  • Belohnen oder bestrafen Sie Ihr Kind nicht für sein Essverhalten.
  • Beobachten Sie das Essverhalten Ihres Kindes, machen Sie es aber nicht zu einem ständigen Thema. Solange es keine medizinischen Gründe gibt, die eine Änderung der Situation erfordern, sollten Sie die Essgewohnheiten Ihres Kindes so gelassen wie möglich annehmen.

Sie sollten allerdings einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn Sie den Eindruck haben, dass sich ihr Kind körperlich nicht normal entwickelt. Auch wenn Ihr Kind auffällig wenig isst und dabei oft krank wird oder über einen längeren Zeitraum hinweg unglücklich wirkt, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Vorbild statt Kontrolle

Besonders kleine Kinder lernen durch Nachahmung, auch bei der Ernährung. Wenn sich die Eltern gesund ernähren, wird ihr Kind dies übernehmen (genauso ist es aber auch bei einem schlechten Vorbild). Eltern sollten der Versuchung widerstehen, das Essverhalten ihrer Kinder streng zu kontrollieren. Besser ist es, ein ausgewogenes Essensangebot bereitzustellen. Dem Kind bleibt dann überlassen, wie viel es davon isst. Auf diese Weise entwickelt das Kind ein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl: die beste Vorbeugung vor Überernährung und Übergewicht.

Gut zu wissen:

Die in den ersten Lebensjahren geprägten Essgewohnheiten werden oft bis in das Erwachsenenalter beibehalten.

Quelle: https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-gesundes-essen



„Klassische“ Essstörungen spielen bis zum Schulalter keine Rolle

Bis ins Vorschulalter kommen Essstörungen im eigentlichen Sinne so gut wie nicht vor. Hierzu gehören im Wesentlichen die folgenden drei Hauptformen:

  • Magersucht (Anorexie, Anorexia nervosa).
  • Bulimie (Bulimia nervosa) auch Ess-Brech-Sucht genannt.
  • Binge-Eating-Störung (Binge eating disorder); hierbei kommt es zu wiederholten Essattacken, bei denen übermäßig viel getrunken und gegessen wird.

Während Essattacken vereinzelt im Kindesalter beobachtet werden können, treten die ausgeprägten Essstörungen erst im Jugendalter und später auf.

Wichtig zu wissen ist für Sie als Eltern, dass ein zeitweise auffälliges oder ungewohntes Essverhalten im Kleinkindalter noch keine Essstörung ist und auch nicht bedeutet, dass das Kind im späteren Alter eine schwerwiegende, gesundheitsschädigende „klassische“ Essstörung entwickelt. Hierfür sind die Ursachen vielschichtig und bestehen meist aus einem Bündel unterschiedlicher Faktoren.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Essstörungen finden Sie im weiteren Internetangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: bzga-essstoerungen.de. (Stand: 20.3.2019)


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/essprobleme/problemsituationen/

Mein Kind ist zu dick

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Adipositas heißt auch Fettsucht.

Warum nimmt die Zahl übergewichtiger Kinder zu?

Die starke Zunahme von Übergewicht in den letzten Jahren: Die Ursachen liegen in den veränderten Lebensbedingungen (z.B. größeres Lebensmittelangebot, Werbung, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten für Kinder, größeres Fernseh- und Computerangebot), die das Bewegungs- und Ernährungsverhalten deutlich beeinflusst haben.
ELTERN sind VORBILD

Welche Folgen kann Übergewicht im Kindesalter haben?

Aus übergewichtigen Kindern werden meist übergewichtige Erwachsene. Als Folgen des krankhaften Übergewichts sind erwiesen:

  • das Auftreten von Typ-2-Diabetes mellitus („Altersdiabetes“)
  • Erkrankungen von Herz und Kreislauf (Bluthochdruck, Herzinfarkt)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (insbesondere Sprung-, Knie- und Hüftgelenke und Rücken)
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Leberverfettung und -entzündung sowie Gallensteine
  • Atemnot, bei Bewegung und auch im Liegen
  • Störungen des Hormonhaushalts

Diese Folgeerkrankungen können bereits vor dem Erwachsenenalter, bei stark übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, au”ftreten. Übergewichtige haben oft eine eingeschränkte Lebensqualität, welche durch Hänseleien, Vorurteile und die verminderte Leistungsfähigkeit im Sport verstärkt wird. Ausgrenzung und Unwohlsein können schnell zu Niedergeschlagenheit, Stress und gestörtem Essverhalten führen.

Wie stelle ich fest, ob mein Kind übergewichtig ist?

ACHTUNG! Der  „Body-Mass-Index“ (BMI) wird bei Kindern mit einer anderen Formel als bei Erwachsenen berechnet.

Weitere Informationen gibt die Internetseite https://adipositas-gesellschaft.de/aga/.


Was können wir zu Hause tun?

  • Entdecken Sie als Eltern den Spaß an Bewegung und Sport gemeinsam mit Ihren Kindern wieder. Wählen Sie Freizeitaktivitäten, die Spaß machen. Und: Seien Sie Vorbilder!
  • Jede Form von körperlicher Bewegung hilft bei der Gewichtsstabilisierung oder –abnahme. Steigern Sie die Bewegung im Alltag.
  • Das langfristige Ziel ist mehr als 1 Stunde körperliche Aktivität täglich – mindestens aber an 3 Tagen pro Woche 12.000 Schritte pro Tag.
  • Ändern Sie Ihre Gewohnheiten nicht auf einmal, sondern Schritt für Schritt (eine Änderung pro Woche) und behalten diese dann langfristig bei.
  • Beobachten Sie die Verhaltensänderungen und loben Sie Ihr Kind, auch für kleine durchgehaltene Änderungen. Ein Kalender oder Protokoll zur Übersicht ist hilfreich.


Tipps für Eltern

Fernsehen, Computerspiele, Internet und Handy

Übermäßiges Fernsehen, Computerspielen und Surfen im Internet ersetzt und verhindert Bewegung, Lernen und soziale Kontakte und begünstigt somit die Entwicklung von Übergewicht. Daher sollte der Medienkonsum kontrolliert und ggf. verringert werden. Hierzu einige Tipps:

  • Bieten Sie in Ihrer Familie Alternativen zum Fernsehprogramm an, wie Gesellschaftsspiele, Gespräche und Vorlesen.
  • Handy und Co. sind bei gemeinsamen Treffen mit Freunden, beim Essen, bei den Hausaufgaben und vor dem Schlafengehen beiseite zu legen.
  • Seien Sie Vorbild mit Ihrer eigenen Mediennutzung.

Die Werbung

  • Werbung will verkaufen! Helfen Sie Ihrem Kind dabei, die von der Werbung hervorgebrachten Wünsche von den eigenen zu unterscheiden und bewusst „Nein“ zu sagen (weniger Fernsehen bedeutet weniger Werbung und weniger „Kämpfe“ beim Einkaufen).
  • Lassen Sie sich in Ihrer Kaufentscheidung nicht zu sehr von den Kindern beeinflussen.
  • Schauen Sie vor allem bei Kinderprodukten kritisch auf die Inhaltsstoffe.

Empfehlungen zur Ernährung

  • Wählen Sie ausgewogene und abwechslungsreiche Lebensmittel.
  • Naschen und snacken Sie selten – dafür aber mit Genuss. Meiden Sie Vorräte!
  • Legen Sie Wert auf regelmäßige, gemeinsame Mahlzeiten in der Familie.
  • Essen Sie langsam und mit Genuss. Bereiten Sie die Mahlzeiten selbst zu, verwenden Sie so wenige Fertigprodukte wie möglich.
  • Essen Sie nur an einem Platz und vermeiden Sie das Essen vor dem Fernseher.
  • Trinken Sie viel (Mineral-)Wasser und ungesüßte Tees statt energiereiche/gesüßte Getränke wie z.B. Limonaden und Fruchtsäfte.
  • Setzen Sie keine Nahrungsmittel oder Süßigkeiten als Belohnung ein.
  • Bieten Sie gesunde Zwischenmahlzeiten (z.B. Gemüse und Obst) als Alternative zu Süßigkeiten an.
  • Besuchen Sie Fastfood-Restaurants maximal einmal pro Monat!
  • Meiden Sie Großpackungen und XXL-Angebote.
  • Versuchen Sie angelerntes Fehlverhalten (zu süß essen, zwischendurch essen o.ä.) langsam umzugewöhnen.
  • Bringe Sie frische unverarbeitete Lebensmittel auf den Speisenplan.

Wenn alle Familienmitglieder diese Regeln beachten, fällt es auch Ihrem Kind leichter, gesünder zu essen und sich mehr zu bewegen.

Internet Adressen

Die Webseite der „Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter“ mit Buchempfehlungen, medizinischen Infos und einer Liste von Therapieeinrichtungen: https://adipositas-gesellschaft.de/aga/
Viele Tipps und Infos rund ums gesunde Essen von Anfang an gibt das „Netzwerk Gesund ins Leben“: www.gesund-ins-leben.de
Der Elternratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ gibt nützliche Tipps und Infos rund um den Bildschirm: www.schau-hin.info


Bessere Fitness und bessere Kognitive Leistung

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Vorschulkinder: Mehr körperliche Fitness anscheinend mit besseren geistigen Leistungen verbunden

Schon bei Vorschulkindern ist eine gute kardiorespiratorische Fitness (Herz- und Lungenleistung während körperlicher Aktivität) mit einem besseren Abschneiden bei kognitiven Tests verbunden.


Amerikanische Forscher berichten, dass 4-bis 6-jährige Kinder, die während einer festgelegten Zeit (6 Minuten) weiter gehen können als ihre Altersgenossen - eine Methode zur Abschätzung der kardiorespiratorischen Gesundheit - auch bei kognitiven Tests und anderen Messungen der Gehirnfunktion besser abschneiden. Die im „Journal of Clinical Medicine“ veröffentlichte Studie legt nahe, dass der Zusammenhang zwischen kardiorespiratorischer Fitness und intellektueller Gesundheit bereits früher im Leben erkennbar ist als bisher angenommen.

Die meisten Studien über die Verbindung zwischen körperlicher und geistiger Gesundheit konzentrierten sich auf Erwachsene Jugendliche oder Schulkinder, berichtete Doktorandin Shelby Keye, die die Untersuchung mit Professor Naiman Khan von der Universität Illinois durchführte. Bisher hätten viele wissenschaftliche Arbeiten positive Zusammenhänge zwischen der aeroben Trainingskapazität eines Menschen und seinen akademischen Leistungen sowie kognitiven Fähigkeiten gefunden, sagte sie. Diese Studien haben bei älteren Kindern und Erwachsenen gezeigt, dass eine höhere kardiorespiratorische Fitness der relativen Größe und Konnektivität (Vernetzung) von Gehirnstrukturen entspricht, die für die kognitive Kontrolle wichtig sind.

"Aber es ist noch nicht bekannt, zu welchem Zeitpunkt in der Entwicklung der Kindheit sich diese Beziehung herauskristallisiert", so Keye.

Schlechte Fitness, schlechte schulische Leistungen?

Um die Beziehung zwischen kardiorespiratorischer Fitness und Gehirngesundheit bei 59 Kindern im Vorschulalter besser zu verstehen, ließen die Forscher die Kinder an mehreren Proben teilnehmen. Die Teilnehmer gingen in sechs Minuten so weit wie möglich, ein Test, mit dem die Forscher ihre kardiorespiratorische Kondition abschätzen konnten. Ein anderer Test gab dem Team ein Maß für die intellektuellen Fähigkeiten jedes Kindes, und eine computergestützte Aufgabe maß, wie gut sich jedes Kind auf den wichtigen Teil eines Bildes konzentrieren konnte, während es ablenkende Informationen ignorierte. Die Teilnehmer nahmen auch an einer computergestützten Aufgabe teil, bei der sie ihre Antworten ändern mussten, je nachdem, ob Blumen oder Herzen auf dem Bildschirm erschienen - ein Maß für die geistige Flexibilität.

Eine Untergruppe von 33 Kindern unterzog sich auch an einer Höraufgabe, bei der Kinder auf bestimmte Geräusche und nicht auf andere reagieren mussten, während sie eine EEG-Kappe trugen. Das EEG maß die elektrische Aktivität während der kognitiven Kontrollaufgabe.

"Das EEG bietet eine nicht-invasive Möglichkeit, die Fähigkeit von Kindern zu messen, trotz Ablenkungen etwas Aufmerksamkeit zu schenken und Informationen in Echtzeit zu verarbeiten, wenn sie Aufgaben erledigen", verdeutlichte Keye.

Statistische Analysen ergaben einen Zusammenhang zwischen der körperlichen Fitness der Kinder und ihren kognitiven Fähigkeiten und ihren Gehirnfunktionen, fassten die Forscher zusammen.

"Vorschulkinder mit einer höheren geschätzten kardiorespiratorischen Fitness hatten höhere Punktzahlen bei Tests, die die allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten untersuchten, und konnten sich besser sprachlich ausdrücken", so Keye. "Sie schnitten bessere bei computergestützten Aufgaben ab, die Aufmerksamkeit und Multitasking-Fähigkeiten erforderten. Beim Lösen der computergestützten Aufgaben zeigten sie das Potenzial für schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten und eine größere Ressourcenzuweisung im Gehirn.

Die Studie belegt nicht, dass die kardiorespiratorische Fitness die kognitiven Fähigkeiten bei kleinen Kindern verbessert, sondern trägt zu einer wachsenden Zahl von Beweisen bei, dass beide eng miteinander verknüpft sind - selbst bei Kindern ab vier Jahren, so die Forscher. 

Quelle: EurekAlert! University of Illinois, Journal of Clinical Medicine



Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/vorschulkinder-mehr-koerperliche-fitness-anscheinend-mit-besseren-geistigen-leistungen-verbunden/

Youtube Video Bewegungspause

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(BZfE) – Bewegte Pausen sind in Homeschooling-Zeiten wichtiger denn je. Aber wie können Lehrende Ihre Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, wenn denen vielleicht vieles zu albern ist? Das Bundeszentrum für Ernährung hatte Studierende der Sporthochschule Köln schon lange vor Corona um aktivierende Ideen gebeten. Herausgekommen sind vier kurze Videoclips, die sich nun auch optimal für den Distanzunterricht eignen.

Mit Abstand am beliebtesten ist die Rhythmusübung „Bodypercussion“. Dabei nutzen die Jugendlichen ihren Körper wie ein Schlagzeug und üben einen bestimmten Rhythmus aus Klatschen, Schnipsen und „Schlagen“ ein. Die Rhythmusübung trainiert die Koordinationsfähigkeit und lässt sich auch im Sitzen nachmachen. Ähnlich platzsparend ist das Stretching. Für „Jumping Jack“ und „Bend your knees“ empfiehlt sich etwas mehr Arm- und Beinfreiheit.

Einsetzen lassen sich die Videos immer dann, wenn Konzentration und Aufmerksamkeit nachlassen, sei es gemeinsam während Videokonferenzen oder alleine vor dem Bildschirm.

Vier Clips für bewegte Pausen gibt es hier Im Youtube-Kanal vom BZfE

Jumping Jack: https://www.youtube.com/watch?v=NP3JKnYV368

Bodypercussion: https://www.youtube.com/watch?v=CZ6b5HvyIIY

Bend your knees: https://www.youtube.com/watch?v=CnI8XDY3HyI

Stretching: https://www.youtube.com/watch?v=d8vb1ncnAHU

www.bzfe.de

https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/januar/bewegungspause-feiert-comeback?pk_campaign=RSS-Blog&pk_kwd=

Lokal und BIO

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Kennen Sie schon den Lieferservice von Bio Lesker in Stadtlohn? 
https://www.biolesker.de/lieferservice/so-gehts-1.html

Umgang mit Medien

Alle Alltagstipps zum Thema Medien

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Der Alltag von Kindern wird heute wesentlich durch elektronische Medien geprägt. 

Kleinkinder erlangen im Umgang mit elektronischen Medien auf spielerische Weise erstaunliche Fähigkeiten. Etwa 40% der 6-23 Monate alten Kinder können einen Fernseher selbst einschalten und Programme mit der Fernbedienung umschalten, etwa 40% der 2-3-Jährigen ein Video oder eine DVD selbstständig einlegen. 

Der kompetente Umgang mit Medien gehört heute wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu den erforderlichen Kulturtechniken. Vor- und Nachteile elektronischer Medien werden in der Öffentlichkeit und von Fachleuten kontrovers diskutiert. Übermäßiger Medienkonsum ist unstrittig schädlich.

Die virtuelle Welt der Medien kann biologische, neurobiologische, psychologische und soziale Folgen haben und die körperliche, geistige und seelische Gesundheit von Kindern beeinflussen. Kleinkinder sind nicht in der Lage, Realität und Fiktion z.B. bei Filmen zu unterscheiden.

Folgen erhöhten oder unangemessenen Medienkonsums bei Kindern können Schlafstörungen, Essstörungen, Bewegungsmangel, Hang zur Selbstüberschätzung, eingeschränkter Realitätsbezug, soziale Isolierung, Störungen der Aufmerksamkeit, Sprache oder Motorik, Hyperaktivität, Lern- und Leistungsstörungen, Schulversagen, internalisierende oder externalisierende Störungen u. a. m. sein.

Das Risiko für Übergewicht bei Kindern, die mehr als vier Stunden am Tag fernsehen, ist fast dreimal so hoch wie das Risiko der Kinder, die weniger als zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher sitzen. Kinder, die ein eigenes Fernsehgerät im Zimmer haben, sind besonders gefährdet, später dick zu werden.

Kinder aus Migranten- und Unterschichtfamilien stellen eine besondere Risikogruppe dar, da in diesen Familien überdurchschnittlich viele Medien konsumiert werden. Die Folgen von überzogenem Medienkonsum im frühen Kindesalter sind nur schwer zu korrigieren.

Als eine Orientierung gilt ein Limit der Medienzeit von 10 Minuten pro Lebensjahr am Tag oder 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche

  • Stellen Sie keinen Fernseher in das Kinderzimmer.
  • Vereinbaren Sie mit jüngeren Kindern ein definiertes tägliches Maß für die Mediennutzung, das nicht überschritten werden darf.
  • Digitale Medien sollten in der Kita bei Kindern unter drei Jahren nicht zum Einsatz kommen.
  • ab 3 Jahre: bis eine halbe Stunde am Stück
  • 6 – 9 Jahre: bis zu einer Stunde am Stück
  • Mit Jugendlichen können Sie gemeinsam ein wöchentliches Zeitkontingent festlegen, das selbst einzuteilen ist.
  • Als eine andere Orientierung gilt ein Limit der Medienzeit von 10 Minuten pro Lebensjahr am Tag oder 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche
  • Suchen Sie gemeinsam eine passende Sendung aus und vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es den Fernseher danach von allein ausschaltet.
  • Geschenke, die den Medienkonsum steigern, sollten gründlich überdacht werden.
  • Für Grundschulkinder kann ein Handy sinnvoll sein, ein Smartphone ist nicht notwendig.
  • Eltern sollten so lange wie möglich Kenntnis über und Interesse an den Medienaktivitäten ihrer Kinder haben und mit diesen über Auswahl, Inhalte, Nutzen und Risiken kommunizieren.
  • Finanzielle Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch Mediennutzung ist durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen.
  • Eltern sollten als Vorbilder ihren eigenen Medienkonsum einschränken und Medienkompetenz erwerben.
  • Eltern und Erzieher sollten vielseitige Aktivitäten der Kinder als Alternativen zum Medienkonsum fördern und gemeinsam mit diesen praktizieren.
  • Detaillierte Hinweise zur Mediennutzung und -erziehung liefert dieBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA).

Gute Ganztagseinrichtungen und sinnvolle alternative Freizeitaktivitäten (z. B. Sport, Musik, kreative Gruppen) sind Möglichkeiten, übermäßigen und schädlichen Medienkonsum einzudämmen.

Quelle:: https://www.kita-gesundheit.de/entwicklung/elektronische-medien-im-vorschulalter/


Empfehlungen der Kinderärzte:
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/mediathek/empfehlungen-zum-bildschirmmediengebrauch/

Auf dieser Seite:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/....
.....erfahren Sie:
Medien im Familienalltag. Zehn Empfehlungen Kinder brauchen im Umgang mit Fernsehen, Computer, Handy, Tablet und anderen Medien altersgemäße Regeln und die Begleitung erwachsener Bezugspersonen. 

 Wie oft und wie lange dürfen Kinder Medien nutzen?Wie oft und wie lange? Babys und Kleinkinder sollten besser noch nicht fernsehen. Und auch danach heißt es:... 

Medien „gesundheitsbewusst“ nutzen Medien schaden der Gesundheit von Kindern nicht, wenn sie in Maßen genutzt werden und Kinder genügend Erfahrungen im „echten“ Leben...
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Tipps zum Umgang mit Handys und Smartphones Handys und Smartphones können von Kindern leichter auch unbeaufsichtigt genutzt werden. Mit den folgenden Tipps schützen Sie Ihr Kind.

Tipps, wenn Kinder im Internet surfen Kinder, die im Internet surfen, brauchen Begleitung und zeitliche Begrenzungen. Mit diesen sieben Tipps sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind...

Medien im Vorschulalter

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KEINE Medienzeit, max 30 Minuten.

  • Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen.
  • Digitale Medien sollten in der Kita bei Kindern unter drei Jahren nicht zum Einsatz kommen.
  • Bei Kindern von drei bis sechs Jahren sollte die Fernsehzeit höchstens zweimal 30 Minuten am Tag betragen, im Grundschulalter 60 bis 90 Minuten.
  • In den ersten zehn Lebensjahren gehört kein eigener Fernseher ins Kinderzimmer.
  • Geschenke, die den Medienkonsum steigern, sollten gründlich überdacht werden.
  • Für Grundschulkinder kann ein Handy sinnvoll sein, ein Smartphone ist nicht notwendig.
  • Eltern sollten so lange wie möglich Kenntnis über und Interesse an den Medienaktivitäten ihrer Kinder haben und mit diesen über Auswahl, Inhalte, Nutzen und Risiken kommunizieren.
  • Finanzielle Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch Mediennutzung ist durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen.
  • Eltern sollten als Vorbilder ihren eigenen Medienkonsum einschränken und Medienkompetenz erwerben.
  • Eltern und Erzieher sollten vielseitige Aktivitäten der Kinder als Alternativen zum Medienkonsum fördern und gemeinsam mit diesen praktizieren.
  • Detaillierte Hinweise zur Mediennutzung und -erziehung liefert dieBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA).

Gute Ganztagseinrichtungen und sinnvolle alternative Freizeitaktivitäten (z. B. Sport, Musik, kreative Gruppen) sind Möglichkeiten, übermäßigen und schädlichen Medienkonsum einzudämmen.

https://www.kita-gesundheit.de/entwicklung/elektronische-medien-im-vorschulalter/


Der Alltag von Kindern wird heute wesentlich durch elektronische Medien geprägt. Fast alle Kinder in Deutschland haben zu Hause Zugang zu einem Fernseher und zu Computern mit Internetanschluss. In vielen Haushalten gibt es eine Spielkonsole bzw. Playstation. Bereits Babies und Kleinkinder wachsen mit Kinderliedern und Geschichten von Kassetten und CD’s auf.

Kleinkinder erlangen im Umgang mit elektronischen Medien auf spielerische Weise erstaunliche Fähigkeiten. Etwa 40% der 6-23 Monate alten Kinder können einen Fernseher selbst einschalten und Programme mit der Fernbedienung umschalten, etwa 40% der 2-3-Jährigen ein Video oder eine DVD selbstständig einlegen. Viele Kinder übertreffen frühere Generationen im Umgang mit Medien bei Weitem.

Der kompetente Umgang mit Medien gehört heute wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu den erforderlichen Kulturtechniken. Vor- und Nachteile elektronischer Medien werden in der Öffentlichkeit und von Fachleuten kontrovers diskutiert. Übermäßiger Medienkonsum ist unstrittig schädlich.

Die virtuelle Welt der Medien kann biologische, neurobiologische, psychologische und soziale Folgen haben und die körperliche, geistige und seelische Gesundheit von Kindern beeinflussen. Kleinkinder sind nicht in der Lage, Realität und Fiktion z.B. bei Filmen zu unterscheiden.

Folgen erhöhten oder unangemessenen Medienkonsums bei Kindern können Schlafstörungen, Essstörungen, Bewegungsmangel, Hang zur Selbstüberschätzung, eingeschränkter Realitätsbezug, soziale Isolierung, Störungen der Aufmerksamkeit, Sprache oder Motorik, Hyperaktivität, Lern- und Leistungsstörungen, Schulversagen, internalisierende oder externalisierende Störungen u. a. m. sein.

Das Risiko für Übergewicht bei Kindern, die mehr als vier Stunden am Tag fernsehen, ist fast dreimal so hoch wie das Risiko der Kinder, die weniger als zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher sitzen. Kinder, die ein eigenes Fernsehgerät im Zimmer haben, sind besonders gefährdet, später dick zu werden.

Kinder aus Migranten- und Unterschichtfamilien stellen eine besondere Risikogruppe dar, da in diesen Familien überdurchschnittlich viele Medien konsumiert werden. Die Folgen von überzogenem Medienkonsum im frühen Kindesalter sind nur schwer zu korrigieren.

Problematisches Nutzungsverhalten von Kindern zeigt sich bei:

  • Mediennutzung / Computerspiel zum Abbau von Stress oder negativen Gefühlen
  • Unwiderstehlichem Verlangen nach und gedanklicher Vereinnahmung durch Medien wie Fernsehen oder Computer
  • Fehlender Kontrolle über die Dauer der Nutzung
  • Einschränkung von sozialen Kontakten (Freundschaften, Familie, Hobbies)
  • Abfall schulischer Leistungen
  • Vernachlässigung von Ernährung, Körperhygiene, Schlafmangel
  • Psychischen Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Traurigkeit

Wegen der unerwünschten Folgen von Fernseh-/Medienkonsum für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern ist Medienerziehung eine wichtige Erziehungsaufgabe. Eltern und Erzieher können und sollen dabei eine Vorbildfunktion haben. Die Entwicklung von Medienkompetenz ist dabei entscheidend.

Digitale Medien sollten in der Kita bei unter 3-jährigen Kindern nicht zum Einsatz kommen, bei 3-6-Jährigen allenfalls sehr dosiert und unter Kontrolle (z.B. lehrreiche Videofilme). Erzieherinnen sollten offen sein für Gespräche mit Kindern in der Kita über deren konkrete Medienerfahrungen, diese aber nicht befördern.

Erzieher sollten im Beisein von Kinder in der Kita den eigenen Mediengebrauch (z.B. Smartphones) auf das unbedingt erforderliche einschränken (Vorbildfunktion).

Kinder sollten lernen, sich vor Medieneindrücken zu schützen, deren Einfluss auf ihre Stimmungen erkennen, sich bedürfnis- und interessengemäß zwischen Medien und Medienprodukten entscheiden und über ihre 

Empfehlungen zu  Medien- Zeiten bis 12. LJ

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Damit Kinder Medienkompetenz entwickeln können, brauchen sie Unterstützung und Anleitung durch die Eltern. Diese Empfehlung richtet sich an Eltern mit Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren. Empfehlung für Jugendliche finden Sie hier: «Umgang mit Medien – Empfehlung für Eltern von Jugendlichen». Zu finden auf www.no-zoff.ch.


Zeiten

Die zeitlichen Empfehlungen beziehen sich gesamthaft auf folgende Medien: TV, Internet, Chatten, Smartphone, Tablet, SMS und mobile Spielkonsolen.

Generell: Konsum von Bildschirmmedien muss durch die Eltern kontrolliert werden (mit Gutscheinen arbeiten, Wochenplan aufschreiben, mit dem TV-Programmheft Fernsehzeiten planen). Ausnahmen wie ein TV-Fussballspiel oder gemeinsame Familien-Fernsehzeiten können problemlos erlaubt werden.

  • 3- bis 6-Jährige:max. 30 Minuten am Tag
  • 6- bis 9-Jährige:in Begleitung Erwachsener max. 5 Stunden pro Woche
  •  9- bis 12-Jährige: max. 7 Stunden pro Woche



Medien und Alter

Bildschirmkonsum erst ab 3 Jahren

Ausnahme: Fotoalben, skypen mit Verwandten.
Medien sollen nicht als Babysitter eingesetzt werden. Kleine Kinder können die Bilder und Eindrü- cke nicht einordnen und verarbeiten. Wenn eine Ausnahme gemacht wird, altersgerechte DVD von zirka 10 Minuten auswählen. Beim ersten Mal zusammen mit dem Kleinkind anschauen.

Handy

Vor dem 9. Geburtstag kein eigenes Handy. Starten mit einem Handy ohne Internetzugang, bezahlen mit einer Prepaid-Karte. Schutzeinstellungen installieren (z. B: 0800-Nummern sperren). Achtung: bei einem Smartphone erhält das Kind die Möglichkeit, unbeaufsichtigt ins Internet zu gelangen. Empfehlung: Smartphone mit Internetzugang erst ab Oberstufe.

Internet

Einstieg ab 9 Jahren nur in Begleitung von Erwachsenen. Ausnahmen mit der Zeit erlauben (zirka 10 Min. unbeaufsichtigt). Internetfilter installieren. Ab Oberstufe unbeaufsichtigte Internetnutzung probieren.

TV- und Internet-Nachrichten

Die «Tagesschau» ist für Kinder nicht geeignet. Es gibt speziell aufbereitete Kindernachrichten.


Soziale Netzwerke

Mindestalter bei Facebook, anderen sozialen Netzwerken und Whatsapp beachten. Erstellen Sie das erste Profil zusammen mit Ihrem Kind. Besprechen Sie die Einstellungen (privat, öffentlich) und definieren Sie, welche Inhalte ins Netz gestellt werden dürfen. Regel: «Stelle nur ins Netz, was deine Grosseltern lesen oder sehen dürften.»

Computerspiele

Eigene Spielkonsole erst ab 6 Jahren. Altersfreigabe der Spiele einhalten. Symbole signalisieren, welche Arten von problematischem Inhalt enthalten sind (Gewalt, rohe Sprache, sexuelle Inhalte). Spielen Sie zusammen mit Ihrem Kind, dies hilft, die Faszination zu verstehen und ins Gespräch zu kommen.


Regeln

Vor dem Kauf neuer Geräte Regeln vereinbaren. Zu Beginn eher straffe Regeln; wenn es klappt, Regeln lockern. Achtung: Abmachungen müssen kontrolliert werden. Auch wenn die Kinder Geräte geschenkt bekommen, müssen die Eltern klare Regeln aufstellen.

Bildschirm im Zimmer

Alle Geräte der Kinder (TV, Computer, Tablet ...) in den öffentlichen Räumen nutzen, so haben Sie eine bessere Kontrolle. Alle Geräte über Nacht abgeben. Handy nicht als Wecker benutzen lassen.

Tabuzeiten

Eltern dürfen grundsätzlich bestimmen. Eltern sollen Tabuzeiten definieren (während des Essens und der Hausaufgaben, wenn man miteinander spricht, morgens vor der Schule, in der Nacht ...).

Grundsätzlich gilt

Die Kontrolle bleibt bei den Eltern. Je früher die Eltern Bedingungen aufstellen und konsequent einfordern, desto einfacher ist es im Jugendalter.
Eltern sind die Vorbilder ihrer Kinder und sollen ihren eigenen Medienkonsum überprüfen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, was es im Internet erlebt. Offenheit und Interesse gegenüber den Er- fahrungen sind der bessere Schutz als Sperren und Verbote, die umgangen werden können.

Wenden Sie sich bei weiteren Fragen an Ihre zuständige Familienberatungsstelle: www.no-zoff.ch. Informationen und Broschüren:

www.jugendundmedien.ch, www.akzent-luzern.ch, www.internet-abc.de.

Problematisches Nutzungsverhalten von Kindern zeigt sich bei:

  • Mediennutzung / Computerspiel zum Abbau von Stress oder negativen Gefühlen
  • Unwiderstehlichem Verlangen nach und gedanklicher Vereinnahmung durch Medien wie Fernsehen oder Computer
  • Fehlender Kontrolle über die Dauer der Nutzung
  • Einschränkung von sozialen Kontakten (Freundschaften, Familie, Hobbies)
  • Abfall schulischer Leistungen
  • Vernachlässigung von Ernährung, Körperhygiene, Schlafmangel
  • Psychischen Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Traurigkeit

Empfehlungen zu  Medien- Zeiten ab 12. LJ

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Die Nutzung der verfügbaren Medien ist für die meisten Jugendlichen und Erwachsenen ein fester Bestandteil im Alltag und bringt Chancen und Risiken mit sich. Damit insbesondere die Chancen zum Tragen kommen können, ist die Entwicklung von Medienkompetenzen wichtig. Diese beginnt bereits im Kindes- und Primarschulalter.

Die vorliegende Empfehlung zum Umgang mit Medien für Eltern von Jugendlichen setzt bei derweiterführenden Schule an und berücksichtigt drei unterschiedliche Altersgruppen (12–14 Jahre, 14–16 Jahre und 16–18 Jahre) bis zur Volljährigkeit.

Jugendliche 12 – 14 Jahre

Jugendliche in diesem Alter brauchen eine klare Orientierung und Begleitung. Jugendliche sollen Erfahrungen sammeln können im Umgang mit den unterschiedlichen Medien, jedoch in einem ge- sunden Mass und mit Vorgaben. Die Fähigkeit zur Selbstregulierung ist in diesem Alter noch zu wenig entwickelt und deshalb sind die Eltern gefordert. Es lohnt sich, die Freiräume schrittweise in kleinen Portionen aufgrund der gemachten Erfahrungen zu erweitern oder wieder einzuschränken.

Empfehlung maximale Medienzeit: 1,5 h pro Tag (10,5 h pro Woche)

Smartphone und Handy

  • Empfehlung eines Kaufes oder Geschenkes eines Smartphones frühestens ab 5. Klasse.
  • Vor dem Kauf den Nutzen vom Smartphone abwägen sowie die Wahl des Abos und die Kosten gut abklären.
  • Vor dem Kauf klare Regeln abmachen mit Konsequenzen; z. B. wenn die Regeln nicht ein- gehalten werden, zurück auf ein normales Handy mit Prepaid.
  •  Handy mit Internetzugang siehe unter «Internet».
  • Nutzungszeiten abmachen, z. B. nach den Hausaufgaben für eine bestimmte Zeit.
  • Tabuzeiten definieren: nicht beim Essen, nicht nachts (das heisst auch nicht als Wecker be- nutzen), nicht beim Lernen, nicht während gemeinsamer Familienzeiten.
  • Nur jugendfreie Internetseiten zulassen (Filtereinstellungen im Smartphone abklären). Für Kinder/Jugendliche unter 16 Jahren gilt das Schutzalter betreffend sexuellen Inhalten!
  • Beim Zugriff auf das Internet über das Smartphone: den Zugang regulieren/beschränken oder zeitenweise sperren durch die Eltern (z. B. WLAN zeitweise sperren).
  • Handyfreie Tage (Zeiten) einbauen.
  • Eltern sind Vorbilder. Was leben die Eltern vor?

Internet

  • Kein fest installierter PC im Zimmer. Nutzung von mobilen Geräten (Notebook, Tablet, Lap- top etc.) ist in gemeinsamen Räumen vorzuziehen.
  • Ab 12 Jahren erste unbeaufsichtigte Versuche im Internet. Abmachungen treffen und begleiten.
  • Internetnutzung (Chatten, Youtube, Google, WhatsApp Messenger ...):
    •  Eltern regeln die Zeiten unter den Geschwistern, wer wann, wie lange und wo das Internet benutzen darf.
    • Eltern geben den Rahmen vor, treffen Abmachungen mit ihren jugendlichen Kindern.
  •  Jugendschutz auf dem Browser aktivieren, evtl. Seiten sperren.
  • Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter usw.:
    •  nicht vor 13Jahren Konto einrichten
    • zusammen einrichten
    • gemeinsam punktuell Inhalte anschauen wie Freundesliste (sind alle Personen bekannt?),
    • sexuelle Inhalte, Cybermobbing, allgemeine Umgangsformen
    •  Es soll keine Überwachung sein, Themen offen besprechen, in Kontakt bleiben.
  •  Eltern und Lehrpersonen sollen auf Facebook nicht mit Jugendlichen befreundet sein.
  • Onlinegames siehe unter «Gamen».
  •  Eltern sind Vorbilder. Was leben die Eltern vor?

Gamen

  • Regeln klar abmachen und nachvollziehbare Konsequenzen bestimmen.
  • Auch bei selbst verdienten oder geschenkten Geräten sollen Regeln zur Nutzung gemacht werden.
  • Gamen besser in gemeinsamen Räumen, nicht nur im Zimmer.
  •  Gamen nicht täglich. Auch gamefreie Tage und Zeiten einplanen/abmachen.
  • Tabuzeiten definieren.
  • Internetzugriff über WLAN oder direkt zum Beispiel durch ein Passwort regulieren.
  • Strukturen beibehalten: z. B. Essenszeit; Jugendliche/-r muss sich richten, nicht umgekehrt.
  • Alterslimitierungen und Empfehlungen für die Games beachten.
  • Kosten abklären, festlegen, v. a. bei Abos. Jugendliche können noch nicht selber bestellen.
  • Vielfalt von Freizeitaktivitäten fördern, einfordern, ermöglichen.
  • Haltung der Eltern: Interesse zeigen für die Games, sich erkundigen. Eine pauschale Ableh- nung ist ungünstig.

Fernsehkonsum, TV, PC und DVD

  • Empfehlung: kein eigener TV im Zimmer.
  • Fernsehzeiten definieren.
  • Dem Alter entsprechende Sendungen auswählen, evtl. TV-Programm studieren.
  • Was leben die Eltern vor? Wie viel TV im Alltag?


Jugendliche 14 – 16 Jahre

Übertritt in Berufswelt, AusbildungIn dieser Altersphase steht das Einüben von Selbstverantwortung im Zentrum. Das ist nicht auf ein- mal möglich und erfordert somit weiterhin eine Begleitung innerhalb eines klaren Rahmens. Auch hier lohnt es sich, zunehmend in Form eines gemeinsamen Aushandelns die Freiräume nur schritt- weise zu erweitern oder wieder einzuschränken.
Empfehlung maximale Medienzeit: 2 h pro Tag (14 h pro Woche)Smartphone und Handy

  • Falls Smartphone-Kauf erst in diesem Alter: vor dem Kauf den Nutzen überlegen sowie Wahl des Abos und die Kosten gut abklären.
  • Tabuzeiten definieren; weiterhin aufrechterhalten.
  • Weiterhin nicht als Wecker benutzen.
  • Nutzungszeiten individuell erweitern, möglichst in kleinen Schritten.
  • Bei Internetnutzung an jugendfreie Inhalte denken (Filtereinstellungen überprüfen).
  • Eltern sind Vorbilder. Was leben die Eltern vor?

Gamen und Internet

  • Empfehlung: eigener PC (mit Internetzugang) erst ab 16 Jahren. Falls vorher, individuell prüfen, ob die Notwendigkeit gegeben ist, und entsprechende Abmachungen treffen.
  • Abmachungen betreffend Nutzungs- und Tabuzeiten zusammen treffen.
  • Es kann nicht alles kontrolliert werden, aber die Eltern sind zuständig dafür, dass die ab- gemachten Zeiten eingehalten werden. Eltern übernehmen die Verantwortung zu Hause: Was gilt?
  • Eltern geben noch Richtlinien und sie haben die Übersicht über das Ausmass des Konsums. Einschätzungshilfe: Wie ist der Umgang? Kann der Sohn/die Tochter abstellen oder nicht?
  • Wenn die Pflicht erfüllt ist und die Leistungen stimmen (Hausaufgaben machen, Ämtli er- ledigen etc.), kann es auch Ausnahmen geben / die Nutzungszeit mal höher sein.
  •  Kosten der Abos im Internet, Kosten von Onlinegames beachten, sorgfältig vorbesprechen.
  • Alterslimitierungen und Empfehlungen für die Games beachten.
  • Jugendschutz auf dem Browser aktivieren.
  • Interesse zeigen, im Gespräch bleiben.

Fernsehkonsum TV, PC und DVD

  • Eigenen Fernseher erlauben?
    • Erst ab 16 Jahren sollen die Eltern prüfen, ob ein TV im Zimmer sinnvoll ist.
    • Wenn ja (z. B. eigener TV ab 14 Jahren), immer mit Vorbehalt und Vetorecht.
  •  Games über TV > siehe unter «Gamen».


Jugendliche und junge Erwachsene 16 – 18

Ausbildungsbeginn/-zeit / Volljährigkeit mit 18 Jahren: In dieser Altersphase liegt die Verantwortung im Umgang mit den unterschiedlichen Medien immer mehr bei den Jugendlichen. Wir empfehlen den Eltern jedoch, das Verhalten ihrer jugendlichen Kinder gut zu beobachten und weiterhin eine klare Meinung zu vertreten. Wenn es gut läuft (Schule, Ausbildung, Arbeit ...), dann die Begleitung weniger eng gestalten, wenn es nicht gut (oder nicht mehr gut) läuft, dann sind evtl. Konsequenzen und eine engere Begleitung sinnvoll oder gar notwendig.
Empfehlung maximale Medienzeit: 2,5 h pro Tag (17,5 h pro Woche. Die Zeitangabe von 2,5 h pro Tag gilt als Richtwert und als Selbstkontrolle. Selbsteinschätzungstest (z. B. www.suchtschweiz.ch) kann zur eigenen Einschätzung des Konsums benutzt werden. Eine Online-Zeit ab 20 h wöchentlich ist problematisch.Smartphone und Handy

  • Selbstfinanzierung klären. Das heisst: auch im Lehrlingsbudget einplanen, evtl. Ferienjobs annehmen, bei Studierenden Taschengeld einsetzen oder verdienen.
  • Tabuzeiten definieren.
  •  Zu beachten im Zusammenhang mit Ablösung zwischen Eltern und Jugendlichen:

             - Abmachungen treffen, wann die oder der          Jugendliche erreichbar ist

          - Ausgangszeiten abmachen

          - Die Abmachungen und Regeln gelten auch bei selbst gekauften Smartphones.

Gamen und Internet

  • Selbstfinanzierung klären. Das heisst: im Lehrlingsbudget einplanen, evtl. Ferienjobs an- nehmen, Taschengeld usw.
  •  Den Jugendlichen zunehmend mehr Selbstverantwortung überlassen. Eltern behalten im Auge, wie Jugendliche ihre Verantwortung wahrnehmen.
  • Sind die Pflichten noch erfüllt? (Hausaufgaben machen erledigen etc.)
  • Wie ist die Wochenstruktur, also das Verhältnis zwischen Ausbildung, Beruf und Freizeit?
  • Abwechslung zwischen verschiedenen Aktivitäten, also Freizeitgestaltung, Sport, soziale Kontakte?
  • Wann und wo werden wie viel und welche Medienzeiten eingehalten?
    Diese Nutzungszeiten sind nicht mehr genau durch die Eltern kontrollierbar. Eltern sind vor allem zu Hause zuständig. Nicht alles kontrollieren, bei Kolleginnen und Kollegen wird es auch einmal mehr sein.

Fernsehkonsum TV, PC und DVD

  •  Wer viel im Internet ist, soll den TV-Konsum eher einschränken und umgekehrt. Je nach- dem wird nun der TV/DVD-Konsum auch mal die Stundenzahl überschreiten, z. B. bei lan- gen Spielfilmen, Serien etc.

 www.no-zoff.ch.

Nuf30 Podcast

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Wer ist das Nuf?

Seit 1997 ist dasnuf (kurzes u) im Netz unterwegs. Autorin ist Patricia Cammarata. Sie ist Speakerin, Autorin und Podcasterin. Mit ihrem Blog, den sie seit 2004 schreibt, habt sie schon mehrere Preise gewonnen. Außerdem sind daraus drei sehr erfolgreiche Bücher entstanden.

Preise und Auszeichnungen


https://dasnuf.de/autorin/


Podcast nur30min
nur30min ist ein Podcast, der sich mit dem Thema “Kinder und digitale Medien” beschäftigt. Es unterhalten sich Patricia Cammarata und Marcus Richter zu relevanten Themen in Sachen Medienerziehung, aber

  • mit Hintergrundwissen angereichert (z.B. wie groß ist die Plattform, wie groß ist der Anteil der unter 19-jährigen, wie ist die Studienlage zu bestimmten Befürchtungen bspw. Sucht)
  • am echten Familienalltag ausgerichtet (Medienerziehung eines 5-jährigen Einzelkindes ist was anderes als eines 5-jährigen Geschwisterkindes eines Teenagers z.B.)
  • mit möglichst vielen konkreten Beispielen (z.B. YT-Kanäle, Hashtags, Spieleempfehlungen)


Quelle: https://nur30min.de

Nervensystem und Bewegungsapparat

Epilepsie

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Unter Epilepsie versteht man eine Reihe von Krankheitsbildern, denen das wiederholte Auftreten epileptischer Anfälle gemeinsam ist. Es handelt sich um die häufigste chronische Erkrankung des Zentralnervensystems. Trotz unübersehbarer medizinischer Fortschritte verbinden viele mit dem Begriff Epilepsie noch etwas Mystisches, Rätselhaftes und Unheimliches.


Epilepsie beruht auf einer vorübergehend gestörten Gehirntätigkeit. 

Von Epilepsie spricht man nur, wenn die Krampfanfälle unabhängig von Fieber, Zeichen einer Grunderkrankung sind. Viele Menschen erleiden im Unterschied hierzu einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. So bezeichnet man das singuläre Ereignis eines Krampfanfalls. Betroffen sind 5% der Menschen bis zum 20. Lebensjahr. Doch die Anfälle wiederholen sich nicht, sofern sie nicht gezielt ausgelöst werden.  

Auch bei Fieberkrämpfen, den inzwischen als „fiebergebundene Anfälle“ bezeichneten Gelegenheitskrämpfen, handelt es sich nicht um Epilepsie, obwohl sie im Kleinkindalter mehrmals im Jahr auftreten können. Gelegenheitskrämpfe treten bei ca. 3% der Kinder auf.

Circa 0,5-1% aller Menschen sind von epileptischen Anfällen betroffen. Am häufigsten erkranken Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Alter von 20 Jahren und Senioren ab 65. 50 von 100.000 Kindern in den Industrienationen erkranken jedes Jahr neu an Epilepsie. Die Erkrankung zählt zu den 10 häufigsten Diagnosen, die bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren im Rahmen einer stationären Behandlung gestellt werden. Dabei muss die Erkrankung von ähnlichen anfallsartigen Bewusstseins- oder Verhaltensstörungen (Affektkrämpfen) unterschieden werden.

Der Arzt verwendet anstelle des Ausdrucks ‚epileptisch’ häufig den Begriff „zerebraler“ Anfall (aus dem Lateinischen, cerebrum = Gehirn), weil die Anfälle ihren Ursprung in einer vorübergehend gestörten Hirntätigkeit haben.
Die Krampfbereitschaft an sich ist eine generelle Eigenschaft des menschlichen Gehirns. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daher ein epileptischer Anfall bei jedem Menschen ausgelöst werden. Man könnte einen Anfall auch als eine Art Gewitter im Kopf bezeichnen: Wie bei einem Gewitter kommt es zu einer übermäßigen elektrischen Entladung der Nervenzellen im Gehirn. Je nachdem, welche und wie viele Nervenzellen beteiligt sind, äußert sich das in kleineren oder größeren Krampfanfällen oder auch nur in kurzfristigen Bewusstseins- oder Empfindungsstörungen.

Die Klassifikation der Epilepsie erfolgt aufgrund der Anfallsart und ihrer Ursache sowie dem Beginn der Erkrankung.

Lesen Sie hier mehr: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/epilepsie/was-ist-epilepsie/

Skoliose

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Die Skoliose ist eine der ältesten orthopädischen Leiden. Es handelt sich um eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule. Sie entsteht, wenn sich einzelne Wirbelkörper um ihre eigene Achse verdrehen. In diesen Abschnitten sind die Wirbel dann versteift. Auch Verbiegungen nach vorn (Kyphose) und nach hinten (Lordose) können auftreten. Eine Skoliose entwickelt sich oft bereits im Wachstumsalter, ganz besonders während der Wachstumsschübe in der Pubertät. Die körperliche Verformung verursacht bei den Patienten oft seelische Probleme.

Ursachen

Skoliosen sind selten angeboren. Meist werden sie erst später erworben. In den überwiegenden Fällen (ca. 80%) findet man keine Ursachen.
Sie zählen damit zu den “idiopathischen” (strukturellen) Formen der Skoliose. Man vermutet, dass ein ungleichmäßiges Wachstum der Rückenmuskulatur und der Wirbelkörper diese Form der Skoliose auslöst – die eine Seite wächst schneller, die andere langsamer, weswegen die Wirbelkörper sich verdrehen. In Phasen von Wachstumsschüben, besonders während der Pubertät, verstärkt sich dann die Wirbelsäulenkrümmung.


Von dieser strukturellen Skoliose unterscheidet man die funktionelle Skoliose. Hier wird die Wirbelsäulenverbiegung durch äußere Einwirkungen ausgelöst. Eine unterschiedliche Beinlänge, eine Veränderung im Beckenbereich, Wirbelschäden (z. B. durch Entzündungen, Knochenschwund oder 
Knochenkrebs), Lähmungen, Muskel-, Nerven- und Bindegewebserkrankungen, Schonhaltung aufgrund von Schmerzen (z. B. bei Bandscheibenvorfall, Verspannungen) sind mögliche Auslöser der funktionellen Skoliose. Sie lässt sich durch die Behandlung der Grunderkrankungen beseitigen.

Symptome & Krankheitsbild

Die verbogene Wirbelsäule und die damit verbundene Fehlstellung führt dazu, dass die Muskeln ständig verspannt sind. Schmerzen im Rücken, in den Schultern, im Nacken und Kopfschmerzen, aber auch Schmerzen in Knien und Fußgelenken können die Folge sein. Eine Skoliose muss aber nicht zwangsläufig mit Schmerzen verbunden sein. Häufig fallen ein schiefes Becken, ungleich hochstehende Schultern, ein Rippenbuckel oder eine schräge Kopfhaltung auf.

Auswirkungen

Abgesehen von den Schmerzen können in schweren Fällen durch eine Wirbelsäulenverbiegung innere Organe wie Herz und Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann kann eine Operation notwendig werden. Die Verbiegung der Wirbelsäule wird dabei korrigiert und die Wirbelsäule teilweise versteift um eine weitere Verbiegung auszuschließen. Berufe, die längeres Sitzen erfordern, können nur mit Mühe oder gar nicht ausgeübt werden.

Diagnose

Im Anfangsstadium ist eine Skoliose nur schwer zu erkennen. Die seitliche Verbiegung der Wirbelsäule fällt meist erst in späteren Stadien, wenn die bereits bestehende Verdrehung der Wirbel schon nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, auf. Diese Verbiegung ist am deutlichsten zu sehen, wenn sich das Kind nach vorne beugt. Sie kann C-förmig (nur nach einer Seite), S-förmig (Krümmung mit Gegenkrümmung) oder sogar doppel-S-förmig sein. Häufig beobachtet man bei Skoliose-Patienten einen ungleichen Schulter- oder Beckenstand. Manchmal wird der Kopf schräg gehalten. In manchen Fällen stehen die Rippen unterschiedlich weit vor oder man erkennt ungleiche Schulterblätter, einen Wulst im Bereich der Lenden oder einen Rippenbuckel. Den Rippenbuckel sieht man am besten, wenn sich das Kind nach vorne neigt.
Häufig wird eine Skoliose erstmals im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren festgestellt. Meist ist es ein Zufallsbefund, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Beschwerden auftreten. Die Untersuchung der Wirbelsäule gehört obligatorisch zur Jugendgesundheitsuntersuchung (J1) zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr. Aber auch bei den Vorsorgeuntersuchungen mit 4 und 5 Jahren wird immer auch die Krümmung der Wirbelsäule kontrolliert. Je früher eine Skoliose erkannt wird, desto besser kann man während der Wachstumsphase noch mit Hilfe spezieller Krankengymnastik der Wirbelverdrehung entgegenwirken.

Zur weiterführenden Diagnostik gehört das Röntgen. Das Röntgenbild ermöglicht eine genaue Bestimmung des Ausmaßes der Verkrümmung.

Aufgrund des Neigungswinkels wird die Skoliose in vier Grade eingeteilt
1.leichte Skoliose: Winkel bis 40°
2. mittelschwere Skoliose: Winkel 40 bis 60°
3. schwere Skoliose: Winkel 60 bis 80°
4. sehr schwere Skoliose: Winkel über 80°
Bei Mädchen tritt eine Skoliose etwa dreimal so häufig auf wie bei Jungen. Der Skoliosewinkel kann sich nach Abschluss der Wachstumsphase noch verändern.


Therapie

Wird die Skoliose frühzeitig im Kindesalter erkannt und ist die Krümmung noch nicht sehr ausgeprägt (Skoliosewinkel bis 20°), kann man mit krankengymnastischen Übungen einer weiteren Verkrümmung gut entgegenwirken. Es wird versucht, überdehnte Muskeln zu kräftigen. So können sie der Verdrehung der Wirbel mehr Zug entgegensetzen.
Dazu gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, z. B. nach Lehnert-Schroth oder die Therapie nach Vojta. 
Bei der Vojta-Therapie werden ganz bestimmte Stellen an Armen, Beinen und Rumpf gereizt. Dadurch werden Muskelreflexe hervorgerufen. Bei höhergradigen Skoliosen wird den Patienten empfohlen zusätzlich zur Krankengymnastik ein Korsett zu tragen.

Ein Chiropraktiker hat eine Methode erfunden, bei der das Strecken und gleichzeitige Gehen auf dem Laufband erfolgt. Dazu wird das Kind in eine spezielle Haltevorrichtung aus Bändern “aufgehängt” und in eine gerade und leicht gestreckte Körperposition gebracht. Diese Methode bessert in vielen Fällen die Verdrehung der Wirbelsäule, sogar noch bei Erwachsenen.
Eine Operation kann bei kosmetisch störendem Rippenbuckel und sehr ausgeprägter Skoliose (Skoliosewinkel über 50°) oder einer sehr schnellen Zunahme der Verbiegung während des Wachstums sinnvoll sein. Durch eine Operation werden einzelne Wirbelsäulenabschnitte versteift. Vor der Operation wird die Wirbelsäule etwa drei Wochen lang gestreckt, um die Bänder und die Muskulatur optimal zu lockern und zu dehnen. 

Vorsorge

Wichtig ist eine frühe Diagnosestellung. Sollten Ihnen Haltungsschäden bei Ihrem Kind auffallen, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Je früher Fehlhaltungen erkannt werden, desto erfolgreicher können sie behandelt werden. Falls eine Skoliose festgestellt wurde, sollten die Kinder oder Jugendliche an Sportarten herangeführt werden, welche die Rückenmuskulatur stärken. Eine dieser Sportarten ist z. B. Schwimmen. Sportarten, welche die Wirbelsäule zu stark belasten, z. B. Squash, Kunstturnen, Turmspringen sollten vermieden werden. Differenzen in den Beinlängen können durch spezielle Einlagen in den Schuhen ausgeglichen werden, um Fehlbelastungen der Wirbelsäule zu vermeiden. 

Immer häufiger fallen vor allem bei Jugendlichen Fehlhaltungen auf, die nicht immer eine tatsächliche Skoliose sein müssen. Wichtig ist nach wie vor, daß schwere Gegenstände, auch die Schultasche, nicht einseitig getragen werden sollten, damit die Wirbelsäule nicht falsch belastet wird. Der Abstand von Tisch und Stuhl, auch in der Schule, sollte nach Möglichkeit individuell angepaßt sein. In der Klasse einer Jahrgangsstufe sind natürlich nicht alle Gleichaltrigen auch gleich groß.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/skoliose/

Kopfschmerzen und Migräne

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Was ist Migräne

2,5 Millionen der Deutschen – d.h. etwa jeder Dritte – leiden regelmäßig oder ständig unter Spannungskopfschmerzen, ca. jeder 10. Bundesbürger hat Migräneanfälle. Kopfschmerzen, speziell Migräne, können in jedem Lebensalter auftreten, in 50% der Fälle machen bereits Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren Bekanntschaft mit der „Hölle im Kopf“ oder dem „bösen Kopf“ wie kleine Kinder die Schmerzen beschreiben.
Jedes 5. Kind leidet bereits im Vorschulalter unter Kopfschmerzen. Im Schulalter sind Kopfschmerzen das häufigste Krankheitsproblem, etwa jedes 7. Schulkind muss aufgrund von Kopfschmerzen medizinisch behandelt werden. Bei jedem 5. Kind besteht laut Angaben der DAK (Deutsche Angestellten Krankenkasse) der Verdacht auf Migräne. Leidet ein Elternteil eines Kindes an Migräne, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind an Migräne erkrankt, deutlich erhöht.
Der Kopfschmerz als selbständiges Krankheitsbild wird als ”primärer Kopfschmerz” bezeichnet. Kopfschmerzen können aber auch nur als Folge einer ganz anderen Gesundheitsstörung auftreten, z. B. bei einer Erkältung (Grippaler Infekt) und allen fieberhaften Erkrankungen. Dann spricht man vom „sekundären Kopfschmerz“.

Lesen Sie mehr: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/kopfschmerzen-migraene/was-sind-kopfschmerzen-was-ist-migraene/

Kopfschmerz Fragebogen

Unter Downloads auf dieser Webseite oder unter

http://www.kinderaerzte-cottbus.de/images/praxis/formulare/Kopfschmerzfragebogen.pdf, finden Sie einen Fragebogen, den Sie ausfüllen und mit uns besprechen können.

MOMA

Kennen Sie schon moma?
Unter Berücksichtigung der Komponenten „bio“, „psycho“ und „sozial“ haben wir eine strukturierte interdisziplinäre, multimodale Frühintervention für Kinder mit Migräne im Alter von 6 bis 11 Jahren entwickelt, die in Zusammenarbeit mit vertragsärztlich tätigen Kinder- und Jugendärzt*innen und in Sozialpädiatrischen Zentren in ganz Deutschland stattfinden wird. Diese Frühintervention wird im Rahmen eines Innovationsfond-Projekts des GB-A (Gemeinsamen Bundesausschusses) – unter dem Projektnamen moma „modules on migraine activity“ – gefördert und bezüglich ihrer Wirksamkeit evaluiert.

Wenn Sie mit Ihrem Kind an moma teilnehmen möchten, fragen Sie bitte Ihre Kinder- und Jugendärzt*nnen nach den Rahmenbedingungen.


Quelle: https://www.moma-migraine.de


Blase und Nieren

Harntrakt Anatomie

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Im Körper gibt es zwei Nieren. Sie filtern zum Beispiel das Blut und bilden dadurch den Urin. Mit dem Urin werden unter anderem Abfallstoffe aus dem Körper ausgeschieden. Außerdem bilden die Nieren Botenstoffe und helfen dabei, den Blutdruck zu regeln.

Von jeder Niere transportiert ein Harnleiter den Urin von zur Harnblase. Der Harnleiter ist wie ein dünner Schlauch. Er ist etwa 30 Zentimeter lang. 

Die Harnblase befindet sich unten im Bauch im vorderen Bereich des Beckens. Sie ist innen hohl und außen von einer Wand umgeben. In der Harnblase wird der Urin gesammelt. Die Größe der Harnblase ist abhängig davon, wie viel Urin in der Harnblase enthalten ist.

Die Harnblase sammelt den Urin, der aus den Nieren über die Harnleiter in die Harnblase fließt. Wenn die Harnblase voll ist, verspürt man ein Druckgefühl – das ist der Harndrang.
Über eine kleine Röhre, die sogenannte Harnröhre, kann der Urin dann aus der Harnblase nach außen abgegeben werden. So wird die Harnblase entleert.

Harnwegsinfekt

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Harnwegsinfekte gehören zu den häufigen bakteriellen Erkrankungen im Kindesalter. Sie entstehen gewöhnlich dadurch, dass von außen (z. B. aus dem Darm) Bakterien in die Harnröhre geraten und von dort aus in die Blase, die Harnleiter und die Nierenbecken „hochsteigen“. Oft begünstigen kalte Füße und Unterkühlung die Ausbreitung der Bakterien. 

Mädchen erkranken häufiger an Harnwegsinfekten als Jungen, da bei ihnen die Harnröhre kürzer ist. Deshalb sollte bei Mädchen immer darauf geachtet werden, dass sie nach dem Stuhlgang den Po von vorne nach hinten abputzen, damit keine Darmkeime in die Harnröhre und die Scheide gelangen können. Aus demselben Grund sollte auch beim Waschen des Pos immer von vorne nach hinten gewaschen werden.

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind meist das erste Alarmsignal

Die ersten Zeichen eines Harnwegsinfekts sind meist Schmerzen beim Wasserlassen und Brennen in der Harnröhre.

Vor allem kleinere Kinder können die Schmerzen jedoch oft noch nicht richtig benennen. Sie sind quengelig und jucken sich immer wieder zwischen den Beinen. In der Regel müssen sie außerdem sehr häufig Wasser lassen.

Säuglinge fallen häufig nur durch hohes Fieber auf, das von Durchfall und Erbrechen begleitet sein kann. Auch wenn Ihr Baby auf Berührungen besonders empfindlich reagiert oder schlechter trinkt als sonst, kann dies ebenfalls auf eine Infektion der Harnwege hindeuten.

Auch wenn Ihr Kind bereits längere Zeit trocken war und nun wieder nachts einnässt, sollte deshalb immer auch an die Möglichkeit einer Infektion der Harnwege gedacht werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist besondere Achtsamkeit nötig

Wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet, kann sich eine Nierenbeckenentzündung entwickeln. In diesem Fall können Symptome wie beispielsweise Fieber, Erbrechen, Bauch-und Rückenschmerzen hinzukommen. Der Urin ist oft trüb, und manchmal ist auch etwas Blut beigemengt.

Da die Nieren erst noch ausreifen müssen, besteht besonders bei Säuglingen und Kleinkindern die Gefahr, dass sich bei einer Blasenentzündung die Bakterien auf das Nierenbecken ausdehnen und dort eine Entzündung verursachen. Eine Schädigung und längerfristige Beeinträchtigung der Niere könnte die Folge sein.

Deshalb sollten Blasenentzündungen immer so früh wie möglich kinderärztlich – in der Regel mit Antibiotika – behandelt werden. 

Harnwegsinfekte müssen immer ärztlich behandelt werden 

Wenn Harnwegsinfekte nicht gründlich auskuriert werden, können Sie chronisch werden und die Nieren schädigen. Aus diesem Grund und auch, um ein Aufsteigen der Bakterien zu verhindern, sollten Sie bei Verdacht auf eine Blasenentzündung immer die kinderärztliche Praxis aufsuchen. Urinprobe nicht vergessen!

Häufige Harnwegsinfekte können auch auf eine angeborene Fehlanlage der ableitenden Harnwege hinweisen. In diesem Fall kann eine Ultraschalluntersuchung Klarheit verschaffen, ob noch weitere Untersuchungen notwendig sind.

Therapie

Wärme. 
Warme Füße und das Warmhalten der Nierengegend sind wichtige Maßnahmen, sobald sich eine Blasenentzündung ankündigt. Auch wenn Ihre Tochter lieber bauchfreie Tops und Sneakersöckchen trägt, sollte Ihr Kind vorübergehend auf ein Unterhemd und warme Socken umsteigen. Im Sommer ist ein zweiter Badeanzug angeraten, weil viele Mädchen ihre Blase durch nasse Schwimmkleidung unterkühlen.
Im Gegensatz zu diesen eher unbeliebten Ratschlägen wird Ihr Kind eine Wärmflasche wahrscheinlich gerne annehmen.

Viel trinken.
Viel trinken heißt mindestens 1,5 Liter, um Niere und Blase durchzuspülen. Ein warmer Tee tut doppelt gut. Aber auch Cranberry- oder Preiselbeersaft eignen sich bei einer Blasenentzündung, weil sie den Urin ansäuern und das Bakterienwachstum hemmen.
Zucker sollte Ihr Kind während einer Blasenentzündung möglichst meiden, weil die Bakterien sich bei Zucker im Urin besonders gut vermehren können.

Lockere Kleidung.
Zu enge synthetische Kleidung und vor allem Unterwäsche können eine Blasenentzündung auslösen, weil sie für einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau sorgen und so das Bakterienwachstum fördern.

Umsorgen.
Vielleicht dürfen Sie Ihr Kind ein bisschen umsorgen. Ein warmer Wickel auf dem Sofa oder vor dem Schlafengehen würde ihr jetzt guttun.


Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/harnwegsinfekte/

Vorhautverengung

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Eine Vorhautverengung ist natürlich und normal 

In den ersten Lebensjahren ist bei einem Jungen die Vorhaut des Penis normalerweise mit der Eichel verklebt. Dadurch lässt sie sich nicht über die Eichel zurückschieben. Obwohl die Öffnung der Vorhaut sehr eng ist, verursacht sie keine Beschwerden und ermöglicht eine normale Harnentleerung.
Vom Vorliegen dieser natürlichen Enge kann bei 96% der neugeborenen Jungen ausgegangen werden. Sie ist völlig harmlos und bedarf primär keiner Behandlung. Durch Reifungsvorgänge kommt es bei den meisten Jungen zur Auflösung der physiologischen Enge bis zum Abschluss der Pubertät. Im Alter von sieben Jahren kann etwa die Hälfte der Knaben die Vorhaut weitgehend zurückstreifen, mit 10 Jahren sind es etwa zwei Drittel. Auch bei noch etwa 8% der 13-Jährigen ist eine entwicklungsbedingte Vorhautenge zu finden.

Primäre Phimose

Hat sich bis zum Abschluss der Pubertät die Vorhaut nicht gelöst, bleibt eine Enge der Vorhaut bestehen, sodass sie sich nicht zurückstreifen lässt. Dann sprechen Experten von einer primären Phimose.

Sekundäre Phimose

Besteht eine Vorhautenge, weil sich Narbengewebe gebildet hat, so handelt es sich um eine sekundäre Phimose. Narbengewebe kann sich in der Folge von Entzündungen oder Verletzungen bilden, beispielsweise bei gewaltsamen Versuchen, die Vorhaut zurückzuschieben. Wie häufig solche störenden Narben entstehen, ist unbekannt. Sie sind jedoch eher selten.

Symptome & Krankheitsbild

Eine Vorhautverengung sollte behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursacht, oder solche unmittelbar zu erwarten sind, wie: 

  • Beschwerden beim Wasserlassen: Ein Aufblähen der Vorhaut ist ebenso normal, wie ein Nachtröpfeln. Ein Harnaufstau durch eine normal enge Vorhaut ist extrem selten.
  • schmerzhafte Abschnürung und Schwellung der Eichel durch zurückgezogene und zu enge Vorhaut: Paraphimose (Notfall!). 
  • Lichen sclerosus: diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung kann zu einer Verhärtung und Verengung der Vorhaut führen. Weißliche Veränderungen deuten auf eine solche Erkrankung hin, die, eine Behandlung der Vorhaut mit speziellen Cremes oder eine Operation erfordert. 
  • Später: Beschwerden beim Sexualverkehr

Nicht verwechselt werden darf die Phimose mit einer Vorhautverklebung. Diese kommt naturgemäß häufig vor und Bedarf in der Regel keiner Therapie, da sie sich im Laufe der Zeit spontan löst. Sie macht keinerlei Beschwerden. Mitunter kommt es hierdurch zur Ansammlung von hellem eingedickten Sekret (Smegma) unter der Vorhaut, das sich beim Lösen entleert. Dies ist ein normaler Vorgang ohne Krankheitswert.

Vorhautentzündung

Manchmal gelangen Bakterien unter die Vorhaut. Dadurch können sowohl unter der Vorhaut als auch auf der Eichel Entzündungen ausgelöst werden. Die Penisspitze ist gerötet, leicht angeschwollen und äußerst schmerzhaft. Sammelt sich unter der Vorhaut Eiter an, ist auch das Wasserlassen mit stark brennenden Schmerzen verbunden. Ist die Eichel mitbetroffen, spricht man von einer Vorhaut- und Eichelentzündung. Häufige Entzündungen können zu Narbenbildung führen. Diese Erkrankungen heilen in der Regel mit einfachen örtlichen Maßnahmen und folgenlos.

Auswirkungen: Vorhautentzündung

Wird der Harnstrahl behindert, gelangen leicht Bakterien unter die Vorhaut. Dadurch können sowohl unter der Vorhaut als auch auf der Eichel Entzündungen ausgelöst werden. Die Penisspitze ist gerötet, leicht angeschwollen und äußerst schmerzhaft. Sammelt sich unter der Vorhaut Eiter an, ist auch das Wasserlassen mit stark brennenden Schmerzen verbunden. Ist die Eichel mitbetroffen, spricht man von einer Vorhaut- und Eichelentzündung. 


Diagnose

Da die Vorhaut sehr empfindlich ist, sollten die Eltern keinesfalls selbst die Vorhaut ihres Sohnes über die Eichel ziehen. Infolge unvorsichtiger Lösungsversuche entstehen nämlich häufig kleine Verletzungen, die Narben hinterlassen können, die den Harnstrahl nur noch stärker behindern. Generell sollte eine Vorhautuntersuchung nur der Kinder- und Jugendarzt durchführen. 


Therapie

Die Phimose wird, wenn sie Beschwerden verursacht oder medizinische Probleme auftreten, für mehrere Wochen mit Salben behandelt. Durch eine vier- bis achtwöchige Anwendung von Kortisonsalben wird versucht, die Vorhaut zu weiten. Aus psychologischen Gründen sollten Jungen wenn möglich selbst die Salben auftragen und vorsichtig versuchen, die Vorhaut zurückzuschieben. Bei Bedarf kann der Vater helfen. 

Bleibt die Phimose bestehen und bereitet Probleme, sollte sie unter Vollnarkose durch eine vorhauterhaltende, plastische Operation behandelt werden, z.B. durch eine so genannte Triple Inzision. In manchen Fällen ist eine vollständige Beschneidung erforderlich, z.B. beim Lichen sclerosus, da hier ein großes Rückfallrisiko besteht. Nach der Operation hat der Patient noch einige Tage Beschwerden beim Wasserlassen. 

Bei einer Paraphimose (Einschnürung der Eichel durch die zu enge zurückgezogene Vorhaut) versucht der Facharzt zunächst die Schwellung unter Narkose durch Ausdrücken der angesammelten Flüssigkeit rückgängig zu machen. Gelingt dies nicht, muss die Enge chirurgisch behoben werden. Denn die Blut- und Sauerstoffzufuhr der Eichel ist behindert. Diese Situation ist sehr schmerzhaft und es kann zu Entzündungen, Geschwüren und zum Absterben des Gewebes kommen. Deshalb sollte eine Paraphimose umgehend behandelt werden.

Eine operative Behandlung kann in folgenden Fällen erforderlich sein: 

  • Zustand nach Paraphimose (urologischer Notfall, Abschnürung der Eichel bzw. Glans penis durch Phimose) Hindernis beim Urinieren mit Auftreibung der Vorhaut
  • schmerzhafter Geschlechtsverkehr
  • wiederkehrende (rezidivierende) Eichel- und Vorhautentzündungen mit Narbenbildung
  • Lichen sclerosus (chronisch entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung, nur durch Gewebsuntersuchung/ Histologie feststellbar)

Ziele der Behandlung sind die ungehinderte, normale Harnentleerung, eine problemlose Genitalhygiene sowie eine unbeeinträchtigte sexuelle Funktion. Die Behandlung der Vorhautenge ist fast nie dringlich. Als erste Therapie kann und sollte daher immer eine Salbenbehandlung überlegt werden - erst wenn diese erfolglos ist, eine Operation.

Die Broschüre „Mann-oh Mann“ gibt detailliert Auskunft über die Genitalhygiene und beantwortet Fragen rund um den Penis (s.a. Quellen).

Quellen

  • Bauer-Delto, A.: Anogenitaler Lichen sclerosus: Frühzeitig behandeln! Medizin aktuell | Kongress kompakt. Pädiatrie 29 (6), 54 (2017).
  • Eckert, K. et al.: Die nicht-retrahierbare Vorhaut bei beschwerdefreien Jungen. Urologe 56, 351 (2017).
    DOI 10.1007/s00120-016-0232-0
  • S2k Leitlinie „Phimose und Paraphimose“. Stand 15.09.2017. AWMF-Register Nr. 006/052, Klasse: S2k. 
  • Stier, B.: „Mann, Oh Mann :-(“ Das geht unter die Gürtellinie. Informationen für Jungen und ihre Eltern, um die Intaktheit des Penis zu bewahren und Krankheiten vorzubeugen. Broschüre BVKJ 2013. 
  • Stier, B. u. Winter, R.: Jungen und Gesundheit. Interdisziplinäres Handbuch für Medizin, Psychologie und Pädagogik. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2013.


Pubertät

Besonderheiten dieser Zeit

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Für den Übergang von der Kindheit ins Erwachsensein braucht es die Pubertät. In dieser Zeit, die etwa drei Jahre dauern kann, erleben Kinder nicht nur starke körperliche Veränderungen, sondern auch seelische Umbrüche. Sie entdecken ihre Sexualität und erkennen sich selbst kaum wieder, testen Grenzen aus und grenzen sich gezielt gegen die Eltern ab. Nehmen Sie es nicht persönlich, sondern begegnen Sie Ihrem Kind mit Geduld und Vertrauen.

Neue Rollen finden

Eltern und ihre pubertierenden Kinder haben mehr gemeinsam, als sie vielleicht denken: Sie sind dabei, ihre Rollen neu zu finden. In dieser Zeit werden aus anhänglichen Kindern Jugendliche, die Abstand brauchen, um sich zu entwickeln. Und aus Eltern, die lange die wichtigsten Vertrauenspersonen und Problemlöser ihrer Kinder waren, werden diskrete Begleiter, die in der Autonomie ihrer Kinder nicht Ablehnung, sondern Fortschreiten erkennen dürfen. Es ist für alle Beteiligten eine spannungsreiche, aber auch spannende Zeit.

Rituale sind nach wie vor hilfreich

In der Pubertät kann das zum Beispiel ein gemeinsames Essen am Sonntagabend sein, um im Gespräch zu bleiben. Und auch wenn nicht jedes Zusammensein gut genutzt wird, so wissen doch alle, dass der nächste Sonntag eine neue Chance bereithält. Pubertät hat viel mit Geduld zu tun. Und mit der Beharrlichkeit, sich dem anderen immer wieder zuzumuten.


Verhütung und die Pille

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Empfängnisverhütung ist ein Bedürfnis vieler Menschen. Das heutige Spektrum an Verhütungsmöglichkeiten steht erst seit relativ kurzer Zeit allgemein zur Verfügung. Die »Pille« ist eine seit 1960 zugelassene, gut erprobte und zu­ verlässige Verhütungsmethode – und gerade bei jungen Frauen sehr beliebt: Fast 70 Prozent der Jugendlichen verhüten mit der Pille, obwohl heute auch der Infektionsverhütung (Kondom) eine immer größere Bedeutung zukommt. Da die Pille nicht frei von Risiken und Nebenwirkungen ist, lohnt es sich, Vor­ und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Welche Auswirkungen hat die Pille auf den weiblichen Organismus, insbesondere auf den jugendlichen? Welche anderen Verhütungsmethoden gibt es? Diese Fragen, die viele junge Menschen und auch deren Eltern bewegen, möchte dieses Merkblatt beantworten, um so bei der Entscheidung für oder gegen diese Form der Verhütung behilflich zu sein.

 Wie wirkt die Pille?
Die Pille enthält synthetische Hormone, die den Hormonen des Eierstocks entsprechen. Das gilt auch für den »Scheiden-Ring« und das »Verhütungspflaster«, die in ihren Substanzen (und ihren Risiken und Nebenwirkungen) mit der Pille identisch sind, sich nur dadurch von ihr unterscheiden, an welcher Stelle die Substanz in den Organismus aufgenommen wird. Durch die Einnahme der Pille wird die eigene Hormonbildung in den Eierstöcken unterdrückt. Auch die Bildung von Hormonen in der Hirnanhangdrüse, die im Dialog mit den Eierstöcken steht, erlischt für die Zeit der Pilleneinnahme vorübergehend. Komplexe Wechselwirkungen, die dem weiblichen rhythmischen Zyklus zugrunde liegen und die mit vielen anderen körperlichen und seelischen Funktionen vernetzt sind, werden somit ausgeschaltet. Dabei ist gerade dieses individuelle rhythmische Geschehen für den weiblichen Organismus charakteristisch. Die Schwingungsfähigkeit im weiblichen Zyklus gilt sowohl für körperliche als auch für seelische Funktionen. Unter Einnahme der Pille wird dieser bewegliche Rhythmus durch eine gleichförmige Steuerung in einem festen Takt ersetzt.
Wie wird die Pille eingenommen?

Beginnend mit dem ersten Tag der Regel wird die Pille 21 Tage lang eingenommen. In den daran anschließenden 7 Tagen Pause kommt es zur Blutung. Bei manchen Pillen-Präparaten geschieht die Einnahme auch drei oder sechs Monate durchgehend. Erst dann folgt eine Woche Pause mit der typischen Blutung. Bei Erbrechen, Durchfall oder Antibiotika-Einnahme ist die Sicherheit der Pille nicht gewährleistet, ebenso wenig, wenn einzelne Pillen vergessen wurden. In solchen Fällen muss bis zum Beginn der neuen Packung (bei Antibiotika-Einnahme bis 14 Tage nach Ende der Therapie) zusätzlich mit Kondomen verhütet und die laufende Pilleneinnahme fortgesetzt werden.

Welche Nebenwirkungen hat die Pille?

Die Pille verhindert den Eisprung, indem sie den Zyklus unterdrückt. Sie blockiert die hormonelle Regulation und die Interaktion zwischen Gehirn (Hirnanhangdrüse) und den Geschlechtsorganen. Unangenehme Nebenwirkungen der Pille können sein: Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Pickel, Spannen der Brust, Haarausfall, Übelkeit. Darüber hinaus begünstigt die Pille Abwehrschwäche und Infektionsanfälligkeit: Scheideninfektionen mit Pilzen (Candida) oder anderen Erregern treten deutlich häufiger auf oder verlaufen schwerer, wie z.B. die häufige HPV-Infektion, die zu Veränderungen am Gebärmutterhals führen kann. Studien zeigen, dass das Risiko für Thrombose, Embolie, Herzinfarkt und Schlaganfall durch Einnahme der Pille um 10 Prozent steigt, bei Frauen, die gleichzeitig rauchen, sogar um 30 Prozent. Bei einer oft unerkannten, angeborenen Störung des Gerinnungssystems (z.B. Faktor-V-Leiden-Mutation) kann dieses Risiko um ein Vielfaches ansteigen. Beobachtet wird außerdem immer wieder, dass unter Einnahme der Pille sexuelle Lustlosigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen und depressive Phasen vermehrt auftreten. Bei Langzeiteinnahme nimmt das Krebsrisiko für die Brust und den Muttermund zu. Das Risiko, an Eierstock- krebs zu erkranken, sinkt jedoch.

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und der Beeinträchtigung des weiblichen Organismus sollte die Pille abgesetzt werden, wenn keine Verhütung nötig ist. Es ist nicht ratsam, die Pille nur zur Regulation des Zyklus oder zur Verbesserung des Hautbildes einzunehmen. Treten nach dem Absetzen Zyklus- und Rhythmusstörungen auf, können diese meist mit anthroposophischen, pflanzlichen oder homöopathischen Arzneimitteln erfolgreich behandelt werden.

 

Wie sicher sind die Verhütungsmethoden?

Eine 100-prozentig sichere Verhütung gibt es nicht. Die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode wird durch den sogenannten Pearl-Index angegeben. Ein Pearl-Index von 5 bedeutet, dass von 100 Frauen, die mit einer bestimmten Methode ein Jahr lang verhüten, 5 schwanger werden. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer ist also die Verhütungsmethode. Der Pearl-Index für die Pille liegt zwischen 0,1 und 0,9. D. h. auch unter der Pille kann es, wenn auch selten, zu einer Schwangerschaft kommen. (Alle hier erwähnten Angaben zum Pearl-Index stammen von pro familia.)

Kritisch angemerkt

Für sie: Die Pille ist ein stark wirksames empfängnisverhütendes Hormonpräparat, das die Funktion vieler Organe beeinflusst, also Auswirkungen auf den gesamten weiblichen Organismus hat. Außer zur Verhütung wird sie oft auch eingesetzt, um die unregelmäßige oder schmerzhafte Regelblutung zu korrigieren oder um Akne zu behandeln. Bei der Verhütung geht es darum, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern bzw. eine anschließende Abtreibung. Diesbezüglich ist die Pille ein sicheres Verhütungsmittel, sie bringt aber auch die genannten Risiken und Nebenwirkungen mit sich. Gerade junge Frauen, bei denen der Zyklus als lernendes rhythmisches System noch ausgebildet und individualisiert wird, sollten die Entscheidung für eine solche »Hormonbehandlung« sorgfältig abwägen.

Für ihn: Verhütung ist heute selbstverständlich nicht mehr allein Frauensache und die Verantwortung dafür sollte idealerweise gemeinsam getragen werden. Die Alternativen zur Pille sind zwar weniger bequem, dafür aber weniger belastend für die Frau. Hinzu kommt, dass die Pille keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gewährleistet. Überdies schwächt sie die Infektionsabwehr, so dass hier in doppelter Hinsicht ein Risiko besteht

Für das Paar und die Eltern: Junge Menschen sind neugierig und haben Freude an Begegnungen, Beziehungen und Sexualität. Zum Erwachsenwerden gehört es auch zu lernen, selbst Verantwortung zu tragen. Dies gilt für die Sexualität wie für alle anderen Dinge des Lebens. Bezogen auf die Verhütung bedeutet dies: Bei Mädchen in der Pubertät entwickelt der junge weibliche Organismus erst langsam eine regelmäßige Hormonproduktion – es dauert oft Jahre, bis die Frau ihren Zyklus individualisiert hat. Dieser Lernprozess des Organismus betrifft nicht nur den Körper, sondern ebenso das seelische Empfinden. Dabei treten die Mädchen aus der einheitlichen Stabilität des kindlichen Organismus heraus und müssen nun mit dem dauernden Wechsel zurechtkommen, um sich schließlich mit dem (immer zuverlässiger werdenden) Rhythmus zu identifizieren. Dieser empfindliche Prozess der Individualisierung wird durch die Einnahme der Pille verändert. Für die Mädchen kann es dadurch viel schwieriger werden, sich in ihrer Weiblichkeit zu erfahren und ihre spezifisch weiblichen Potenziale anzunehmen.

 

Welche Verhütungsmethoden gibt es?

Kondome: Sie schützen vor Schwangerschaft, HPV, HIV, Chlamydien, Hepatitis B und C und vielen anderen Erregern. Für Kondome sprechen die unkomplizierte Anwendung und die leichte Verfügbarkeit. Wird ein Kondom jedoch ungeschickt oder unsachgemäß verwendet, kann es leicht zerreißen oder verrutschen, so dass die Frau gegebenenfalls zur »Pille danach« greifen muss. Der Pearl-Index beträgt 2–12 (in Abhängigkeit von der Handhabung).

Temperatur­ oder symptothermale Methode (Natürliche Familienplanung, NFP): Eine Frau ist nur an maximal 7 Tagen im Monat fruchtbar. Um diese Tage zu ermitteln, wird mit einem Fieberthermometer oder einem speziellen kleinen Computer die Morgentemperatur vor dem Aufstehen gemessen und in eine Übersichtstabelle eingetragen. Zusätzlich können anhand der Veränderung des Muttermundschleims der Zeitpunkt des Eisprungs und damit die fruchtbaren Tage abgeleitet werden. Die Sicherheit dieser Methode hängt von der Konsequenz der Anwendung ab und entspricht im Idealfall der Pille (Pearl-Index: 0,3). Die Zuverlässigkeit setzt jedoch einen einigermaßen rhythmischen Tagesablauf voraus, weshalb sie beispielsweise weniger bei Schichtarbeit mit Nachtdiensten geeignet ist. (Für weitere Informationen siehe z.B. www.mynfp.de.)

Temperaturmessung plus Kondome: Mit dieser Kombination ist eine sehr sichere Verhütung möglich. Allerdings müssen beide Partner gut über den Zyklus informiert und bereit sein, in gemeinsamer Verantwortung für die Verhütung zu sorgen. Damit kann die Verhütung zu einer partnerschaftlichen Aufgabe werden, die nicht allein in den Händen der Frau liegt.

Diaphragma (Scheidenpessar): Diaphragma (Scheidenpessar): Das Diaphragma ist eine weiche, schalenförmige Kappe aus Latex oder Silikon, die mit einer spermienhemmenden Creme (gibt es auch auf Milchsäurebasis) vor den Muttermund geschoben wird. Die Anwendung muss gut geübt werden, damit das Diaphragma richtig liegt. Ein Diaphragma muss nach dem Verkehr noch 6 bis 8 Stunden in der Scheide verbleiben und ist wasch- und wiederverwendbar. Die Größe muss heute nicht mehr unbedingt angepasst werden, da manche Diaphragmen eine gut passende Einheitsgröße haben (z. B. Caya ®). Der Pearl-Index beträgt 1–20 (abhängig von der Handhabung).

Persona: Dies ist eine vergleichsweise teure Methode, die anhand von morgendlichen Hormonmessungen im Urin abklärt, ob die Frau fruchtbar ist. Die Sicherheit liegt mit einem Pearl-Index von 6 deutlich unter der Temperaturmethode.

Spirale: Die Spirale ist ein kleines Stäbchen, das in die Gebärmutter eingelegt wird und hauptsächlich das Aufsteigen der Spermien hemmt. Die Kupferspirale kann fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben. In seltenen Fällen wird damit die Blutung stärker, schmerzhafter oder länger. In der Regel verhindert die Spirale bereits die Befruchtung, manchmal aber auch erst die Einnistung des schon befruchteten Eis. Der Pearl-Index beträgt 0,3–0,8. Die sog. Kupferkette ist in der Wirkung, Nebenwirkung und Sicherheit ähnlich wie die Kupferspirale, muss aber in die Wand der Gebärmutter eingehakt werden. Die Hormonspirale kann ebenfalls für fünf Jahre gelegt werden. Dabei gibt es eine geringere oder oft gar keine Regelblutung. Das Gelbkörperhormon dieser Spirale, das fortwährend abgegeben wird, gelangt in den Blutkreislauf und verursacht nicht selten Nebenwirkungen. Der Pearl-Index beträgt 0,2. Grundsätzlich ist eine Spirale für Mädchen und Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, weniger geeignet, da in diesem Fall die Nebenwirkungen und Risiken, wie die verstärkte Regelblutung und das Risiko aufsteigender Infektionen, höher sind.

»Stäbchen« und Dreimonatsspritze: Für diese Formen der hormonellen Verhütung gelten ähnliche Überlegungen wie für die Pille. Das »Stäbchen« (Implanon) wird unter örtlicher Betäubung in den Oberarm eingesetzt und nach drei Jahren wieder entfernt. Ähnlich wirkt die Dreimonatsspritze, bei der alle 12 Wochen Gelbkörperhormon gespritzt wird. Bei diesen Formen der Verhütung gibt es keine regelmäßige Regelblutung. Auch nach Absetzen dieser Mittel kann es länger dauern, bis wieder ein normaler Rhythmus einsetzt. Der Pearl-Index beträgt 0,1 (Stäbchen) bzw. 0,3–0,9 (Depotspritze).

»Pille danach«: Die »Pille danach« ist kein Verhütungsmittel, sondern ausschließlich für den Notfall gedacht. Früher handelte es sich dabei um eine hochdosierte Gelbkörperhormon- und Östrogengabe mit oft starken Nebenwirkungen (insbesondere Übelkeit). Heute wird mit der gleichen Wirksamkeit ein niedriger dosiertes Gelbkörperhormonpräparat gegeben, das weniger Nebenwirkungen hat. Die Tablette muss innerhalb von 72 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden. Primär wird dadurch der Eisprung verhindert. Je eher sie eingenommen wird, desto sicherer ist die Wirkung. Pauschal gilt, dass bei 10 Prozent der Frauen trotz »Pille danach« dennoch eine Schwangerschaft eintritt. Neuerdings wird auch ein Antigestagen (Ulipristal) als »Pille danach« eingesetzt. Dieses Präparat kann bis 5 Tage nach ungeschütztem Verkehr eingenommen werden und hat eine etwas höhere Wirksamkeit. Da es jedoch noch nicht lange zugelassen ist, gibt es noch keine zuverlässigen Aussagen über langfristige Risiken und Nebenwirkungen.

 

Plädoyer für eine selbstbewusste Entscheidung

Einerseits ist die Pille ein sicheres Verhütungsmittel. Gerade junge Frauen fühlen sich mit der Pille am sichersten – und deshalb sollte man sich auch in jedem Fall mit dieser Form der hormonellen Empfängnisverhütung auseinandersetzen. Das bedeutet andererseits aber auch, Risiken und Nebenwirkungen genau abzuwägen. In diesem Merkblatt haben wir versucht, die wichtigsten Aspekte zur Pille, zu ihrer Wirkung und ihren Nebenwirkungen zusammenzutragen sowie mögliche Alternativen vorzustellen. Dazu gehört auch, kritisch zu hinterfragen, wie sich eine hormonelle Verhütung auf Körper, Seele und auch auf die Partnerschaft auswirken kann.

Besonders jungen Frauen möchten wir mit diesem Merkblatt zeigen, dass es neben der Pille noch andere Möglichkeiten der Verhütung gibt, die durchaus einfach, unproblematisch und weniger belastend sind und als ebenso zuverlässig gelten können. Viele junge Paare können in den unterschiedlichsten Lebenssituationen auch ohne Pille Freude an Sexualität und Erfüllung in ihrer Partnerschaft finden, ohne auf eine sichere Verhütung verzichten zu müssen.


Quelle: http://www.gaed.de/merkblaetter/die-pille.html

HPV Impfung

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Was sind humane Papillomaviren?

Die humanen Papillomaviren (HPV) bilden eine große Gruppe von weit über 100 verschiedenen Virustypen. Die meisten HPV-Typen sind ungefährlich. Sie können Erkrankungen an Haut oder Schleimhaut verursachen, etwa harmlose Warzen an Händen oder Füßen, die in ca. 80 Prozent der Fälle innerhalb von zwei Jahren wieder verschwinden. Wiederum andere Virusstämme können auch die verbreiteten Feigwarzen im Genitalbereich hervorrufen. Diese lassen sich, falls sie nicht spontan abheilen, mit Salben, Laser, Kältetherapie oder chirurgischen Maßnahmen behandeln. Eine gezielte antivirale Behandlung gibt es nicht.

Die Übertragung der HP-Viren im Genitalbereich geschieht fast ausschließlich über sexuelle Kontakte. Der größte Teil der Bevölkerung wird im Laufe des Lebens mindestens einmal von HP-Viren besiedelt, sodass die HPV-Infektion als die am weitesten verbreitete sexuell übertragbare Infektion gilt.

Bestimmte Faktoren wie ein spätes Erkrankungsalter, Rauchen, langjährige Einnahme der Pille, allgemeine Abwehrschwäche oder vaginale Infekte bei häufig wechselnden Sexualpartnern erschweren es dem Immunsystem, die HPV-Infektion zu überwinden.

 

Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs

Eine Untergruppe von mindestens 20 HP-Virustypen kann fortschreitende Zellveränderungen (Dysplasien) am Muttermund verursachen. Diese HPV werden als Hochrisikoviren bezeichnet. 60 Prozent der durch sie entstandenen Dysplasien heilen auch ohne Therapie im Laufe von ein bis zwei Jahren wieder ab, bei unter 35-Jährigen sogar in 85 Prozent der Fälle (je nach Schweregrad der Dysplasie). Viele Befunde ändern sich auch über viele Jahre nicht. Bei einigen der betroffenen Frauen können jedoch aus den Zellveränderungen im Laufe von Jahren Krebsvorstufen entstehen.

Weniger als 1 von 100 Frauen, die mit einem Hochrisikotyp infiziert sind, erkrankt im Durchschnitt etwa 15 Jahre nach der Infektion an Gebärmutterhalskrebs. Geht man regelmäßig zur »Krebsvorsorge«, sinkt das Risiko weiter. Da bei über 90 % der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs eine Hochrisiko-HPV-Infektion vorliegt, ist ein ursächlicher Zusammenhang naheliegend. Andere, sehr seltene Spätkomplikationen einer HPV-Infektion sind Vulvakrebs, Peniskrebs, Analkrebs und einige seltene Krebsarten im Mund- und Rachenraum.

 

Gebärmutterhalskrebs: Früherkennung

Es gibt kaum eine Krebsart, die in der Früherkennung so gut diagnostiziert werden kann wie der Gebärmutterhalskrebs. Seit der Einführung der gynäkologischen Krebsfrüherkennung in Deutschland konnte die Häufigkeit der Erkrankung um über 75 Prozent gesenkt werden – obwohl nur rund die Hälfte der Frauen regelmäßig zur Untersuchung geht.

Mit Abstrichen von Gebärmutterhals und Muttermund lassen sich Infektionen mit dem HP-Virus, Zellveränderungen und Vorstadien von Gebärmutterhalskrebs erkennen. Bestätigt sich der Befund bei Kontrolluntersuchungen, ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) angezeigt.

Bei leichten bis mittelgradigen Zellveränderungen oder dem Nachweis der Virusinfektion ist eine regelmäßige Abstrichkontrolle alle 3, 6 oder 12 Monate notwendig, um ein Fortschreiten zur Krebserkrankung nicht zu übersehen. Derartige Befunde bleiben jedoch oft unverändert, in etwa 40 bis 50 Prozent der Fälle heilen sie spontan ab.

Bei hochgradigen Zellveränderungen oder bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium führt eine operative Entfernung (Konisation) des veränderten Gewebes in aller Regel zur Heilung. Nur bei einem fortgeschrittenen Gebärmutterhalskrebs sind die Entfernung der Gebärmutter und weitere onkologische Maßnahmen unumgänglich.

Hier finden Sie vom RKI alle Informationen zur Impfung:

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/HPV/HPV.html

 

Was kann die HPV-Impfung? Was kann sie nicht?

Ab 2006 kamen erste Impfstoffe gegen HPV auf den Markt und wurden sehr bald auch für alle Mädchen empfohlen. Es gibt derzeit zwei Impfstoffe, die in Deutschland zugelassen sind: Cervarix ® gegen die Hochrisiko-HPV 16, 18 und Gardasil 9 ® zusätzlich gegen die Hochrisiko-HPV 31, 33, 45, 52, 58 und gegen die Genitalwarzen auslösenden HPV-Typen 6, 11. In der Schweiz wird noch der älteste HPV-Impfstoff Gardasil ® verwendet (gegen HPV 6, 11, 16, 18).

Ein Impfschutz gegen die genannten Viren lässt sich nur erzielen, wenn bis zum Zeitpunkt der Impfung noch keine Infektion mit den entsprechenden HPV erfolgt ist. Darum wird empfohlen, die Impfung noch vor dem üblichen Beginn des sexuell aktiven Lebens, also im Alter zwischen 9 und 14 Jahren durchzuführen. Sie soll zweimal im Abstand von 6 Monaten, bei Impfbeginn nach dem 14. Geburtstag dreimal innerhalb eines Jahres durchgeführt werden. Langzeitstudien zur Dauer des Impfschutzes und Empfehlungen für Auffrischimpfungen liegen noch nicht vor.

In Deutschland wird seit 2018, ebenso wie schon länger in Österreich und der Schweiz, auch die Impfung aller 9- bis 14-jährigen Jungen empfohlen. Dies soll die sog. Herdenimmunität der Mädchen verbessern und vor einigen sehr seltenen Krebsformen an Penis und Anus schützen. Hier stellt sich die Frage, wie sozial man bei einem Impfstoff mit Risiken sein sollte, insbesondere, wenn der persönliche Nutzen sehr gering ist.

 

Was sollte noch berücksichtigt werden?

  • Das Risiko einer Infektion mit HPV oder anderen sexuell übertragbaren Viren (z.B. Hepatitis-B-Virus, HIV) wird durch häufig wechselnde sexuelle Kontakte erhöht. Kondome bieten einen guten, aber keinen 100-prozentigen Schutz vor den am Muttermund einwirkenden Hochrisiko-HPV-Typen.
  • Durch die übliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung (Pap-Test) sind Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs fast immer rechtzeitig zu erkennen und lassen sich mit einem ambulanten Eingriff operativ entfernen. Auch HPV-Geimpfte sollten das Früherkennungsangebot wahrnehmen, da die gegenwärtigen Impfstoffe nicht alle onkogenen HPV-Infektionen verhindern können.
  • Die Impfstoffe Gardasil ®, Gardasil 9 ® und Cervarix ® schützen nur gegen einen Teil der Hochrisiko-HP-Viren, die mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht werden. Laut verschiedener Studien verringern sie das Risiko höhergradiger Dysplasien um 40 bis 50 %. Ob damit ein signifikanter Schutz vor Krebs einhergeht, ist bisher nicht gesichert. Ein definitiver Nutzenbeleg der Impfung wird wegen der langsamen Krebsentwicklung noch viele Jahre auf sich warten lassen. Er wird schwierig zu erbringen sein, weil viele Variablen das Krebsrisiko bestimmen (Rauchverhalten, Sexualverhalten, Erfolg der Früherkennungsprogramme). Die Impfwirkung kann ihrerseits durch Nachlassen des Impfschutzes eingeschränkt werden.


Quelle: http://www.gaed.de/merkblaetter/hpv-impfung.html


Akne

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Ursache
Akne ist eine Erkrankung der Talgdrüsen. Diese sitzen an den Haarwurzeln – jedes kleine Härchen auf unserer Haut hat an seiner Wurzel eine Talgdrüse. Ihre Aufgabe ist es, ein fettiges Sekret zu bilden, das über einen Ausführungsgang an die Hautoberfläche abgegeben wird, und die Haut vor Austrocknung und Umwelteinflüssen schützt.

Wenn zu viel Talg produziert wird oder die Haut übermäßig verhornt, verstopfen die Ausführungsgänge und es entstehen Mitesser, Pickel oder sogar Entzündungen. Vermehrte Talgproduktion und stärkere Verhornung sind immer der Ausgangspunkt für eine Akne. Ausgelöst kann beides durch Hormone werden, vor allem durch männliche Geschlechtshormone, die Androgene, die in der Pubertät von Jungen, aber auch von Mädchen, vermehrt gebildet werden. Je nachdem, wie empfänglich ein Mensch ist, bekommt er fettige Haare und glänzende Haut – oder Akne. Das heißt, wichtig für die Entstehung einer Akne ist auch die Veranlagung, die man von den Eltern genetisch mitbekommt.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/akne/vorbeugung/

Therapie
Die Haut ist ein wichtiges Stoffwechsel und Entgiftungsorgan.
Ein schlechtes Hautbild hängt demnach auch mit einer schlechten Stoffwechsellage und viel Giftstoffen im Körper zusammen.
Daher sollte primär der Körper von der Giftzufuhr entlastet werden und die Ausscheidung angeregt werden.
Der Darm und die Leber werden dabei als wichtige therapeutische Ansatzpunkte gesehen.
Teure Cremes bringen wenig, solange der Körper immer wieder von innen Gifte zugeführt bekommt und versucht auszuscheiden.
Primär sollte daher eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung erfolgen. In Kuhmilch sind beispielsweise viele Wachstumsstoffe enthalten, da die gemolkenen Kühe bereits wieder tragend sind, die die Talgdrüsen anregen.
Auch Zucker hat diesen Effekt. Zusätzlich bewirkt Zucker eine Insulin-Ausschüttung. Insulin bindet an die gleichen Rezeptoren, wie Entzündungsfaktoren (Prostaglandin).
So wird die Entzündung der Haut gefördert.
Daher sollte auf die Zufuhr von Zucker und Kuhmilch verzichtet werden und eine Darmsanierung erfolgen.

Wir beraten Sie gerne.

Checkliste Riskanter Alkoholkonsum

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https://www.kinderaerztliche-praxis.de/_storage/asset/1693337/storage/master/file/187686760/Noeker_Download.pdf

Schilddrüsen Unterfunktion

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Eine Hypothyreose ist eine Schilddrüsen-Unterfunktion.

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ. Sie liegt am Hals unterhalb des Kehlkopfes und vor der Luftröhre. Die Schilddrüse bildet verschiedene Botenstoffe. Botenstoffe werden in der Medizin Hormone genannt.
Die Hormone der Schilddrüse spielen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel und das Wachstum von Zellen. Insbesondere haben sie auch einen Einfluss auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden.

Warum es zu einer Unterfunktion kommt, kann vielfältige Ursachen haben. So kann der Körper die eigene Schilddrüse als Feind ansehen und diese angreifen (sogenannte Autoimmunerkrankung, die Hashimoto Thyreoditis heißt). Sie kann schon bei Geburt an fehlen oder auch keine Schilddrüsen-Hormone bilden, wenn die Hirnanhangsdrüse der Schilddrüse keine Botenstoffe schickt und sie zur Produktion anregt.

Auch kann es durch Iodmangel zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Iod wird nämlich von der Schilddrüse benötigt, um die Hormone produzieren zu können.

Der einfachste Weg, eine Schilddrüsenunterfunktion zu beheben, ist dem Körper Iod zuzuführen oder die fehlenden Schilddrüsenhormone medikamentös zu ersetzen.

Seltener kommt eine Überfunktion der Schilddrüse vor, die auch in der Regel autoimmun bedingt ist und Morbis Basedow heißt.

Bei uns wird Schilddrüsen Funktion bei der J1 und J2 untersucht. Gerne nehmen wir dazu Blut ab und machen einen Ultraschall. Insbesondere bei familiärer Belastung sollten diese Untersuchungen gemacht werden.

Checkliste Spielsucht

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Von der Universitätsklinik Mainz finden Sie eine Checkliste hier:
https://www.unimedizin-mainz.de/psychosomatik/patienten/poliklinik-und-ambulanzen/ambulanz-fuer-spielsucht/checkliste-computerspiel.html

Checkliste Depression

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Hier finden Sie von der deutschen Depressionshilfe eine Checkliste:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline

Hauterkrankungen

Parasitäre Hauterkrankungen

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Zu den Parasiten von Haut und Haaren gehören Läuse, Krätze und Zecken.

Läuse

  • Hier erfahren Sie woran Sie erkennen, ob Ihr Kind oder Sie Läuse haben: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/info_kopflaeuse_pdf/Merkblatt-Wissen-Kopflaeuse_BZgA_kindergesundheit-info.pdf
  • Auf einen Blick, was zu tun ist bei Kopflausbefall: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/info_kopflaeuse_pdf/Behandlungsuebersicht-Kopflaeuse_BZgA_kindergesundheit-info_.pdf
  • Zeitplan für die Kopflausbehandlung: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/info_kopflaeuse_pdf/Behandlungsschema-Kopflaeuse_BZgA_kindergesundheit-info.pdf


Krätze

Die Krätze (medizinisch Skabies) ist eine in Europa eher sporadisch auftretende ansteckende Hautkrankheit, die durch die Krätzmilbe verursacht wird. In der Regel werden die Milben von Mensch zu Mensch übertragen, andere Wege (Tiere oder Gegenstände) sind sehr selten. Die Erkrankung ist nicht gesundheitsgefährdend, aber sehr unangenehm und lästig. Krätzmilben sind mit bloßem Auge kaum sichtbar. Sie graben sich in die obere Hautschicht des Menschen ein, bilden Gänge unter der Haut und legen dort Eier und auch Kot ab. Dadurch entstehen nach einiger Zeit, circa 2 bis 5 Wochen nach einer ersten Ansteckung, allergische Hautreaktionen.

Behandlung: Die Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zur Skabiesdiagnose und -behandlung empfiehlt Permethrin-haltige, äußerlich anzuwendende Cremes als Therapie der ersten Wahl. Als weitere äußerlich anzuwendende Therapieoptionen werden die Wirkstoffe Crotamiton und Benzylbenzoat empfohlen. Mehrere entsprechende Arzneiprodukte sind in Deutschland dafür zugelassen und auf dem Markt erhältlich.

Alles rund um die Krätze oder Skabies finden Sie hier: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/kraetze-skabies/#c5837
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Kraetzemilben/FAQ_Liste.html#FAQId10284654

Zecken:

Sobald es wärmer wird, werden Zecken aktiv, und beim Blutsaugen können sie verschiedene Krankheitserreger wie FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien übertragen.

Zecken halten sich gern in hohem Gras oder in feuchtem Laub auf. Beim Hindurchgehen streift man sie zum Beispiel mit den Beinen ab und sie können sich dann an der Haut festsetzen. Beim Blutsaugen können sie vor allem die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, und die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen. Das Krankheitsbild der Lyme-Borreliose ist sehr vielgestaltig und die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit kann Tage bis Wochen und – für bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel die Lyme-Arthritis – sogar Jahre betragen.

Verbreitung von FSME-Viren und Borrelien 

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren ausgelöst. Diese kommen jedoch nur in bestimmten Risikogebieten vor. In Deutschland kommt die FSME vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, aber auch im südlichen Hessen (Odenwald) und im südöstlichen Thüringen vor. Außerdem betroffen sind die Landkreise Marburg-Biedenkopf (Mittelhessen), Saar-Pfalz-Kreis (Saarland), Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) und Vogtlandkreis (Sachsen) . Doch auch in den Risikogebieten ist nur ein sehr geringer Teil der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert.

Die in Europa am häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung ist die Lyme-Borreliose. Im Unterschied zu den FSME-Erregern ist das Auftreten der Bakterien, welche die Lyme-Borreliose verursachen können, nicht auf bestimmte Gebiete beschränkt. Schätzungsweise 5 bis 35 Prozent der Zecken sind mit diesen Borrelien, infiziert und sie können überall auftreten. 

FSME-Impfung

Gegen FSME ist eine Impfung möglich. Nach dem Infektionsschutzgesetz müssen FSME-Erkrankungen in Deutschland an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet und von dort über die zuständigen Landesbehörden an das Robert Koch-Institut gemeldet werden. Auf der Basis der dokumentierten Erkrankungsfälle veröffentlicht das Robert Koch-Institut jährlich aktualisierte Karten zu den FSME-Risikogebieten in Deutschland.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung für folgende Personenkreise:

  • Einwohner und Besucher von Risikogebieten, die zum Beispiel durch Freizeitaktivitäten im Grünen ein Zeckenstichrisiko haben.
  • Personen, die beruflich durch FSME gefährdet sind, zum Beispiel Forstarbeiter in Risikogebieten oder Laborpersonal.

Die Impfstoffe sind allgemein gut verträglich. Vor allem bei jüngeren Kindern werden jedoch häufig fiebrige Reaktionen beobachtet. Für Kinder unter drei Jahren sollte der Arzt oder die Ärztin gemeinsam mit den Eltern deshalb besonders sorgfältig die Notwendigkeit der Impfung prüfen.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/zeckenschutz0/


Schutz vor Zecken und richtige Entfernung: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Zeckenschutz-und-sicheres-Entfernen_BZgA_kindergesundheit-info.pdf

Borkenflechte

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Was ist Borkenflechte bzw. Grindflechte?
Bei der Grindflechte handelt es sich um eine stark ansteckende, bakterielle Erkrankung der Haut, die gewöhnlich im Gesicht, auf der behaarten Kopfhaut, an den Armen oder Beinen auftritt. Aber auch der Gehörgang oder die Nasenschleimhaut können betroffen sein. Vor allem Kleinkinder sind von dieser Hautkrankheit betroffen.

Übertragung
Die bakteriellen Erreger der Grindflechte gehören  zur der Familie der Streptokokken oder zu der Familie der Staphylokokken, wobei es häufig zu Infektionen mit beiden Erregern gleichzeitig kommt.
Bei Grindflechte muss der Hautkontakt mit anderen Kindern vermieden werden.
Bereits durch Berührung werden die Erreger von der Haut der Erkrankten auf die Haut anderer Personen übertragen. Die Übertragung erfolgt nicht nur durch direkten Kontakt von Haut zu Haut, sondern auch über Gegenstände, die mit den Erregern auf der Haut der Erkrankten in Berührung gekommen sind (Spielzeug, Handtücher, Kämme, Kleidungstücke). Daher breitet sich die Erkrankung gerade in Kindergruppen oft sehr schnell aus.
In der Regel treten die ersten Krankheitszeichen 2 bis 10 Tage nach Ansteckung auf. Durch Berühren und Kratzen werden die Erreger oft über den ganzen Körper einschließlich Nasen-Ohren-Bereich verteilt - man spricht von einer Schmierinfektion. Wärme kann das Ausbreiten der Infektion zusätzlich fördern.

Symptome & Krankheitsbild
Auf zunächst leicht geröteter Haut bilden sich eitergefüllte Bläschen, die rasch aufplatzen. Es kommt dann zum für die Krankheit typischen gelben Schorf. Befallen sind in der Regel Kopf, Gesicht und/oder Extremitäten

Diagnose
Der Kinder- und Jugendarzt kann meistens schon aus dem typischen Erscheinungsbild die Erkrankung diagnostizieren, ergänzend kann ein bakteriologischer Abstrich durchgeführt werden.

Therapie und Vorsorge
Bei leichten Formen kann eine lokale Behandlung mit antibiotischen Salben oder einem äußerlich wirksamen Antiseptikums versucht werden, häufig ist jedoch die Einnahme eines Antbiotikums nötig.
Neben der medikamentösen Behandlung spielen Hygienemaßnahmen zur Unterstützung des Behandlungserfolgs eine wichtige Rolle:
Das erkrankte Kind sollte sich häufig die Hände waschen und nicht mit anderen Kindern baden. Seine Nägel sollten kurz gehalten werden. Handtuch und Kamm sollten Erkrankte getrennt von den Handtüchern und Kämmen anderer Familienmitglieder und Kontaktpersonen aufbewahren. Generell sollten alle Kontaktpersonen sich häufiger als sonst die Hände waschen.
Laut Infektionsschutzgesetz dürfen Kinder die an Impetigo erkrankt sind keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten etc. besuchen, bis ein Arzt  bestätigt hat, dass sie wieder gesund sind und die Krankheit nicht mehr weiterverbreiten können.
Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/borkenflechte-impetigo-contagiosa-grindflechte/

Hämangiom

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Was ist ein Blutschwämmchen (Hämangiom)?
Blutschwämmchen (Hämangiome) treten sehr häufig bei Neugeborenen auf. Sie entstehen durch eine gutartige Wucherung der innersten Gefäßwand aufgrund einer Unreife des Gefäßsystems. Es gibt völlig unterschiedliche Arten mit völlig unterschiedlichen Verlaufsformen. Manchmal ist keine Therapie erforderlich, da sich das Blutschwämmchen wieder von alleine zurückbildet. Doch sollte die Hautveränderung immer möglichst rasch einem Kinder- und Jugendarzt gezeigt werden. Denn der richtige Therapiezeitpunkt ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. In Zweifelsfällen muss  - z.B. zur Abgrenzung von Gefäßfehlbildungen - ein Gefäß-Spezialist hinzugezogen werden.

Symptome & Krankheitsbild
Die häufigsten Hämangiome sind die so genannten „lokalisierten Hämangiome“ (LHs). Diese gehen von einem zentralen Herd aus, sind bei der Geburt meist noch nicht sichtbar und wachsen dann als rötliche, runde kleine Erhebungen. Sie vergrößern sich zunächst mehr oder weniger schnell, bis das Baby etwa ein halbes oder ein Jahr alt ist. Dann bilden sie sich in der Regel langsam wieder zurück. Im Gesichtsbereich sind sie kosmetisch besonders störend und sollten daher möglichst früh behandelt werden („kosmetischer Notfall“).  Dies gilt vor allem bei Sitz im Nasenbereich (kann zu Nasendeformierung im Sinne einer so genannten Cyrano-Nase führen), im Augenbereich  (bei Sichtbehinderung droht eine funktionelle Erblindung) und im Lippenbereich (häufig keine Spontanrückbildung).
Bei Lokalisation im Stammbereich oder auch an Armen und Beinen ist die kosmetische Beeinträchtigung wesentlich geringer, so dass die weitere Entwicklung oft abgewartet werden kann („wait and see“). Allerdings sollten LHs im Bereich von Genitale und After auch möglichst rasch behandelt werden, da dort die Gefahr einer Ulzeration (Geschwürbildung) besteht. Auch bei Lokalisation im Fingerbereich (u.U später Tastprobleme) und Zehenbereich (u.U. später „Schuhprobleme“) ist eine Behandlung zu erwägen. Ansonsten empfiehlt sich auch eine Frühbehandlung bei sehr raschem Wachstum.
Die wesentlich selteneren so genannten „segmentalen Hämangiome“ finden sich meist im Gesichtsbereich. Bei Geburt sind sie oft nur als wenig auffallende flächige Rötungen erkennbar. Sie wachsen dann meist sehr rasch und können sich auf ganze Gesichtssegmente ausbreiten. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie mit anderen Fehlbildungen verbunden bzw. andere Organe beteiligt sind. Sie sollten unbedingt möglichst rasch in einem erfahrenen Zentrum vorgestellt werden.
Bei segmentalen Hämangiomen im Mundbereich kann auch die Luftröhre betroffen sein, so dass die Atmung behindert wird.
Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe weiterer (allerdings sehr seltener) Formen, die auch teilweise nicht eindeutig zugeordnet werden können. Es gilt daher für alle Blutschwämmchen bzw. Hämangiome, dass sie prinzipiell möglichst rasch von einem erfahrenen Kinder- und Jugendarzt beurteilt werden sollten. Dieser wird dann in allen Zweifelsfällen erfahrene Zentren zu Rate ziehen.

Diagnose
Bei den häufigsten Hämangiomen – den lokalisierten Hämangiomen - reicht zunächst meist die „Blickdiagnose“, allerdings ist eine genaue Bestimmung der Tiefenausdehnung nur mittels zusätzlicher Ultraschalluntersuchungen (u.U. auch kombiniert mit Farbdoppler) möglich. Diese Untersuchungen erlauben auch Aussagen über die Aktivität eines Hämangiomes und ob eine weitere Behandlung noch erforderlich ist.

Therapie
Für die Behandlung therapiebedürftiger lokalisierter Hämangiome stehen inzwischen weitestgehend nebenwirkungsfreie Behandlungsmethoden zur Verfügung auf deren frühzeitigen Einsatz bei Bedarf heute wirklich nicht mehr verzichtet werden sollte. Ziel einer jeden Behandlung ist dabei nicht vorrangig eine sofortige Entfernung, sondern das Erreichen eines möglichst raschen Wachstumsstopps mit möglichst geringen Nebenwirkungen.
Die Auswahl der geeigneten Therapie wird bestimmt von der Tiefenausdehnung, der Lokalisation und von der Erfahrung des behandelnden Arztes.
Kryotherapie
Für eine Kältebehandlung der LHs eignen sich besonders elektrisch betriebene Geräte welche mit minus 30-40°C arbeiten bei einer Eindringtiefe von 2-3 (-4) mm.
Auch eine Behandlung mit flüssigem Stickstoff (-196°) zeigt in der Hand des Erfahrenen gute Ergebnisse.
Lasertherapie
Gleichwertige Ergebnisse lassen sich mit einer Laserbehandlung erzielen, wobei die Auswahl der geeigneten Laserart wiederum entscheidend von der Tiefenausdehnung der Hämangiome abhängt (gepulster Farblaser bis 2 mm, ND–Laser für tiefliegende Hämangiome). (Einzelheiten zur Therapiewahl wird der Therapeut erklären)
Für die Behandlung segmentaler Hämangiome im Gesichtsbereich kommt in erster Linie eine Kortisonbehandlung in Frage. Hierfür sind weder die Kryotherapie noch eine alleinige Lasertherapie geeignet.
Je nach Verlauf kommen noch andere Maßnahmen in Frage, welche aber nur an sehr erfahrenen Zentren durchgeführt werden sollten.
Operation
Ein chirurgischer Eingriff ist selten erforderlich. Bei Sitz tiefliegender lokalisierter Hämangiome im Bereich des behaarten Kopfes ist eine Operation oft am günstigsten, um dadurch die Entstehung  bleibend  haarloser Stellen zu vermeiden.
Propranolol
Französische Forscher aus Bordeaux haben durch Zufall entdeckt, dass das blutdrucksenkende Mittel Propranolol - auch als Beta-Blocker bekannt – (Hämangiome) schrumpfen lässt. Die Mediziner hatten Kinder aufgrund von Herz-Kreisauf-Problemen mit diesem Wirkstoff behandelt und dabei festgestellt, dass sich Hämangiome dadurch zurückbilden. Amerikanische Forscher der John Hopkins Universität und deutsche Wissenschaftler um Professor Hans-Jörg Cremer, Mitglied der ISSVA (International Society for the Study of Vascular Anomalies) und ehemaliger Leiter der städtischen Kinderklinik in Heilbronn (Klinikleiter: Prof. Dr. W. Kachel), bestätigten die Resultate. Bisher konnten bestimmte Formen von Hämangiomen, wie z.B. im Gesichtsbereich, nur mit Lasern oder mit Kortison behandelt werden. Kortison hat eine Reihe von Nebenwirkungen, wie erhöhter Blutzuckerspiegel, Wasseransammlung im Gewebe, Abnahme der Knochenmasse (Osteoporose), Magenschleimhautentzündung, verlangsamtes Wachstum oder Schwächung des Immunsystems. Eine Laserbehandlung macht eine Narkose erforderlich. Der Beta-Blocker Propranolol ist dagegen schon lange im Gebrauch und hat im Vergleich dazu relativ wenig negative Folgen.

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/neurodermitis-atopisches-ekzem/was-ist-eine-neurodermitis/


Neurodermitis

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Ursachen und Verlauf der Neurodermitis (atopischen Dermatitis) sind vielschichtig

Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt) ist eine schubweise verlaufende und mit quälendem Juckreiz verbundene entzündliche Hauterkrankung. Die Ursachen und ihr Verlauf sind vielschichtig.

In Deutschland leidet etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren an Neurodermitis oder atopischer Dermatitis. Bei ungefähr einem Drittel der Kinder verringern sich die Symptome im Laufe der Jahre und verschwinden schließlich ganz. Bei anderen verschiebt sich die Symptomatik von den Hauterscheinungen zu anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma.

Die Ursachen der Neurodermitis oder atopischen Dermatitis sind nicht eindeutig geklärt. Als wesentlicher Faktor gilt jedoch eine angeborene Veranlagung. Wegen der familiär gehäuft auftretenden Veranlagung zur Entwicklung von Überempfindlichkeitsreaktionen und weil häufig ein Zusammenhang mit anderen allergischen Erkrankungen besteht, wird die Neurodermitis auch als „atopische Dermatitis“ oder „atopisches Ekzem“ bezeichnet. So liegt das Erkrankungsrisiko eines Kindes mit einem betroffenen Elternteil bei 20 bis 40 Prozent, wenn beide Eltern unter Neurodermitis leiden, sogar zwischen 60 und 80 Prozent.

Neben dieser genetischen Veranlagung spielen aber auch Umweltfaktoren und körperliche Belastungen, Infekte und Allergene (zum Beispiel Lebensmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare) eine Rolle. Belastende aber auch aufregende Ereignisse, wie zum Beispiel die bevorstehende Einschulung, können einen Krankheitsschub auslösen oder die Symptome verstärken.

Säuglinge sind von atopischer Dermatitis besonders betroffen

Neurodermitis (atopische Dermatitis) kann grundsätzlich zu jeder Zeit auftreten, am häufigsten beginnt sie aber schon im Säuglingsalter.

Ausschließliches Stillen in den ersten vier Lebensmonaten und die Einführung von Beikostnicht vor Vollendung des vierten Lebensmonats können jedoch das Risiko für eine atopische Dermatitis nachweislich stark verringern. Ebenfalls positiv auszuwirken scheint sich die Pflege der Haut durch das konsequente tägliche Eincremen des gesamten Körpers. Das gilt auch für Kinder, deren Haut nicht trocken erscheint. Bei der Suche nach einer geeigneten Pflegecreme hilft der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin. Wenn in der Familie (Eltern oder Geschwisterkinder) bereits Allergien vorkommen, empfiehlt es sich, sich bereits vor der Geburt über Möglichkeiten der Vorbeugung zu informieren.

Erstes  Anzeichen einer Neurodermitis kann sogenannter Milchschorf im Gesicht und an den Außenseiten von Armen und Beinen sein. (Eine fettige gelbliche Schuppung der Kopfhaut hat nichts mit Milchschorf zu tun.) Die Haut ist gerötet, nässt und ist mit Schuppenkrusten bedeckt. Besonders quälend für das Kind ist der damit verbundene Juckreiz. Im späteren Verlauf entwickeln sich aus diesen Hautrötungen stark juckende schuppige Ekzeme (auffällige Hautbereiche), die sich bei Säuglingen vermehrt im Gesicht, an den Ohren und anderen Bereichen des Kopfes zeigen. Im Kleinkindalter sind oft die Gelenkbeugen der Arme und Beine, der Hals und die Hände betroffen.

Im akuten Schub können sich die Ekzeme auf die gesamte Haut ausdehnen. Da der Juckreiz nur schwer zu beherrschen ist, können durch das Kratzen Bakterien und Viren in die geschädigte Haut eindringen und Infektionen verursachen.

Oftmals kommt es ab dem Kleinkindalter zu einer Verbesserung des Hautbildes. Kinder, die atopische Dermatitis haben oder hatten, haben allerdings ein erhöhtes Risiko in späteren Lebensjahren an anderen allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken.

Nicht jede Hautreizung bedeutet eine atopische Dermatitis

Nicht jede Hautreizung ist gleich eine Neurodermitis (atopische Dermatitis). Wenn Sie jedoch Hautveränderungen bei Ihrem Säugling oder Kind feststellen, sollten Sie das Kind erst einmal über einige Zeit genau beobachten.

Auf eine atopische Dermatitis kann hindeuten,

  • wenn Sie als Eltern oder Geschwister des Kindes schon eine allergische Erkrankung haben oder in der Vergangenheit hatten,
  • wenn sich Ihr Kind häufig kratzen muss und die Hautstellen auffällig jucken,
  • wenn die Ekzeme über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten,
  • wenn Stress und andere Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Wetter, Impfungen, Zahnen, Infekte, Schwitzen, Kleidung, besondere Lebensmittel, Cremes oder Waschmittel das Hautbild verschlechtern.

Wenn einzelne oder alle genannten Anzeichen auf Ihr Kind zutreffen, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin sprechen. Dabei wäre es von Vorteil, wenn diese zusätzlich Allergologen sind.

ALLTAGSTIPP Neurodermitis (atopische Dermatitis) und Ernährung Wird bei Ihrem Kind eine Neurodermitis festgestellt, gibt es viele Möglichkeiten, ohne eine spezielle Diät die Beschwerden zu lindern. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/alltagstipps/allergien/essen-bei-neurodermitis/

Bei einer atopische Dermatitis sind Geduld und Aufmerksamkeit gefragt

Die Suche nach den Faktoren, durch die sich die Neurodermitis verbessert oder verschlechtert, erfordert sehr viel Geduld und Aufmerksamkeit. Da die Erkrankung bei jedem Menschen anders verläuft, gestaltet sich auch die Behandlung unterschiedlich. Nur gemeinsam mit dem Arzt kann festgestellt werden, ob tatsächlich eine Neurodermitis vorliegt, und ein Behandlungsplan aufgestellt werden soll.

Eventuell wird Ihnen empfohlen, einen so genannten Neurodermitis-Beobachtungsbogen zu führen. Dieser ist hilfreich, um die für Ihr Kind entscheidenden Faktoren für die Verschlechterung der Neurodermitis herauszufinden. Genaueres besprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Etwa jedes dritte Kind mit Neurodermitis leidet zusätzlich unter einer Lebensmittelallergie. Hier kann eine fachkundige Ernährungsberatung helfen, die Auslöser zu identifizieren und durch geeignete Lebensmittel zu ersetzen.

Zur Linderung der Neurodermitis können Sie einiges tun

Kinder mit Neurodermitis (atopischer Dermatitis) haben generell eine sehr trockene Haut. Bei ihnen sind der Harnstoffgehalt, der für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut wichtig ist, und die Talgproduktion, die einen schützenden Fettfilm bildet, stark verringert. Auch aus diesem Grund reagieren sie sehr empfindlich auf äußere Reize, wie beispielsweise Wolle, Seide, zu enge Kleidung, Schweiß, Chlorwasser, Badezusätze und anderes.

Wenn Ihr Kind an einer Neurodermitis (atopischen Dermatitis) leidet, können Sie deshalb zur Linderung beitragen, wenn Sie einige grundsätzliche Verhaltensweisen beachten:

  • Besonders wichtig ist die tägliche Hautpflege; die Haut sollte täglich, besonders nach dem Duschen oder Baden, mit einer rückfettenden Pflegesalbe eingecremt werden. Kurze, nicht zu heiße Ölbäder oder rückfettende Badezusätze können ein Austrocknen der Haut verringern.
  • Wenn Ihr Kind alt genug ist, sollten Sie es lieber duschen als baden, da hierbei die Haut weniger austrocknet.
  • Zu enge Kleidung wie auch Wolle, Seide oder Kunstfasern können die Haut reizen. Ziehen Sie Ihrem Kind deshalb möglichst weite Kleidung aus Baumwolle oder Leinen an.
  • Waschen Sie neue Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen mehrmals und spülen Sie sie gründlich aus.
  • Achten Sie darauf, dass die Fingernägel des Kindes immer kurz geschnitten sind, um zusätzliche Hautinfektionen durch Kratzen zu verhindern.
  • Vermeiden Sie Überwärmung, denn Schwitzen verstärkt den Juckreiz.

Belastungen für Kind und Eltern bei Neurodermitis mindern

Wenn ein Kind Neurodermitis (atopische Dermatitis) hat, bedeutet dies oft eine besondere Belastung für das Kind selbst wie auch für die gesamte Familie und beide erleben Einbußen der Lebensqualität. Hier finden Sie einige Hinweise, was häufig besonders belastend empfunden wird und wie Sie dem entgegenwirken können:

  • Säuglinge haben – bedingt durch das nächtliche Kratzen – oft Schlafprobleme und sind häufig unruhiger am Tag. Die Eltern der betroffenen Säuglinge leiden – neben der belastenden Erkrankung ihres Kindes – ebenfalls an Schlafmangel. Hier ist es wichtig, klare Vereinbarungen zu treffen, wer sich nachts um den Säugling kümmert. Es sollte für jeden Partner mindestens einmal die Woche möglich sein durchzuschlafen.
  • Außenstehende, die die äußerlichen Verletzungen des Säuglings sehen, sprechen die Eltern darauf an und erteilen häufig Ratschläge. In einem solchen Fall sollten Eltern klar aber bestimmt ihre Meinung äußern können und gegebenenfalls darauf hinweisen, dass man bereits in Behandlung ist.
  • Darüber hinaus setzen Eltern häufig sehr viel Energie in die Suche nach einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker. Wichtig ist, einen qualifizierten Ansprechpartner zu finden, der das Vertrauen der Eltern wie auch des Kindes hat. Alternative Verfahren können zwar gelegentlich den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen, jedoch ist Vorsicht geboten. Es gibt viele Angebote, die hohe Kosten verursachen, aber nicht hilfreich sind.
  • Kleinkinder haben häufig mit Hänseleien durch andere Kinder zu kämpfen. Wichtig ist es, den Kindern so früh wie möglich ein Krankheitsverständnis zu vermitteln.
  • Jugendliche schämen sich, ihren Körper zu zeigen. Auch hier ist es wichtig, dass sich die Betroffenen aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen und in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden.

Qualitätsgesicherte Neurodermitis-Schulungen

Die genannten Belastungen und viele andere Auswirkungen der Neurodermitis machen es betroffenen Kindern und Jugendlichen oft schwer, im täglichen Leben mit ihrer Erkrankung umzugehen. Aber es gibt Wege, die trotz der Erkrankung ein erfülltes Leben ermöglichen. So gibt es in fast allen Städten qualitätsgesicherte Schulungen für betroffene Eltern, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Erkundigen Sie sich in der Kinderklinik, bei Ihrer Krankenkasse oder in der Arztpraxis danach.

Hilfreich kann auch der Austausch mit anderen Betroffenen sein, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen oder Internetforen.

Quelle: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/allergien/neurodermitis/

Weitere Informationen hier: https://www.allergieinformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/neurodermitis-und-ernaehrung.html

Wir empfehlen

 probeweise einen Auslassversuch mit Kuhmilch und Zucker, sowie außerdem eine Darmsanierung.

Gegen akuten Juckreiz hilft lange gezogener Schwarztee, den Sie auch die Stellen tupfen.
Außerdem berichten Patienten von einer Linderung und Abheilung durch das Aufbringen von Prosymbioflor.